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Etwa viereinhalb Millionen Einwohner hat Santiago. Das sieht man der Hauptstadt so nicht an.

anderzusetzen, wenn maximal zwei bis drei unserer Austausch-schüler an einer Gastschule unter-gebracht sind. Je geringer der Kon-takt zu den Santiagoer Klassenka-meraden ist, desto besser ist die In-tegration. Allerdings lässt sich das nicht immer einrichten. Denn es ist nicht gerade einfach, genü-gend deutsche Gastfamilien zu fin-den.

Der Austausch findet mit Gymna-sien statt, die Spanisch in ihrem Lehrplan haben, so dass auch ein Interesse für die spanische Spra-che bzw. Chile vorausgesetzt wer-den kann. Unsere Schüler nehmen dann am Unterricht und an mög-lichst vielen schulischen Veran-staltungen wie Arbeitsgemein-schaften teil.

Leider gibt es in Deutschland kein Pendant zu unserer hiesigen Orga-nisation. Da die deutschen Gastel-tern aus ganz Deutschland kom-men, haben auch die Schüler in jedem Bundesland zu verschiede-nen Zeiten Ferien und somit könn-ten sowieso nicht alle zu einem ge-meinsamen Zeitpunkt nach Chile kommen. Daher reisen die Schüler individuell an. Die deutschen Schüler, die Interesse an dem Rückaustausch haben, melden sich hier an der Schule schrift-lich dazu an. Der Termin der An-reise muss vorher, wegen unserer Winterferien, mit der chileni-schen Gastfamilie abgesprochen werden. Für die deutschen Schüler ist der Schulbesuch Pflicht, solan-ge sie bei ihren Gasteltern sind. Sie haben entsprechend ihrer Kennt-nisse Spanischunterricht und neh-men sonst am normalen Unter-richt teil. Natürlich haben sie dar-über hinaus genug Gelegenheit, auch außerhalb Santiagos zu rei-sen und so Land und Leute besser kennen zu lernen. Deutschen Aus-tauschschülern, die in ihren Som-merferien kommen, wird an der Deutschen Schule ein Spanisch-kurs und eine für sie speziell orga-nisierte Tour in den Norden Chiles angeboten.

Oda Timmermann von Hugo Beauftragte des

Schüleraustausches,

Deutsche Schule Santiago ■

Wer in die Studien- und Berufsbe-ratung der Deutschen Schule San-tiago kommt, um sich nach Sti-pendien bzw. Möglichkeiten eines

Studiums in Deutschland zu er-kundigen, hat wahrscheinlich seine Sommerferien im Rahmen eines Austauschprogramm in Deutschland verbracht (vgl. vorige

Seite). Denn fast immer spielen die Erfahrungen, die in dieser Zeit ge-sammelt werden, eine entschei-dende Rolle.

So hatte es sich eine der beiden Schülerinnen, die wir für das DAAD Vollstipendium für be-sonders begabte Absolventen deutscher Auslandsschulen

nomi-Terminliche

Anpassung gefragt

Erst Austauschprogramm, dann Studium

Etwa viereinhalb Millionen Einwohner hat Santiago. Das sieht man der Hauptstadt so nicht an.

nierten, zum Ziel ge-setzt, Umwelttechnik mit dem Schwerpunkt Müllentsorgung zu stu-dieren, da sie von dem Mülltrennungssystem in Deutschland begeis-tert war und feststellte, dass Chile von dem deutschen System pro-fitieren könnte. Mit ihren in Deutschland erworbenen Kenntnis-sen möchte die Schüle-rin langfristig Verän-derungen in ihrem Land bewirken.

Warum, so stellt sich da die Frage, kommt der DAAD den qualifi-zierten Bewerbern auf der Südhalbkugel be-züglich des termin-lichen Ablaufs des Be-werbungsvorganges

nicht mehr entgegen? Besagte Schülerin z.B. hielt ihr Abschluss-zeugnis im Dezember 2002, und nicht wie die anderen Bewerber auf der Nordhalbkugel im Mai 2002, in Händen und kann des-halb erst für das Wintersemester 2003/04 berücksichtigt werden – ein Leerlauf von fast einem Jahr! Was spricht gegen einen gesonderten Bewerbungstermin für Schüler von der Südhalbku-gel, zumal auch ein Studiumsbe-ginn im Sommersemester denkbar ist?

Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist auf unsere Anregung be-reits eingegangen. Hochbegabte Schüler mit deutscher Staatsbür-gerschaft, oftmals so genannte Ex-pertenkinder, die sich wieder in Deutschland integrieren müssen – ein nicht zu unterschätzender Prozess! – können wir zu einem anderen, für uns günstigeren Zeitpunkt melden. Die Bewer-bungen werden dann in das lau-fende Auswahlverfahren einge-flochten.

Zur Unterstützung erhalten poten-zielle Studenten bei uns einen Laufzettel. Dieser beschreibt ge-nau den Weg durch die Instanzen, den ein Schüler mit seinem chile-nischen Anschlusszeugnis gehen

der scheitert das immer an den Reisekosten, die selbst zu tragen sind.

