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Bl¨ atterungen im Zusammenhang mit PDEs

Oben wurde bereits dargestellt, wann an einen hyperbolischen Fixpunkt einer L¨osungshalbgruppe stabile und instabile Mannigfaltigkeiten existieren.

Uber die instabile Mannigfaltigkeit l¨¨ aßt sich eine Bl¨atterung definieren, wenn folgende Voraussetzungen erf¨ullt sind:

SeiX ein Banachraum,

S(t) :X →X eine (L¨osungs-)Halbgruppe f¨ur t≥0, und sei 0 ein Gleichgewichtspunkt.

Es seien folgende Voraussetzungen erf¨ullt (verk¨urzt zitiert):

Bl¨ atterungen im Zusammenhang mit PDEs

Oben wurde bereits dargestellt, wann an einen hyperbolischen Fixpunkt einer L¨osungshalbgruppe stabile und instabile Mannigfaltigkeiten existieren.

Uber die instabile Mannigfaltigkeit l¨¨ aßt sich eine Bl¨atterung definieren, wenn folgende Voraussetzungen erf¨ullt sind:

SeiX ein Banachraum,

S(t) :X →X eine (L¨osungs-)Halbgruppe f¨ur t≥0, und sei 0 ein Gleichgewichtspunkt.

Es seien folgende Voraussetzungen erf¨ullt (verk¨urzt zitiert):

1. S(t) sei stetig in (t,u)∈R+×X und erf¨ulle eine Lipschitz-Bedingung.

2. F¨ur einτ lasse sichS(τ) geeignet linearisieren.

3. Es gebe eine unter der Linearisierung Linvariante Zerlegung X =X+⊕X mitX+ endlichdimensional. Auf den

Unterr¨aumen istL expandierend bzw. kontrahierend.

Danngibt es

1. eine instabile Mannigfaltigkeit M+(0), die sich als Graph einer Lipschitz-Abbildung darstellen l¨aßt, und

2. Es gibt eine Bl¨atterung{Mx} ¨uber die instabile

MannigfaltigkeitM+(0), so daß St(Mx)⊂MS(t)(x),n≥0.

Jedes Mx ist Graph einer stetigen Abbildung.

3. M0 ist dabei stabile Mannigfaltigkeit an 0.

4. F¨ur alleξ ∈X gilt: Mξ∩M(0) besteht aus genau einem Punkt und

Mx ∩My =∅ f¨ur x6=y und [

x∈M+(0)

Mx =X.

Danngibt es

1. eine instabile Mannigfaltigkeit M+(0), die sich als Graph einer Lipschitz-Abbildung darstellen l¨aßt, und

2. Es gibt eine Bl¨atterung{Mx} ¨uber die instabile

MannigfaltigkeitM+(0), so daß St(Mx)⊂MS(t)(x),n≥0.

Jedes Mx ist Graph einer stetigen Abbildung.

3. M0 ist dabei stabile Mannigfaltigkeit an 0.

4. F¨ur alleξ ∈X gilt: Mξ∩M(0) besteht aus genau einem Punkt und

Mx ∩My =∅ f¨ur x6=y und [

x∈M+(0)

Mx =X.

Danngibt es

1. eine instabile Mannigfaltigkeit M+(0), die sich als Graph einer Lipschitz-Abbildung darstellen l¨aßt, und

2. Es gibt eine Bl¨atterung{Mx} ¨uber die instabile

MannigfaltigkeitM+(0), so daß St(Mx)⊂MS(t)(x),n≥0.

Jedes Mx ist Graph einer stetigen Abbildung.

3. M0 ist dabei stabile Mannigfaltigkeit an 0.

4. F¨ur alleξ ∈X gilt: Mξ∩M(0) besteht aus genau einem Punkt und

Mx ∩My =∅ f¨ur x6=y und [

x∈M+(0)

Mx =X.

Es gibt also eineS(t)-invariante Bl¨atterung von X ¨uber die instabile MannigfaltigkeitM+(0).

