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Tropenophthalmologie-Preis gestiftet vom Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit e. V., der Christoffel-Blindenmission, der Ursapharm Arzneimittel GmbH, der 1stQ Deutschland GmbH & Co. KG und der OmniVision GmbH

Dotierung gesamt: 5.000 Euro

Dr. Rainald Duerksen (Asunción/Paraguay) arbeitete einige Jahre als Ophthalmologe am Baptist Hospital in Asunción, bevor er dort im Oktober 1999 die Fundación Visión gründete, mit der er Erblindungen in der Bevölkerung Paraguays verhindern will. Als Geschäftsführender Direktor baute er die Stiftung zur größten augenheilkundlichen Institution in Paraguay aus, die mehr als die Hälfte aller Kataraktoperationen im Land durchführt. Dr. Rainald Duerksen ist als Berater für die CBM Lateinamerikas und als lateinamerikanischer Regionalpräsident der International Agency for the Prevention of Blindness tätig. Als beliebter internationaler Referent setzt er medizi-nische und Managementthemen auf die Agenda.

Videopreise der DOG, gestiftet von HAAG-STREIT Deutschland GmbH Dotierung: 5.000 Euro

In seinem didaktisch exzellent aufbereiteten Video „CSI: Heidelberg – Unfolding the Characteristics of Preloaded IOL-Systems“ untersucht Prof. Gerd Auffarth (Heidelberg) die Charakteristika von vier hydrophoben Intraokularlinsen, die in einem Preloaded-Injektor-System angeboten werden. Zunächst zeigt es die Implantation aller vier Lin-sen mit ihrem Injektorsystem anhand von aufgezeichneten OP-Sequenzen. Dabei demonstrieren die Autoren, dass das sogenannte Unfolding bei allen vier Systemen die längste Zeit des Implantationsprozesses in Anspruch nimmt. Für zwei Implan tate beobachteten sie in einem Viertel der Fälle das Phänomen des Hand shakings der Haptiken, welches zusätzliche Manipulationen im Auge erforderlich macht, um eine vollständige Entfaltung zu erreichen. Unterschiede beobachteten die Autoren ferner bei der Häufigkeit von Beschädigungen der Cartidges nach erfolg ter Implantation.

Im Labor führten die Autoren an Autopsieaugen Implantationen bei gleichzeitiger Beobachtung im „anterior view“, im „Miyake-Apple posterior view“ und in einem neu entwickelten „Choi Side-View“ durch. Dieser neuartige Side-View-Beobachtungs-modus ermöglicht erstmals eine mathematische Beschreibung der Kapselextensio-nen und damit eine Quantifizierung des Kapselstresses während der Implantation.

Der Videobeitrag ist von hoher filmischer Qualität, klar strukturiert, sachlich kommentiert und erschießt durch die experimentelle Beobachtung des Implanta tions -prozesses eine vertiefte Erkenntnis der Belastungen der Linsenkapsel während der Implantation von Intraokularlinsen.

Promotionspreis, gestiftet vom Hermann-Wacker-Fonds Dotierung: 1.000 Euro

Bei der Dissertation von Dr. Alexander Karl-Georg Schuster (Mainz) handelt es sich um eine fächerübergreifende, klinische Querschnittsstudie an 338 berufstätigen Per-sonen, in denen kardiovaskuläre Risikofaktoren mit dem retinalen Gefäßstatus in Beziehung gesetzt wurden. Dr. Schuster verwendete nichtmydriatische Fundusfoto-grafie und OCT zur retinalen Bildgebung. Die kardiovaskulären Parameter waren:

Alter, Geschlecht, BMI, Blutdruck, PROCAM-Kennzahl, Herzfrequenz, HbA1c, HDL, LDL und Triglyceride. Die Algorithmen der Bildauswertung hat er basierend auf den Arbei ten von Parr und Hubbard zu retinalen Gefäßäquivalenten mit dem Programm Matlab selbst entwickelt und so weit automatisiert, dass sie erstmalig für Reihen-untersuchungen sehr effizient einsetzbar waren. Sein semiautomatischer Algorithmus hat eine Erkennungsrate von 78 Prozent, die Reproduzierbarkeit betrug bis zu 0,91 bei einer Bildauswertungszeit von weniger als einer Minute. Die retinalen Gefäß -parameter korrelierten mit Alter, BMI, Blutdruck und PROCAM-Kennzahl signi fikant.

Seine Ergebnisse sind in fünf hochrangige Publikationen eingegangen.

