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8. Durchführung der Erhebungen, Vortest und Hauptuntersuchung, Stichproben, Da- Da-tenaufbereitung und -auswertung

9.1. Befragung der Schülerinnen und Schüler

9.1.2. Ausserschulische Erfahrungen, Anregungen und Unterstützung

Ein weiterer zentraler Bereich im Zusammenhang mit der Entwicklung von räumlicher Orien-tierung stellten die ausserschulischen Erfahrungen, Anregungen und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen dar. Im Rahmen dieses Projektes interessierten dabei insbesondere die ausserschulische Nutzung von Orientierungsmitteln, die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler im Realraum sowie die ausserschulische Unterstützung einerseits hinsichtlich der Anregung zur räumlichen Orientierung, andrerseits mit einem spezifischen Fokus auf die elterliche Unterstützung im Allgemeinen.

Ausserschulische Nutzung von Orientierungsmitteln

Im Zusammenhang mit der ausserschulischen Nutzung von Orientierungsmitteln wurde nach deren Häufigkeit gefragt, die gemäss dem aktuellen Forschungsstand im Zusammenhang mit räumlicher Orientierung als zentral eingeschätzt wurden (vgl. Kapitel 3.2). Die deskritiven Kennwerte zu den entsprechenden Items (FR2201, FR2202, FR2203, FR2204, FR2205 und FR2206) befinden sich in Anhang A3.3. Eine genauere Betrachtung des Items «Unterwegs schaue ich auf Karten den Weg nach» (FR2203) zeigte beispielsweise, dass es sich über die Zeit hinweg nicht signifikant veränderte, ebenso wenig das Item «Orte suchen und Karten betrachten im Internet» (FR2204). Untersuchte man diese beiden Items auf Geschlechtsun-terschiede, so wurde deutlich, dass bei ersterem keine Unterschiede zwischen Knaben und Mädchen zu Tage traten, dagegen aber bei Item 2204 gerade zu t1 und t2 Mädchen signifi-kant weniger Orte suchten und Karten betrachteten im Internet (ausführliche Ergebnisse sie-he Anhang A3.3).

Für die echte Längsschnittstichprobe zeigten sich die Korrelationen zwischen den Items zu den drei Messzeitpunkten wie in Tabelle 24 dargestellt: Es handelte sich dabei zu allen drei Messzeitpunkten vorwiegend und schwache Korrelationen (.10 < r < .30), vereinzelt um mitt-lere (.30 < r < .50; Cohen, 1988, 1992; vgl. Tab. 24).

Tabelle 24: ELS: Korrelationen der Items zur ausserschulischen Nutzung von Orientierungsmitteln

Eine Skala Ausserschulische Nutzung von Orientierungsmitteln zu bilden, die über alle drei Messzeitpunkte hinweg reliabel war, erwies sich als nicht sinnvoll. Entsprechend zeigten sich auch die Stärken der Zusammenhänge zwischen den Items je nach Messzeitpunkt unter-schiedlich. Allenfalls sollte hier personenzentrierten Auswertungsverfahren der Vorrang ge-geben werden, so dass verschiedene Typen eruiert werden können, oder aber der Fokus sollte je nach weiteren Fragestellungen auf die Skalenbildung pro Messzeitpunkt gelegt wer-den.

Erfahrungen im Realraum a) Exploration

Weiter interessierten die Erfahrungen im Realraum und in diesem Zusammenhang einerseits die Eigenexploration, andererseits die Exploration mit der Familie (vgl. Kapitel 3.1 und 3.4).

Im Rahmen der Eigenexploration wurde nach der Häufigkeit verschiedener Freizeitbeschäfti-gungen gefragt (siehe Fragebogen Anhang A1.6). Die deskriptiven Statistiken zu den ent-sprechenden Items befinden sich in Anhang A3.3. Eine genauere Betrachtung der Items machte deutlich, dass es über die Zeit hinweg dem Alter der Kinder angemessene Zunahme der Eigenexploration gab (die ausführlichen Auswertungen finden sich in Anhang A3.3). Sig-nifikante Geschlechterunterschiede fanden sich hinsichtlich «Alleine einkaufen» (FR2307) bei t3, das machten die Mädchen signifikant häufiger (tendenziell signifikant auch bereits zu t2). Zu t1 waren Mädchen statistisch signifikant weniger häufig alleine oder mit Peers unter-wegs mit ÖV (FR2308), zu t2 und t3 hatte sich das jedoch ausgeglichen. Zu t2 waren Mäd-chen tendenziell signifikant weniger häufig mit dem Skooter oder dem Velo im Quartier un-terwegs (FR2309), zu t1 und t3 gab es hier jedoch keine signifikanten Unterschiede in der echten Längsschnittstichprobe (die ausführlichen Auswertungen finden sich in Anhang A3.3).

