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DMRIIESTUNG VON MOTOREN ADE GASBETRIEB

Im Dokument 18 Biogas als Treibstoff für (Seite 115-200)

6.1 Zubehör

6.1.1 Druckminderventile

Für die Speisung des Motors wird vor dem Gasmischer je nach Fabrikat ein Zubringerdruck von 5 bis 30 mbar gefordert. Die Entspannung des 'Gases Vom stark ändernden hohen Flaschendruck auf den niederen konstanten DruCk Vor dem Mischer wird in der Regel in mindestens zwei Stufen vorgenommen.

Der Hauptteil der Entspannung kann durch Druckminderväntile erfolgen, wie .sie von der Gasschweissanlsge her bekannt sind. Allerdings sollten keine

Messing-Armaturenverwendet werden, .weilmiCh im Gas noch Spuren von , Schwefelwasserstoff oder Ammoniak befinden könnten.

Abbildung 62: Druckminderventil für Gasschweissgerät; maximaler Eingangs-druck 200 bar; einstellbarer Druckbereich 0 bis 10 bar [112]

Für die letzte Druckstufe von wenigen bar auf den Druck vor dem Mischer von einigen Millibar können in diesem Fall Druckregelventile Verwendet - werden', wie sie für Erdgas-Rauminstallationen auf dem Markt sind.

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Abbildung 63: Druckregelventil für Erdgas; maximaler Eingangsdruck 3,5 bar; einstellbarer Druckbereich 0 bis 10 mbar [113]

Es gibt aber auch mehrstufige Druckregelgeräte, mit denen der ganze Drucksprung bewältigt werden kann.

Schliesslich werden auch Druckminderer angeboten, die speziell auf die An-wendung in gasbetriebenen Fährzeugen abgestimmt sinä; das wird für viele Fälle die einfachste und zweckmässigste Lösung sein.

Durch die Entspannudi kühit Bid da e Gas ab. Enthält es liagSerdamif;--kann die Funktion des Ventils durch Eisbildtingbeeinträchtigt werden. -«

Aber auch Kohlendioxid bildet bei Abkühlung unter -790 0 bei Umgebungs-druck bzw. unter -57° C bei einem Druck über 5,3 bar Trockeneis und kann dadurch das System verstopfen. Druckmindervehlile sind deshalb am Motor so zu plazieren, dass ihnen genügend. Warme zugeführt wird, oder müssen 'beheizt werden. Die speziellen bruckminderer für den Fährzeuggasbetrieb

sind aus diesem GrUnde mit Wasseranschlüssen versehen, die an Kühlwas-serkreislauf des Motörs angeschlossen werden können.

Diese Dru8kregler weisen meist auch Anschlüsse für die Beeinflussung des Ausgangsdruckes in Abhängigkeit des Saugrohrunterdruckes auf und sind mit elektriäch betätigten Sperrventilen ausgerüstet, mit denen die Gas-zufuhr beim Umschalten auf einen anderen Kraftstoff oder bei Ausschalten des Zündschlosses sicher unterbrochen werden kann.

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1 Gaseintritt 2 Gasaustritt 3 Anschlüsse an

Kühl-wasserkreislauf 4 Anschluss für

Unter-druck-Beeinflussung 5 elektrisch betätig- "

tee Sperrventil

Abbildung 64: Druckminderventil für den Fährzeuggasbetrieb [114]

6.1.2 Gasmischer

Die Aufgabe des Gasmischers ist die Zumischung des Gases zur Verbrennungs-luft im richtigen Verhältnis. Die Funktion kann mit der des Vergasers im Benzinmotor verglichen werden.

1 Drosselklappe 2 Membran 3 Feder

4 Gas-Ventilkegel 5 Gas-Dgosselventil 6 Luft-By-Pass 7 Luftansaugstutzen .8 Ansaugrohr

Abbildrnp 65: Membran-Mischventil [9, 106]

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Beim .nklassischeC Gasmisdhee, für FahrieugMotören werden Luft- und.Gaszü,-fuhr mit einem kombinierten Ilembeanventil,g1eichaeitg gesteuert. Als_

Steuergrösse dient der Saugröhewnteedeuek:(Abbildung 65).

