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BEURTEILUNG DURCH FORSCHUNGSPARTNER, DIE DIE INSTRUMENTE EFFEKTIV IN ANSPRUCH GENOMMEN HABEN

Instrument Anteil in Anspruch

genommen

Fallzahl (n) Anteil

sehr nützlich/nützlich

Tarif C und/oder Overhead-Abgeltung 48% 75 93%

Innovationsmentoren 16% 24 92%*

Erleichterte Patentabklärung 5% 8 88%*

Private Wissensdienstleister 12% 19 84%*

Infrastrukturfinanzierung 28% 44 80%

Tabelle 9 Quelle: Online-Befragung der Forschungspartner (geförderte Gesuche in 2011), n = 8–75 (nur Forschungspartner, die das Instrument in Anspruch genommen haben) Frage: Wie beurteilen Sie die einzelnen Förderinstrumente der Sonder-massnahmen der KTI im Jahr 2011? * Vorsicht bei der Interpretation der Beurteilung, da sie auf kleinen Fallzahlen beruht.

Unterstützung von Risikoprojekten

Wie die Ergebnisse der Internetbefragung in Figur 4 zeigen, stufen die befragten Forschungs-partner die Unterstützung vonRisikoprojekten insgesamt als am nützlichsten ein. 86% der Ge-suchsteller mit einem geförderten Projekt bezeichneten dieses Instrument als sehr nützlich oder nützlich. Auch aus den Interviews geht hervor, dass Risikoprojekte auf ein Bedürfnis bei den Forschungspartnern stossen, da sonstige Fördermittel in der Regel entweder auf Grundlagenfor-schung oder angewandte ForGrundlagenfor-schung ausgerichtet seien. Einzelne Interviewpartner aus dem Fachhochschulbereich geben an, dass Risikoprojekte ihnen mehr Innovation und vertiefte

For-0% 20% 40% 60% 80% 100% sehr nützlich nützlich mittel weniger nützlich gar nicht nützlich

schung ermöglichen sowie mehr Flexibilität einräumen als die angewandte Forschung, welche sie im Rahmen ihres Leistungsauftrages in der Regel durchführen. Andere Forschungspartner weisen darauf hin, dass insbesondere kleinere KMU und kleine Unternehmen ohne Förderung keine Risikoprojekte durchführen, da das finanzielle Risiko zu hoch ist.

Reduzierte Eigenleistung der Unternehmen und Cash-Beiträge

Interessanterweise werden auch die reduzierte Eigenleistung und die reduzierten Barbeträge der Unternehmen von den meisten Forschungspartnern als wichtiges Unterstützungsinstrument wahrgenommen (83% bzw. 81%). In den Interviews wird bestätigt, dass die reduzierten Cash-Beiträge und die reduzierten Eigenleistungen der Unternehmen wichtige Instrumente für das Zusammenkommen der beiden Partner und das Zustandekommen der Projekte waren. Die beiden Instrumente seien gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtige Faktoren gewesen, um die KMU für eine Forschungszusammenarbeit zu gewinnen.

Finanzielle Anreize für Forschungsinstitutionen (Tarif C, Overhead-Abgeltung)

Ebenfalls sehr positiv (80% nützlich oder sehr nützlich) beurteilen die Forschungspartner mit einem in 2011 geförderten Projekt die finanziellen Anreize für Forschungsinstitutionen (Tarif C, Overhead-Abgeltung). Dabei stammt der Grossteil der negativen Bewertungen dieser Instrumen-te (Tarif C und Overhead-Abgeltung) von Forschungspartnern, die diese nicht in Anspruch ge-nommen haben (vgl. Tabelle und Figur oben). Auswertungen nach Hochschultyp zeigen, dass Forschungspartner aus dem ETH-Bereich diese Angebote tendenziell etwas schlechter bewerten, wogegen Forschungspartner der CSEM diese durchschnittlich positiver bewerten. Dies hängt vermutlich mit institutionellen Vorschriften bzw. Abrechnungsmodalitäten zusammen, welche insbesondere bei den der ETH, der EPFL und den Unis dazu führen, dass diese die Maximaltarife nicht voll ausnutzen konnten. Hingegen profitierte die CSEM am stärksten von den finanziellen Anreizen, bei 85% ihrer Gesuche wurden sowohl Overhead-Beiträge als auch der Maximaltarif C beantragt. In der Regel gelten bei der CSEM höhere Tarife als KTI-Tarife, wobei diese Differenz bei regulären KTI-Projekten von den Wirtschaftspartnern getragen wird. Insofern kamen die Maximaltarife bei Projekten mit der CSEM indirekt auch den Wirtschaftspartnern zugute.

