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Auswahl der Expert:innen

Im Dokument COLLAGE NIEDERSCHÖNHAUSEN (Seite 54-57)

2 Forschungsmethode

5.1 Auswahl der Expert:innen

Als Expert:innen werden Personen definiert, die als Funktionstragende in einem organisatorischen oder institutionellen Zusammenhang mit dem Projekt in Verbindung gebracht werden können. Dabei kann aus ihren Erfahrungen und dem gesammelten Wissen das Material für die Einordnung ist das Gesamtkonzept gewonnen werden (vgl. Meuser und Nagel 1991, S. 444). Die Auswahl der zu interviewenden Personen wird anhand des bei den Expert:innen vorliegenden Handlungs- und Erfahrungswissens begründet. Neben möglichen Lösungen zur Umsetzung der Maßnahmen zur

möglichst hohe Bandbreite an Wissen sollen Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen nach dem Prinzip mehrerer Perspektiven befragt werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bereichen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Im Folgenden werden die drei ausgewählten Expert:innen vorgestellt und ihre Relevanz für das vorliegende Projekt kurz dargestellt.

PROF. DR. ELKE PAHL-WEBER

Für den Bereich Wissenschaft wurde Prof. Dr. Elke Pahl-Weber, Leiterin des Fachgebiets Bestandsentwicklung und Erneuerung von Siedlungseinheiten an der Technischen Universität Berlin ausgewählt. Hierbei sollen besonders theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen in den Bereichen Planungsverfahren, Planungsprozesse, räumliche Entwicklung, Stadterneuerung und Stadtumbau eine interdisziplinäre Sicht auf das Forschungsprojekt gewährleisten.

DR. JULIUS MENGE

Im Bereich der Berliner Politik wurde Dr. Julius Menge vom Fachbereich Wirtschaftsverkehr der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) interviewt. Durch die Förderung von integrierten Wirtschaftsverkehren sowie aktuellen Projekten zur Wirtschaftsförderung ist SenUVK mit den aktuellen Gegebenheiten des Verkehrs in Berlin vertraut. Weiterhin können durch die Auswahl Erfahrungswerte aus Berlin gesammelt werden.

SÖREN BENN

Als weiterhin relevanten Bereich stellte sich die bezirkliche Politik dar. Dafür wurde der Bezirksbürgermeister von Pankow Sören Benn (Die Linke) interviewt. Seit 2016 im Amt ist er insbesondere mit den Leitbildern und Zielen des Bezirks Pankow vertraut. Durch das Interview sollen ein Einblick in die politischen Ebenen des Bezirks gewährleistet sowie Erfahrungswerte aus anderen Projekten im Bezirk Pankow gesammelt werden.

Darüber hinaus sollten die Bereiche Wirtschaft und weitere Bereiche der Politik abgedeckt werden.

Dafür wurde Kontakt zu einem Verkehrsplanungsunternehmen aufgenommen, welches über das Fachwissen aus der Praxis und die Erfahrung aus den durchgeführten Verkehrszählungen im Gebiet verfügte. Dieses geplante Interview wurde jedoch aufgrund von knappen zeitlichen Ressourcen auf beiden Seiten sowie der Tatsache, dass das Firmenportfolio sich etwas anders darstellte als angenommen, nicht realisiert. Ebenfalls wurden Personen aus der Verwaltung auf Bezirksebene kontaktiert, die als potenzielle Ansprechpersonen identifiziert worden sind. In den Vorgesprächen hat sich aber herausgestellt, dass deren Aufgabenbereiche für das Projekt nicht zwingend relevant sind.

Daher beschränkt sich dieser Bericht auf die vorbenannten Expertenbereiche.

