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Effekte der britischen politischen Unsicherheit auf die deutsche Konjunktur

5.2 Unsicherheitseffekte auf Konsum, Investitionen und Exporte

5.2.2 Effekte der britischen politischen Unsicherheit auf die deutsche Konjunktur

Geschätzte exogene Variation der britischen politischen Unsicherheit

Dass politische Entwicklungen im Zusammenhang mit einem Austritt Großbritanniens für Verunsicherung sorgen, zeigt sich in der aus dem Proxy-SVAR gewonnenen Reihe der britischen Unsicherheitsschocks (vgl. Abbildung 6). Zugleich dient eine historische Betrachtung der identifizierten Unsicherheitsschocks als Plausibilitätsüberprüfung der ersten Stufe.

Zeitgleich mit dem Austrittsreferendum im Sommer 2016 und bis zum Abschluss der Verhandlungen des Austrittsabkommens mit der EU im Winter 2018 sind hohe politische Unsicherheitsschocks zu verzeichnen. Ebenfalls stieg die politische Verunsicherung durch die Verschiebung des Austrittstermins im Frühjahr dieses Jahres an, wenngleich auch nicht so stark wie bei dem Austrittsreferendum.

Abbildung 6:

Exogene Variation der britischen politischen Unsicherheit

Quelle: Eigene Berechnungen.

Auswirkungen eines britischen Unsicherheitsschocks auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt und die Verwendungskomponenten

Nun werden die Effekte eines britischen Unsicherheitsschocks auf die deutsche Wirtschaft simuliert.

Die Impulsantwortfolgen des Bruttoinlandsprodukts sowie der Verwendungskomponenten zeigen, dass ein exogener Anstieg der britischen politischen Unsicherheit vor allem in den ersten vier bis sechs Quartalen die deutsche Konjunktur belastet (vgl. Abbildung 7 und 8).26 Ab dem sechsten Quartal

26 Die empirischen höheren Momente der Verteilung der Modellresiduen im Schätzzeitraum weichen von der Parametrisierung einer Normalverteilung ab. Erklärungsansätze dafür sind zum einen der kurze Beobachtungszeitraum (ca. 75 Beobachtungen), zum anderen aber auch prägende Sonderentwicklungen innerhalb der Stichprobe, etwa die globale Finanzkrise. Da das verwendete Bootstrap-Verfahren zwar

laufen die Effekte aus und die Variablen kehren zu ihrem Trend zurück, den sie verfolgt hätten, wäre es nicht zu dem Schock gekommen. Eine Ausnahme sind die Effekte auf den Konsum der privaten Haushalte, die etwas länger andauern. Zum einen sinkt der private Verbrauch erst nach vier Quartalen.

Zum anderen wirkt der Unsicherheitsschock deutlich länger. Allerdings deuten die Konfidenzbänder auf eine recht große Schätzunsicherheit der Konjunktureffekte hin.

Abbildung 7:

Effekte eines britischen Unsicherheitsschocks auf die britische politische Unsicherheit und das deutsche preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt

(a) Britische politische Unsicherheit (b) Deutsches Bruttoinlandsprodukt

Quelle: Eigene Berechnungen.

Insgesamt deutet die empirische Analyse darauf hin, dass ein Anstieg der politischen Unsicherheit zwar negative, aber quantitativ eher geringe Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur hat. Dies legt auch eine Varianzzerlegung des Bruttoinlandsprodukts nahe. Diese zeigt, dass britische Unsicherheitsschocks im Durchschnitt maximal rund sieben Prozent zu den Fluktuationen des deutschen Bruttoinlandsprodukts beitragen (vgl. Tabelle A4).

Um die möglichen Effekte auf die Jahreswachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts abzuschätzen wird nun ein Schock kalibriert, der dem Schock entspricht, der durch die Verschiebung des Austritttermins im März 2019 entstand. Das Unsicherheitsmaß stieg zu diesem Zeitpunkt etwa um eine Standardabweichung. Die Ergebnisse legen nahe, dass die jahresdurchschnittliche Expansionsrate der deutschen Produktion im ersten Jahr nach dem Schock um 0,1 Prozentpunkte und im zweiten Jahr ebenfalls um knapp 0,1 Prozentpunkte niedriger ausfällt als ohne den Schock (vgl. Tabelle 3a).

