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Der Eingliederungshaushalt 2017

Im Dokument Eingliederungsbericht 2017 (Seite 12-15)

Für das Haushaltsjahr 2017 standen dem Jobcenter Landkreis Aurich insgesamt 7.468.890 € zzgl.

1.226.985 € flüchtlingsinduzierte Sondermittel für Eingliederungsleistungen zur Verfügung. Das wa-ren knapp 160.000 € mehr als im Vorjahr. Aufgrund der Unterdeckung im Verwaltungsbudget war eine Umschichtung zum Verwaltungshaushalt in Höhe von 1.750.000 € in die Planung aufgenommen worden, so dass für Neubewilligungen und Vorbindungen aus früheren Haushaltsjahren zuzüglich der erfolgten Einnahmen insgesamt 7.024.575 € bereitgestellt werden konnten. Die Mittel wurden nahezu vollständig für Eingliederungsmaßnahmen ausgeschöpft. Aus Sonderprogrammen des Lan-des standen zudem weitere 24.000 € für die Förderung der Eingliederung von Schwerbehinderten zur Verfügung. Weiter wurden im Rahmen des Bundesprogrammes „Soziale Teilhabe am Arbeits-markt“ 567.180 € bereitgestellt. Auch diese Mittel konnten weitgehend für die jeweiligen Zielgrup-pen eingesetzt werden.

Mit fast 43% an allen Ausgaben erreichen Maßnahmen zur Aktivierung eine ebenso große Bedeutung wie reine berufsqualifizierende Weiterbildungsangebote. Neben der individuellen Einzelfallförderung kamen vor allem Gruppenmaßnahmen zum Einsatz. Wesentlicher Mittelansatz in der Aktivierung war das Sofort-programm „RadAr – Raus aus der Arbeitslosigkeit“, welches für Neuantragsteller als Werkakademie ge-nutzt wurde. Als weitere Maßnahmen wurden betriebliche Praktika und individuelle Förderungen zur unmittelbaren Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung eingesetzt. Als weiterer Ziel-gruppenansatz wurde an beiden Standorten eine Aktivierungsmaßnahme für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund „MuT– Migration und Teilhabe“ eingerichtet. Ziel der Maßnahme ist die struktu-rierte Kompetenzfeststellung in sprachlicher, schulischer und beruflicher Hinsicht sowie die Berufsorien-tierung und Heranführung an den Arbeitsmarkt. Während und zum Abschluss der Maßnahme erfolgt eine individuelle Hilfeplanung, die dann in geeigneten Qualifizierungsmaßnahmen, Ausbildungsgängen oder betriebsnaher Weiterbildung umgesetzt wird.

Hinzu kommen weitere Aktivierungsmaßnahmen, die speziell die Erhöhung der Beschäftigungsquote von Frauen bzw. Alleinerziehenden im Fokus haben. Unter anderem wird erfolgreich an der Umwandlung von Mini-Jobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen gearbeitet. Aufgrund des hohen Bedarfs an Pflegefach- und Hilfskräften sind Maßnahmen zur Beschäftigungsaufnahme im Pflegebereich eingerichtet und erfolgreich.

Zugeteilte Haushaltsmittel - Eingliederungsleistungen 7.468.890 € Zugeteilte Haushaltsmittel - Flüchtlingsinduzierter Mehrbedarf 1.226.985 €

Einnahmen 78.700 €

abzgl. Umschichtung Verwaltungshaushalt - 1.750.000 € Budget Eingliederungsleistungen 7.024.575 € Sonderprogramm des Landes Niedersachsen 24.000 € Bundesprogramm "Soziale Teihabe am Arbeitsmarkt" 567.180 €

Gesamtübersicht 2017 zugewiesene Haushaltsmittel - Einnahmen und Sondermittel

Für besonders schwervermittelbare Langzeitleistungsbezieher werden individuelle Coachingmaßnahmen bei Trägern vorgehalten.

Ältere Arbeitnehmer machen einen erheblichen Anteil in der ausgewiesenen Arbeitslosigkeit aus, für die Zielgruppe gibt es mehrere verschiedene Ansätze, die vor allem betriebsnah und modular aufgebaut sind.

Auch wird für diese Zielgruppe mit öffentlich geförderter Beschäftigung gearbeitet.

Maßnahmeverteilung nach Anteil an Haushaltsmitteleinsatz 2017:

Die berufliche Qualifizierung hat mit jetzt 19,5% weiter an Bedeutung verloren. Förderschwerpunkte wa-ren Qualifizierungen im Gesundheits-, Betreuungs- und Pflegebereich, im Hotel- und Gastgewerbe, im Lager-/Logistikbereich, Helfer- und Fachhelferqualifizierungen für Handwerk und Industrie, betreute be-triebliche Umschulungsmaßnahmen in diversen Berufsfeldern inVoll- und Teilzeit, Umschulungen in In-dustrie und Handwerk und zahlreiche niederschwellige Teilqualifizierungen zur Stabilisierung der Beschäf-tigungsfähigkeit und Heranführung an den Arbeitsmarkt. Es wird zunehmend schwieriger langfristig vom Arbeitsmarkt abgekoppelte Leistungsbezieher für abschlussorientierte Maßnahmen zu motivieren. Auf-grund der vermehrt gesundheitlichen Vermittlungshemmnisse, der Verlagerung des Bestandes Richtung ältere Leistungsberechtigte, aber auch die Zunahme der jungen Erwachsenen U 25 ohne Schulabschluss – nicht zuletzt durch die Zuwanderung – ist eine langfristige Qualifizierung mit Berufsabschluss eine Utopie.

