• Keine Ergebnisse gefunden

Klassische Monozyten von Patienten mit Morbus Crohn weisen gegenüber

3. Ergebnisse

3.4. Klassische Monozyten von Patienten mit Morbus Crohn weisen gegenüber

Expression von HDACs auf

Ferner wurde bereits beschrieben, dass der Wnt-Signalweg über HDACs epigenetisch reguliert werden kann (H. Wang et al., 2016). Daher wurde in dieser Arbeit auch die Expression verschiedener HDACs in klassischen Monozyten untersucht.

Allgemein dienen HDACs der Herunterregulierung von Transkription, indem sie durch Deacetylierung die Chromatinstruktur verändern (Seto and Yoshida, 2014). Die HDACs 1, 3 und 8 entsprechen der Klasse 1 der Familie der klassischen HDACs. Als Vertreter der Klasse 2a wurde HDAC9 getestet. Bei allen hier untersuchten Vertretern exprimierten die klassischen Monozyten der

49

MC-Patienten mehr HDACs als die Kontrollprobanden. Maximal wurde für HDAC9 das 1,7fache vom Kontrollwert exprimiert (siehe Abbildung 13).

Abbildung 13: Expression von HDACs in den klassischen Monozyten

Klassische Monozyten wurden aus dem Blut von MC-Patienten und Kontrollprobanden mittels Sortierung isoliert und für ca. 24 Stunden mit PHA-L stimuliert. Dargestellt sind die Transkripte von HDAC1, HDAC3, HDAC8 und HDAC9 pro 10 ng RNA normalisiert auf HPRT. Die Balkendiagramme zeigen die Einzel- und Mittelwerte ±SEM für n=4 Kontrollprobanden und n=6 für die MC-Patienten.

50 4. Diskussion

4.1. Die Schlüsselrolle der Monozyten bei Morbus Crohn

Betrachtet man die Verteilung der Monozyten-Subpopulationen im Blut, so decken sich die Ergebnisse aus unserer Studie mit dem was der allgemeine Wissensstand vorgibt. Dies bedeutet, dass der Anteil an klassischen Monozyten im Blut am größten ist, gefolgt von den nicht-klassischen Monozyten und zuletzt den intermediären Monozyten (Wong et al., 2011). Abweichungen in den prozentualen Angaben im Vergleich zu unseren Daten ergeben sich durch die Methodik der Zell-Analyse, also der jeweiligen Gating-Strategie bedingt durch die Färbung und damit der Zuschreibung zu einer Fraktion.

Die Daten aus der Zell-Analyse und der Sortierung weisen Unterschiede in der Verteilung der Monozyten-Subpopulationen von MC-Patienten zu Kontrollprobanden auf. Das Blut der MC-Patienten enthielt mehr klassische Monozyten als die Kontrollen. Die Werte liegen zwischen 11,6 % mehr bei der Zellanalyse und 15,56 % mehr bei der Sortierung. Dieser Anstieg ging vor allem zu Lasten der Fraktion der nicht-klassischen Monozyten. Die Population der intermediären Monozyten war bei allen Analysen durchgängig der kleinste Anteil und wies geringfügige Unterschiede auf.

Koch et al. stellten in Bezug auf die Verteilung der Monozyten-Subpopulationen eine Erhöhung der CD16+ Monozyten (also intermediäre und nicht-klassische Monozyten zusammen) im aktiven MC, aber nicht in der Remission fest. Diese Erhöhung korrelierte bei ihnen jedoch nicht mit der Stärke der Erkrankung (Koch et al., 2010). Thiesen et al. konnten die Beobachtung über den Anstieg der CD16+ Monozyten bestätigen und beschrieben eine anteilige Verringerung der klassischen Monozyten (Thiesen et al., 2014). In unserer Studie können wir mit der bisherigen Fallzahl noch keine Aussage über die Verteilung der Monozyten-Subpopulationen während eines aktiven MC-Schubes und der Remission treffen. Auch Analysen zur Verteilung der Monozyten-Subpopulationen in den unterschiedlichen Ausprägungen der Erkrankung sind sinnvoll.