5.2 ENTWICKLUNG DES INTERVIEWLEITFADENS

Für die Beibehaltung eines roten Fadens wurde ein Leitfaden für die semistrukturierten Interviews entwickelt. Dessen generische Version kann im Anhang ab Seite XIV eingesehen werden. Die Fragen des Interviewleitfadens bilden die übergeordnete inhaltliche Ebene für jedes Interview. Mit deren Formulierung wurden der inhaltliche Rahmen und die Ziele des Interviews definiert. Dieses Vorgehen lässt auch Raum für weitere Themen und/oder tiefgründige Aspekte, die sich im Laufe des Gesprächs zeigen können.

Für jedes einzelne Interview wurde der Leitfaden so angepasst, dass der inhaltliche Schwerpunkt zu den jeweiligen Expert:innen passend war. Somit konnten Wissen und Erfahrung gezielt abgefragt werden.

Beispielsweise lag der Schwerpunkt des Interviews mit Frau Prof. Dr. Elke Pahl-Weber beim zweiten Fragenblock (Allgemein: Zukunft der innerstädtischen Gewerbegebiete), um Einblicke in innovative Lösungen aus den Bereichen Mobilität und Stadtplanung zu erhalten. Die Interviews mit Herrn Dr.

Julius Menge und mit Herrn Bezirksbürgermeister Benn konzentrierten sich vor allem auf den dritten Fragenblock (Lösungen für das Gewerbegebiet Niederschönhausen), jeweils aus der Senats- bzw.

Bezirksperspektive.

5.3 DURCHFÜHRUNG UND AUSWERTUNG

Der erste Schritt war die Kontaktaufnahme mit den Expert:innen, die mit einer personalisierten Einladung per E-Mail erfolgte. In einem zweiten Schritt wurde schließlich der Termin zum persönlichen Gespräch vereinbart.

Die insgesamt drei Interviews wurden in dem Zeitraum vom 4. Dezember 2019 bis 16. Januar 2020 durchgeführt. Sie haben in den Räumlichkeiten der Expert:innen stattgefunden, um deren Aufwand möglichst zu minimieren. Die reine Interviewdauer schwankte zwischen 25 und 40 Minuten (ohne Formalitäten bzw. Smalltalk). Alle Expert:innen haben eingewilligt, die Interviews zum Zweck der Projektbearbeitung mit einem Aufnahmegerät aufzuzeichnen. Während der Interviews wurden kurze Notizen gemacht, die im Nachgang ergänzt wurden und somit eine erste grobe Zusammenfassung der gewonnen Erkenntnisse und Aussagen ermöglichten.

Es ist anzumerken, dass alle drei Interviews in einer sehr offenen und freundlichen Atmosphäre stattgefunden haben. Alle Expert:innen haben sich Mühe gegeben, die Problematik des Gewerbegebietes zu verstehen und ihr Wissen auf die Problemstellung so anzupassen, dass nützliche Aussagen formuliert werden konnten. Alle Gespräche wurden nach dem (oben beschriebenen) Prinzip der drei Hauptleitfäden durchgeführt. Die gestellten Fragen wurden in den meisten Fällen (besonders wenn sie sich auf einen

und Hinweise auf die gewünschten Aspekte geben konnten. Aus den Antworten auf diese Fragen haben sich im Laufe der Gespräche einige weitere Stränge entwickelt, die offen weitergeführt wurden. Diese haben teilweise alle drei Hauptleitfäden berührt (Einführung, Allgemein, Konkret) sowie weitere Fragen aufgeworfen, die erörtert wurden. Dieses Vorgehen konnte viele wertvollen Aussagen generieren.

Die qualitative inhaltliche Analyse und Auswertung der Expert:inneninterviews wurden ebenfalls nach der in Kapitel 4 besprochenen Methode nach Mayring durchgeführt (vgl. Mayring 2010, S. 65). Mit Hilfe dieser thematischen Kodierung konnten aus den Interviews zentrale Aussagen in spezifisch ausgestaltete Indikatoren überführt werden, die ihrerseits den übergeordneten Schlüsselfaktoren zugeordnet werden. Es konnten sowohl bestehende Indikatoren bestätigt oder ergänzt, als auch die Indikatorenblätter erweitert werden (vgl. Schwedes et al. 2017, S. 67–77).

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