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Demoskopie und klinisch-anamnestische Daten

Angaben zu Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht, Risikofaktoren zur KHK, erlittene Herzin-farkte und vorbestehende Behandlungen charakterisieren das Studienklientel und schaf-fen die Voraussetzung der Vergleichbarkeit der beiden Gruppen.

Präoperativer Status und Befunde

Der präoperative Status definierte sich maßgeblich aus dem Ausmaß der cardialen Ischä-mie, Insuffizienz, Rhythmik, hämodynamischen Dekompensation bis hin zum Schock und aus dem Allgemeinzustand im Sinne einer Comorbidität. Nebst klinischen Symptomen gingen Ergebnisse der apparativen Diagnostik wie Elektrokardiogramm (EKG), Laborbe-stimmung der Herzenzyme, Echocardiographie und Angiographie in die Befundung ein.

Therapeutische Maßnahmen wie medikamentöse oder mechanische Kreislaufunterstüt-zung, Reanimation, Thrombolyse, PTCA im Vorfeld der Operation wurden zur Beurteilung der cardialen Funktion berücksichtigt.

Operation

Intraoperative Daten stehen im Focus des Interesses. Art und Volumina der Cardioplegie-lösung bilden die intendierte Studienvariable. Der Operationsablauf ist standardisiert. Indi-viduell unterschiedlich sind die Anzahl der Bypässe, die Verwendung der Mammaria, die Zeiten der Operationsabschnitte wie Aortenklemmzeit, Reperfusionszeit, Dauer der EKZ, Gesamtdauer der Operation sowie hämodynamisch-therapeutische Maßnahmen wie eine medikamentöse oder mechanische Kreislaufunterstützung. Ziel einer jeden Operation war die komplette Revaskularisation zur bestmöglichen coronaren Perfusion im Sinne einer Aufhebung bzw. Vermeidung einer Ischämie und cardialen Insuffizienz zur hämodynami-schen Stabilisierung.

Postoperativer Verlauf

Cardiale Funktion und Hämodynamik nach der Operation stehen in Abhängigkeit vom prä-operativen Ausgangsbefund und sind Folge von den prä-operativen Geschehnissen und Maß-nahmen. Bei standardisiertem Behandlungsablauf sollte sich eine Unterschiedlichkeit der Cardioplegie am intraoperativen Verlauf und postoperativen Heilerfolg ablesen lassen.

Befunde der apparativen Diagnostik wie EKG, Laborbestimmung der Herzenzyme, Echo-cardiographie, ggf. Angiographie wie auch therapeutische Maßnahmen der medikamentö-sen oder mechanischen Kreislaufunterstützung, ggf. Reanimation, Thrombolyse oder

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PTCA nach der Operation gingen in die Beurteilung der cardialen Funktionsgüte ein bzw.

sind Ausdruck des Bedarfs an iatrogener Unterstützung. Auch das Auftreten von Kompli-kationen wurde als Kriterium berücksichtigt. Maßgeblich für die Rekonvaleszenz der Pa-tienten galt die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation im Sinne einer intensivpflichtigen Überwachung und intensivmedizinischen Behandlung sowie die Dauer der maschinellen Beatmung.

Anamnestische Angaben

Die Anamnese zum Herzen umfaßte Angaben über Angina pectoris Symptomatik, Herz-insuffizienz, Rhythmusstörungen, frühere Herzinfarkte, stattgehabte Katheter-Interventio-nen und Herz-OperatioKatheter-Interventio-nen. Typische Risikofaktoren zur KHK wie Arterielle Hypertonie, Hyperlipidämie, Rauchen, Diabetes mellitus, Adipositas und familiäre Disposition wurden erfaßt. Im Rahmen einer Comorbidität wurden stattgehabter Apoplex, Operationen am Gefäßsystem wegen Artheriosklerose, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, dialyse-pflichtige Niereninsuffizienz sowie Cortison-therapierte Erkrankungen überprüft.

Angina pectoris

Schmerzen über dem Herzen und thorakales Druckgefühl mit Ausstrahlung in die linke Schulter, den linken Arm oder den Hals wurden als Angina pectoris registriert. Steigerten sich die Beschwerden subjektiv zu einem lebensbedrohlichen Vernichtungsschmerz, wur-de dies als „Crescendo-Angina“ registriert (170).