Ansonsten zeigten sich hier keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Für die echte Längsschnittstichprobe zeigten sich die Korrelationen zwischen den Items zu den drei Messzeitpunkten folgendermassen:

Tabelle 25: ELS: Korrelationen der Items zur Eigenexploration im 3. Schuljahr

t1

FR2307

Tabelle 26: ELS: Korrelationen der Items zur Eigenexploration im 4. Schuljahr t2

Tabelle 27: ELS: Korrelationen der Items zur Eigenexploration im 6. Schuljahr

Im Zusammenhang mit der Exploration mit der Familie wurde nach der Häufigkeit verschie-dener Freizeitbeschäftigungen gefragt. Die deskriptiven Statistiken zu den entsprechenden Items befinden sich in Anhang A3.3. Kurz zusammengefasst zeigte sich teilweise erwar-tungsgemäss, dass mit zunehmendem Alter weniger Exploration mit der Familie stattfand.

Eine Ausnahme stellte das Item «mit der Familie im Auto unterwegs» (FR2405) dar: Hier fielen zwischen allen drei Messzeitpunkten signifikante Zunahmen über die Zeit auf (ausführ-liche Ergebnisse finden sich in Anhang A3.3). Geschlechtsunterschiede zeigen sich zu Gunsten der Mädchen. Zu t2 waren die Mädchen signifikant häufiger «mit der Familie mit ÖV unterwegs» (FR2404) als die Knaben. Zu t1 waren ebenfalls die Mädchen tendenziell signifi-kant häufiger mit den Eltern im Auto unterwegs (FR2405) als die Knaben. Und zu t3 waren die Mädchen signifikant häufiger mit den Eltern mit dem Velo unterwegs als die Knaben (ausführliche Ergebnisse finden sich in Anhang A3.3). Ansonsten zeigten sich hier keine sig-nifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Für die echte Längsschnittstichprobe zeigten sich die Korrelationen zwischen den Items zu den drei Messzeitpunkten wie in Tabelle 28 dargestellt.

Tabelle 28: ELS: Korrelationen der Items zur Exploration mit der Familie für alle drei Messzeitpunkte FR2404 Mit Familie

Die Korrelationen unterschieden sich zwischen den Messzeitpunkten und teilweise wurden signifikante Veränderungen über die Zeit entdeckt. Deshalb wurde darauf verzichtet, Skalen zu bilden, die über die drei Messzeitpunkte hinweg parallel die Explorationen abbildeten.

Allenfalls sollte hier personenzentrierten Auswertungsverfahren der Vorrang gegeben wer-den, so dass verschiedene Typen eruiert werden können, oder aber der Fokus sollte je nach weiteren Fragestellungen auf die Skalenbildung pro Messzeitpunkt gelegt werden.

b) Ausflüge und Ferien

Zusätzlich wurde danach gefragt, wohin und wie oft innerhalb der Schweiz Ausflüge unter-nommen und Ferien gemacht wurden. Die sechs Angaben zu den Orten wurden im Frage-bogen offen erfasst und im Anschluss kodiert nach Ausflugs-/Ferienziel (FR2531a, FR2533a, FR2535a, FR2537a, FR2539a, FR2541a). Weiter wurde für jedes Ausflugs-/Ferienziel die Anzahl der Ausflüge an diese Orte erfasst (FR2532, FR2534, FR2536, FR2538, FR2540, FR2542). In Ergänzung wurden die Ausflugs-/Ferienziele nach Typen kodiert (FR2531b).

Dominant zeigten sich dabei zu t1 insbesondere Städte (18.3 %), Mischtyp Nennungen aus den drei Bereichen Städte, Berge, Seen/Flüsse (16.9 %), Orte in den Bergen (12 %) sowie Mischtyp Städte, Orte Mittelland – Berge (12 %; vgl. Tab. 29). Zu t2 gehörten die meisten

dem Mischtyp Nennungen aus drei Bereichen (24.6 %) an, gefolgt von Mischtyp Nennungen aus vier Bereichen (12.3 %; vgl. Tab. 30). Und zu t3 waren wieder Mischtyp Nennungen aus drei Bereichen (22.2 %), Mischtyp Nennungen aus den drei Bereichen Städte, Berge, Seen/Flüsse (15.3%) und Mischtyp Nennungen aus vier Bereichen (13.9 %) führend, aber auch Städte wurden wieder häufiger angegeben (18.8 %; vgl. Tab. 31).