51

Vermutlich spielt bei der Verteilung der Monozyten auch die Medikation, die die Patienten bekommen eine nicht unwesentliche Rolle. So gibt es Ergebnisse, die eine Verringerung der Gesamtanzahl der klassischen und intermediären Monozyten im Blut in zeitlichem Zusammenhang zur Applikation von Infliximab beschreiben (Slevin et al., 2016). Eine andere frühere Studie widerspricht dieser Beobachtung und belegt eine Zunahme der intermediären Fraktion um rund 6 % nach dreimaliger Applikation von Infliximab (Nazareth et al., 2014).

Slevin et al. stellten unabhängig von der Infliximab-Therapie bei den MC-Patienten einen höheren Anteil der intermediären Fraktion im Vergleich zu Kontrollprobanden fest. Somit sollte ebenfalls der Einfluss der Medikation auf die Verteilung der Monozyten-Subpopulationen weiter untersucht werden.

Auch bei anderen entzündlichen Erkrankungen hat man sich bereits mit der Verteilung der Monozyten-Subpopulationen beschäftigt. Zumeist wird die Fraktion der CD16+ Monozyten mit entzündlichen Prozessen in Verbindung gebracht. So wurde ein Anstieg dieser Subpopulationen bei Übergewicht, rheumatoider Arthritis, Artherosklerosis und Sepsis festgestellt. Bei letzterer Erkrankung nahm der Anteil der CD16+ Zellen bis zu 50 % an der Gesamtheit der Monozyten zu. Häufig kam es infolge des Anstiegs der proinflammatorischen Monozyten zu einem kompensatorischen Abfall der klassischen Monozyten (Fingerle et al., 1993; Horelt et al., 2002; Kawanaka et al., 2002; Kim et al., 2017; Poitou et al., 2011; Rogacev et al., 2010; Rossol et al., 2012).

Mit unserer Arbeit haben wir einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Monozyten-Subpopulationsanalyse gemacht. Die hier benannten Studien sind derzeit, bedingt durch die Methodik, jedoch schwer miteinander zu vergleichen.

Auf Grundlage der neuen und alten Erkenntnisse, wäre eine großangelegte Studie zur Analyse der Monozyten-Subpopulationen mit ausreichend hohen Fallzahlen und einer einheitlich konsequenten, nachvollziehbaren Gating-Strategie wünschenswert und notwendig, um eine zuverlässige Aussage der aufgezeigten Aspekte treffen zu können. Darin sollte auch die, auch von uns

52

angewendete aktuelle Differenzierung der CD16+ Fraktion, in intermediäre und nicht-klassische Monozyten, durchgehend Anwendung finden, da sich diese in ihrer Morphologie und Funktion unterscheiden. Neben der Medikation und der Aktivität der Erkrankung müssen auch die verschiedenen Lokalisationen des MC (L1 bis L4+) betrachtet werden.

Darüberhinausgehend scheint es vielversprechend, diese Untersuchung auf weitere chronisch entzündliche Erkrankungen auszuweiten. Insbesondere sollte die Verteilung der Subpopulationen für CU-Patienten analysiert werden, da es dazu bisher keinerlei Daten gibt.

4.2. Der Einfluss von Morbus Crohn auf die Subpopulationen Dendritischer Zellen

In dieser Arbeit zeigten die PBMCs der MC-Patienten in allen drei DC-Subpopulationen einen deutlichen prozentualen Abfall im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Beobachtung deckt sich mit denen von Baumgart et al.

bereits veröffentlichten Daten. In der Studie mit 49 MC-Patienten konnte ein verringerter Anteil an DCs bei MC in Remission gegenüber Kontrollprobanden nachgewiesen werden. Dieser Effekt war noch ausgeprägter, bei aktiver Erkrankung (Baumgart et al., 2005).

Nicht nur im humanen System, sondern auch in Mausexperimenten wurde untersucht, wie die Abnahme der DCs infolge eines bakteriellen Stimulus zustande kommt. Dabei zeigte sich, dass es während einer systemischen Infektion mit gram-positiven als auch gram-negativen Bakterien zu einer Reduktion der hämatopoetischen Vorläuferzellen der DCs kommt, welche mit einer Zunahme von monozytären Vorläuferzellen im Knochenmark wie auch der Milz einhergeht (Pasquevich et al., 2015). Eine Übertragung dieses Versuches auf die humane Situation der PBMCs von MC-Patienten könnte allerdings schlecht praktikabel sein.