Auch alle Verwendungskomponenten sind negativ von dem Schock betroffen. Der Schock belastet vor allem die Außenhandelskomponenten. Die Wachstumsraten der Exporte und Importe würden im ersten Jahr nach dem Schock um 0,3 Prozentpunkte niedriger ausfallen als ohne den Schock und im

asymptotisch konsistent ist, aber keine Verzerrungskorrektur für kleine Stichproben beinhaltet (vgl. z.B.

Kilian 1998), können Punktschätzer der Impulsantwortfolgen des Modells teilweise außerhalb der berechneten Konfidenzbänder liegen.

zweiten Jahr um 0,1 Prozentpunkte bzw. 0,2 Prozentpunkte. Die Investitionen und der private Konsum würden in beiden Jahren etwa rund 0,1 Prozentpunkte langsamer expandieren.

Abbildung 8:

Effekte eines britischen Unsicherheitsschocks auf preisbereinigte Verwendungskomponenten des deutschen Bruttoinlandsprodukts

(a) Privater Verbrauch (b) Investitionen

(c) Exporte (d) Importe

Quelle: Eigene Berechnungen.

Kommt es allerdings zu einem größeren Anstieg der britischen Unsicherheit, etwa in ähnlicher Größenordnung wie beim Brexit-Referendum im Sommer 2016 oder während der Verhandlungen mit der EU Ende des Jahres 2018 (vgl. Abbildung 6), dann wären die Effekte auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt sowie dessen Komponenten etwa doppelt so groß (vgl. Tabelle 3b).

Tabelle 3:

(a) Abschläge der Wachstumsraten des deutschen BIPs und der Verwendungskomponenten durch einen britischen Unsicherheitsschock (in Prozentpunkten)

nach 4 Quartalen nach 8 Quartalen

16. Perzentil Punktschätzer 84. Perzentil 16. Perzentil Punktschätzer 84. Perzentil

BIP 0,02 –0,12 –0,23 0,02 –0,05 –0,07

Konsum 0,00 –0,07 –0,12 –0,11 –0,14 –0,13

Investitionen 0,11 –0,14 –0,36 0,05 –0,09 –0,10

Exporte 0,00 –0,29 –0,51 0,10 –0,06 –0,07

Importe –0,01 –0,34 –0,53 0,01 –0,16 –0,10

Die Größe des Schocks entspricht einer Standardabweichung. Dies ist in etwa die Größe des Anstiegs der exogenen Variation der britischen Unsicherheit durch die Verschiebung des Austritttermins im Frühjahr dieses Jahres (vgl. Abbildung 6).

(b) Abschläge der Wachstumsraten des deutschen BIPs und der Verwendungskomponenten durch einen britischen Unsicherheitsschock mit alternativer Kalibrierung (in Prozentpunkten)

nach 4 Quartalen nach 8 Quartalen

16. Perzentil Punktschätzer 84. Perzentil 16. Perzentil Punktschätzer 84. Perzentil

BIP 0,04 –0,26 –0,50 0,04 –0,11 –0,15

Konsum 0,00 –0,15 –0,26 –0,24 –0,32 –0,29

Investitionen 0,24 –0,31 –0,80 0,12 –0,19 –0,21

Exporte 0,01 –0,64 –1,12 0,21 –0,14 –0,14

Importe –0,02 –0,74 –1,16 0,02 –0,36 –0,21

Die Größe des Schocks entspricht dem 2,2-fachen einer Standardabweichung. Dies ist in etwa die Größe des Anstiegs der exogenen Variation der britischen Unsicherheit durch das Brexit-Referendum (vgl. Abbildung 6).

Quelle: Eigene Berechnungen.