Die Grundeinstellung des Gas-Luftvehältnisses ist durch die Form des GatEi ventilkegele gegeben. Anpagsungencier Charakteriätik sind in Vollastnähe mit einem Drospelventil.in der Gaszufühe möglich uhd in der Nähe des -Leer-laufs mit einem Luft-By=Fass. Gröasere Abweichungen von der Vorgegebenen Ilischcharakteristik'können duech Aenddeung der Ventiikörperform erzielt

werden.,

Zusammen mit .speziell. für Fahrzeugmotoren entwiekelten,Deuckminderventi, len, an denen er Ausgangsruck in Abhängigkeit vom Säugrohrunterdruck be-einflusiat werden kann, ist dee Gasbetrieb mit einfaChenEischernmöglich.

Passende, einfach zu montierende Mischgeräte werden für fast alle Veega,r.

gertypen angeboten,

Abbildung 66: Flischgerätafür verschiedene Vergasertypen [94]

gfifach im Aufbati sind such Venturi4lischdüsen. Durch die Verengung des Durchfluasquerechnittes werden die Luftgeschwindigkeit und der Unter-debek erhöht; das gewäheleiptet eine guteZuecheatzabhängige,Zuteilung des Gases und eine genügende'DUrchmischung .bit 4er Verbrennungsluft.

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Abbildung. 67: Venturi-Mischdüse [9]

Die Differenz des Druckes vor der Venturidüse zum Druck im engsten Quer-schnitt ist ein Mass für den Liftdurchsatz. Unkorrigiert - bei konstantem Gaszubringerdruck - ist die der Mischstelle zufliessende Gasmenge propor-tional zur Luftmenge, das Mischungsverhältnis also über den ganzen Dreh-zähl- und Lastbereich konstant,

Mit zusätzlicher, druckabhängiger Beeinflussung des Gaszustromes ist aber auch mit Venturimischern ein durchsatzabhängig veränderliches Mischungs-verhältnis möglich. Durch Einbezug des Druckes vor der Drosselklappe kann zudem bei Motoren mit Drosselregelung eine lastabhängige Korrektur des Ge-misches erreicht werden.

Die Verknüpfung dieser Steuergrössen ermöglicht eine so weitgehende Beein-flussung der Mischcharakteristik, dass daß Drehmoment-, Beschleunigungs-und Verzögerungsverhalten eines Motors in weiten Grenzen dem Bedarf.ange-passt werden kann. Das ist durch Abstimmung geeigneter Druckminderventile . und einfacher Venturidüsen möglich oder kann durch zusätzliche unterdruck-gesteuerte Drosselventile in der Gaszufuhrleitnng erfolgen. Es sind aber auch Vänturimischer auf dem Markt, bei denen entsprechende Steuerungs,.nnd Regelungselemente direkt zu einer Einheit zusammengebaut sind. Neben der * eingebauten Unterdruck-Regelung für das Mischungsverhältnis ist bei diesen

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Mischern der Einbau von Zusatzventilen 'für die Regelung des Beschleuni-gungs- und Verzögerungsverhaltens möglich. Sie wurden für den Flüssiggas-betrieb von Lastwagen und Bussen entwickelt [171].

6.1.3 Zündanlagen

Beim Umbau von Dieselmotoren auf Otto-Gasbetrieb muss die Einspritzanlage durch eine Zündanlage ersetzt werden. Die Qualität dieser Anlage bestimmt in grossem Nasse, inwieweit die gegenüber dem Benzinmotor mögliche höhere Verdichtung des Biogasmotors ausgenützt werden kann. Höhere Verdichtung er-fordert grössere Zündenergie: moderne elektrische Zündsysteme können hier auf ihre Leistungsfähigkeit erprobt werden.

1 Batterie 5 Zündspule

2 Zündschalter 6 Schaltgerät

3 Vorwiderstände 7 Zündverteiler

4 Leitungsanschluss zum Starter 8 Zündkerzen

Abbildung 68: Bauteile und Anschlussplan einer elektronischen Zündanlage [116]

Für Biogasmotoren, die auch auf Benzinbetrieb umgeschaltet werden müssen und deshalb niederere Verdichtungsverhältnisse aufweisen, genügen natür-lich auch konventionellen Zündanlagen.

Die .Wahl der Zündkerzen richtet sich 1n erster Linie nach den Platzver-hältnissen.

