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Charakteristika

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3. Grunddatenanalyse und Charakterisierung

3.1 Ergebnisse der Grunddatenanalyse

3.1.3 Charakteristika

Die DGW umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsarten, die sich nach diversen Kriterien in weitere Subsegmente unterteilen lassen (siehe Kapitel 2.2.4). Im Fokus der fol-genden Betrachtungen steht deshalb die Segmentierung der Anwendungsarten nach beteilig-ten Nutzergruppen bzw. Sendern und Adressabeteilig-ten. Hierbei werden folgende Konstellationen genauer betrachtet: doc2doc, doc2patient, doc2admin, eigenständige Gesundheitsversorgung und Grundausstattung.

In Abbildung 8 ist die Kategorisierung der Unternehmen nach Sendern und Adressanten in Bezug auf die Nutzergruppe dargestellt, soweit dies durch vorliegende Unternehmensinfor-mationen und Beschreibungen der vermarkteten Leistungen und Anwendungen möglich war.

Abbildung 8: Kategorisierung der Unternehmen nach Nutzergruppe (im Jahr 2013)

Quelle: eigene Berechnungen und Darstellung

Mit 70 % bieten über zwei Drittel der Unternehmen Produkte, Anwendungen und Lösungen im Bereich der Grundausstattung an. Der sehr hohe Anteil an Unternehmen in diesem Be-reich ist wenig überraschend und begründet sich aus der definitorischen Abgrenzung der Nutzergruppe. Wie in Abschnitt 2.2.4 beschrieben, bildet die Grundausstattung mit Informa-tions- und Kommunikationstechnologie den Grundstein jeglichen digitalen Informationsaus-tauschs in der Gesundheitswirtschaft. Die Bereitstellung von spezifischer Hard- und Software ist daher aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiges Standbeinvieler Unternehmen in diesem Sektor.

Produkte, Anwendungen und Lösungen an der Schnittstelle zwischen ärztlichem (professio-nellem) Personal und der administrativen Ebene werden mit 37 % von etwas mehr als einem Drittel der Unternehmen angeboten. Im Bereich der eigenständigen Gesundheitsversorgung sind dagegen lediglich 13 % der Unternehmen tätig.

In einem nächsten Schritt wurde der Anteil einzelner Nutzergruppen getrennt nach Größen-klassen analysiert. Hierbei ist auffallend, dass Produkte, Anwendungen und Lösungen im Bereich der Grundausstattung über alle Größenklassen hinweg den größten Anteil aufweisen

(vgl. Abbildung 9 links). Über 55 % der mittelgroßen Kapitalgesellschaften sind (u. a.) in die-sem Bereich tätig. Produkte, Anwendungen und Lösungen aus dem Bereich der eigenständi-gen Gesundheitsversorgung werden dageeigenständi-gen in allen Größenklassen lediglich von einem ge-ringen Anteil der ansässigen Unternehmen angeboten. Mit einem Anteil von 10 % der Unter-nehmen hebt sich hier allerdings die Größenklasse der großen Kapitalgesellschaften von den übrigen Größenklassen ab. Bei Kleinst-Kapitalgesellschaften sind 33 % der Unternehmen im Bereich der Grundausstattung tätig. Spezielle Lösungen an der Schnittstelle zwischen ärztli-chem (professionellem) Personal und Patienten werden besonders von dieser Klasse angebo-ten.

Abbildung 9: Charakterisierung nach Nutzergruppen (im Jahr 2013)

Quelle: eigene Berechnungen und Darstellung, rundungsbedingte Abweichungen

Die Bedeutung der einzelnen Nutzergruppen kann auch hinsichtlich ihres jeweiligen Anteils am Gesamtumsatz der DGW analysiert werden. Hierbei wird aus der rechten Grafik ersicht-lich, dass Produkte der Grundausstattung etwa 36 % des gesamten Umsatzes ausmachen.

Dahinter rangieren Produkte und Lösungen an der Schnittstelle zwischen ärztlichem (profes-sionellem) Personal und weiterem ärztlichem Personal mit 22 % des Umsatzes. An letzter Stelle liegen Produkte der eigenständigen Gesundheitsversorgung mit einem Anteil von 9 %.

Bei der Analyse des Alters der Branche fällt auf, dass Unternehmen aus den Jahren des IKT-und Internet-Booms seit 2000 durchweg den größten Anteil innerhalb der einzelnen

Grö-ßenklassen aufweisen.2Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren gegründet wurden und im Wesentlichen als „Start-Ups“ einzuordnen sind, machen den jeweils signifikantesten Anteil bei den kleinsten und den kleinen Kapitalgesellschaften aus (s. Abbildung 10).

Abbildung 10 zeigt, dass die Unternehmen im Sample, die vor dem Jahr 1970 gegründet wurden, den größten Teil zum Umsatz der DGW beitragen. Firmen, die in den Jahren der

„New Economy“ gegründet wurden, liegen mit 20 % des Umsatzes, jedoch nur wenige Pro-zentpunkte hinter den etablierten Unternehmen.

Abbildung 10: Charakterisierung nach Gründungsdekade (im Jahr 2013)

Quelle: Eigene Berechnungen und Darstellung, rundungsbedingte Abweichungen

3.2Zusammenfassung und Ausblick

Auf Basis der definitorischen Abgrenzungen aus Kapitel 2 wurde ein erster Grundstein zur Ermittlung der ökonomischen Bedeutung und der Wachstumspotenziale der DGW in Deutschland gelegt. Im Verlauf einer Grunddatenanalyse wurde ein Markt- und Unterneh-mensscreening durchgeführt und somit erstmalig das Marktvolumen der digitalen Gesund-heitswirtschaft bestimmt.

2Eine Ausnahme bildet hier lediglich die Klasse der großen Kapitalgesellschaften.

Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die in der DGW tätigen Unternehmen im Jahr 2013 einen Gesamtumsatz von ca. 8,6 Mrd. € erwirtschaftet haben. Darüber hinaus wurde deut-lich, dass 87% der digitalen Gesundheitswirtschaft anzahlmäßig durch kleinste bis mittelgro-ße Kapitalgesellschaften repräsentiert werden. Die regionale Analyse der Branche hat gezeigt, dass die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden Württemberg die meisten Unternehmensansiedlungen aufweisen, während die Unternehmensdichte in Berlin am höchsten ist.

Die Auffächerung der Branche nach Nutzergruppen und dem Gründungsjahr bzw. dem Alter des Unternehmens ergibt, dass rund 70 % der Unternehmen im Bereich der Grundausstat-tung aktiv sind. Auch innerhalb der einzelnen Größenklassen machte dieser Teilbereich stets den größten Anteil aus. Produkte der eigenständigen Gesundheitsversorgung wiesen hinge-gen über alle Größenklassen hinweg den geringsten Anteil auf. Was das Alter der Unterneh-men betrifft, konnte festgestellt werden, dass die UnternehUnterneh-men, die in der Zeit des Internet-Booms („00er“) gegründet wurden, über alle Größenklassen hinweg den größten Anteil aus-machten.

Insgesamt liefert die Grunddatenanalyse wichtige und neue Erkenntnisse über diese junge Branche der digitalen Gesundheitswirtschaft im Jahr 2013. Aufbauend auf diesen Erkennt-nissen erfolgt im nächsten Kapitel nun die volkswirtschaftliche Einordnung dieser Branche in die deutsche Volkswirtschaft und in den Teilbereich der Gesundheitswirtschaft sowie ein Vergleich mit der IKT Branche.

4. Ökonomische Einordnung der DGW in die

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