Weitere Untersuchungen könnten jedoch überprüfen, ob die Verringerung der DCs im Blut durch eine vermehrte Migration der DCs in das Darmgewebe, im Sinne eines erhöhten Bedarfs, bedingt ist. Hinweise dazu liefert Bernardo et al.

Er berichtet in seiner aktuellen Arbeit von einer erhöhten Anzahl von DCs im

53

intestinalen Gewebe bei CED-Patienten. Des Weiteren beschreibt er eine gesteigerte Migration von im Blut zirkulierenden DCs in bevorzugt entzündetes Darmgewebe (Bernardo et al., 2018).

4.3. Morbus Crohn-Patienten zeigen vielfältige und komplexe Defekte in der Wnt-Signalkaskade

Daten aus der Arbeitsgruppe konnten bereits zeigen, dass PBMC-Überstände in Dünndarm-Biopsien aus MC-Patienten die α-Defensine HD-5 und HD-6 unterschiedlich stark induzieren können. Weitere Analysen zeigten, dass diese Induktion über den Wnt-Signalweg beeinflusst wird. Zusätzlich wurde die Expression von Wnt-Liganden zwischen Lymphozyten und Monozyten verglichen. Ein signifikanter Unterschied wurde nur innerhalb der Monozyten festgestellt. Die bisherige Studie umfasste die Wnt-Liganden Wnt-1, Wnt-2, Wnt-3, Wnt-3A und den intrazellulären Wnt-Liganden-Transporter EVI/WLS (Courth et al., 2015).

In dieser Arbeit konnten wir den Effekt von Courth et al. für die Subpopulation der klassischen Monozyten bestätigen. Die Wnt-Liganden Wnt-1, Wnt-2, Wnt-3, Wnt-3A und Wnt-9B zeigten eine deutliche Reduzierung in den klassischen Monozyten von MC-Patienten.

Bringt man diese Beobachtung zusammen mit dem Wissen, dass der Anteil an klassischen Monozyten im Blut die stärkste Fraktion darstellt, so liegt es nahe die Darmbiopsie-Versuche von Courth et al. spezifisch mit sortierten klassischen Monozyten zu wiederholen und zu reproduzieren. Zumal der Anteil an klassischen Monozyten im Blut von MC-Patienten in unserer Studie prozentual erhöht war.

In weiteren Analysen der Wnt-Signalkaskade haben wir bei den MC-Patienten eine Reduktion der Transkripte der Rezeptoren Fz-5 und LRP-6 festgestellt.

Diese Co-/Rezeptoren sind dafür verantwortlich, dass externe Wnt-Signale in die Zelle geleitet werden. Eine Variante im LRP-6-Gen zeigte bereits bei Koslowski et al. nachweislich eine verminderte Expression von HD-5 in PZ (Koslowski et al., 2012).

54

Die Aktivierung der Rezeptoren führt zu einer Aktivierung von DVL, welches den DesCom inhibiert. Dieser setzt sich unter anderem aus APC und Axin zusammen und in aktivierter Form baut er intrazellulärer angereichertes ß-Catenin ab (Henderson and Fagotto, 2002; Städeli et al., 2006). Unsere Analyse zeigt eine deutliche Verminderung der Expression für Axin-2. Dieses Protein ist auch bekannt als conductin oder axil. Axin-2 wird induziert durch einen aktiven Wnt-Signalweg und agiert als negative Feedback-Schleife (Jho et al., 2002; Lustig et al., 2002; Yan et al., 2001).

APC reguliert auf mehreren Wegen den Gehalt von ß-Catenin im Zellplasma und -kern (Raji et al., 2018). Darüber hinaus finden sich bei malignen Erkrankungen, wie dem Kolorektalem Karzinom, häufig Mutationen im APC-Gen. Bekannt ist zudem, dass MC-Patienten ein leicht erhöhtes Risiko haben im Laufe ihres Lebens an einem Kolorektalen Karzinom zu erkranken. Studien haben jedoch gezeigt, dass bei den CED-Patienten vergleichsweise seltener Mutationen im APC-Gen vorlagen als in der Gruppe der sporadischen Kolorektalen Karzinome (Hirsch et al., 2018; Robles et al., 2016). Hinsichtlich der Expression von APC in den klassischen Monozyten konnten wir keinen Unterschied, zwischen unseren MC-Patienten und den Kontrollprobanden feststellen.

