• Keine Ergebnisse gefunden

Vorweg ist festzustellen, dass durch die Unterteilung, der im Fragebogen erfassten Kinder im Alter von 0-18 Jahren in 5 Altersgruppen und in die Kategorien Tier- Wunschtier und ohne Tier die Stichprobengröße für die einzelnen Untergruppen mit einer Anzahl zwischen 0 und maximal 9 Kindern sehr gering war.

Statistisch relevante Aussagen sind daher kaum möglich. Die Angabe von Prozentsätzen soll nur den Vergleich von Ergebnissen aus Gruppen sehr unterschiedlicher Größe erleichtern.

Die günstige Bewertung der Kinder ohne Tier könnte ihre Ursache auch in Schuldkomplexen der Eltern haben, welche durch die Nichterfüllung des Tierwunsches ihrer Kinder entstanden sein mag.

Laut Fragebogen wünschten sich mit einer Ausnahme alle tierlosen Kinder ein Haustier (vgl.:

GEBHARD, U. , 2009b).

Darüber hinaus ist eine Beeinflussung der Antworten durch den Titel der Fragebögen, Mensch-Tier-Beziehung und deren Auswirkung auf die Entwicklung von Kindern, nicht auszuschließen.

Ad . 3.1.1. Gesundheit durch Tiere (siehe Tabelle 1, 2)

Hinsichtlich der Allergieanfälligkeit waren Wunschtierbesitzer laut Umfrage resistenter als Kinder ohne Tier und Tierbesitzer.

Einen hohen Anteil an Allergien gab es in der Gruppe der 7-10 Jährigen, der vermutlich durch die bevorzugte Freizeitaktivität dieser Altersgruppe (im Freien) verursacht wird.

Befragt nach der Krankheitsanfälligkeit bewerteten Eltern von Tier- und Wunschtierbesitzern ihre Kinder als “seltener krank“ als Kinder ohne Tier. Das steht im Einklang mit Ergebnissen von MARKUS GRABKA (vgl.: GREIFFENHAGEN, S., 2007a) und BERGLER R. (vgl.:

BERGLER, R. ,1994b)

Ad . 3.1.2. Einfluss auf Herzfrequenz und Blutdruck

Wegen der zu geringen Anzahl an Antworten zu den Fragen erhöhter Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Übergewicht wurde auf eine Auswertung verzichtet.

Ad . 3.1.3. Einfluss auf körperliche Aktivität

(Tabelle 3, 4, 15)

Nach elterlichen Angaben zum Freizeitverhalten der Kinder, verbrachten Tier und Nicht-Tierbesitzer in etwa gleich viel Zeit mit Sport sowie im Freien und überraschend wenig Zeit vor dem Fernseher/Computer.

Gefragt nach dem Durchhaltevermögen ihrer Kinder bekamen Wunschtierbesitzer ein deutlich besseres Ergebnis als Tierbesitzer und die Nicht-Tierbesitzer lagen dazwischen. Dies stimmt

mit der von Bergler betonten Wichtigkeit der Qualität der Mensch-Tier-Beziehung überein (vgl.: BERGLER, R., 2000a).

Ad . 3.2.1. Einfluss auf kognitive Prozesse (siehe Tabelle 5, 8)

Nur einzelne Eltern beurteilten die Konzentrationsfähigkeit ihrer Kinder als “nicht gut“. Die im Fragebogen getroffene Differenzierung zwischen “kann sich gut konzentrieren“ und “kann sich meistens konzentrieren“ war wohl etwas unglücklich gewählt weil der Unterschied zu wenig klar ist.

Den unterschiedlichen Ergebnissen der Umfrage zwischen Tier und Nicht-Tierbesitzern kommt daher meiner Meinung nach keine große Bedeutung zu.

Bezüglich des Phantasiereichtums zeigte die Fragebogenauswertung keinen nennenswerten Vorteil die Tierbesitzer betreffend.

Ad . 3.2.2. Einfluss auf emotionale Prozesse (siehe Tabelle 6, 10, 12, 20, 21)

Fast alle Kinder wurden von ihren Eltern als “sehr selbständig“ beurteilt. Ein nennenswerter Unterschied zwischen Tier und Nicht-Tierbesitzern ergab sich nicht.

Kinder die keine Tiere besitzen zeigten aber ein deutlich größeres Selbstbewusstsein als Kinder mit Tieren. Ob die Auswirkungen des Tierbesitzes im Erwachsenenalter sich zum posistiven verändern, wie in einer Studie von PORSKY et al. angeführt (vgl.: BERGLER, R., 1994e) bleibt ungeklärt.