Herzinsuffizienz

Die cardiale Belastbarkeit wurde nach der New York Heart Association (NYHA) Klassifika-tion eingestuft (171).

Das Kriterium „Hämodynamischer Schock“ wurde angenommen bei instabiler Kreislaufla-ge mit einem Blutdruck systolisch kleiner als 90 mmHg in Kombination mit einer Herzfre-quenz größer 90/min oder bei medikamentöser Kreislaufunterstützung mit Dobutamin oder den Katecholaminen Suprarenin oder Arterenol, siehe 4.8.5.

Rhythmusstörungen

Während des stationären Aufenthalts wurde die elektrische Herzfunktion aller Patienten kontinuierlich über einen Monitor am Bett optisch dargestellt und im perioperativen Verlauf mit Elektrokardiogrammen (EKG) aufgezeichnet. Anhaltende Abweichungen vom Sinus-rhythmus wurden als Arrhythmie (172) gewertet und unterteilt in die Kategorien Supraven-trikuläre Extrasystolen (SVES), Vorhofflimmern (VHF), VenSupraven-trikuläre Extrasystolen (VES) >

Grad III nach Lown, Atrioventrikulärer (AV) Block II. und III. Grades.

Frühere Herzinfarkte

Früher abgelaufene Herzinfarkte wurden in der Anamnese eruiert sowie aus Zeichen der aktuellen kardiologischen Diagnostik wie EKG, Coronarangiographie und Echocardiogra-phie abgelesen.

Stattgehabte Katheterinterventionen

Katheterinterventionen wurden anamnestisch erfragt, der Krankengeschichte entnommen und den Aufnahmen der aktuellen Coronarangiographie abgelesen.

Frühere Herz-Operationen

Frühere Herz-Operationen wurden anamnestisch erfragt, der Krankengeschichte entnom-men, in der körperlichen Untersuchung erfaßt und an den Befunden der aktuellen präope-rativen Diagnostik abgelesen. Sie führten zum Ausschluß aus der Studie, siehe 4.7.

Arterielle Hypertonie

Die Diagnose einer Arteriellen Hypertonie wurde aufgenommen bei pathologisch erhöhten Blutdruckwerten über 140/90 mmHg oder bei früher gestellter Erstdiagnose und nun psiologischen Blutdruckwerten unter antihypertensiven Medikation. Solitär gemessene hy-pertone Blutdruckwerte im Rahmen einer Präinfarkt-Angina oder eines akuten Coronar-syndroms ohne anamnestisch bekannte Diagnose einer Arteriellen Hypertonie wurden für die Aufnahme in die Studiengruppe nicht akzeptiert.

Hyperlipidämie

Die Studien-Aufnahme einer Hyperlipidämie erfolgte aus Anamnese und Verlegungsbe-richt über eine Hypercholesterinämie, Hypertriglycerinämie oder Kombination dieser Fett-stoffwechselstörungen. Die Diagnose wurde auch akzeptiert, wenn unter aktueller lipid-senkender Medikation im Labor keine Hyperlipidämie nachweisbar war.

Rauchen

Gab ein Patient an, in den letzten Jahren regelmäßig geraucht zu haben, wurde der Sta-tus eines Rauchers angenommen, auch wenn eine Differenzierung nach Dauer des Rau-chens und Menge des Konsums nicht erfolgte. Die Aussagen der Patienten zu diesem Ri-sikofaktor sind nicht objektivierbar.

Diabetes mellitus

Diese Stoffwechselerkrankung wurde zuerkannt bei Patienten, deren Diabetes mellitus mit Insulin behandelt wurde. Ein diätetisch oder oral-medikamentöse behandelter Diabetes fand keine Aufnahme in diese Gruppierung.

Adipositas

Die Überschreitung des Normalgewichts wurde angenommen oberhalb eines Body-Mass-Index (BMI) von 25 kg/m2. Die Adipositas wurde unterteilt in Dickleibigkeit 25 – 30 kg/m2 und Fettleibigkeit oberhalb von 30 kg/m2. Der BMI wurde errechnet aus dem Quotienten

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aus Körpergewicht in Kilogramm (kg) dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Me-tern (m).

Familiäre Disposition

Die familiäre Häufung von kardiovaskulären Erkrankungen wurde von den Patienten un-vollständig angegeben, fand sich unzureichend dokumentiert und wurde deshalb nicht in die Auswertung einbezogen.