Sofern ß-Catenin in den Zellkern gelangt und sich dort anreichert, bildet es einen Komplex mit TCF/LEF. Gemeinsam können sie TLE1 verdrängen und Einfluss auf die Transkription nehmen (Brantjes et al., 2002; Daniels and Weis, 2005).

Ist die Funktion von TCF-1 und TCF-4 gestört, so kann es zu einer reduzierten Bildung von α-Defensinen kommen (Beisner et al., 2014; Wehkamp et al., 2005). In unserem Experiment konnten keine Unterschiede in der Expression von TCF-1 (auch bekannt als TCF-7) und TCF-12, in den klassischen Monozyten im Blut von MC-Patienten festgestellt werden. LEF-1, auch bekannt als TCF-10, ist hingegen von den MC-Patienten im Vergleich zu den Kontrollprobanden stark verringert exprimiert worden.

55

Da es neuerdings Hinweise darauf gibt, dass die HDACs mit Teilen der Wnt-Signalkaskade interagieren, haben wir auch diese erfasst (H. Wang et al., 2016). Unsere Ergebnisse zeigen bisher nur eine kleine Erhöhung in der Expression von HDAC1, 3, 8 und 9 in der Patientengruppe gegenüber den Kontrollprobanden.

Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass die Veränderungen in der Expression nicht nur die Wnt-Liganden betreffen, sondern wesentlich komplexer sind.

Es gilt zu prüfen, ob noch weitere Anteile der Signalkaskade verringert oder erhöht exprimiert werden. Besonderes Augenmerk sollte hier auf das Protein PORCN gelegt werden. Es gehört zur Familie der membrangebundenen O-Acyltransferasen und befindet sich in der Membran des ER (Hofmann, 2000;

Nile and Hannoush, 2016). PORCN ist für die meisten Wnt-Liganden notwendig, um von EVI erkannt und schließlich extrazellulär sekretiert zu werden (Herr and Basler, 2012). So untersuchte man Zellen, in denen die Bildung von PORCN blockiert wurde. Sie bildeten zwar Wnt-3A, waren aber nicht in der Lage dieses zu sekretieren. Es kam zur Akkumulation im ER (Proffitt and Virshup, 2012). Saha et al. zeigte, dass Mäuse, deren porcn-Gen abgeschaltet wurde, wesentlich sensibler auf Ganzkörperbestrahlung reagierten. Mit Makrophagen-konditioniertem Medium von Wildtyp-Mäusen war es möglich, die Mäuse zu retten bzw. heilte ihr Darmepithel wieder aus. Mit dem Makrophagen-konditionierten Medium aus dem Knochenmark, dessen porcn-Gen abgeschaltet ist, war dies nicht möglich (Saha et al., 2016). Dies macht deutlich, wie wichtig die von den Makrophagen gebildeten Wnt-Liganden für das Heilungs- und Regenerationspotenzial des Darms sind und dass ihre Sekretion von PORCN abhängig ist.

Eine große Genexpressionsanalyse der klassischen Monozyten und gegebenenfalls anderer Subpopulationen der PBMCs, könnte Hinweise auf die ursächlichen molekularen Mechanismen der Defekte geben.

56 5. Zusammenfassung

Der menschliche Darm ist permanent von Bakterien besiedelt. Um sich vor ihnen zu schützen, weist der Darm eine physikalische und immunologische Barriere auf. Diese intestinale Barriere ist es, die bei Morbus Crohn geschwächt ist und Defekte aufweist. Infolge dessen können Bakterien ungehindert in die Darmschichten eindringen und chronische Entzündungen auslösen, die bisher vor allem mit Immunsuppressiva behandelt wurden. Eine entscheidende Komponente dieser Barriere sind die antimikrobiellen Peptide, wie z.B. die α-Defensine 5 und 6, welche ausschließlich von Paneth-Zellen im Dünndarm produziert werden. Bereits seit einigen Jahren ist bekannt, dass diese antimikrobiellen Peptide bei Morbus Crohn vermindert exprimiert werden.