Dr. Rainald Duerksen (Asunción/Paraguay)

Prof. Gerd Auffarth (Heidelberg)

Dr. Alexander Karl-Georg Schuster (Mainz)

20 Jahresbericht 2016

DOG-Preisträger 2016

Wissenschaftspreis Trockenes Auge und Blepharitis/MGD, gestiftet von der Optima Pharmazeutische GmbH

Dotierung: je 3.000 Euro

Proteine mit Surfactant-Aktivität wurden kürzlich auch als Bestandteil des Tränen-films beschrieben. Ähnlich zur Funktion an der Lunge wirken sie auf die Oberflächen-spannung und beeinflussen möglicherweise die Tränenaufrisszeit. Derzeit tragen diese Proteine zusätzlich zur angeborenen Immunität bei. Die vorgelegte Arbeit widmet sich der Frage, ob Palate Lung Nasal Clone (PLUNC) auch von okulären Zellen exprimiert wird. Dazu werden In-vitro-Untersuchungen zur Synthese des Proteins durchgeführt. Zusätzlich wurde PLUNC in Tränenzellen von Patienten mit trockenem Auge untersucht. Die Ergebnisse von Dr. rer. nat. Martin Schicht (Erlangen) belegen, dass dieses Protein sowohl in der Tränendrüse als auch an Zellen der Augenoberflä-che synthetisiert wird, mit zahlreiAugenoberflä-chen Lipiden des Tränenfilms interagiert und bei Patienten mit trockenem Auge signifikant erhöht nachgewiesen werden kann.

PD Dr. Philipp Steven (Köln) widmet sich sehr konsequent der Problematik der okulä-ren Graft-versus-Host-Erkrankung, die nach allogener hämatopoetischer Stammzell-transplantation mit zunehmender Inzidenz beobachtet wird. Diese entzündliche Erkrankung der Augenoberfläche kann zu schweren, oft therapierefraktären Benet-zungsstörungen der Augenoberfläche führen. Mit der vorgelegten Arbeit fokussiert die Arbeitsgruppe auf Veränderungen der Meibomdrüsen. Durch Infrarotmeibogra-fie konnte in einer Kohorte von 86 Patienten mit okulärer GVHD eine signifikante Reduktion der Meibomdrüsen nach GVHD festgestellt werden. Die Autoren vermuten ein multifaktorielles Geschehen, das weiterer Untersuchungen bedarf. Zusätzlich wird vermutet, dass der Verlust an Meibomdrüsen ein Prädiktor für die Entwicklung einer okulären GVHD sein könnte. Aufgrund der Zunahme dieses Krankheitsbildes sind diese sorgfältig erhobenen Befunde für die klinische Betreuung von unmittel-barer klinischer Relevanz.

Dr. rer. nat. Martin Schicht (Erlangen)

PD Dr. Philipp Steven (Köln)

Jahresbericht 2016 21

DOG-Preisträger 2016

Weitere Preisträger:

EBO Examina

Auszeichnung der besten deutschen Absolventen Dr. Kerstin Wand (München)

Sebastian Bemme (Göttingen) Dr. Carina Kelbsch (Tübingen) Michael Petrak (Bonn)

Forschungspreis Bundesverband AUGE 2016 Gestiftet vom Bundesverband AUGE e. V.

Prof. Julika Loss Dotierung: 2.000 Euro ICO-Examenspreis

gestiftet von der Rolf M. Schwiete Stiftung Dr. Adel Alraisi (Aachen)

Dr. Miltiadis Fiorentzis (Homburg/Saar) Dr. Johanna Müller (Tübingen)

Dr. Maximilian Pfau (Bonn) Dotierung: je 5.000 Euro

Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie gestiftet von Springer Medizin

Dr. Friederike Schaub (Köln) Dotierung: 2.500 Euro Makula-Forschungspreis

gestiftet von PRO RETINA Deutschland e. V.

Dr. Felix Graßmann (Regensburg) Dotierung: 2.000 Euro

Posterpreise

gestiftet von der DOG Dotierung: 9 x 300 Euro Sevinj Abbasova (München) Prof. Daniel Böhringer (Freiburg)

Prof. Barbara Käsmann-Kellner (Homburg/Saar) Dr. Daniel Kampik (Würzburg)

Dr. rer. nat. Franziska Kopp (Rostock) Dr. Isobel Massie (Düsseldorf) Prof. Hans Mittelviefhaus (Freiburg) Ekaterina Rzhavina (Moskau) Dr. Julia Stifter (Freiburg)

Retinitis-pigmentosa-Forschungspreis

gestiftet von PRO RETINA Deutschland e. V. und der Retina Suisse Dr. Elvir Becirovic (München)

Dotierung: 2.000 Euro

22 Jahresbericht 2016

Ausblick 2017

Den wissenschaftlichen und klinischen Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus richten

Seit dem 3. Oktober 2016 ist Prof. Thomas Kohnen, Frankfurt, Präsident der DOG.