Tabelle 29: ELS: Ausflugs- und Ferientypen Schweiz t1 (FR2531bt1)

Häufigkeit Prozent Prozent gültige Werte

31 Städte dominant 26 16.15 18.31

82 Mischtyp Nennungen aus den drei Bereichen

Städte, Berge, Seen/Flüsse 24 14.91 16.90

41 Orte in den Bergen dominant 17 1.56 11.97

78 Mischtyp Städte, Orte Mitteland – Berge 17 1.56 11.97

42 Orte in den Bergen dominant bei wenigen

Anga-ben 15 9.32 1.56

32 Städte dominant bei wenigen Angaben 13 8.07 9.15

79 Mischtyp Städte, Orte Mittelland – Seen, Flüsse 10 6.21 7.04

81 Mischtyp Nennungen aus drei Bereichen 4 2.48 2.82

61 Orte im Mittelland, andere Orte dominant 3 1.86 2.11

62 Orte im Mittelland, andere Orte dominant bei

wenigen Angaben 3 1.86 2.11

70 Mischtyp Berge – Seen, Flüsse 3 1.86 2.11

51 Orte an Seen und Flüssen dominant 2 1.24 1.41

52 Orte an Seen und Flüssen dominant bei wenigen

Angaben 2 1.24 1.41

72 Mischtyp nähere Umgebung – Städte und/oder

Orte Mittelland 2 1.24 1.41

10 Orte in der näheren Umgebung dominant 1 0.62 0.70

Total gültige Werte 142 88.20 100.00

Fehlende Werte 19 11.80

Total insgesamt 161 100.00

Tabelle 30: ELS: Ausflugs- und Ferientypen Schweiz t2 (FR2531bt2)

Häufigkeit Prozent Prozent gültige Werte

81 Mischtyp Nennungen aus drei Bereichen 34 21.12 24.64

83 Mischtyp Nennungen aus vier Bereichen 17 10.56 12.32

31 Städte dominant 15 9.32 10.87

41 Orte in den Bergen dominant 14 8.70 10.14

42 Orte in den Bergen dominant bei wenigen

Anga-ben 12 7.45 8.70

32 Städte dominant bei wenigen Angaben 11 6.83 7.97

82 Mischtyp Nennungen aus den drei Bereichen

Städte, Berge, Seen/Flüsse 11 6.83 7.97

78 Mischtyp Städte, Orte Mitteland – Berge 5 3.11 3.62

70 Mischtyp Berge – Seen, Flüsse 4 2.48 2.90

10 Orte in der näheren Umgebung dominant 2 1.24 1.45

51 Orte an Seen und Flüssen dominant 2 1.24 1.45

52 Orte an Seen und Flüssen dominant bei wenigen

Angaben 2 1.24 1.45

61 Orte im Mittelland, andere Orte dominant 2 1.24 1.45

79 Mischtyp Städte, Orte Mittelland – Seen, Flüsse 2 1.24 1.45

20 Museen, Tierparks, Lehrpfade dominant 1 0.62 0.72

62 Orte im Mittelland, andere Orte dominant bei

wenigen Angaben 1 0.62 0.72

72 Mischtyp nähere Umgebung – Städte und/oder

Orte Mittelland 1 0.62 0.72

73 Mischtyp nähere Umgebung – Orte in den Bergen 1 0.62 0.72

84 Mischtyp Nennungen aus fünf oder allen sechs

Bereichen 1 0.62 0.72

Total gültige Werte 138 85.71 100.00

Fehlende Werte 23 14.29

Total insgesamt 161 100.00

Tabelle 31: ELS: Ausflugs- und Ferientypen Schweiz t3 (FR2531bt3) FR2531bt3 Ausflugs- und Ferientypen Schweiz t3