Zuletzt konnte dies mit dem Sekretom von peripheren Blutzellen (PBMCs) in Verbindung gebracht werden. Bei weiteren Analysen fiel auf, dass die adhärente Phase der PBMCs von Patienten mit Morbus Crohn weniger Wnt-Liganden exprimieren als die Kontrollprobanden. Im Dickdarm spielt das antimikrobielle Peptid humanes β-Defensin2 eine wichtige Rolle. Von diesem ist bereits bekannt, dass es epigenetisch über Histon-Deacetylasen (HDACs) reguliert wird. Außerdem steht auch der Wnt-Signalweg selbst unter dem Einfluss von HDACs.

Im Rahmen dieser Arbeit wurden Monozyten aus PBMCs isoliert und mittels Durchflusszytometrie die Verteilung der Subpopulationen von Monozyten sowie Dendritischen Zellen (DCs) analysiert. Es zeigte sich, dass bei Patienten durchgängig alle drei Subpopulationen von DCs verringert waren und unter den Monozyten der Anteil an klassischen deutlich zu Lasten der nicht-klassischen Monozyten erhöht war. Die durch Zellsortierung gewonnenen klassischen Monozyten wurden mit PHA-L stimuliert, um eine Entzündungssituation zu simulieren. Anschließend wurde mit der RNA eine qualitative Real-Time PCR durchgeführt. Es zeigte sich bei der Expressionsanalyse der klassischen Monozyten, dass alle gemessenen Liganden (1, 2, 3, Wnt-3A und Wnt-9B) massiv reduziert waren. Darüber hinaus wurde hier eine Reduktion der Rezeptoren und Co-Rezeptoren LRP-6 und Fz-5 festgestellt, die dafür verantwortlich sind, Wnt-Signale in das Innere der Zelle weiterzuleiten.

57

Folgend im Signalweg, wurde eine verringerte Expression von Axin2 festgestellt. Dieses ist Teil des destrucion complex, welcher in aktiver Form ß-Catenin im Zellplasma abbaut. Für das Protein EVI, welches nötig ist, um Wnt-Liganden nach extrazellulär zu schleusen, konnte keine Verringerung bestätigt werden. Unter den Transkriptionsfaktoren zeigte LEF1 eine stark verminderte Expression. Für die HDACs konnten bisher nur kleine Unterschiede zwischen Patienten und Kontrollen belegt werden.

Mit dieser Arbeit wurde aufgezeigt, dass bei Patienten mit Morbus Crohn sowohl Unterschiede in der Quantität als auch Qualität der Monozyten vorliegen, die in einer verminderten Induzierbarkeit der PZ in Entzündungssituationen resultieren. Dadurch fehlt ein zusätzlicher Schutz in der intestinalen Barriere und die Gefahr der bakteriellen Infektion ist erhöht. Mit dem hier entwickelten Verfahren ist es möglich weitere Analysen durchzuführen, damit eine Unterscheidung nach Lokalisation der Erkrankung, Aktivitätsstatus sowie Medikation erfolgen kann. Darüber hinaus sind Defekte im Wnt-Signalweg und unterschiedliche Verteilungen der Monozyten bereits für weitere chronische Entzündungen, aber auch für maligne Krebsformen bekannt.

Weitere Analysen der Verteilung der Monozyten und der Ursachen für die funktionellen Defekte im Wnt-Signalweg sollten in den Fokus der Forschung treten, um neue Therapien zur Förderung der Darmbarriere entwickeln zu können.

58 6. Literaturverzeichnis

Abreu, M.T., Vora, P., Faure, E., Thomas, L.S., Arnold, E.T., Arditi, M., 2001.

Decreased expression of Toll-like receptor-4 and MD-2 correlates with intestinal epithelial cell protection against dysregulated proinflammatory gene expression in response to bacterial lipopolysaccharide. J. Immunol.

167, 1609–1616.

Adolph, T.E., Tomczak, M.F., Niederreiter, L., Ko, H.-J., Böck, J., Martinez-Naves, E., Glickman, J.N., Tschurtschenthaler, M., Hartwig, J., Hosomi, S., Flak, M.B., Cusick, J.L., Kohno, K., Iwawaki, T., Billmann-Born, S., Raine, T., Bharti, R., Lucius, R., Kweon, M.-N., Marciniak, S.J., Choi, A., Hagen, S.J., Schreiber, S., Rosenstiel, P., Kaser, A., Blumberg, R.S., 2013. Paneth cells as a site of origin for intestinal inflammation. Nature 503, 272–276. https://doi.org/10.1038/nature12599

Aerts, A.M., François, I.E.J.A., Cammue, B.P.A., Thevissen, K., 2008. The mode of antifungal action of plant, insect and human defensins. Cell.