6 Diskussion und gesamtwirtschaftliche Bewertung

In der vorliegenden Studie sind verschiedene Methoden zum Einsatz gekommen, um die kurzfristigen Auswirkungen eines harten Brexit im Herbst 2019 im Vergleich zu einem vertraglich geregelten Austritt Großbritanniens für die deutsche Wirtschaft abzuschätzen. Auf Basis einer Input-Output-Analyse der internationalen und sektoralen Verflechtungen betragen die kurzfristigen Outputverluste in Deutschland 0,3%. Das internationale Konjunkturmodell ergibt einen Outputverlust von ebenfalls 0,3% im Jahr 2020 und von 0,4% im Jahr darauf. Das vektorautoregressive Modell zur Abschätzung der Effekte von erhöhter Unsicherheit zeigt schließlich einen Verlust von 0,1% für 2020 und 0,1% für 2021 an, wenn die Unsicherheit etwa so stark steigt wie bei der Verschiebung des Brexit im März 2019.

Auf den Gesamteffekt kann nicht durch Addition dieser Einzelergebnisse geschlossen werden. So erfasst die Berücksichtigung von Verflechtungen mittels Input-Output-Analyse nicht andere Effekte als das Konjunkturmodell, sondern die Effekte sind sektoral und regional differenziert, was die Plausibilität der Simulation untermauert. Auf der anderen Seite führt die Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge mithilfe des internationalen Konjunkturmodells nicht zu systematisch höheren Effekten als die Input-Output-Analyse: Einerseits wird berücksichtigt, dass der Nachfrageausfall etwa über verringerte Einkommen auf Produzentenseite negative Multiplikatoreffekte zeitigt. Andererseits kommt es im Modell aber auch zu Preisreaktionen, die dabei

helfen, den Nachfrageausfall zu begrenzen. Zudem können geld- und finanzpolitische Reaktionen den kontraktiven Impuls dämpfen.

Etwas anders verhält es sich mit den Effekten erhöhter Unsicherheit. Weil diese ohne Annahmen über einen zeitgleichen Nachfrageausfall hergeleitet wurden, scheint es geboten, ihn zu den oben angesprochenen Effekten hinzuzunehmen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass Abschwünge in aller Regel mit einem Anstieg von ökonomischer Unsicherheit einhergehen und dass dessen dämpfende Wirkungen von den Schätzgleichungen des Konjunkturmodells schon implizit berücksichtigt sind. Dies spricht dafür, die Effekte von Unsicherheit nur mit einem Abschlag auf die direkten Effekte des brexitbedingten Nachfragerückgangs hinzuzuaddieren. Dieser lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres quantifizieren.

Alles in allem ist auf Grundlage der vorgestellten Analysen für den Fall eines harten Brexit mit einem deutlichen Dämpfer für die Produktion in Deutschland von jeweils etwa 0,3% bis 0,4% in den Jahren 2020 und 2021 zu rechnen. Dabei haben sich die sonstigen Bedingungen für die Konjunktur in Deutschland jüngst ohnehin stark verschlechtert: Das Verarbeitende Gewerbe ist seit eineinhalb Jahren in der Rezession, die deutsche Investitionsgüterindustrie leidet besonders unter den andauernden weltweiten Handelskonflikten, und speziell der Kraftfahrzeugbranche drohen möglicherweise Zollerhöhungen durch die USA. Zudem muss die Automobilindustrie in den kommenden Jahren wohl die schwierige Wende hin zur Massenproduktion elektrogetriebener Kraftfahrzeuge meistern.

7 Fazit

Die internationale wirtschaftliche Integration ist mit positiven ökonomischen Effekten verbunden. Die Spannweite der Schätzungen des Effektes der europäischen Integration auf das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner reichen von 5% (Boltho und Eichengreen 2008) bis 25% (Badinger 2005). Innerhalb der EU führen insbesondere die mit dem einheitlichen europäischen Binnenmarkt verbundenen Vorteile zu niedrigeren Transaktions- und Handelskosten. Bei einem Austritt aus der EU fallen diese Vorteile dauerhaft weg, so dass mit einem permanenten Rückgang des Handels zwischen Großbritannien und den verbleibenden EU-Ländern sowie höheren Güterpreisen zu rechnen ist. Es sind sowohl Niveau-Effekte auf die gesamtwirtschaftliche Produktion als auch Wachstumseffekte zu erwarten. Im Anpassungszeitraum an die neuen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten kommen kurzfristige Effekte, etwa aufgrund von Anpassungskosten, hinzu. Angesichts der engen Handelsverflechtungen, auch auf der Ebene der Vorleistungsgüter, sind insbesondere negative kurzfristige Effekte aufgrund von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen zu erwarten. Diese werden durch Unsicherheit über die Modalitäten der zukünftigen ökonomischen Zusammenarbeit zwischen der EU und Großbritannien verstärkt. Insgesamt könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt in den ein bis zwei Jahren nach einem harten Brexit um mehrere zehntel Prozentpunkte gedämpft werden. Am stärksten wäre wohl die Automobilbranche betroffen, die sich gegenwärtig ohnehin in einer schwierigen Phase befindet.