Häufigkeit Prozent Prozent gültige Werte

81 Mischtyp Nennungen aus drei Bereichen 32 19.88 22.22

31 Städte dominant 27 16.77 18.75

82 Mischtyp Nennungen aus den drei Bereichen

Städte, Berge, Seen/Flüsse 22 13.66 15.28

83 Mischtyp Nennungen aus vier Bereichen 20 12.42 13.89

78 Mischtyp Städte, Orte Mitteland – Berge 12 7.45 8.33

41 Orte in den Bergen dominant 8 4.97 5.56

32 Städte dominant bei wenigen Angaben 5 3.11 3.47

42 Orte in den Bergen dominant bei wenigen

Anga-ben 4 2.48 2.78

79 Mischtyp Städte, Orte Mittelland – Seen, Flüsse 4 2.48 2.78 52 Orte an Seen und Flüssen dominant bei wenigen

Angaben 3 1.86 2.08

72 Mischtyp nähere Umgebung – Städte und/oder

Orte Mittelland 3 1.86 2.08

73 Mischtyp nähere Umgebung – Orte in den Bergen 2 1.24 1.39

62 Orte im Mittelland, andere Orte dominant bei

wenigen Angaben 1 0.62 0.69

70 Mischtyp Berge – Seen, Flüsse 1 0.62 0.69

Total gültige Werte 144 89.44 100.00

Fehlende Werte 17 10.60

Total insgesamt 161 100.00

Es interessierten neben Ausflügen und Ferien in der Schweiz auch die Ferien und Reisen in andere Länder. Dabei wurden fünf Angaben zu Ländern offen erfasst und im Anschluss ko-diert nach Regionen auf der Welt (FR2520a, FR2522a, FR2524a, FR2526a, FR2528a). Wei-ter wurde für jedes Land die Anzahl der Ausflüge an diese Orte erfasst (FR2521, FR2523, FR2525, FR2527, FR2529t1). In Ergänzung wurden die Regionen auf der Welt nach Typen kodiert (FR2520b). Dabei fiel auf, dass zu t1 gut 30 % der Schülerinnen und Schüler drei bis fünf Angaben zu Ferien und Reisen ins europäische Ausland machten und knapp ein Viertel der Schülerinnen und Schüler drei bis fünf verschiedene Angaben zu Ferien und Reisen ins Ausland machen, darunter mindestens an eine aussereuropäische Destination. Ein weiterer Viertel machte ein bis zwei Angaben zu Ferien und Reisen ins europäische Ausland (vgl.

Tab. 32). Zu t2 und t3 zeigte sich der Viertel der Schülerinnen und Schüler, die drei bis vier verschiedene Angaben zu Ferien und Reisen ins Ausland machten stabil. Neu hinzu kamen jeweils 36.1 % bzw. 48.3 %, die drei bis fünf Angaben zu verschiedenen Gebieten Europas machten (vgl. Tab. 33 und 34).

Tabelle 32: ELS: Ferien und Reisetypen (offene Frage, kodiert) t1 (FR2520bt1)

Häufigkeit Prozent

Prozent gültige Werte 22 drei bis fünf Angaben, verschiedene Gebiete Europas 46 28.57 30.07 23 drei bis fünf Angaben, mind. eine Angabe aussereuropäisch 38 23.60 24.84 11 ein bis zwei Angaben, Mittelmeerländer, Portugal 21 13.04 13.73 12 ein bis zwei Angaben, europaweit, eine davon nicht Mittelmeer 18 11.18 11.76

13 ein bis zwei Angaben, eine davon nicht Europa 15 9.32 9.80

24 drei bis fünf Angaben, mehr als zwei Kontinente 9 5.59 5.88

21 drei bis fünf Angaben, ausschliesslich Mittelmeerländer 6 3.73 3.92

Total gültige Werte 153 95.03 100.00

Fehlende Werte 8 4.97

Total insgesamt 161 100.00

Tabelle 33: ELS: Ferien und Reisetypen (offene Frage, kodiert) t2 (FR2520bt2)

Häufigkeit Prozent

Prozent gültige Werte 22 drei bis fünf Angaben, verschiedene Gebiete Europas 53 32.90 36.10 23 drei bis fünf Angaben, mind. eine Angabe aussereuropäisch 37 23.00 25.20 12 ein bis zwei Angaben, europaweit, eine davon nicht Mittelmeer 16 9.90 10.90 11 ein bis zwei Angaben, Mittelmeerländer, Portugal 14 8.70 9.50 24 drei bis fünf Angaben, mehr als zwei Kontinente 11 6.80 7.50