Cornelia Scherf-Kraß ■ muss, damit er sich problemlos an

einer deutschen Universität ein-schreiben kann. Dieser ist deshalb so wichtig, weil die Schüler der Deutschen Schule Santiago, ob-wohl sie keine

deut-sche Abitur- bzw. Reife-prüfung ablegen, auf Grund des deutsch-chilenischen Kulturab-kommens mit einer sehr gut bis gut bestandenen chileni-schen Abschlussprü-fung und dem DSDII an jeder deutschen Hochschule studieren können.

Auch steht die Deut-sche Schule Santiago in Kontakt mit der Deutschen Schüler Aka-demie (www.schueler akademie.de), die äu-ßerst interessante Aka-demien für deutsch-sprachige begabte Schüler und Schüle-rinnen anbietet. Aus-ländische Schüler wer-den zum besseren Einleben sogar ein-geladen, eine Woche vor Beginn der Akade-mie in einer Gastfami-lie zu verbringen.

Lei-Ein kleiner Imbiss am Straßenrand gefällig?

Integration beginnt für die Deut-sche Schule in Managua schon mit dem Kindergarten. Für die Eltern heißt das, sie können bei ihren Kindern bleiben so lange sie wol-len – bis die Kinder sich in der neuen Umgebung heimisch füh-len. Für den Spanisch sprechen-den Nachwuchs kommt an zwei Vormittagen pro Woche eine Leh-rerin und führt sie spielerisch in die deutsche Sprache ein.

Ist endlich der Schulanfang da, be-kommt jeder Erstklässler eine Schultüte, die in höheren Klassen für ihn gebastelt wurde. Wir haben einen rein deutschen Zweig, die so genannte „Grund-schule“, in der Deutsch

sprechen-de Kinsprechen-der unterrichtet wersprechen-den, damit sie langsam ans Spanische herangeführt werden können.

Wir unterrichten die Klassenstu-fen 1/2 und 3/4 jeweils gemein-sam. Nach Klasse 4 werden Spa-nisch sprechende und deutsche Gruppen zusammen geführt, weil dann die jeweils andere Sprache ausreichend beherrscht wird. Die Schüler der Klassen 2, 3 und 4 der deutschen Grundschule erhalten auch Spanischunterricht, wobei der Spracherwerb in spanischer Umgebung ohnehin schnell von-statten geht.

Wegen der erwünschten Differen-zierung gibt es die „Deutsch als Muttersprache“-Gruppen. Die Kin-der mit deutschem Hintergrund erhalten se-paraten Deutschunter-richt, wenn die Einhei-mischen ihren „Deutsch als Fremdsprache“-Unterricht haben. Auch das erleichtert neu An-kommenden mit fehlen-den oder geringen Spa-nischkenntnissen die In-tegration. Dabei wird neu ankommenden Schülern jeweils ein be-treuender Lehrer und ein betreuender Schüler zur Seite gestellt. Außer-dem haben wir für jede Gruppe von Jahrgängen einen bilingualen Ver-trauenslehrer.

Hat ein Schüler tatsäch-lich in einem oder meh-reren Fächern Anpas-sungsschwierigkeiten, kann er für diese den Oy-ente-Status bekommen.

D. h., es gibt zwar Noten für diese Schüler, aber sie sind nicht verset-zungsrelevant. In

Ab-hängigkeit von den Umständen kann der Status bis anderthalb Jahre beibehalten werden.

Außerdem führen wir für Seiten-einsteiger Kurse durch, um be-gabten Kindern die Möglichkeit eines späteren Einstiegs in die DS Managua zu ermöglichen. Außer-halb dieser nur auf Schüler ausge-richteten Integrationsbemühun-gen bieten wir Deutsch-Abendkur-se mehrerer Niveaus an, die Er-wachsenen und Schülern offen ste-hen. Sie sind sehr kostengünstig (15 Euro für 2x wöchentlich ein halbes Jahr lang) und helfen auch Schülern, die noch schwach im Deutschen sind, ihre Leistungen zu verbessern.

In den Ferien stehen viele Kurse und Aktivitäten – auch künstleri-scher Art – auf der Tagesordnung, die, wie die regelmäßig stattfin-denden Exkursionen und Klassen-ausflüge, ebenfalls zur Integration beitragen. Viele sportliche Veran-staltungen und Wettkämpfe die-nen der Einbindung neuer Schü-ler. Wir stehen im sportlichen Aus-tausch mit befreundeten Schulen in Managua, aber auch in Guate-mala, San Salvador und Costa Rica.

Hinzu kommen für ganze Klassen ein Schüleraustausch mit Deutsch-land und natürlich unser kulturel-les Schulleben mit Theater- und Vi-deonachmittagen, geselligem Zu-sammensein im deutschen Club, mit Festen und Feiern, bei denen eine sehr gute, integrationsför-dernde Atmosphäre herrscht.

In aller Regel geht an der Deut-schen Schule Managua die Inte-gration neuer Schüler und Lehrer schnell und in aller Regel rei-bungslos vonstatten.

Peter Wölling,

DS Managua ■

Nach vier Schuljahren