Aus makroökonomischer Perspektive ist somit vorteilhaft, auf einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU hinzuwirken, die Unsicherheit über die zukünftigen Rahmenbedingungen gering zu halten und möglichst viele Vorteile des einheitlichen Binnenmarkts, etwa in Form eines Freihandelsabkommens, zu erhalten. Dies scheint umso wichtiger, weil protektionistische Tendenzen

weltweit ohnehin zunehmen. So haben die USA ihre Zollpolitik verschärft (Fajgelbaum et al. 2019); die Abstimmung der Briten für den Brexit reiht sich in diese Tendenzen ein (Hobolt 2016, Becker et al.

2017).

Diskretionäre konjunkturpolitische Maßnahmen, die auf die Dämpfung der kurzfristigen gesamtwirtschaftlichen Effekte oder auf einzelne Wirtschaftszweige abzielen, sind hingegen nicht zu empfehlen. Die automatischen Stabilisatoren in Deutschland sind ausreichend, um konjunkturellen Schwankungen der hier ermittelten Größenordnung entgegen zu wirken. Dazu zählt insbesondere auch, sich im Geiste der deutschen Schuldenbremse nicht an einem nominal ausgeglichenen öffentlichen Haushalt zu orientieren, sondern einen strukturell ausgeglichenen Haushalt anzustreben.

Sollte es, auch bedingt durch einen harten Brexit, zu einer Unterauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten in Deutschland kommen, sollte die Wirtschaftspolitik die zusätzliche Nettokreditaufnahme nutzen, die eine negative Konjunkturkomponente ermöglicht. Ohnehin ist die

„schwarze Null“ nur eine kommunikative Illusion, da sie ohne den Rückgriff auf Rücklagen schon jetzt nicht zu halten wäre.

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Anhang

Tabelle A1:

Outputeffekte eines harten Brexit gemäß verschiedener Studien

Studie

Vandenbussche (2019) –4,5 –1,5 –1,8 CGE mit Input-Output-Ansatz

Output-Effekt eines harten-Brexit

IMF 2019 –3,5 –0,5 Global Integrated Monetary and Fiscal Model

Quelle: Eigene Darstellung.

Tabelle A2:

Stellung von Großbritannien unter den Haupthandelspartnern Deutschlands (Warenausfuhren )

Rangfolge Handelspartner

Groß-britannien 6,2 Groß-britannien 6,1 6. Österreich 5,0 Italien 4,9 Italien 5,1 Italien 5,1 Italien 5,3 Italien 5,3 7. Italien 4,8 Österreich 4,9 Österreich 5,0 Österreich 4,9 Österreich 4,9 Österreich 5,1

8. Polen 4,2 Polen 4,4 Polen 4,5 Polen 4,6 Polen 4,8 Polen 4,8

9. Schweiz 4,1 Schweiz 4,1 Schweiz 4,2 Schweiz 4,2 Schweiz 4,1 Schweiz 4,2 10. Belgien 3,7 Belgien 3,5 Belgien 3,5 Belgien 3,5 Belgien 3,4 Belgien 3,5 a Für das Jahr 2019 wurden die Monate Januar-Juni herangezogen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Außenhandel, Reihe 51-0003, 51-0004.