Für hohe Zündspannungen sind aber Kerzen mit Gewinden unter M 14 infolge des kleinen Elektrodendurchmessers und des schmalen Atmungsraumes unge-eignet. Wo sehr knappe Platzverhältnisse vorliegen, empfiehlt es sich, eher eine Kerze M 14 x 1,25 mit Kegelsitz zu wählen als ein kleineres Ge-winde.

Tabelle 22: Zündkerzen mit metrischem Gewinde [117]

Gewindegrösse, Schlüsselweite Sitzart

M 10 x 1 16 Flach

DI 12 x 1,25 19 Flach

M 14 x 1,25 16 oder 21 Kegel

M 14 x 1,25 21 Flach

M 18 x 1,5 21 Kegel

M 18 x 1,5 26 Flach

FlaChsitz mit Dichtring Kegelsitz ohne Dichtring Abbildung 69: Sitzarten von Zündkerzen [117]:

Die Gewindegrössen M 10 undM 12 sind auch nur noch als Ersatz im Handel und werden heute wenig verlangt. Die Standardgewindelängen für Zündkerzen mitM 14-Gewinde betragen 12,7 und 19 mm bei Flachsitz bzw. 11,1 und 17,5 mm bei Kegelsitz. •

Drehzahl Fernverst.

Steuergerät

Zahnkranz

Unpubgeber

Batterie-Speisung

Ein/Aus

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6.1.4 Regler

Für Ottomotoren sind Zündverteiler mit integrierten Drehzahlbegrenzern erhältlich, die bei Ueberdrehzahl den Zündstrom kurzschliessen.

Beim Zündstrahlmotor kann zum Schutz vor Ueberdrehzähl mit dem Fliehkraft-.

regler der Brennstoffpumpe die Zündölförderung abgeschaltet werden.

Wird für Traktoren auch im. Gasbetrieb Verstellregelung gewünscht, ist dies ,am besten mit einem zusätzlichen Regler zu lösen. Geeignete elektronische

Regler, die relativ einfach angebaut werden können, sind auf dem Markt.

Abbildung 70: Elektronischer Verstellregler [102]

Verstellglied

6.2 übrüstung des Benzinmptors auf - Otto-Gasbetrieb

Wenn nicht eine Anpassung des Verdichtungsverhältnisses an die höhere KlOpffestigkeit des Biogases vergenommen wird, - was den Einbau anderer Kolben bedingen würde - ist die Umrüstung einfach.

Mit Vorteil wird der Vergaser am Motor belassen, weil dann jederzeit auf Benzin umgeschaltet werden kann. Ausserdem ist meistens die Drosselklappe für die Regelung des Motors im Vergaser eingebaut und braucht damit nicht ersetzt zu werden. Am Motor muss einzig ein Gasmischer ins Ansaugsystem eingebaut werden. Für die Meisten Vergasermodelle werden Mischer angebo-ten, die direkt auf den Vergaser montiert werden können.

Ganze Umrüstungssätze für den Umbau von Personenwagen auf Erdgasbetrieb, sind zur Zeit vor allem in Italien aktuell und werden vereinzelt auch be-reits für Biogas verwendet.

Abbildunp 71: Ifmrüstungssatz für den Umbau von Personenwagen auf Erdgas-betrieb [107]

Für eine optimale Motoreinstellung•muss die Zündunggegeuüber dem Benzin- , -betrieb in Richtung "früh" verstellt werden. Der beste Zündzeitpunkt ist

im Praktisöhen Fährbetrieb oder auf dem Prüfstand zu ermitteln.

Wird der Motor sowohl mit Benzin als auch mit Biogajbetrieben, Irrin ein Kompromiss geschlossen werden, wie das beim Flüssiggas-/BeUzin-Wechselbe-

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trieb üblich ist. Bei schnellaufenden Motoren ist jedoch für einen befrie-digenden Betrieb eine Verstellung des Zündwinhels bei der Umstellung des Kraftstoffes angezeigt.

Die Verstellung ist durch einen Eingriff in die Unterdruck-Zündverstell-vorrichtung oder durch Verdrehen des ganzen Zündverteilers möglich. . Bei elektronischen Zündsystemen wäre eine Anpassung des Elektronikteils naheliegend; bei Anlagen, die mit einem Bezugspunkt auf demMotorschmung-rad und. einemäensor ausgerüstet sind, wäre Such der Einbau eines zusätf-lichen Bezugssystems für den zweiten Kraftstoff denkbar.