Hingegen war aus den Fragebogenergebnissen keine Bestätigung eines Unterschiedes in Bezug auf die “Ruhe und Ausgeglichenheit“ von Tier versus Nicht-Tierbesitzern abzulesen.

Hinsichtlich der Neigung zu aggressivem Verhalten, bekamen Tierbesitzer insgesamt eine etwas bessere Bewertung als Nicht-Tierbesitzer was im Einklang zur angeführten Literatur steht (vgl.: BERGLER, R., 1994e,h) und KOTRSCHAL und ORBAUER (vgl.: OLBRICH, E.

, OTTERSTEDT, C., 2003j).

Auch bei der Frage nach dem Bedürfnis nach Köperkontakt konnte eine etwas größere Kontaktfreudigkeit der tierbesitzenden Kinder festgestellt werden.

Ad . 3.2.3. Einfluss auf soziale Prozesse (siehe Tabelle 7, 14, 18, 19)

Das Gesamtergebnis des Fragebogens zeigte ein wenig besseres Abschneiden der Nicht-Tierbesitzer im Vergleich zu den Tierbesitzern bei der Beurteilung ihres Verantwortungsbewusstseins, was im Gegensatz zu den in der Literatur angeführten Untersuchungen steht (vgl.: BERGLER, R., 1994e,h).

Ebenso besser war das Ergebnis der Nicht-Tierbesitzer die Konfliktlösungsfähigkeit betreffend (Widerspruch zu BERGLER, R. , 1994i und GREIFFENHAGEN, S., 2007g).

Bezüglich der Toleranzfähigkeit bekamen Wunschtierbesitzer die besten Bewertungen, so wie beim Durchhaltevermögen zeigt sich hier die von Bergler beschrieben Qualität der Mensch-Tierbeziehung (vgl.: BERGLER, R., 2000a).

Alle Kinder wurden von ihren Eltern als hilfsbereit eingestuft.

Ad . 4.2 Auswahl von geeigneten Tieren

(siehe Tabelle 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29)

Ein Großteil der Eltern und der Großeltern von Tierbesitzern gaben an, selbst mit Tieren aufgewachsen zu sein. Das deckt sich mit Angaben in der Literatur (vgl.: BERGLER, R. ., 1994j)

Die Häufigkeitsverteilung der Tierarten entsprach mit der Reihung Hund, Katze Meerschweinchen den Angaben von Gebhard (vgl.: GEBHARD, U. 2009i).

Als Gründe für die Tierlosigkeit wurden von den Eltern Zeitaufwand und andere Gründe gefolgt von Verpflichtung und Kosten am häufigsten angegeben. Überraschenderweise schreckte der Arbeitsaufwand niemanden ab. Lediglich ein geringer Prozentsatz der Kinder wollte kein Tier.

Mehr als die Hälfte der Kinder hat die Entscheidung für die Anschaffung des Haustieres selbst getroffen.

Bei Wunschtierbesitzern war nahezu die Hälfte der Kinder selbst für die Pflege der Tiere verantwortlich, während bei Besitzern von Nicht- Wunschtieren ¾ der Pflege von anderen übernommen werden musste.

Beinahe die Hälfte aller Tierbesitzer verbringt mehr als eine Stunde am Tag mit ihrem Tier.

Beim Aussehen fanden kleine Hunde und Meerschweinchen mit langen Haaren sowie große Katzen und Kaninchen mit kurzem Haar, alle mit gefleckter Zeichnung am meisten Zuspruch.

Die meiste Zeit verbringen Kinder mit ihren Tieren, um sie zu streicheln, mit ihnen zu reden und zu spielen.

Die wichtigsten Vorteile des Tierbesitzes sind nach Urteil der Eltern die Funktion als Spielgefährte, Partner und Freund, sowie die Übernahme von Verantwortung und Vermittlung von Ruhe und Quelle ständiger Freude.

7. Zusammenfassung

Wie schon im Vorwort angeführt, stellte sich die Komplexität und Problematik der konzepierten Fragebogenaktion erst bei ihrer Durchführung und Auswertung heraus.

Die Anzahl der Befragten war in Anbetracht so vieler Variablen einfach viel zu gering.

Nur in einzelnen Fällen und bei Zusammenfasssung von Untergruppen (Altersgruppen, Tierbesitzer mit und ohne Wunschtier) waren einigermaßen signifikant erscheinende Aussagen möglich.

Die Mehrzahl der Ergebnisse stand zumindest teilweise im Einklang mit Literaturangaben, wirklich signifikant erscheinende Widersprüche gab es kaum.

Künftige Befragungen sollten entweder ein wesentlich geringeres Antwortenspektrum oder eine wesentlich größere Stichprobenanzahl umfassen.

8. Ad Personam