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Im Jahr 2013 betrug der gesamte Brutto-inlandverbrauch (BIV) an Energie rund 1.425 Petajoule (PJ). Der Energieverbrauch an bio-genen Energieträger betrug 244 PJ. Damit ist ihr Anteil im Vergleich zum Jahr 2005 (158 PJ) von rund 11 % auf rund 17 % gestiegen.

Dies entspricht einem Zuwachs von 86 PJ. Die dominante Nutzungsform für biogene Energie-träger ist nach wie vor die Wärmenutzung.

Insgesamt gesehen sind die biogenen Energie-träger noch vor der Wasserkraft die wichtigs-ten erneuerbaren Energieträger Österreichs.

Deutlich zu erkennen ist die Bedeutung der Holznebenprodukte, welche zu rund 37 % (2012: rd. 38%) des Bruttoinlandsverbrauchs an Bioenergie beitragen (vgl. Abbildung 1).

Unter Holznebenprodukten werden u.a. Späne, Hackschnitzel und Rinde verstanden. Diese werden vorwiegend durch Heizwerke verwer-tet.

Gefolgt wird diese Kategorie von „Brennholz“

mit einem Anteil von 25 %. Dieses Sortiment wird fast ausschließlich zur Beheizung der privaten Haushalte verwendet. Die dritte Kate-gorie mit einem beträchtlichen Anteil von 13 % sind die Ablaugen der Papier- und Zell-stoffindustrie (2012: rd. 12%). Sie werden meist für die Erzeugung von Prozesswärme und elektrischer Energie genutzt. Auf Pellets und Holzbriketts entfielen rund 6 %. Der rest-liche Anteil von 19 % verteilt sich auf die Sor-timente flüssige Biogene, sonstige Biogene fest, gasförmige Biogene und biogenen Haus-müll.

Insgesamt hat sich der Verbrauch an biogenen Energieträgern gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Innerhalb der Brennstoffkategorien ist es zu leichten Verschiebungen gekommen.

So ist der Verbrauch von Bioethanol und Holznebenprodukten leicht gesunken während der Anteil von Ablaugen etwas gestiegen ist.

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Abbildung 2: Bruttoinlandsverbrauch von biogenen Brennstoffen in Österreich 1990-2013

4.1 Gesamtentwicklung biogener Brennstoffe

Abbildung 2 zeigt die Gesamtentwicklung des BIV von biogenen Energieträgern im Zeitraum von 1990 bis 2013. Ab dem Jahr 2005 ist deut-lich die neue Einteilung in Einzelsortimente zu erkennen. Auffallend ist der stark steigende Trend des Gesamtverbrauchs biogener Brenn- und Treibstoffe ab dem Jahr 2004. Betrug die-ser im Jahr 2004 noch 129 PJ, so stieg der Beitrag biogener Energieträger auf 236 PJ im Jahr 2010. Der Anstieg entspricht einer Zu-nahme von rund 89 %, was beinahe einer Ver-doppelung des Verbrauchs entspricht.

Gleichzeitig ist die Anzahl der Haushalte, wel-che mit den fossilen Energieträgern Kohle, Heizöl und Flüssiggas heizen, zurück-gegangen. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf eine stark gestiegene Verwendung von Holznebenprodukten wie Hackschnitzel und Rinde in der Energieproduktion zurück-zuführen. Seit Inkrafttreten des österreichi-schen Ökostromgesetzes im Jahr 2003 hat sich der BIV biogener Energieträger sehr dyna-misch entwickelt.

Des Weiteren unterstützt die Richtlinie 2003/30/EG zur Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor die Ver-wendung flüssiger biogener Energieträger.

Diese Richtlinie wurde November 2004 durch eine Novellierung der Kraftstoffverordnung in nationales Recht umgesetzt.

Für das Jahr 2013 ist deutlich der hohe Beitrag der holzbasierten Energieträger durch die Sor-timente Holznebenprodukte mit 89 PJ, gefolgt von Brennholz mit 62 PJ und Ablauge mit 33 PJ zu erkennen.

Der Rückgang des BIV im Laufe des Jahres 2011 ist einerseits auf einen relativ warmen Winter (geringer Brennholzbedarf), und ande-rerseits auf die allgemeine Konjunktur-schwäche zurückzuführen. Gegenüber dem Jahr 2011 stieg der BIV 2012 wieder auf 247 PJ. Dieses Niveau wurde 2013 mit einem BIV der biogenen Energieträger von 244 PJ annähernd gehalten.

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4.2 Brennholz (Scheitholz)

Brennholz (Scheitholz) wird von den österrei-chischen Haushalten traditionell als Brennstoff für Scheitholzkessel und Kachelöfen verwen-det und war für Jahrzehnte der bedeutendste biogene Energieträger. Im Jahr 1991 deckte Brennholz mit 63 PJ mehr als zwei Drittel am Bruttoinlandverbrauch an biogenen Energie-trägern.