In allen Fällen ist aber eine Spezialanfertigung notwendig; denn fertige Lösungen werden zur Zeit nicht angeboten. '

6.3 Umrüstung des Dieselmotors auf Otto-Gasbetrieb

Die Umrüstung des Dieselmotors auf Otto-Gasbetrieb. ist bedeutend aufwendi-ger.

Das Verdichtungsverhältnis von TraktorMotoren liegt um 1:16 bis 1:18. Eine so hohe Verdichtung Wäre zwar für -den Biogasmotor in bezug auf die Klopf-gefahr denkbar; allerdings müsste. dann die Brennränmform,günstig sein und das Luftverhältnis entspreChend eingestellt werden. Von einem Dieselbrenn-raum können aber optimale VerWtnisse für den Ottobetrieb nicht vdrausge-setzt werden. Ottomotoren erfordernmöglichst- kompakte Brennräume, während Dieselbrennräume auch stark zerklüftet sein können. Bei Vorkäämermotoren müssen aus diesem Gründe die Vorkammern verschlossen werden, was mit ent-sprechenden Einsätzen für die Zündkerzen geschehen kann.

Heute weisen die meisten Traktormotoren Direkteinspritzung auf. Beim Di-rekteinspritzer ist es mehr die Kolbenform, die für den Ottobetrieb un-zweckmässig ist.

In der Praxis ist die Verdichtung für Ottomotoren aber auch wegen der Zünd-energie beschränkt und dürfte bei einer modernen elektronischen Züncinnlaigg

etwe. 'bei = 13 an der oberen Grenze liegen: Das bedeutet aber, dass das VerdichtungsverhäUnis herabgesetzt werden muss, was in der Regel -durch den Einbau anderer i für den Ottobetrieb geeigneter Kolben erzieltwird.

a) Sitz. der ausgebauten VorkamMer

• b) Einsatz für Zündkerze

Abbildüng.72: Verbrennungäraum-eines Vorkammer-Fahrzeugmotors nach der Um-stellung auf Otto-Gasbetrieb [76].

Der wesentlichste Teil des Umbaus Vom Dieselmotor zu# Ottomotor ist natür-lich die EntfdrpUng der gesamten Einspritzausrüstung und der Einbau einer Zündanlage.

Zur Unterbringagder Zündkerzen eignensich die Bohrungen der Brehnstoff-'düsenamHbesten. Hier sind auch ,die Voraussetzungen für eine aupreichende

WärMegfuhr, gegeben. Die Wahl der Keräengrösse ricbte't•sich.Wpitgehend nach 'der Form und den AbmeSsüngenZieser-Oeffnungen.

1 .Zündkerze .2- Zündverteiler,

3 Zünäppnie.

,Abbildung 73: Zünd2n1age am Dßü;.2Z---Biogas,Traktormotor [17]

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Die Platzverhältnisse am Zylinderdeckel sind immer knapp; eine wesentlihe Vergrösserung der Bohrungen ist.daner seltenmög1ieh.-eit Rücksicht auf die .hohen Zündspannungen, die bei den'hohenVerdichtungsverhgtnissen on Biogasmotoren nötig sind, sollten wenn immer Möglich Zündkerzen mit einem' Gewindedurchmesper.V6n mindestens 14 mM 'Verwendungfinderi..En.4epreöhend .den gewählten ZündkerPenmüssen Gewinde in die Bohrungen geschnitten und

Dichtsitze angedreht werden.

- Die Antriebswelle für die 3renns-4öffPumpe•eigne't_eich-auc4 für den Antrieb des Zündverteilers. Für die Befeatigang,und'die Verbindung mit der An=

triebewelle werden Zündverteiler :Mit verschieäenen Halterungen und Kupp-

lunén angeboten. SiCher. Bind aber auch hier Anpassungen. notwendig.

