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7 Projektphase 2 – Herstellung und Bewertung von Labormustern

8.2 Druck- und Wegschlagversuche

Weg-schlagverhalten Analog Projektphase 2 wurden Druckversuche an der Offsetdruckmaschine in der Fogra mit den Pilotpapieren durchgeführt. Die Be- und Verdruckbarkeit war dabei in vollem Umfang gegeben.

Die Ergebnisse der Wegschlagtests sind für die schnell wegschlagende Druck-farbe (Rapida) in Abb. 12 und Abb. 13 dargestellt. Man kann aus den Abbil-dungen erkennen, dass die Abdruckverhältnisse der Pilotpapiere sowohl im Kurzzeit- als auch im Langzeitbereich in einer für den Offsetdruck mit gestri-chenen Papieren typischen Größenordnung liegen. Die kalandrierten Muster zeigen im Kurzzeitbereich ein etwas langsameres Wegschlagen.

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Abb. 12: Wegschlagverhalten der unkalandrierten Pilotpapiere an der Offset-druckmaschine mit der Druckfarbe RAPIDA (Cyan).

Abb. 13: Wegschlagverhalten der kalandrierten Pilotpapiere an der Offset-druckmaschine mit der Druckfarbe RAPIDA (Cyan).

Weitere druck-technische Be-wertungen im Offsetdruck

Farbumfang:

Die auf den Pilotpapieren erzielten Farbumfänge liegen in allen Fällen in einem für gestrichene Offsetpapiere üblichen Bereich. Zwischen satinierten und nicht satinierten Mustern bestehen keine signifikanten Unterschiede.

Kantenschärfe, Kantenglätte und Gleichmäßigkeit des Ausdrucks:

Die erzielten Werte für die Kantenschärfen und Kantenglätten liegen in offsetty-pischen Bereichen, wobei die Kantenschärfen auf den unkalandrierten Papieren dabei etwas schlechter als auf den kalandrierten Papieren ausfallen.

Die Bewertung der Gleichmäßigkeit des Ausdrucks erfolgte in einem schwarzen Rasterfeld visuell im paarweisen Vergleich. Dabei konnte eine relativ große Bandbreite an unterschiedlichen Resultaten erzielt werden, die zudem eine starke Abhängigkeit von der Druckfarbe aufwiesen (siehe dazu Tab. A32, An-hang, Abschnitt 8.3). Eine Gesetzmäßigkeit oder ein bestimmter Trend konnten daraus nicht abgeleitet werden. Es kann aber festgehalten werden, dass zu-mindest bei einer der beiden eingesetzten Druckfarbenserien stets eine mittlere bis gute Gleichmäßigkeit des Ausdrucks erhalten werden konnte.

Scheuerfestigkeit:

Mit der Farbserie REFLECTA (langsam wegschlagend) werden auf allen Papie-ren gute Ergebnisse erzielt. Die Resultate für RAPIDA (schnellwegschlagend) auf den kalandrierten Papieren fallen hingegen schlechter aus.

PTS-Forschungsbericht www.ptspaper.de Wegschlagverhal

ten im Inkjet-druck

Die Bewertung des Wegschlagens auf den Pilotpapieren erfolgte analog zu Ab-schnitt 6.7 am Teststand von Océ mit Hilfe der Fogra-OKS. Zum Einsatz kamen hier ausschließlich die unkalandrierten Papiere R1, R1.2 bis R1.4 und R1.6 so-wie die kalandrierte Version von R1.4. Die unterschiedlichen Konterzeiten wur-den durch Variation der Druckgeschwindigkeit erreicht.

Erwartungsgemäß fällt auch bei den Pilotpapieren das Abdruckverhältnis umso größer aus, je kleiner die Konterzeiten und je größer die Tröpfchengrößen sind (vgl. Abb. 14 und Abb. 15). Des Weiteren schlagen die Farbstofftinten schneller weg als die Pigmenttinten. Im Vergleich zu hochwertigen, gestrichenen

Inkjetpapieren sind die erzielten Werte jedoch deutlich höher. Während Inkjet-Referenzpapiere weit unter 0,1 lagen, wurden hier Werte von bis zu 0,8 gemessen. Einzig R1.2 Top liegt bei 7 pl Farbstofftinte in einer vergleichbaren Größenordnung.

Abb. 14: Wegschlagverhalten der Pilotpapiere am Inkjet-Teststand mit Pigmenttinte und einer Tröpfchengröße von 7 pl.

Abb. 15: Wegschlagverhalten der Pilotpapiere am Inkjet-Teststand mit

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Farbstofftinte und einer Tröpfchengröße von 7 pl.