Mol. Life Sci. 65, 2069–2079. https://doi.org/10.1007/s00018-008-8035-0 Akira, S., Takeda, K., Kaisho, T., 2001. Toll-like receptors: critical proteins

linking innate and acquired immunity. Nat. Immunol. 2, 675–680.

https://doi.org/10.1038/90609

Ancuta, P., Liu, K.-Y., Misra, V., Wacleche, V.S., Gosselin, A., Zhou, X., Gabuzda, D., 2009. Transcriptional profiling reveals developmental relationship and distinct biological functions of CD16+ and CD16-

monocyte subsets. BMC Genomics 10, 403.

https://doi.org/10.1186/1471-2164-10-403

Arce, L., Yokoyama, N.N., Waterman, M.L., 2006. Diversity of LEF/TCF action in development and disease. Oncogene 25, 7492–7504.

https://doi.org/10.1038/sj.onc.1210056

Atuma, C., Strugala, V., Allen, A., Holm, L., 2001. The adherent gastrointestinal mucus gel layer: thickness and physical state in vivo. Am. J. Physiol.

Gastrointest. Liver Physiol. 280, G922-929.

Bals, R., 2000. Epithelial antimicrobial peptides in host defense against infection. Respir. Res. 1, 141–150. https://doi.org/10.1186/rr25

Bals, R., Wang, X., Wu, Z., Freeman, T., Bafna, V., Zasloff, M., Wilson, J.M., 1998. Human beta-defensin 2 is a salt-sensitive peptide antibiotic expressed in human lung. J Clin Invest 102, 874–880.

Banchereau, J., Steinman, R.M., 1998. Dendritic cells and the control of immunity. Nature 392, 245–252. https://doi.org/10.1038/32588

Baumgart, D.C., Metzke, D., Schmitz, J., Scheffold, A., Sturm, A., Wiedenmann, B., Dignass, A.U., 2005. Patients with active inflammatory bowel disease lack immature peripheral blood plasmacytoid and myeloid dendritic cells.

Gut 54, 228–236. https://doi.org/10.1136/gut.2004.040360

59

Beisner, J., Teltschik, Z., Ostaff, M.J., Tiemessen, M.M., Staal, F.J.T., Wang, G., Gersemann, M., Perminow, G., Vatn, M.H., Schwab, M., Stange, E.F., Wehkamp, J., 2014. TCF-1-mediated Wnt signaling regulates Paneth cell innate immune defense effectors HD-5 and -6: implications for Crohn’s disease. American Journal of Physiology - Gastrointestinal

and Liver Physiology 307, G487–G498.

https://doi.org/10.1152/ajpgi.00347.2013

Belkaid, Y., Bouladoux, N., Hand, T.W., 2013. Effector and Memory T cell Responses to Commensal Bacteria. Trends Immunol 34, 299–306.

https://doi.org/10.1016/j.it.2013.03.003

Bernardo, D., Chaparro, M., Gisbert, J.P., 2018. Human Intestinal Dendritic Cells in Inflammatory Bowel Diseases. Mol Nutr Food Res 62, e1700931.

https://doi.org/10.1002/mnfr.201700931

Bogunovic, M., Davé, S.H., Tilstra, J.S., Chang, D.T.W., Harpaz, N., Xiong, H., Mayer, L.F., Plevy, S.E., 2007. Enteroendocrine cells express functional Toll-like receptors. Am. J. Physiol. Gastrointest. Liver Physiol. 292, G1770-1783. https://doi.org/10.1152/ajpgi.00249.2006

Brandtzaeg, P., Kiyono, H., Pabst, R., Russell, M.W., 2008. Terminology:

nomenclature of mucosa-associated lymphoid tissue. Mucosal Immunol 1, 31–37. https://doi.org/10.1038/mi.2007.9

Cario, E., Podolsky, D.K., 2000. Differential alteration in intestinal epithelial cell expression of toll-like receptor 3 (TLR3) and TLR4 in inflammatory bowel disease. Infect. Immun. 68, 7010–7017.