M+(0) ist eine endlichdimensionale Mannigfaltigkeit, da X+ nach Voraussetzung endlichdimensional ist.

Jedes Blatt istC1, weilMx f¨ur jedesx ∈M+(0) eine stetig

differenzierbare Mannigfaltigkeit ist, fallsS(t) stetig differenzierbar ist. Die Bl¨atterung ist ebenfalls C1, denn sie

”erbt“ den Bl¨atterungsatlas von den stetig differenzierbaren Atlanten von M+(0) und {Mx}.

Es gibt also eineS(t)-invariante Bl¨atterung von X ¨uber die instabile MannigfaltigkeitM+(0).

M+(0) ist eine endlichdimensionale Mannigfaltigkeit, da X+ nach Voraussetzung endlichdimensional ist.

Jedes Blatt istC1, weilMx f¨ur jedesx ∈M+(0) eine stetig

differenzierbare Mannigfaltigkeit ist, fallsS(t) stetig differenzierbar ist. Die Bl¨atterung ist ebenfalls C1, denn sie

”erbt“ den Bl¨atterungsatlas von den stetig differenzierbaren Atlanten von M+(0) und {Mx}.

Inertialmannigfaltigkeit

Sei durch

St:X → X u0 7→ u(t)

ein dynamisches System auf einem HilbertraumX definiert.

S sei stetig in (t,u0)∈R+×X und inu0 ∈X stetig differenzierbar.

Die zugrundeliegende partielle Differentialgleichung seidissipativ, d.h.

1. limt→0Stu0=u0 ∈X,

2. Es gibt einY kompakt inX, konvex und absorbierend, d.h. zu jeder beschr¨ankten Menge F ⊂X gibt es eint0=t0(F), so daß Stu0∈Y f¨ur alle t≥t0,u0 ∈F.

Inertialmannigfaltigkeit

Sei durch

St:X → X u0 7→ u(t)

ein dynamisches System auf einem HilbertraumX definiert.

S sei stetig in (t,u0)∈R+×X und inu0 ∈X stetig differenzierbar.

Die zugrundeliegende partielle Differentialgleichung seidissipativ, d.h.

1. limt→0Stu0=u0 ∈X,

2. Es gibt einY kompakt inX, konvex und absorbierend, d.h. zu jeder beschr¨ankten Menge F ⊂X gibt es eint0=t0(F), so daß Stu0∈Y f¨ur alle t≥t0,u0 ∈F.

Inertialmannigfaltigkeit

Es existiere weiter eineInertialmannigfaltigkeit M, d.h. eine endlichdimensionale Mannigfaltigkeit inX, f¨ur die gilt:

StM ⊂ M,∀t≥0, Msei kompakt und zusammenh¨angend undC2.

Sie enth¨alt insbesondere den globalen Attraktor der partiellen Differentialgleichung und zieht alle Orbits exponentiell an.

Voraussetzung f¨ur ihre Existenz ist eine bestimmte Struktur des Spektrums des linearen AnteilsAvon F =A+R. Das Spektrum muß aus isolierten Punkten bestehen, deren Abst¨ande zueinander desto gr¨oßer werden, je gr¨oßer ihr Betrag ist.

Inertialmannigfaltigkeit

Weiter nehme ich an, daßMnormal hyperbolisch ist, d.h. es existiert einedSt-invariante Zerlegung des Tangentialb¨undels ¨uber M

TmX =Xms ⊕Xmu⊕TmM,∀m∈ M, so daß

dStXms ⊂XSstm dStXmu ⊂XSutm dSt(TmM)⊂TStmM,

unddSt eingeschr¨ankt auf Xu expandiert zu einem st¨arkeren Grad alsdSt entlang TM, sowiedSt eingeschr¨ankt auf Xs kontrahiert zu einem st¨arkeren Grad als dSt entlang TM.

Inertialmannigfaltigkeit

Die normale Hyperbolizit¨at ist keine starke Forderung. In den meisten F¨allen ist die Inertialmannigfaltigkeit, wenn sie denn existiert, auch normal hyperbolisch. Dies folgt unmittelbar aus der Struktur des Spektrums.