13 ein bis zwei Angaben, eine davon nicht Europa 8 5.00 5.40

21 drei bis fünf Angaben, ausschliesslich Mittelmeerländer 8 5.00 5.40

Total gültige Werte 147 91.30 100.00

Fehlende Werte 14 8.70

Total insgesamt 161 100.00

Tabelle 34: ELS: Ferien und Reisetypen (offene Frage, kodiert) t3 (FR2520bt3) FR2520bt3 Ferien und Reisetypen (offene Frage, kodiert) t3

Häufigkeit Prozent

Prozent gültige Werte 22 drei bis fünf Angaben, verschiedene Gebiete Europas 71 44.1 48.3 23 drei bis fünf Angaben, mind. eine Angabe aussereuropäisch 39 24.2 26.5

24 drei bis fünf Angaben, mehr als zwei Kontinente 14 8.7 9.5

12 ein bis zwei Angaben, europaweit, eine davon nicht Mittelmeer 10 6.2 6.8

13 ein bis zwei Angaben, eine davon nicht Europa 7 4.3 4.8

11 ein bis zwei Angaben, Mittelmeerländer, Portugal 3 1.9 2.0

21 drei bis fünf Angaben, ausschliesslich Mittelmeerländer 3 1.9 2.0

Total gültige Werte 147 91.3 100.00

Fehlende Werte 14 8.7

Total insgesamt 161 100.00

Nach Besuchen und Ferien in Ländern, aus denen die Schülerin oder der Schüler und de-ren/dessen Eltern stammen, wurde ebenfalls gefragt. Wiederum wurden die genannten Län-der nach Regionen auf Län-der Welt kodiert (FR2881a, FR2583a) sowie die Anzahl Besuche und Ferien in diesen Ländern erfasst (FR2582, FR2584).

Ergänzend wurden die Länder, aus denen die beiden Elternteile stammen, für alle drei Messzeitpunkte zu Herkunftstypen kodiert (FR2583b). Aus welchen Herkunftsländern die Elternteile der Schülerinnen und Schüler der Echten Längsschnittstichprobe stammen wurde in der Tabelle 35 dargestellt. Dabei fiel auf, dass von den Schülerinnen und Schüler, die mind. einen Elternteil aus einem anderen Herkunftsland als der Schweiz haben, 20 % einen

aus Mittel- oder Nordeuropa, 12.5 % einen aus dem Balkan und 11.3 % einen aus Südeuro-pa haben (vgl. Tab. 35). Bei 43.5 % der Schülerinnen und Schüler mit mindestens einem Elternteil aus einem anderen Herkunftsland als der Schweiz waren entsprechend Tab. 35 beide Elternteile aus einem anderen Herkunftsland.

Tabelle 35: ELS: Fragebogen: Herkunftsländer beide Elternteile (Typen kodiert) t3 (FR2583bt3)