Chairatana, P., Chu, H., Castillo, P.A., Shen, B., Bevins, C.L., Nolan, E.M., 2016. Proteolysis Triggers Self-Assembly and Unmasks Innate Immune Function of a Human α-Defensin Peptide. Chem Sci 7, 1738–1752.

https://doi.org/10.1039/C5SC04194E

Chairatana, P., Nolan, E.M., 2014. Molecular basis for self-assembly of a human host-defense peptide that entraps bacterial pathogens. J. Am.

Chem. Soc. 136, 13267–13276. https://doi.org/10.1021/ja5057906

60

Chu, H., Pazgier, M., Jung, G., Nuccio, S.-P., Castillo, P.A., de Jong, M.F., Winter, M.G., Winter, S.E., Wehkamp, J., Shen, B., Salzman, N.H., Underwood, M.A., Tsolis, R.M., Young, G.M., Lu, W., Lehrer, R.I., Bäumler, A.J., Bevins, C.L., 2012. Human α-defensin 6 promotes mucosal innate immunity through self-assembled peptide nanonets.

Science 337, 477–481. https://doi.org/10.1126/science.1218831

Clatworthy, J.P., Subramanian, V., 2001. Stem cells and the regulation of proliferation, differentiation and patterning in the intestinal epithelium:

emerging insights from gene expression patterns, transgenic and gene ablation studies. Mechanisms of Development 101, 3–9.

https://doi.org/10.1016/S0925-4773(00)00557-8

Clevers, H., 2013. Stem Cells: A unifying theory for the crypt. Nature 495, 53–

54. https://doi.org/10.1038/nature11958

Clevers, H.C., Bevins, C.L., 2013. Paneth Cells: Maestros of the Small Intestinal Crypts. Annual Review of Physiology 75, 289–311.

Cros, J., Cagnard, N., Woollard, K., Patey, N., Zhang, S.-Y., Senechal, B., Puel, A., Biswas, S.K., Moshous, D., Picard, C., Jais, J.-P., D’Cruz, D., repressors from Tcf/Lef in Wnt-mediated transcription activation. Nat Struct Mol Biol 12, 364–371. https://doi.org/10.1038/nsmb912

David, L.A., Maurice, C.F., Carmody, R.N., Gootenberg, D.B., Button, J.E., Wolfe, B.E., Ling, A.V., Devlin, A.S., Varma, Y., Fischbach, M.A., Biddinger, S.B., Dutton, R.J., Turnbaugh, P.J., 2014. Diet rapidly and reproducibly alters the human gut microbiome. Nature 505, 559–563.

https://doi.org/10.1038/nature12820

De Groote, D., Zangerle, P.F., Gevaert, Y., Fassotte, M.F., Beguin, Y., Noizat-Pirenne, F., Noizat-Pirenne, J., Gathy, R., Lopez, M., Dehart, I., 1992. Direct

61

Deuring, J.J., Fuhler, G.M., Konstantinov, S.R., Peppelenbosch, M.P., Kuipers, E.J., Haar, C. de, Woude, C.J. van der, 2014. Genomic ATG16L1 risk allele-restricted Paneth cell ER stress in quiescent Crohn’s disease. Gut 63, 1081–1091. https://doi.org/10.1136/gutjnl-2012-303527

Dijksterhuis, J.P., Petersen, J., Schulte, G., 2014. International Union of Basic and Clinical Pharmacology Review: WNT/Frizzled signalling: receptor–

ligand selectivity with focus on FZD-G protein signalling and its physiological relevance: IUPHAR Review 3. Br J Pharmacol 171, 1195–

1209. https://doi.org/10.1111/bph.12364

Dupont, A., Kaconis, Y., Yang, I., Albers, T., Woltemate, S., Heinbockel, L., Andersson, M., Suerbaum, S., Brandenburg, K., Hornef, M.W., 2015.

Dupont, A., Kaconis, Y., Yang, I., Albers, T., Woltemate, S., Heinbockel, L., Andersson, M., Suerbaum, S., Brandenburg, K., Hornef, M.W., 2015.