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Beschreibung der untersuchten Haltungssysteme

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C. PRAXISBETRIEBE ALS FQRSCHUNGSGRUNDLAGE

1. Beschreibung der untersuchten Haltungssysteme

Alle Betriebsleiter wurden vor Untersuchungsbeginn gebeten, einen Fragebogen' auszufüllen, Im Folgenden werden die so erhobenen Daten sowie die in den Ställen zum

Untersuchungs-‘zeitpunkt angetroffenen Gegebenheiten dargestellt. Weiterhin wurde jeder Stall vermessen.

Alle untersuchten Betriebe erhielten zu Beginn eine Nummer, Diese Nummer wird im' Fol-genden durchwegs zur Betriebsidentifikation verwendet. Die Betriebe 6 und 9, auf denen je-weils zwei verschiedene Haltungssysteme waren, werden dementsprechend auch bei beiden Haltungssystem en berücksichtigt.

1.1 Stal4stern"Kriegefsphie (nicht-wärmegedämmt)

Die Konstrukti,on der Bauhülle bestand weitestgehend aus Holz. Lediglich die Aussenwände waren bis auf etwa einen Meter Höhe aus Beton errichtet. Die tragende Konstruktion bestand aus Holzpfosten mit einem Abstand von -jeweils zwei Metern. Diese Vorgabe bedingte auCh die Buchtenbreite von 1,95 m."'Die Buchtentiefe betrug 3,33 m. Die Buchtenabtrennungen waren aus Beton gefertigt. Sie waren im unteren Bereich bis auf eine Höhe von 43 Zentimeter geschlossen, der obere Bereich bestand aus 67 cm hohen Palisaden. Die Fütterung erfolgte am Quertrog oder am Trockenautomat. Der Bodenbelag der Buchten bestand aus nicht-wärmegedämmtem Beton. An jede Bucht schloss sich ein überdachter Aussenauslauf an: den die Tiere durch eine Tür erreichen konnten. Diese Tür war zum Schutz des Innenraumes in der oberen Hälfte aus Holz und in der unteren Hälfte aus einer beweglichen Gummischürze gefertigt. Der Boden im Auslauf war als Teilspaltenboden ausgeführt. Die Seitenwände im Auslauf wären aus den gleichen•Betonelementen wie im Innern des Stalles. Zwischen den einzelnen Ausläufen waren Türen zum Umstallen der Tiere eingebaut. Die Frontseite des Auslaufs bestand aus massiv.en BetonelemeMen. •

Das Konzept des Stalles sah vor, dass die SChweine im Auslauf Kot und Harii absetzen und den Innenbereich als Fress- und Liegebereich benutzen. Im Innenbereich sollte den Tieren Langstroh als Einstreu und gleichzeitig Beschäftigungsmöglichkeit zur Verfügung stehen.

Das Stallsystem wurde durch Schwerkraftlüftung mit Trauf-Firstluftführung belüftet. An der ' Träufseite waren verschliessbare Klappen eingebaut, um die Luftrate zu steuern. Am First

C. Praxisbetriebe als Forschungsgrundlage 45

bestand keine Regulationsmöglichkeit. Ebenso fehlten Luftlettflächen an den Zuluftöffnurr-

• gen. Weitere Zuluftquellen stellten die Gummitüren im Tierbereich dar, die je nach Ausfüh-rung und Gröss,e der Scherzen die Ausgänge mehr oder weniger dicht verschlossen.

Es bestand nur im Aussenbereich eine Entmistungsmöglidhkeit. Unter dem Spaltenboden war eine Umspülleitung installiert, durch die die Gülle.zur Lagergrube transportiert wurde. Damit

• anfallender Mist in den Umspülkanal geschoben werden konnte, waren unter jeder Seitenab-trennung Abwurfschächte eingebaut. Diese waren durch schräge Abweisbleche abgedeckt, um 'Verletzungen der Schweine zu vermeiden.

Der Innenbereich der Buchten musste gegebenenfalls von Hand gereinigt und der dort anfal-lende Mist in derrAuslauf gebracht werden (vgl. Abbildung 79 und 80 auf Seite1.63f).

• Lage der untersuchten Betriebe:

. Betrieb 1 Betrieb 3 Betrieb Betrieb 11

Kanton Zürich Zug St. Gallen Thurgau

Höhe über NN 757 770 1000 450,

1.2 Stallsystem "Kistenstall" (nicht-wärmegedämmt)

Die Stallgebäude waren als einfache Offenfrontställe konzipiert. Die offene Seite konnte ge-gebenenfalls mit einem Windschutinetz versehen werden. Die Einrichtung der Buchten war in denBetrieben verschieden. Ein Betrieb hatte Kleingruppen mit je neun Tieren pro Bucht, während der zweite Betrieb Grossgruppen mit 22 Tieren mästete. Die Klehigruppenbuchten hatten an den Stallaussenseiten jeweils eine Kiste und zum Stallgang hin eine Spaltenboden-fläche. Der zweite Betrieb hatte für die 22 Tiere vier Kisten in der Nürtinger Anordnung zut-Verfügung'. Der. Kotbereich befand sich an den beiden Stirriseiten der Kisten und war als Spaltenboden mit Kotabwurfschlitz ausgebildet (vgl. Abbildung 81 bis 83 auf Seite.164f). Als • Beschäftigungsmöglichkeit wurde deft Tieren Stroh angeboten.

Lage der untersuchten Betriebe:

Betrieb 6 Betrieb 9

Kanton Luzern Thurgau ,

Höhe über NN , 690 549,

1.3 Stallsystem "Teilspaltenböden" (wärmegedämmt)

Die Stallgebäude bestanden aus wärmegedämmten Aussenwänden. Im Innern waren sie in voneinander unabhängige Mastkammern unterteilt. Die einzelnen Mastkammern wurden im Rein-Raus-Verfahren betrieben. Die Btichten waren ih zWei verschiederie Bereiche gegliedeft.