Häufigkeit Prozent Prozent gültige Werte

110 ein ET aus Mittel- und Nordeuropa 16 9.94 20.00

130 ein ET aus Balkan 10 6.21 12.50

120 ein ET aus Südeuropa 9 5.59 11.25

222 beide ET aus Südeuropa 8 4.97 10.00

150 ein ET aus Lateinamerika 3 1.86 3.75

180 ein ET aus Asien 3 1.86 3.75

221 ein ET aus Südeuropa, ein ET aus Mittel- und

Nordeuropa 3 1.86 3.75

224 ein ET aus Südeuropa und ein ET aus

Nord-Osteuropa 3 1.86 3.75

160 ein ET aus Afrika 2 1.24 2.50

223 ein ET aus Südeuropa und ein ET aus Balkan 2 1.24 2.50

233 beide ET aus Balkan 2 1.24 2.50

271 ein ET aus Naher Osten, ein ET aus Mittel-

und Nordeuropa 2 1.24 2.5

170 ein ET aus Nahem Osten 1 0.62 1.25

190 ein ET aus Nordamerika, Australien,

Neusee-land 1 0.62 1.25

211 beide ET aus Mittel- und Nordeuropa 1 0.62 1.25

212 ein ET aus Mittel- und Nordeuropa und ein

ET aus Südeuropa 1 0.62 1.25

219 ein ET aus Mittel- und Nordeuropa und ein

ET aus N-Am, AUS, NZ 1 0.62 1.25

231 ein ET aus Balkan, ein ET aus Mittel- und

Nordeuropa 1 0.62 1.25

232 ein ET aus Balkan, ein ET aus Südeuropa 1 0.62 1.25

235 ein ET aus Balkan und ein ET aus

Latein-amerika 1 0.62 1.25

237 ein ET aus Balkan und ein ET aus Nahem

Osten 1 0.62 1.25

242 beide ET nicht aus CH, ein ET aus Balkan 1 0.62 1.25

252 beide ET nicht aus CH, ein ET aus

Latein-amerika 1 0.62 1.25

261 beide ET nicht aus CH, ein ET aus Afrika 1 0.62 1.25

266 beide ET aus Afrika 1 0.62 1.25

273 ein ET aus Naher Osten, ein ET aus Balkan 1 0.62 1.25

284 ein ET aus Asien, ein ET aus Osteuropa 1 0.62 1.25

288 beide ET aus Asien 1 0.62 1.25

289 ein ET aus Asien und ein ET aus N-Am, AUS,

NZ 1 0.62 1.25

Total gültige Werte 80 49.69 100.00

Fehlende Werte 81 50.31

Total insgesamt 161 100.00

Zu Messzeitpunkt 3 finden sich zusätzlich die Ursprungsvariablen von FR2583b im Daten-satz: Herkunftsländer Elternteil 1 und Elternteil 2 zu Typen kodiert (FR2581a und FR2583a;

siehe Anhang A3.3).

c) Individueller Aktionsraum

Weiter interessierte der individuelle Aktionsraum der Schülerinnen und Schülern. Dabei wur-de nach wur-der Häufigkeit zu folgenwur-den Items gefragt:

Tabelle 36: Fragebogen: Individueller Aktionsraum

FR2601 An Einkaufsorte in der näheren Umgebung, ins Training, in die Musikschule.

FR2602 Auf Spielplätze und Sportplätze im Wohnquartier oder am Wohnort.

FR2603 Ins Schwimmbad oder auf die Eisbahn.

FR2604 Zu Freundinnen oder Freunden, Verwandten oder Bekannten an andere Orte mit Tram, Bus oder Bahn.

FR2605 Zum Spielen an Orte in der Natur.

Die Items (siehe Tab. 37) korrelierten innerhalb der Messzeitpunkte positiv miteinander. Die deskriptiven Statistiken zu den entsprechenden Items befinden sich in Anhang A3.3.

Die Bildung einer Skala Individueller Aktionsraum der Schülerinnen Schüler (akin) mit allen fünf Items erwies sich für die Messzeitpunkte 1 und 2 als nicht einfaktoriell und nur knapp zufriedenstellend reliabel (Ergebnisse hier nicht dargestellt). Dies im Gegensatz zum Mess-zeitpunkt 3, bei dem für die echte Längsschnittstichprobe eine reliable (Cronbach’s Alpha = .74) und einfaktorielle Skala erstellt werden könnte (Eigenwert: 2.49, aufgeklärte Varianz:

49.70%), falls das für weitere Analysen zentral würde.

Es wurde vermutet, dass die Items FR2603 und FR2604 für die jüngeren Schülerinnen und Schüler nicht angemessen waren, da sie noch zu selten entsprechende Unternehmungen alleine machten. Deshalb wurde die Skala Individueller Aktionsraum der Schülerinnen Schü-ler (akin) für alle drei Messzeitpunkte mit nur drei Items gebildet (akint1, akint2, akint3). Für die ELS wies diese Skala folgende Kennwerte auf:

Tabelle 37: ELS: Skala Individueller Aktionsraum der Schülerinnen Schüler (akin)

ELS_t1 ELS_t2 ELS_t3

Anzahl Items 3 3 3

Cronbachs Alpha .67 .64 .70

Faktor 1 Eigenwert >1 1.83 1.76 1.89

Faktor 1 % of Varianz 6.8 58.7 63.04

Skalenkennwerte

N gültig 145 153 149

N fehlend 16 8 12

Mittelwert 2.88 3.32 3.61

Median 3.00 3.33 4.00

SD 0.85 0.67 0.56

Varianz 0.73 0.45 0.31

Skewness -0.41 -1.06 -1.66

SE_Skewness 0.20 0.20 0.20

Kurtosis -0.80 0.73 2.97

SE_Kurtosis 0.40 0.39 0.39

Minimum 1.00 1.00 1.00

Maximum 4.00 4.00 4.00

Die Skala akin war gemäss Tabelle 37 knapp zufriedenstellend reliabel, und die drei Items luden zu allen drei Messzeitpunkten auf einen gemeinsamen Faktor. Höhere Werte auf die-ser Skala bedeuten, dass der individuelle Aktionsraum diedie-ser Schülerinnen und Schüler grösser ist. Deutlich wurde, dass der individuelle Aktionsraum der Schülerinnen und Schüler wie erwartet mit zunehmendem Alter grösser wurde: Die Unterschiede erwiesen sich als sig-nifikant (Mt1 = 2.89, Mt2 = 3.33, Mt3 = 3.62; tt1t2(138) = -5.17, p < .001; tt2t3(141) = -4.58, p <