Für die Gäszuführ muss ins Ansaugrohr, nach dem Luftfilter, ein Gasäischer eingebaut werden. ' •

Querschnitt 92566

Abbildung 74: Zylinderkopf und Brennraum des Fahrzeug-Gasmotors. MAN G 2566 [25]

Zia. Regelung des Motors it Pch4esslich.aueh- noöh eine Drosseivorriöhtüng notwendig. Sie -hat ihren Fintz 'zwischen Mischer und. Motor und wird oft di-rekt mit dem, ischer zu einer Einheit verbunden..

1 Druckregelventil

Abbildung 75: Gaszufuhr mn DEDTZ-Biogas-Traktormotor [17]

Fahrzeugmotoren verhalten sich stabil und benötigen deshalb keine beson-deren Regler. Zum Schutz vor Deberdrehzählen durch FehlmanipUlationenkön-nen passende Drehzahlbegrenzer direkt in die Zündverteiler eingebaut wer-den, wenn sie nicht schon zur Grundausrüstung der Zündariage gehören.

6.4 UmrüstUng,des Dieselmotors auf Zündstrahlbetrieb

Für den Zündstrahlbetrieb wird das Verdichtungsverhältnis des Dieselmotors beibehalten. Soll der Motor weiterhin auch im Dieselbetrieb gefahren wer-den, kann auch die ganze Einspritzanlage unverändert übernommen werden.

UM Selbstzündungen und klopfende Verbrennung des Gases zu7Vermeiden, darf aber der Brennraum auch hier - wie beim Ottomotor - keine zu heissen Stel-len aufweisen. Bei Vorkammer- und Wirbelkammermotoren müssen deshalb die

"abgeschnürten" Brennräumg abgeändert werden [76]. Motoren mit Direktein-spritzung sind in dieser Beziehung günstiger. Sie erfordern keine speziel-lenMassnahmen.

Im weiteren beschränken sich die Uhrüstungsarbeiten auf die Gaszufuhr ins Saugrohr des Dieselmotors und natürlich auf die Anpassung der Steuerung und Regelung des Motors.

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Die Wähl des Gasmischsystems richtet sich nach der vorgesehenenRegelungs- . art. '

Wird der Motor mit Güteregelung gefahren, genügt eine einfache Venturidü-se im Znsaugrohr für die Gaszufuhr. In dieVenturidü-sem Fall muss für die Motorbe-einflussung die Gasmenge durch ein separates.Drosselventil in der Gaszu-leitung oder am Druckminderventil geregelt werden können.

Für Drosselregelung ist eine Drosselklappe zwischen Motor und Mischer ein-zubauen.

Mit den auf demMärkt ,befindlichen DruckminderventilcuundMischern mit Unterdruckbeeinflussung sind natürlich auch in Weiten dreimen Kompromis-se zwischen DräsKompromis-selungund Güteregelung-möglicn.

Die optimale Einstellung für den praktischen Einsatz wird am besten direkt am 'Fahrzeug getestet.

Die Anpassung der Motorregelung stellt einige Anforderungen, müssen doch zwei Kraftstoffsyäteme gleichzeitig beeinflusst werden.

Traktoren sind meist mit Verstellreglern ausgerüstet. Die Einstellung der Diesgmenge,i.iber.die Regelstange der Einspritzpumpe erfolgt dabei nicht direkt durch daq "Gasgestänge", sondern über den Regler.

Verstellhebei Startfedär

Angleich- Leerlauf-Druckfeder

Regelstange

sr

Reglergehäuse

Fliehgewicht .4#2 4

X4* ete -1 Führungsbüchse

Regelhebel Vollast-AnsChlag (Fördermenge) Abbildung 76: Mechaniächer Drehzahl-Verstellregler BOSCH,KP/DSV [100]

Im Zündstrählbetrieb arbeitet der Motor ungefähr mit der Leerlauf-Ein-spritzmenge des Dieselmotors.

Bei mechanischen Reglern karudies zum Beispiel relativ einfach erreicht werden, indem anstelle der normalen Leerlauf-Zusatzfeder - je nach ge-wünschter Charakteristik der Fördermenge in Abhängigkeit der Drehzahl - eine viel härtere Feder oder gar ein fester Anschlag eingebaut wird [145].

