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dass es in jedem von uns einen Buddha gibt

Im Dokument ACHTSAMKEIT UND MEDITATION (Seite 133-136)

Thich Nhat Hanh

Tagebuchnoti zen

Achtsame Kommunikati on

J. H.

15.6.2017 Wo: Zu Hause

Was: Achtsames Zuhören

Ich habe heute zwar nicht meditiert, aber ein Freund von mir hat mir etwas erzählt, und ich habe wirklich bewusst zugehört und nicht darauf gewartet, selbst sprechen zu können. Das ist ihm auch aufgefallen, und er hat mir gesagt, dass er es als angenehm empfi ndet, mit mir zu sprechen. Und das eben genau deswegen – weil er das Gefühl hat, dass mich wirklich interessiert, was er sagt. Diese Rückmeldung gibt einem natürlich positive Bestätigung.

N. S.

1.5.2019

Ich habe seit dem letzten Seminar versucht, achtsam zu kommunizieren. Es fällt mir schwerer als gedacht, nicht sofort mit eigenen Geschichten, Gedanken und Ideen auf das Gesagte zu reagieren. Ich denke, dafür muss man immer wieder darauf achten und dann nach und nach die Eindrücke von Stimme und Kör-persprache hinzunehmen.

© Münchner Modell | www.hm.edu/meditationsmodell

Übungen 134

S. B.

5.12.2018

Wo: Meditationsraum im Paoso Was: Achtsame Kommunikation

Meine Kommunikationspartnerin beginnt zu erzählen, was Glück für sie ist. Ich merke, wie sie während des Gesprächs immer langsamer wird und eigentlich auf eine Antwort von mir wartet. Mir fällt es schwer, nicht zu antworten, ich finde das ist unhöflich. Aber anderer-seits ist es auch schön, keine Meinung zu einem Thema abgeben zu müssen. Durch die ununterbrochene Kom-munikation fällt es mir leicht, ihre Gesichtszüge zu verfolgen, wenn sie etwas ausspricht, was sie begeistert oder eher weniger.

S. Z.

Achtsames Zuhören Zeit: ca. 15 Min.

Mir ist bewusst, dass ich jemand bin, der, wenn mir jemand etwas erzählt, einen inneren Drang hat, sofort einen Beitrag dazu abzugeben, ohne vorher die Person wirklich zu Ende reden zu lassen und zu verarbeiten, was diese eigentlich gesagt hat.

Da ich manchmal dazu neige viel zu reden, habe ich Angst, dass ich Leute damit überfordern kann oder ih-nen nicht genug die Möglichkeit biete, vor allem wenn jemand schüchtern ist, sich zu äußern. Da ich mich heute mit einer Freundin getroffen habe, die mir etwas zu erzählen hatte, wollte ich versuchen, achtsam zuzu-hören und mich auf den Inhalt zu fokussieren, ohne gleich zurückzuspielen.

Ich muss wirklich zugeben, dass es mir zu Beginn schwerfiel, nichts zu sagen, da meine Freundin mir von dem negativen Verhalten ihrer Freundin erzählte, zu der ich kein gutes Verhältnis habe und daher meistens Abstand zu ihr halte. So fiel es mir schwer, keinen Kom-mentar dazu abzugeben, was ich auch geschafft habe, aber dafür wurden meine Gesichtszüge ausdrucksstär-ker als sonst. Mir ist aber auch aufgefallen, dass die Reaktion meiner Freundin auf mein Schweigen dazu geführt hat, dass sie viel umfangreicher davon erzählt hat. Dadurch ist es mir leichter gefallen, ihre Ansicht besser zu verstehen und zu interpretieren, da ich auch ihre Mimik besser analysiert habe als sonst.

Da meine Freundin nichts von meinem „Experi-ment“ wusste, habe ich die Meditation nur ca. in den ersten 5 Minuten durchgeführt. Aber mir ist aufgefal-len, dass ich auch danach intensiver zugehört habe und weniger geredet habe als sonst.

Achtsames Zuhören Zeit: ca. 8 Min.

Heute war eine Freundin von mir sehr traurig, daher habe ich sie besucht. Ich habe oft bemerkt, dass viele Menschen in einer solchen Situation einfach verstan-den werverstan-den wollen oder bestimmte Dinge von ihrer Seele reden möchten, weshalb ich mir vorgenommen hatte, einfach zuzuhören.

Anfangs fiel es mir schwer, keine Verbesserungs- oder Lösungsvorschläge anzubringen und sie zu unter-brechen, aber als ich dann bemerkte, dass sie langsam zum Ende dessen kann, was sie sich von der Seele reden wollte, fragte sie mich selber, was ich denn vorschlagen würde und davon halte. Mir ist dadurch aufgefallen, wie viel Verständnis mir für die Situation fehlen würde, hätte ich nicht zu Ende gehört und sie direkt mit mei-nen Vorschlägen bombardiert. Es fiel mir auch auf, dass ein solches Verhalten den Eindruck erwecken könnte, dass man das Thema schnell abhaken möchte oder ich mich nicht für ihr Problem interessieren würde.

Bodyscan

Der Bodyscan ist eine Übung, bei der wir unsere Aufmerksamkeit auf einzelne Kör-perbereiche richten und so schrittweise den ganzen Körper durchwandern. Wichtig dabei ist, die jeweiligen Körperteile achtsam zu spüren, ohne aufkommende Gedan-ken und Gefühle zu bewerten.

In der Regel macht man diese Übung im Liegen. Alternativ kann sie natürlich auch im Sitzen, beispielsweise am Schreibtisch im Büro oder als Entspannungsübung im Unterricht, durchgeführt werden.

Die Übung wurde durch den Medizinprofessor und Pionier der Achtsamkeits-bewegung Jon Kabat-Zinn bekannt, der sie im Rahmen seines MBSR-Programms am Medical Center der University of Massachusetts für Schmerzpatienten Ende der 1970er-Jahre entwickelte.

Es gibt viele Formen des Bodyscans, und zahlreiche Anleitungen finden sich in Büchern und Audiomedien sowie im Internet. Auch die Länge der Übung variiert bei den Angeboten stark.

Wir haben uns im Unterricht an den Übungsbeschreibungen von Jon Kabat-Zinn orientiert. Die Übungsdauer war bei uns allerdings kürzer und betrug gewöhnlich eine Viertelstunde.

Beim Übergang von einer Körperregion zur nächsten wurde zur Ankündigung eine Klangschale angeschlagen, und auch, um Teilnehmenden die eventuell dabei einschla-fen, sanft zurückzuholen.

Wenn wir unsere Energie einmal darauf richten,

Im Dokument ACHTSAMKEIT UND MEDITATION (Seite 133-136)