Den Schweinen stand eine Festbodenfläche als Fress- und Liegebereich zur Verfügung, wäh-rend der Kotbereich als Spaltenboden ausgelegt' war. Im Bereich des Festbodens waren die Seitenwände zur Nachbarbucht geschlossen, im Bereich des Spaltenbodens waten lediglich Gitter installiert. Die 'einzelnen 'Kammern wurden durch eine Lüftungsanlage be- und entlüftet (vgl. Abbildung 84 bis 86 aufSeite.166f).

Lage der untersuchten Betriebe:

• Betrieb 4 Betrieb 7' Betrieb 9

Kanton Thurgau Thurdau Thurgau

Höhe über NN 540 400 540'

46 - C. Praxisbetriebe als Förschangsgrundlage

1.4 ta,1.1systeniVollspaltpeoden7 (Wärme.gclärnmti

Das Stallgebäude War vollständig Wärmegedämmt und; in verschiedene unabhängige Mast-kammern eingeteilt. Die Kammern :wurden im Rein-Raus-Verfahren betrieben. Die Buchten in den Kammern wiesen keinerlei Strukturierung auf, der Boden war ganzflächig mit Spalten-böden ausgelegt. Als Beschäftigungsmöglichkeit standen den Tieren je nach Betrieb Nage , hölzer oder IStiohwürfel, zur Verfügung. ,

Die einzelnen Kaminetti würden.über Ventiltoren.be- und entlüftet (vgl. Abbildung 87 bis 89 'auf Seite 167f).

Lage der üntersuChten Betriebe: ,

Betrieb 2, Betrieb 5 Betrieb 6

Kan-to Thurgau .St. Qallen Luzern

4(50 '600 680

• Höhe über NN

In Tabelle 1() werden die baulichen Besonderheiten der Einzelbetriebe beschrieben Tabelle 1.0 Battliche Besonderheiten 'der Betriebe '

- „....,. z•/2%,..

= davon Luftraum pro Tier iu der Ruhekiste

= davoiaiegeMiche pro Tier in der Ruhekiste.

.•

• C. Praxisbetriebe als Forschurigsgtupdlage 47'

In Tabelle II werden die iiifiungstechnischeri Besoridefileiten der Betriebt'aufg» ezeigt.

11:'4iiftungsteehnisehe Besonderheiten der, Betriebe

-r

ed:er,, /.::‘,.

Schwerkraft ' Trauf-First Nein Windschutznetz . ,e7 A Schwerkraft

vvinds chutz .an Nordseite

'Offenfrdrit an der Südseite

Im Sommer beide Seiten offen

• ''''''''''''''''.

' Ja (Elektrisch) .Ein zentraler Abluftventilator auf Abteilmrerseite. Zuluft tiller

Ein zentraler Abluftventilator auf Abteilquerseite. Zuluft über Deckendüsen init Pendelklappen

eme

Unterdruck - ' Unterflur Ja"

(Wärmetäuscher)

Ein zentraler Abluftventilator auf ' Abteilquerseite. Zuluft vän upten

durch den Futtergang ,

, .

gin zentraler Abluftventilator auf Abteilquerseite. Zuluft über Deckendüs en mit•Pendelklapp en Unterdruck, , Oberflur . Nein

, .

gin zentraler Abluftventilator auf 1 StalllängsSeite. Zubrift über Dek-

kendüSen mit Pendelklappen ' P

Zwei zentrale Abluftventilatoren ' auf Abteifquerseite. Züluft von unten durch dep. Futtetgang 4

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Neben .diesen baulichen Gegebenheiten ih den Praxisbetrieben wurde über ein Jahr auch die Mortalitätsrate in den einzelnen Betrieben bestinimt. Verendete Mastschweine wurden für eine Post-mortern-Untersuchung dem Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich zugeführt. Die -Mottalitätsrate in den Betrieben betrug im Maximum 3,13 %,(Betrieb .6, Völl-spalten)und im Minimum 0,58 %. (Betrieb 6, Kistenstall).

Als weitere beitiebliche Daten wurden die verbrauchte Strohmenge und die Menge der einge-setzten" Futtermittel erhoben.. Ailfallige Medikamenteneinsätze während des Versuchsjahres sollten -von den Betriebsleitern gemeldet werden. Es gingen nur sporadische Meldungen für

•Colistin (Betrieb 2) und Antheiminthika (Betrieb 8) ein.

Von allen ,auf den Betrieben verfütterten Mischungen wurden an der Eidgenössischen För.:, schungsanstalt für NutZtiete in ,Posieux Futterproben - auf ihre Inhaltsstoffe analysiert. Die Futterproben entsprachen im Energiegehalt den Empfehlungen, während im 'Rohpröteingehalt teilweise zu hohe. Werte ermittelt wurden.

Da alle Betriebe das Stroh zukaufen mussten, konnte der ‘Strohverbrauch pro Tier und Tag errechnet werden. Im 'System "Kriegerschür" wurden in den 'Betrieben I, 8 und 11 due-schnittlich' 220 g/Tier*Tag und im Betrieb 3 475 g/Tier*Tag eingesetzt. In den .anderen Sy-stemen. kam .Stroh nur als Beschäftigungsmaterial Zum:Einsatz.

. 49.

D. STALLKLEMA UND LUFTQUALITÄT

Das Ziel dieser Teiluntersuchung war es, relevante Stallklimafaktoren zu messen, in ihrem jahreszeitlichen Verlauf darzustellen, eventuelle 'gegenseitige Beeinflussungen, festzustellen und die Auswirkungen auf das Tierverhalten zu beschreiben.