Für die Motorbeeinflussung wird dann über ein separates Gestänge die Gas-zuströmmenge zum Mischer bzw. die Drosselklappe betätigt. Nachteilig ist dabei, dass die Regelcharakteristik auch für den Dieselbetrieb verändert wird.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Regelstange der Brennstoffpum-pe gegen den Regler. in Ale Position der gewünschten Einspritzmenge zu drücken. Dies kann je nach Regler- oder Pumpenbauart direkt auf das freie Regelstangenende oder über den Abstelihebel erfolgen._Der_Verstellhebel-_ des Reglers muss dabei auf Vollast gestellt oder durch flan "Gasgestänge"

gemeinsam mit der Gaszufuhr beeinflusst werdend Die Einspritzmenge bleibt in diesem Fall allerdings je nach Pumpenart nicht über den ganzen Dreh-zahlbereich konstant. WeiCht äie zu stark von der gewünschten Zündölmenge ab, muss die Regelstangenposition in Abhängigkeit der Drehzahl entsprechend angepasst werden.

Das gleichzeitige Mitführen des Verstelihebels hat den Vorteil, dass bei plötzlichem "Gaswegnehmen" oder in Schubbetrieb des Fahrzeuges der Regler

"mitarbeitet" und die Zündölzuführ drosselt oder ganz unterbricht. Dadurch wird, besonders bei Güteregelung ein besseres Fahrverhalten erreicht, weil der Motor rascher reagiert.

In beiden Fällen - bei Aenderung der Reglercharäkteristik und beim Fest-halten der Regelstange - ist der Schutz gegen Ueberdrehzähl durch den Reg-ler gewährleistet, indem die Fliehgewichte bei Erreichen der Abregeldreh-zahl die Regelstange auf Stoppstellung dräcken. Die Zündölzuführ wird un-terbrochen, eine Zündung des Gases dadurch verhindert. Nachteilig ist, dass im Schubbetrieb Biogas unVerbrannt den Motor verlassen kann, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass gleichzeitig die Gaszufuhr unterbleibt.

-129- 5 gas-Druckgefäss 6 Fül1ventiLmit,Tüll-"

Anschlusskupplung 7 Elektrisch betätiees

Sperrventil "

8 Druckminderventil 9 Gas-Drosselventil 10 Gasmischer mit

Einstellschraube

Abbildung 77: Schema der Kraftstoffversorgung eines 4astwagen-Zündstrahl- motors [93] . .

Für die Regelung der Gaszufuhr bzw., der Drosselklappe ist die Verwendung des Verstellreglers der Brennstoffpumpe denkbar. Die üblichen, mit der Brennstoffpumpe direkt gekoppelten Alldrehzahlregler von Traktoren sind allerdings so kompakt gebaut, dass ein Eingriff schwierig ist. Zudem er-fordert es einigen Aufwand, die Regelcharakteristik sowohl für den Diesel-ale auch für den Zündstrahlbetrieb befriedigend einzustellen. Entsprechende Anpassungsarbeiten sowie da e notwendige Zubehör werden aber von einer ita-lienischen Firma angeboten [93].

Eine andete Möglichkeit, den Traktor auch für den Zündstrahlbetrieb Mit Verstellregelung auSzurüsten, bietet die Verwendung eines zusätzlichen Reglers, der je nach Art der Motorbeeinflussung auf das Gasventil, die Drosselklappe oderleides wirkt, das heisst zwischen "Gasgestänge" und Steuerelement am Motor geschaltet werden muss (siehe Abbildung 70).

Bei Güteregelungkanh.auf_diese-Weise-=- äureilbstimmung der beiden Reg-ler - im Schubbetrieb die Gaszufuhr und die Zündölzufuhr gleichzeitig un-terbrochen werden.

Bei Drosselung wäre die Gaszufuhr noch zusätzlichabzüschalten, weil die Drosselklappe die Gemischzufuhr nie ganz unterbricht. Bei Drosselung rea-giert der Motor allerdings auch ohne Kraftstoffabschaltung genügend rasch für ein befriedigendes Fahrverhalten. Beim Benzinmotor ist aus diesem • Grunde die Schubabschaltung, das heisst die Unterbrechung der 'Kraftstoff-zufuhr bei Verzögerung oder Talfahrt des Fahrzeuges, erst neuerdinge' im Interesse 'der Kraftstoffeinsparung im Gespräch. Auch bei Ueberdrehzähl wird im Benzinmotor üblicherweise die Kraftstoffzufuhr nicht gestoppt, wenn bei voll geöffneter Drosselklappe die Zündung unterbrochen wird.

