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Austragspfad Pflanzenentzug

Im Dokument im Land Sachsen-Anhalt (Seite 27-30)

Beginnend mit der Ernte 1995 wurden die Nähr­

stoff- und Schwermetallgehalte der Ernteprodukte untersucht. Die Erfassung der Erntemengen erfolgt mit Hilfe der unter Punkt 3.7.1 angeführten Schlag­

kartei. Die Einzelwerte sind den Tabellen A 12:

Nährstoffgehalte der Ernteprodukte (%) 1995-1999, A 1 3: Schwermetallgehalte Ernteprodukte 1995-1997 und A4: Erträge und Anbaustruktur der BDF Siptenfelde im Anhang zu entnehmen .

Die gemessenen Nährstoffgehalte entsprechen annähernd den mittleren N-, P-, K- und Mg-Gehal­

ten landwirtschaftlicher Kulturpflanzen zum Zeit­

punkt der Ernte laut Broschüre „Richtwerte für eine gute fachliche Praxis beim Düngen im Rahmen einer ordnungsgemäßen Landbewirtschaftung".

Diese bildet eine Grundlage für die Berechnung der nach Düngeverordnung geforderten Nährstoffver­

gleiche durch die Landwirte Sachsen-Anhalts. Es wurden also für die jeweilige Fruchtart typische

Gehalte in den Ernteprodukten gemessen. Der Nährstoffvergleich unter 3 .7.4 basiert demzufolge auf repräsentativen Werten.

Um Aussagen zu Schwermetallausträgen treffen zu können, wurden die Gehalte von Chrom, Cadmi­

um, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Blei und Zink in den Ernteprodukten untersucht. Nennenswerte Schwermetallausträge auf dem Wege des Pflanzen­

entzuges ergaben sich nur bei Zink. Die Gehalte sind der Tabelle A 13: Schwermetallgehalte der Ern­

teprodukte 1995-1997 im Anhang zu entnehmen.

3.7.4 Nährstoff- und Schwermetallvergleiche

Für die Erstellung der N-, P-, K- und Humus-Bilanzen wurde das von den Instituten für Acker- und Pflan­

zenbau sowie für Agrarökonomie und Agrarraum­

gestaltung der Martin-Luther-Universität Halle-Wit­

tenberg entwickelte Modell REPRO genutzt, welches die Umweltwirkungen und ökologischen Leistungen im Landwirtschaftsbetrieb auf der Basis von Stoff­

und Energieflüssen beschreibt. Das Konzept unter­

scheidet sich von den mehr vereinfachenden Indika­

tor-Modellen durch eine geschlossene Darstellung der innerbetrieblichen Stoff- und Energieflüsse, die die einzelnen Betriebszweige und Subsysteme mit­

einander verbinden.

Durch die Verbindung ökologischer und ökonomi­

scher Analysen werden Gesamtaussagen zu Betriebssystemen möglich.

Die Berechnung der Mg-Bilanz wurde ebenfalls unter Verwendung der genannten Bilanzierungsme­

thode durchgeführt. Die Einzelwerte der Bilanzen sind dem Anhang zu entnehmen (s. A 15 bis A 19). Die folgende Abbildung 18 zeigt die im betrachte­

ten Zeitraum aufgetretenen Nährstoffsalden.

0,6

0,4

HE/ha

0,2 0,0 -0,2

-0,4 -0,6

1995 1996

Humus-Saldo 0,96 -0,15

1997 1998 -0,03 -0,38

1999 -0,44

Mittel 1995-1999

-0,01

l III Humus-Saldo 1

200

N-Saldo

P-Saldo

150 D K-Saldo

Mg-Saldo 100

..c (I]

kg/ha

50

0

-50

1995 1996 1997 1998 1999 Mittel

1995-1999

N-Saldo 175,9 91, 1 20,4 13,5 0,5 60,3

P-Saldo 4,7 -11,4 -21 ,9 -3,4 -23,2 -11, 1

D K-Saldo 98,0 -9,4 -28,9 -1,4 -30,4 5,6

D Mg-Saldo 15,5 -4,4 -7,4 -1,7 -7, 1 -1,0

Abb. 18: Nährstoffsalden {in kg/ha) der BDF Siptenfelde für den Zeitraum 1995 - 1999

Entsprechend der Bewirtschaftungsweise (Entzug winterung des 1995/96 angebauten Winterrapses durch Ernteprodukte, Zufuhr aus Düngemitteln) verursachten Ertragsausfall im Jahr 1996 hervorge­

sowie der Einträge durch Depositionen ergeben rufen. Im betrachteten Zeitraum von 1995 bis 1999 sich folgende Stoffkreisläufe: lagen negative Phosphor- und Magnesium-Bilanzen vor. Die Nährstoffentzüge durch die Ernteprodukte Beim Stickstoff war ei n Nährstoff-Überhang vorhan­ konnten nicht durch die organische Düngung den, der im Mittel der Jahre 1995-1999 ersetzt werden. Der Kaliumentzug wurde durch die 60 kg N/ha betrug. Dieser Überhang wird vorran­ Stallmistgabe kompensiert, die K-Bilanz betrug gig durch die Stallmistgabe und den durch die Aus- 5,6 kg K/ha im Mittel der Jahre 1995 - 1999.