Eine separate Frage zum Nutzen der Overhead-Beiträge bei den Forschungspartnern zeigt, dass diese insbesondere wichtig waren, um die Projektkosten zu decken (vgl. Figur 5). So stufen 59% der befragten Forschungspartner die Vollkostenvergütung als wichtig oder eher wichtig ein, um die Forschungskosten (inkl. Overhead) zu decken. Aus den Interviews geht hervor, dass dies insbesondere bei Forschungsinstitutionen der Fall ist, bei denen der Overhead auf Ebene

For-schungseinheit verrechnet wird. Die Overhead-Beiträge hätten den Budgetdruck etwas gelockert und den Forschungspartnern erlaubt, mehr in die Projekte zu investieren und kreativer zu arbei-ten. Forschungspartner, bei denen die Overhead-Beiträge in die Gesamtinstitution fliessen, geben zum Teil an, dass ihre Forschungseinheit keinen direkten Nutzen davon gehabt habe, da die Overhead-Beiträge nicht in das Projekt investiert werden konnte. Einzelne Forschungs-partner hätten sich daher gewünscht, dass diese Unterstützungsleistungen stattdessen in Mate-rialien oder Arbeiten geflossen wären.

Die Interviews deuten zudem darauf hin, dass die Institutionen aufgrund der Möglichkeit zur Verrechnung der höheren Tarife (und zum Teil aufgrund der Overhead-Abgeltung, wenn diese direkt in das Projekt fliessen konnte) das KTI-Projekt priorisieren und andere Projekte zurückstellen konnten. Zudem konnten laut einzelnen Forschungspartnern zum Teil auch mehr Ressourcen in das Projekt investiert werden, welche ansonsten z.B. für die Lehre hätten abge-stellt werden müssen.

Beiträge zur Finanzierung von Infrastrukturen

Die Unterstützung von Infrastrukturprojekten bzw. Beiträge zur Finanzierung von Infrastruktu-ren an Forschungsinstitutionen werden ebenfalls von der überwiegenden Mehrheit (80%) der Hochschulpartner, welche diese in Anspruch genommen haben, als nützlich oder sehr nützlich beurteilt. Aus den Interviews und der separaten Internetbefragung bei diesen Forschungspart-nern geht hervor, dass die Infrastruktur für die Durchführung des F&E-Projektes ausschlagge-bend war: 69% der Projektverantwortlichen mit einer Infrastrukturförderung stufen die Infra-struktur als wichtig und weitere 27% als eher wichtig für das Zustandekommen des F&E-Projektes ein. Laut der Befragung verfolgen die Hochschule mit der von der KTI (mit)-finanzierten Infrastruktur die folgenden Ziele:

› Weiterentwicklung des Projekts,

› weitere/zusätzliche Zusammenarbeit mit der Wirtschaft,

› weitere F&E-Projekte durchführen,

› eine Dienstleistung unter Gebrauch der Infrastruktur anbieten,

› Aus- und Weiterbildung.

Die finanzielle Beteiligung der KTI wird von 74% dieser Befragten als wichtig und von weiteren 18% als eher wichtig für die Anschaffung der Infrastruktur beurteilt. Einzelne Hochschulpartner berichten in den vertiefenden Interviews zudem, dass Infrastrukturen ein schwieriges Element bei der Projektfinanzierung seien.

Erleichterte Patentabklärung, Unterstützung durch Innovationsmentoren und private Wissens-dienstleister

Die Instrumente „erleichterte Patentabklärung“, „Unterstützung durch Innovationsmentoren“

und „Unterstützung durch private Wissensdienstleister“ wurden von den Forschungspartnern weniger in Anspruch genommen (vgl. Kap. 2.4). Sie werden dementsprechend auch als deutlich weniger nützlich eingestuft. Forschungspartner, die diese Instrumente in Anspruch genommen haben, bewerten diese jedoch zu über 80% als nützlich oder sehr nützlich (vgl. obige Tabelle).

Auch aus den vertiefenden Interviews geht hervor, dass mit diesen Instrumenten gute Erfahrun-gen gemacht wurden. So wird berichtet, dass durch die privaten Wissensdienstleister insbeson-dere bei Marktprojekten Wissenslücken der Unternehmen und Forschungsinstitutionen (z.B.

spezifisches technisches Know-how im Bereich Gerätedesign oder Softwareentwicklung, Kenn-nisse über einen neuen Markt etc.) gedeckt werden und/oder das Projekt ausgeweitet werden konnte. Einzelne Forschungspartner berichten zudem, dass sie durch diese Möglichkeit, Schwie-rigkeiten bei der Einstellung von Personal mit spezifischem Know-how umgehen konnten. Die Innovationsmentoren erwiesen sich gemäss einzelner Hochschulpartner insbesondere zur zeit-gerechten und korrekten Abwicklung der Gesucheingabe als nützlich. In einzelnen Fällen konn-ten die Innovationsmentoren gemäss den vertiefender Interviews auch inhaltliche Unterstüt-zung leisten, in anderen Fällen fehlte den Innovationsmentoren – angesichts der hohen thema-tischen Spezialisierung – das notwendige Fachwissen, um inhaltliche Unterstützung bieten zu können. Zu den Patentabklärungen geht aus den Interviews sehr vereinzelt hervor, dass dieses Instrument sehr willkommen war, da den Hochschulpartnern sowie dem beteiligten Wirtschafts-partner das spezifische Know-how fehlte.

Beurteilung durch die Wirtschaftspartner