Es fehlt an Grundvoraussetzungen für zunehmend komplexere Anforderungen der modernen Berufswelt.

Die Zielgruppe der Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund stellt dabei zunehmend eine beson-dere Herausforderung dar, da neben den sprachlichen und schulischen Voraussetzungen, trotz zum Teil guter Motivation, auch religiöse oder kulturelle Barrieren zu überwinden sind. Viele dieser Menschen werden auch zukünftig nur für Helfertätigkeiten in Betracht kommen, dem stehen aber schon heute ab-nehmende Beschäftigungsmöglichkeiten im Helferarbeitsmarkt gegenüber.

Im Bereich der Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurden insbesondere Teilqualifizie-rungsmaßnahmen, AktivieTeilqualifizie-rungsmaßnahmen, je Standort eine Jugendwerkstatt mit 25 Plätzen in Aurich und 32 Plätzen in Norden und Einstiegsqualifizierungen zur Erlangung eines geeigneten Ausbildungsplat-zes im Folgejahr eingesetzt. Maßnahmen der außerbetrieblichen Ausbildung bei Trägern (BaE) wurden 2016 erstmals wieder eingerichtet, um auch den wieder zunehmend in der Konkurrenzsituation ausge-grenzten schwächeren Bewerbern eine Ausbildungschance zu eröffnen. Von den zunächst 27 BaE Plätze, die bei Trägern vorgehalten wurden, sind Ende 2017 nur noch 18 tatsächlich besetzt. Aus verschiedenen

Gründen mussten 9 Maßnahmen vorzeitig beendet werden. Der angepeilte Übergang in betriebliche Aus-bildungsverhältnisse konnte lediglich für einen Teilnehmer realisiert werden. Es zeichnete sich im Verlauf ab, dass die Mehrzahl ohne eine entsprechende Unterstützung nicht erfolgreich zum Ausbildungsab-schluss kommen wird.

Im Bereich der berufsvorbereitenden Maßnahmen (BvB) liegt die Zuständigkeit bei der Agentur für Arbeit.

In enger Abstimmung wurde hier ein ausreichendes Kontingent an verfügbaren Plätzen für Leistungsbe-rechtigte U 25 im SGB II vorgehalten. Die Besetzung erfolgte auf Vorschlag der Integrationsfachkräfte und nach Eignungsklärung durch den zuständigen Berufsberater.

Mittelansatz der arbeitsmarktpolitischen Instrumente 2017:

Mit Gesamtausgaben in Höhe von 6.713.775 € konnten die bereitgestellten Eingliederungsmittel zu 95,6%

für Fördermaßnahmen umgesetzt werden. Dies lag insbesondere daran, dass die „flüchtlingsinduzierten Mittel“ bis Jahresmitte nicht zielgerichtet eingesetzt werden konnten, da bei vielen Geflüchteten zunächst die Teilnahme am Integrationskurs vorrangig war und die Mittel hierfür vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge getragen wurden. Auch konnten zunächst geplante Teilnehmerplätze nicht oder nicht für die gesamte Dauer der Maßnahme besetzt werden, sodass sich Freirechnungen der Plankosten ergaben.

Diese konnten dann im Jahresverlauf nicht mehr in neue Maßnahmen umgesetzt werden.

Instrumente der Eingliederungsleistungen Mittelansatz 2017

Arbeitsgelegenheiten (AGH) § 16d SGB II 522.000 €

Förderung der Berufsausbildung § 16 I SGB II (BaE) 360.400 €

Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV) 201.100 €

Eingliederungszuschüsse (EGZ) § 16 I SGB II 356.400 €

Einstiegsgeld (ESG) § 16b SGB II 6.400 €

Einstiegsqualifizierung (EQ) § 16 I SGB II 83.000 €

Förderung der berufl. Weiterb. (FbW) 1.366.500 €

Freie Förderung (FF) 622.500 €

Leistungen zur Eigl. Von Selbst. §16c SGB II 5.000 € Maßnahmen zur aktiv. & berufl. Eingliederung 1.900.000 €

Reha (Arbeitgeberzuschüsse) 16.000 €

Reisekosten § 59 SGB II i. V. m. § 309 SGB III 8.600 € Besondere Leistungen zur Ersteingl. beh. Menschen 59.800 €

Vermittlungsbudget (VB) 91.000 €

Vermittlungsgutschein (VGS) - €

Assistierte Ausbildung (AsA) - €

Flüchtlingsarbeit 1.348.000 €

Eignungsfeststellung 78.000 €

Im Dokument Eingliederungsbericht 2017 (Seite 12-15)