1,2 - - - ~

Abb. 19: Humusbilanz {in Humuseinheiten (HE)/ha) BDF Siptenfefde 1995 - 1999

Im gesamten Betrachtungszeitraum zeigte sich eine ausgeglichene Humusbilanz (Abb. 19). Der mittlere Saldo für die Jahre 1995 -1999 lag bei -0,01 HE/ha und der Versorgungsgrad der Fläche bei 99 %. Es fand also kein Humusabbau statt, sondern der Humusbedarf konnte in ausreichendem Maße gedeckt werden. Diese Einschätzung stimmt mit den unter Abschnitt 3.4.3 getroffenen Aussagen zur Ent­

wicklung der organischen Bodensubstanz überein.

Danach ist der Versorgungszustand an organischer Substanz in den betrachteten Jahren als stabi l einzu­

schätzen und entspricht dem optimalen Versorgungs­

zustand für ackerbaulich genutzte Standorte.

Um Aussagen zu Schwermetalleinträgen und -austrä­

gen treffen zu können, wurden die Schwermetallge­

halte von Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel,

Quecksilber und Zink in den ausgebrachten Dünge­

mitteln und den erzeugten Ernteprodukten untersucht.

Die ermittelten Gehalte sind den Tabellen A 13:

Schwermetallgehalte Ernteprodukte 1995-1997 und A 14: Schwermetallgehalte Düngemittel (in mg/kg) zu entnehmen. Bei der Berechnung der Schwermetall-Sal­

den wurden zusätzlich auch die Einträge durch Luft­

Immission (siehe Anhang A9) berücksichtigt.

Entsprechend den Bewirtschaftungsdaten aus A5, den o.g. Untersuchungsbefunden der Düngemittel, Ernteprodukte und des Lufteintragspfades ergeben sich für die Jahre 1996, 1997, 1999 die in der Tabelle 11 dargestellten Schwermetall-Bilanzen.

Das Jahr 1998 blieb unberücksichtigt, da für dieses Jahr weder Schwermetalluntersuchungsergebnisse der Ernteprodukte vorlagen noch eine Zufuhr aus Mineraldüngern erfolgte.

Tab. 11: Schwermetall-Salden BDF Siptenfelde, Zeitraum 1996, 1997, 1999 (angebaute Fruchtarten: 1996 Winterraps, 1997 Tritica l e, 1999 Sommergerste)

Jahr Zufuhr g/ha

Ein Schwermetalleintrag durch die Mineraldün­

gung war insbesondere bei Chrom (+ 260 g/ha) zu verzeichnen. Im Mittel der drei Untersuchungs­

jahre lag die Bilanz bei 147 g Cr/ha. Durch die organische Düngung waren vermutlich vorrangig Zink- und Kupfereinträge zu verzeichnen. Über den Eintragspfad Luftimmissionen wurden besonders Zink (335 g/ha -a), Kupfer (150 g/ha-a) und Blei (45 g/ ha -a) in den Boden eingetragen.

Dem steht der Austrag von Zink über den Austrags­

pfad Ernteprodukte gegenüber (Tabelle 11 ). Das Mittel der Zink-Bilanz lag bei 1021, 17 g Zn/ha.

Im Abschnitt 3 .4.2 Bodenchemie -anorganische Parameter - Schwermetalle wurde anhand der Ergebnisse der Bodenuntersuchungen ausgeführt, dass die Schwermetallgehalte des Bodens gemäß Bundes-Bodenschutzverordnung außer bei Chrom und Kupfer unterhalb der Vorsorgewerte liegen. Die zulässigen zusätzlichen jährlichen Frachten an Schadstoffen, die bei einer Überschreitung der Vor­

sorgewerte über alle Wirkungspfade maximal ein­

getragen werden dürfen, sind der Tabelle 12 zu entnehmen.

Tab. 12: Zulässige zusätzliche jährliche Frachten an Schadstoffen über alle Wirkungspfade nach

§

8 Abs.2 Nr.2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes {in g/ha-a)

Element Fracht (g/ha-a} 300 g/ha-a in keinem Jahr überschritten . Gesicher­

te Aussagen zu Kupfer lassen sich nicht treffen, da keine Untersuchung des ausgebrachten organi­

schen Düngemittels erfolgte. In die vorliegende Betrachtung gingen auf Grund fehlender eigener Analysenwerte nur Richtwerte ein, wobei demnach von einer Überschreitung der zulässigen zusätzli­

chen Fracht auszugehen wäre.

3.8 Gesamteinschätzung der

BDF Siptenfelde

Im Dokument im Land Sachsen-Anhalt (Seite 27-30)