Langfristig ist jedoch ein leicht sinkender Trend zu verzeichnen, welcher auf den Um-stieg auf benutzerfreundlichere Heizsysteme wie Pelletheizungen oder Fernwärme zuzuführen ist (vgl. Abb. 3). Trotz dieses rück-läufigen Trends deckt Scheitholz 2013 mit einem Bruttoinlandsverbrauch von rund 62 PJ noch rund ein Viertel des gesamten Bruttoin-landsverbrauchs an biogenen Energieträgern.

Einen großen Einfluss auf jährlichen Ver-brauch und die daraus resultierenden Schwan-kungen haben klimatische Einflüsse. In war-men Wintern wird wesentlich weniger geheizt, womit der Brennholzbedarf stark von den win-terlichen Temperaturen abhängt.

Abbildung 3: Bruttoinlandsverbrauch von Brennholz in Österreich 2013

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4.3 Pellets und Holzbriketts

Seit Ende der 1990er Jahre haben moderne und komfortable Pellets- und Brikettsheizungen einen wichtigen Platz unter den Heiztechnolo-gien eingenommen und einen raschen Auf-schwung erlebt. Der Erfolg der modernen Pel-letsheizung beruht vor allem auf der hohen Bedienerfreundlichkeit sowie der arbeitsexten-siven Beschaffung und automatisierten Zufuhr des Brennstoffs. Der Pelletsmarkt profitierte zudem von einem relativ hohen Ölpreis, der für viele Haushalte den Ersatz alter Ölkessel durch Pelletskessel attraktiv machte.

Im Jahr 2013 wurden laut Erhebungen der Landwirtschaftskammer Niederösterreich4 in Österreich 10.281 neue Pelletskessel unter einer Nennleistung von 100 kW installiert.

Dies ist gegenüber dem Vorjahresverkauf von 12.076 Stück ein leichter Rückgang. Wie in Abbildung 4 dargestellt stieg der Bruttoin-landsverbrauch an Pellets und Holzbriketts im Vergleich zum Jahr 2012 dennoch moderat.

Der Bruttoinlandsverbrauch von Pellets und Holzbriketts wird erst ab 2005 getrennt ausge-wiesen und betrug im Jahr der erstmaligen Erfassung 10,3 PJ. Die Statistik Austria weist in der Energiebilanz 2013 einen Bruttoinlands-verbrauch an Pellets und Holzbriketts von über 15 PJ aus, was einer Menge von über 790.000 Tonnen entspricht. Der Verbrauch ist damit gegenüber 2005 um knapp 50 % gestiegen und konnte auch gegenüber 2012 leicht zulegen.

Wie bei allen anderen Energieträgern, welche Großteils für die Raumheizung genutzt wer-den, ist der Verlauf der Kurve stark von den Witterungsbedingungen abhängig.

Abbildung 4 Bruttoinlandsverbrauch von Pellets und Holzbriketts in Österreich.

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Abbildung 5: Bruttoinlandsverbrauch von Holznebenprodukten in Österreich

4.4 Holznebenprodukte

Die Rubrik Holznebenprodukte umfasst die wichtigen Einzelsortimente Hackschnitzel, Waldhackgut und Rinde. Diese Sortimente werden vor allem in Heizwerken und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) sowohl zur Erzeugung von Wärme und elektri-scher Energie eingesetzt.

Der Bruttoinlandsverbrauch an Holzneben-produkten ist im Zeitraum von 2005 bis 2013 von 44 auf 89 PJ gestiegen, was einer Verdop-pelung des Energieeinsatzes entspricht. Zu-rückzuführen ist dieser Zuwachs auf die stei-gende Zahl an Nah- und Fernwärmeanlagen.

Im Jahr 2007 haben die Holznebenprodukte Brennholz als stärksten biogenen Energieträger abgelöst.

Bei genauerer Betrachtung der Energiebilanz wird ersichtlich, dass der verringerte BIV auf einer stark verminderten Stromproduktion unternehmenseigener Kraftwerke basiert. Die-se halbierte sich von knapp 8 PJ auf rund 4 PJ.

Der Verbrauch der Heizwerke und KWK-Anlagen mit öffentlichen Netzen hingegen war weiterhin steigend.

Auch im Jahr 2013 blieben Holznebenprodukte trotz leichter Verluste mit einem Anteil von rund 37 % der wichtigste biogene Energieträ-ger. Mit Blick auf den gesamten Bruttoin-landsverbrauch Österrreichs von 1.425 PJ de-cken Holznebenprodukte mehr als 6 % ab.

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