Tabelle A3:

Wirtschaftszweige

NACE Code

A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

1 A01 Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten 2 A02 Forstwirtschaft und Holzeinschlag

3 A03 Fischerei und Aquakultur

B, C, D, E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Verarbeitendes Gewerbe, Energieversorgung, Wasserversorgung;

Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 4 B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

5 C10-C12 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln; Getränkeherstellung; Tabakverarbeitung 6 C13-C15 Herstellung von Textilien, Bekleidung, Leder, Lederwaren und Schuhen

7 C16 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) 8 C17 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

9 C18 Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 10 C19 Kokerei und Mineralölverarbeitung

11 C20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 12 C21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen 13 C22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

14 C23 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 15 C24 Metallerzeugung und -bearbeitung

16 C25 Herstellung von Metallerzeugnissen

17 C26 Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen 18 C27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

19 C28 Maschinenbau

20 C29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 21 C30 Sonstiger Fahrzeugbau

22 C31_C32 Herstellung von Möbeln; Herstellung von sonstigen Waren 23 C33 Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 24 D35 Energieversorgung

25 E36 Wasserversorgung

26 E37-E39 Abwasserentsorgung; Sammlung, Behandlung und Beseitigung von Abfällen; Rückgewinnung; Beseitigung von Umweltverschmutzungen und sonstige Entsorgung

27 F Baugewerbe

G-T Dienstleistungen

28 G45 Handel mit Kraftfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 29 G46 Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)

30 G47 Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) 31 H49 Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen 32 H50 Schifffahrt

33 H51 Luftfahrt

34 H52 Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr 35 H53 Post-, Kurier- und Expressdienste

36 I Gastgewerbe

37 J58 Verlagswesen

38 J59-J60 Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik;

Rundfunkveranstalter;

39 J61 Telekommunikation

40 J62-J63 Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie; Informationsdienstleistungen 41 K64 Erbringung von Finanzdienstleistungen

42 K65 Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung) 43 K66 Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten

44 L68 Grundstücks- und Wohnungswesen

45 M69-M70 Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung; Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben;

Unternehmensberatung

46 M71 Architektur- und Ingenieurbüros; technische, physikalische und chemische Untersuchung 47 M72 Forschung und Entwicklung

48 M73 Werbung und Marktforschung

49 M74-M75 Sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten; Veterinärwesen 50 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen

51 O84 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 52 P85 Erziehung und Unterricht

53 Q Gesundheits- und Sozialwesen

54 R-S Kunst, Unterhaltung und Erholung; Erbringung von sonstigen Dienstleistungen

55 T Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt

56 U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften Quelle: Statistisches Bundesamt.

Tabelle A4:

Erklärungsbeitrag eines britischen Unsicherheitsschocks zum Prognosefehler des deutschen preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts

(in Prozent)

nach 4 Quartalen nach 8 Quartalen nach 12 Quartalen

Bruttoinlandsprodukt 4,49 7,17 7,39

Quelle: Eigene Berechnungen.

Abbildung A1:

Bedeutung Großbritanniens als Exportziel nach Wirtschaftszweigen

Anmerkung: Eine Übersicht über die Klassifikation der Wirtschaftszweige enthält Tabelle A3.

Quellen: WIOD; eigene Berechnungen.

Abbildung A2:

Exporte Deutschlands nach Großbritannien (2000-2014) (d) In Relation zum deutschen Produktionswert in %

(e) In jeweiligen Preisen in Mrd. Euro

Quellen: WIOD; eigene Berechnungen.

Abbildung A3:

Vorleistungsverflechtungen in Deutschland und Anteil Großbritanniens (2014) nach Wirtschaftszweigen

Anmerkung: Eine Übersicht über die Klassifikation der Wirtschaftszweige enthält Tabelle A3.

Quellen: WIOD; eigene Berechnungen.

Abbildung A4:

Nominale Wechselkurse

Quelle: Bank of England, Letzte Beobachtung: 01.10.2019.

Abbildung A5:

Aktienindizes (Index, 01.01.2016 = 100)

Quelle: Bloomberg, Letzte Beobachtung: 01.10.2019.

Abbildung A6:

Zinsspreads zehnjähriger Staatsanleihen (in % gegenüber Deutschland)

Quelle: Macrobond, Letzte Beobachtung: 01.10.2019.

Abbildung A7:

Laufzeitprämien auf langfristige Staatsanleihen

(in %, Renditeunterschied von zehn- gegenüber zweijährigen Staatsanleihen)

Quelle: Macrobond, Letzte Beobachtung: 01.10.2019.