Anderseits sind jedoch beim.Zündstrahlmotor bei starker Drosselung die Zündbedingungen für das Dieselöl schlecht, was wiederum für dadAbsehal-ten spricht. Vor- und Nachteile einer Unterbrechung der Zündöl- und Gas-zufuhr bei Schubbetrieb des Zündstrahlmotors mit Drosselregelung müssen im praktischen Einsatz erprobt werden.

Die gegenseitige Abstimmung der Regelung der beiden Kraftstoffsysteme er-fordert sicher einigen Aufwand, besonders wenn sowohl im Diesel- als auch im Zündstrahlbetrieb dasselbe, vom Dieselmotor gewohnte Fahrverhalten er-wartet wird.

- 131 - 7.

ANPASSUNG DES FAHRZEUGES

7.1 Gesetzliche Vorschriften für den Fährzeuggasbetrieb..

7.1.1 Rechtliche Verhältnisse

Fahrzeuge, die auf öffentlichen Strassen verkehren, unterstehen dem Stras-senverkehrsgesetz (SVG) [13], Sie müssen laut Art; 29 SVG betriebssicher sein: •

Die teöhnischen'Anforderungen an solche Fährzeuge sind in der Verordnung über Bau und Ausrüstung der Strassenfahrzeuge (BAV) [161] festgelegt. Ne-ben wenigen, direkt auf den Betrieb mitverdichteten Gasen ,hinzielenden Vorschriften wird in Art. 19 darauf hingewiesen, dass Treibgasbehälter den Normen für entsprechende Transportbehälter unterstehen.

Für Transportbehälter gilt die Verordnung über die Beförderung gefährli-cher Güter auf der Strasse -(SDR) 11641. Darin wird in bezug auf Prüf- und Füllungsdruck von Terks. für verdichtete Gase allgemein auf die Schweize-rische.Ordnung für die Beförderunervcin gefährlichen Gütern (Tran

s

portreg-lement RäD) [57] verwiesen. Speziell aber werden- in Art.

3

Behälter mit einem Fassungsraum bis 150 1, die nicht fest mit dem Fahrzeug verbunden sind, dem Transportreglement unterstellt.

'Druckgefässe für die Beförderung von Gasen sind laut ASD prüfpflichtig. Ueber'die Anforderungen an entsprechende Tanks und über dielplüfvor-schriften gibt die Verordnung über die Prüfung von Druckgefässen für die Beförderung von Gasen (Prüfungsverordnung) [165] Auskuft.'

Für den Flüssiggasbetrieb von Fahrzeugen bestehen umfangreiche Richtli-nien,die der erhöhten Gefahr gegenüber dem Betrieb mit flüssigen Kraft-stöffenlechnung tragen [151. Entspreehende Vorschriften für den Druck-gasbetrieb fehlen; die'Verl.iendung 'eon Gas für den Fahrzeugantrieb war bis-her nur in Einzelfällen aktuell.

Bei einem grösseren Aufkommen von verdichteten Gasen als Kraftstoff für Fahrzeuge, wie dies zur Zeit in Italien mit Erdgas der Fall ist, wären

sicher bald entsprechende Richtlinien zu erwarten. Diese könnten direkt vom Polizeidepartement mit Bezug auf das SVG eingeführt oder aufgrund des Bundesgesetzes über die Sicherheit von technischen Einrichtungen und Geräten (STEG) [16] durch andere Stellen beantragt werden.

7.1.2 Zusammenfassung der wichtigsten gesetzlichen Forderungen

Aus Art. 19 der BAV ergeben sich für den Gasbetrieb folgende Forderungen:

Behälter und Leitungen für Treibgas. müssen dicht, gegenüber ihrem Inhalt widerstandsfähig und gegen Flammenrückschlag gesichert sein. Sie sind vom Motor mid anderen Teilen, die sich stark erhitzen, zu trennen Und

Behälter und Leitungen für Treibgas. müssen dicht, gegenüber ihrem Inhalt widerstandsfähig und gegen Flammenrückschlag gesichert sein. Sie sind vom Motor mid anderen Teilen, die sich stark erhitzen, zu trennen Und

Im Dokument 18 Biogas als Treibstoff für (Seite 115-200)