Messergebnisse mit dem Bristow-Wheel

In Abb. 16 sind die Messergebnisse mit der Bristow-Wheel-Methode graphisch dargestellt. Man erkennt, dass die kalandrierten Muster etwas höhere Strecken-längen aufweisen, was auf die höher verdichtete Strichoberfläche zurückzufüh-ren sein dürfte. Nur bei Muster R1-2 erfolgt die Aufnahme der Farbstofftinte schneller als beim Referenzpapier (Offset-Strich), d. h. die Streckenlänge ist hier kürzer. Die Streckenlängen der Muster R1-3, R1-4 und R1-6 liegen gering-fügig über dem Referenzpapier.

Abb. 16: Spurlängen der Farbstofftinte auf den kalandrierten und nicht kaland-rierten Pilotpapieren.

Ergebnisse mit dem Data- matrixcode-Prüfgerät

Abb. 17 zeigt die mit der Datamatrixcode-Methode an den Pilotpapieren ermit-telten Messwerte. Aus der Graphik können folgende Schlussfolgerungen gezo-gen werden:

• Die kalandrieren Muster weisen verglichen mit den nicht kalandrierten Mustern längere oder allenfalls geleichbleibende Trocknungszeiten auf.

• Beide Tinten trocknen auf R1-2 schneller als auf dem Referenzmuster.

Bei allen anderen Mustern bleiben die Trocknungszeiten gleich oder werden etwas langsamer.

• Die Pigmenttinte (Premium Black) trocknet bei einigen Mustern etwas langsamer als die Farbstofftinte (UB 7482).

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Abb. 17: Trocknungszeiten von Farbstoff- und Pigmenttinte auf den an der Pi-lotanlage in AP 3.2 hergestellten Papieren.

Druckversuche

Inkjet An einem schnelllaufenden Inkjetdrucker der Fa. Océ (Modell „ColorStream 3500“) wurden Testdrucke mit Pigmenttinten bei einer Geschwindigkeit von 100 m/min durchgeführt. Nach anfänglichen Versuchen zeigte sich, dass die kaland-rieren Muster allesamt hinsichtlich der Tintentrocknung schlechter abschneiden würden als die nicht kalandrieren Muster. Deshalb kamen für die Druckversu-che nur die Papiere R1 Top, R1.2 Top, R1.3 Top, R1.4 Top, R1.6 Top und R1.4 Cal zum Einsatz.

Die Justierung der Druckmaschine wurde durch den Bediener anhand des Pa-piers R1.2 Top vorgenommen, welches bei den Laborprüfungen die schnellste Farbtrocknung bzw. das schnellste Wegschlagen gezeigt hatte. Es stellte sich heraus, dass bei hohem Farbauftrag (12 pl Tröpfchengroße) keine vollständige Trocknung mit der Pigmenttinte des Drucksystems erreicht werden konnte.

Deshalb wurde die Auftragsmenge reduziert auf eine Tröpfchengröße von 7 pl und für die folgenden Druckversuche einheitlich beibehalten.

Trotz Reduzierung der Tintenmenge erwies sich der Farbfilm auf den bedruck-ten Mustern unmittelbar nach dem Drucken als nicht vollständig wischfest. Erst nach einer kurzen Lagerzeit waren die Drucke weitgehend wischfest. Am bes-ten schnitt das Muster R1-2 ab, bei dem diese Effekte zwar auch noch festge-stellt wurden, allerdings in geringerem Umfang als bei den anderen Mustern.

Weitere druck-technische Be-wertungen im Inkjetdruck

Farbumfang, Kantenschärfe und Kantenglätte:

Im Vergleich zu den vorangegangenen Offset-Druckversuchen konnten im In-kjet nur kleinere Farbumfänge erzielt werden.

Die Kantenschärfe und die Kantenglätte fallen ebenfalls schlechter aus als bei den Offsetdrucken, liegen aber in einer für Inkjetdrucke typischen

Größenord-PTS-Forschungsbericht www.ptspaper.de nung.

Gleichmäßigkeit des Ausdrucks:

Im Gegensatz zum Offsetdruck zeigten die Muster im Inkjetdruck eine schlech-tere Gleichmäßigkeit des Ausdrucks. Bei allen Mustern konnte ein unruhiges Druckbild und Streifenbildung festgestellt werden. Ein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Pilotmustern konnte nicht festgestellt werden.

Scheuerfestigkeit:

Trotz der Probleme bei der Farbtrocknung kann die Scheuerfestigkeit auf den Inkjetdrucken nach einer ausreichenden Zeit als gut bezeichnet werden.

8.3 Prüfung der Deinkbarkeit