Kohnen studierte Humanmedizin in Aachen, Bonn und in den USA. Anschließend ar-beitete er von 1989 bis 1993 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik Dar-denne (Bonn) und an der Universitäts-Augenklinik Gießen, bis er 1994 in Tübingen als Arzt für Augenheilkunde anerkannt wurde. Danach war er ein Jahr als Oberarzt am Bundeswehrkrankenhaus Ulm beschäftigt, bevor er 1995 für einen zweijährigen Forschungsaufenthalt nach Houston, USA, reiste. Im Jahr 2000 habilitierte er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M., wo er heute die Klinik für Au-genheilkunde leitet. Prof. Kohnen trat 1989 in die DOG ein und ist seit 2010 Vorsit-zender der Kommission Refraktive Chirurgie der DOG und des Berufsverbands der Augenärzte. Im DOG-Vorstand hat er außerdem das Amt des Schatzmeisters inne.

Herr Professor Kohnen, nach dem DOG-Kongress 2016 haben Sie Prof. Horst Helbig im Amt abgelöst. Welche Schwerpunktthemen möchten Sie während Ihrer Amtszeit platzieren?

Die DOG ist die Gesellschaft für alle Augenärzte in deutschsprachigen Ländern. Zu-sammen mit dem geschäftsführenden Präsidium und dem Gesamtpräsidium gilt es, dies weiter zu unterstreichen. Die Augenheilkunde ist ein Fach, das auf der einen Seite seit vielen Jahren als kleines Fach bezeichnet wurde, aber in dem andererseits die Anzahl an Patientenbesuchen und chirurgischen Eingriffen in den letzten Jahren immens zugenommen hat und damit, wie mein Vorgänger Prof. Helbig in seinem Motto zum DOG-Kongress 2016 bereits feststellte, zum großen Fach in der Medizin geworden ist. Das stellt besondere Herausforderungen für Augenärzte, Patienten und Politik dar.

Ihr Thema als Kongresspräsident für den DOG-Kongress 2017 haben Sie schon ge-wählt: „Deutsche Augenheilkunde international“. Welche Schwerpunkte sprechen Sie damit an und warum?

Jeder DOG-Kongress stand in den letzten Jahren unter einem Leitthema, um der Ver-anstaltung und damit der DOG einen neuen Impuls zu geben. Ich freue mich, mit dem Leitthema „Deutsche Augenheilkunde international“ ein Thema gefunden zu haben, das den wissenschaftlichen und klinischen Blick über die Grenzen Deutsch-lands hinaus auch nach außen richten soll. Die DOG – gegründet im September 1857 – hat als älteste augenärztliche Gesellschaft weltweit bereits sehr früh Einfluss auf die internationale Entwicklung unseres Fachs genommen und tut dies bis heute.

Denke man nur an die Entwicklung des Augenspiegels, der Photokoagulation, der Kaspulorhexis oder erst kürzlich des Retina-Implantats, Erfindungen und operative Maßnahmen aus Deutschland, die weltweit die Augenheilkunde weitergebracht und verändert haben. Schwerpunktthemen für den Kongress 2017 sind in allen Fel-dern der Augenheilkunde zu suchen, in denen wir einen entscheidenden Anteil an der internationalen Entwicklung gehabt haben.

Warum liegt Ihnen dieses Thema am Herzen?

Unsere Gesellschaft besteht 2017 seit genau 160 Jahren und es ist mir ein besonders Anliegen, in diesem Kongress unsere Aktivitäten, Einflüsse auf und Beiträge zur Ent-wicklung der internationalen Augenheilkunde darzustellen. Eine enge Vernetzung von Wissenschaft, Lehre und Krankenversorgung, unterschiedliche Blickwinkel auf das Fach und fruchtbarer Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene sind ganz besonders im Zeitalter der Globalisierung unverzichtbar geworden und bergen neue Chancen für gemeinschaftlich-internationale Entwicklungen.

Wo würden Sie die deutsche Ophthalmologie im internationalen Vergleich einordnen?

Forschung und Forscher aus Deutschland genießen weltweit ein sehr hohes Anse-hen. In der klinischen Forschung ist Deutschland gleichauf mit anderen führenden Nationen wie den USA, Frankreich, UK oder Japan. In der Grundlagenforschung haben einige Länder wie UK, die USA und Japan geringen Vorsprung und wegwei-sende Konzepte.

Ausblick DOG 2017

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