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Ebene der Inhalte und Maßnahmen für Fehler im engeren Sinne

E Wie kann die Arbeit beginnen?

2. Ebene der Inhalte und Maßnahmen

2.2 Ebene der Inhalte und Maßnahmen für Fehler im engeren Sinne

Auf dieser Ebene, auf der die eigentliche Entwicklungsarbeit stattfindet, steht die konkrete Arbeit im Dienst von zwei übergeordneten Zielen, die sich durch eine Analogie aus dem Sport veranschaulichen lassen: Dort sind für das Training schwieriger Übungen geeignete Vorübungen und Teilabläufe zu finden, und es ist eine Hilfestellung zur Absicherung gegen Verletzungsgefahr zu geben. Entsprechend ist das Lernen aus Fehlern durch ein möglichst breites Repertoire von Lerngelegenheiten zu fördern, zweitens dem Problem von Versagensangst und Demotivation zu begegnen. Dem dienen die Vorschläge in den Abschnitten D.3 und D.4, die in der untenstehenden Liste noch einmal zusammengestellt sind.

Der erste Schritt ist, eine Auswahl von diesen Vorschlägen zu treffen bzw. in Erweiterung weitere Maßnahmen hinzuzunehmen, möglichst wieder in Abstimmung mit mehreren Kollegen. Weiter ist eine Begründung der getroffenen Auswahl bzw. Ergänzung für die Dokumentation des Modellversuchs nötig, erlaubt sie doch festzustellen, welche Maßnahmen aus der Praxis heraus als aussichtsreich angesehen werden und welche nicht.

Im zweiten Schritt sind die Maßnahmen, die in diesem Leitfaden nur kurz skizziert und anhand von Beispielen illustriert wurden, mit Inhalten zu füllen.

Sehr interessant wäre

beispielsweise, für Fehlerspiele und Fehlerwettbewerbe nicht nur Einzelbeispiele, sondern ein kleines Repertoire von vielleicht einem halben Dutzend Varianten

mehreren zu dem Modul kooperierenden Lehrkräften gefragt!

Maßnahme Wo? Aufgaben zum Lernen aus Fehlern: D.3.3, S. 34 Schülerfehler aus anderen Jahrgängen D.3.3.1, S. 35 Texte mit gezielt konstruierten Fehlern D.3.3.2, S. 35 Reale Texte (Zeitung, Bücher, etc.) D.3.3.3, S. 35

Sammlungen von Trugschlüssen und

Paradoxien D.3.3.4, S. 35

Übersicht über die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Lernen aus Fehlern im engeren Sinne

Eine besonders kritische Maßnahme ist die Benotung von Fehlerarbeit, kritisch zum einen, weil sie an den Kern des Problems der Demotivation rührt, und zum andern, weil sie neue Formen der Organisation des Unterrichtsablaufes erfordert, z.B. im Zusammenhang mit Klassenarbeiten. Da gerade solche Organisationsfragen am besten aus der Praxis heraus gelöst werden, ist es wichtig, daß von den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern von Anfang an praxistaugliche Formen der Fehlerbenotung entwickelt werden.

Schließlich gehören Aufgaben zur Fehlerarbeit zu den Kernpunkten des Moduls. Zwei Komponenten der Arbeit sind hier von Anfang an zu berücksichtigen: Erstens sollen, mit den Beispielaufgaben aus Abschnitt D.4 als Anregung, weitere Aufgaben zur Fehlerarbeit entwickelt werden, um auch hier ein gewisses Repertoire (verschiedene Fächer, verschiedene Schwierigkeitsgrade, verschiedene Fehlertypen) zur Verfügung zu haben.

Zweitens sind für einen Teil dieser Aufgaben ausführliche Beispiellösungen wie in Beispiel D.4.2 zu entwickeln. Aufgaben dieses Typs haben sich als besonders lernwirksam erwiesen und sind ebenfalls ein Kernpunkt von Modul 1 (“Weiterentwicklung der Aufgabenkultur”).

Der letzte Schritt führt bei der Arbeit an allen genannten Punkten wieder auf die Ebene des Wissens (s. E.1) zurück: Bedingungen und Ausmaß der Wirksamkeit sind zu überprüfen und zu dokumentieren, um wiederum als Grundlage von Verbesserungen für Inhalte und Maßnahmen dienen zu können.

F Literaturverzeichnis

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