Inertialmannigfaltigkeit

Man kann zeigen, daß in einer-Umgebungθ() der

InertialmannigfaltigkeitMeine eindeutige C1- zentrumstabile MannigfaltigkeitWcs() und eineC1-zentrumsinstabile MannigfaltigkeitWcu() f¨ur St existiert, so dasß

M=Wcs()∩Wcu(), und

∀m∈M :TmWcs() =Xms ⊕TmM.

.

Inertialmannigfaltigkeit

Wcs(),Wcu() sind invariant unterSt1 und bestimmen das asymptotische Verhalten des HalbflussesSt in θ().

F¨ur jeden Punktx ∈Wcs() gibt es einm∈ M, so daß Stx und Stm daßelbe asymptotische Verhalten besitzen.

Demnach kann die zentrumstabile Mannigfaltigkeit in disjunkte Untermannigfaltigkeiten entsprechend des asymptotischen

Verhaltens zerlegt werden. Es l¨aßt sich also eine Bl¨atterung auf ihr definieren. Dies ist die Aussage des folgenden Satzes:

Inertialmannigfaltigkeit

Zu einem >0 klein gibt es eine eindeutige Familie von C1-Untermannigfaltigkeiten {Wmss() :m∈ M}, die eine Bl¨atterung von Wcs() bilden, so daß

∀m∈ M: TmWmss() =Ems, und f¨ur x,y ∈Wmss():

|Stx−Sty| →0 f¨ur t → ∞.

Inertialmannigfaltigkeit

{Wmss()}bilden eineinvariante stabile Bl¨atterung aufWcs().

Ein analoger Satz l¨aßt sich f¨ur die zentrumsinstabile

Mannigfaltigkeit zeigen. Es l¨aßt sich weiter zeigen, daß ein 1 >0 existiert, so daß f¨ur alle < 1 die Bl¨atterung eindeutig als Graph einer Lipschitzstetigen Funktion dargestellt werden kann und St-invariant ist. Die stabile Bl¨atterung ist C1.

Beispiel

Sei

ut =ν∆u+f(x,u)

eineReaktion-Diffusionsgleichung mit den g¨angigen Randbedingungen auf Ωn= (0,2π)n⊂Rn,u ∈Rd. Dann besitzt die Gleichung f¨ur jedesν >0 eine Inertialmannigfaltigkeit, fallsn = 1,2,3.

Außerdem ist die Inertialmannigfaltigkeitnormal hyperbolisch.

Zusammenfassung

Warum so kompliziert?

Idee:

Aquivalenz zwischen der¨ Existenz bestimmter geometrischer Strukturen der Mannigfaltigkeitd.h. der Bl¨atterung und dem dynamischen Verhalten einer partiellen Differentialgleichung.

Beispielsweise ist die Frage, ob es eine glatte eindimensionale Bl¨atterung auf einer zweidimensionalen Sph¨are gibt,

gleichbedeutend mit der Frage, ob es ein nichtsingul¨ares Vektorfeld auf der Sph¨are gibt.

Zusammenfassung

Es stellt sich die Frage, ob mandas dynamische Verhalten von Bl¨atterungen, d.h. Entropie, Wachstum von Bl¨attern und Existenz besonderer Strukturen in der Bl¨atterung, direkt mit dem dynamischen Verhalten einer partiellen Differentialgleichung in Verbindung setzen kann.

I Wie kann man der Holonomie-Gruppeeine konkrete Bedeutung in Bezug auf PDEs verleihen?

I Existenz minimaler oder außergew¨ohnlicher Bl¨atter−→

Chaos?

I Kann man dieEntropieeiner Bl¨atterung mit der Dynamik der PDE verbinden?

Beschreibt man die globalen stabilen Mannigfaltigkeiten als Bl¨atter einer Bl¨atterung, kann man durch Untersuchung der Bl¨atterung verstehen, wie sie im Raum liegen und was sie mit lokal

transversalen Schnitten, den instabilen Mannigfaltigkeiten, machen.