.001; tt1t3(134) = -8.79, p < .001; siehe auch Anhang A3.3). Mädchen wiesen zu t1 einen ge-ringeren individuellen Aktionsraum auf als Knaben (MMädchen = 2.70, MKnaben = 3.08, t(143) = -2.73, p = .007), zu t2 und t3 war das jedoch ausgeglichen (siehe auch Anhang A3.3).

Ausserschulische Unterstützung

a) Ausserschulische Anregung zur räumlichen Orientierung

Die ausserschulische Anregung zur räumlichen Orientierung erfasst die Häufigkeit, mit der Erwachsene die Schülerin oder den Schüler im Rahmen der räumlichen Orientierung anre-gen. Dabei wurden folgende Variablen erfasst:

Tabelle 38: Fragebogen: Ausserschulische Anregung zur räumlichen Orientierung FR2701 ...zeigen mir unterwegs Sachen auf Karten oder auf Bildern.

FR2702 …erklären mir Dinge über die Natur, über das Leben von Menschen an anderen Orten, wie Sachen funktionieren oder ähnliches.

FR2703 …zeigen oder geben mir Bücher, in welchen ich Sachen lesen oder nachschlagen kann.

FR2704 …kommen mit mir in Museen, besuchen mit mir Ausstellungen.

FR2705 …sprechen mit mir über Sachen, die mich besonders interessieren.

FR2706 … zeigen mir neue Sachen, die ich bisher noch nicht gekannt habe.

FR2707 …kommen mit mir oder mit uns Kindern (Geschwister, Freundinnen, Freunde) auf Ausflü-ge an Orte, die uns besonders interessieren.

FR2708 …besuchen mit mir oder mit uns Kindern Verwandte, Bekannte, Freunde, die in anderen Gebieten und Ländern der Erde leben.

FR2709 …Kontakt zu Menschen aus anderen Ländern.

Die Items korrelierten innerhalb der Messzeitpunkte positiv miteinander. Die deskriptiven Statistiken zu den entsprechenden Items befinden sich in Anhang A3.3. Die Items «über Sa-hen sprecSa-hen» (FR2705) und «zeigen mir neue SacSa-hen» (FR2706) schienen diejenigen Un-terstützungsformen darzustellen, welche am häufigsten vorgekommen waren. Das war über alle drei Messzeitpunkte vergleichbar (siehe Anhang A3.3). Signifikante Abnahmen über die Messzeitpunkte hinweg fanden sich bei «Erwachsene zeigen mir Bücher» (FR2703) zwi-schen t1 und t2 sowie zwizwi-schen t1 und t3. Weiter reduzierte sich auch «kommen in Museen, besuchen Ausstellungen» (FR2704) von t1 zu t3 und von t2 zu t3. Signifikante Zunahmen fanden sich bei «besuchen Erwachsene in anderen Ländern» (FR2708) zwischen t1 und t2 sowie zwischen t1 und t3, aber auch bei «Kontakt zu Menschen in anderen Ländern»

(FR2709) zwischen t2 und t3 sowie tendenziell zwischen t1 und t3. Weitere signifikante Un-terschiede über die Zeit gab es nicht (ausführlichere Informationen siehe Anhang A3.3).

Die Bildung einer Skala Ausserschulische Anregung und Unterstützung (unas) mit allen neun Items (siehe Tab. 39) erwies sich als nicht einfaktoriell und nur knapp zufriedenstellend relia-bel (Ergebnisse hier nicht dargestellt). Der Ausschluss des Item FR2709 führte für die echte Längsschnittstichprobe zu den Messzeitpunkten 1 und 2 zu einer reliablen und einfaktoriellen Skala. Aber zu Messzeitpunkt 3 bildeten sich noch zwei Faktoren ab.

Die Items FR2707 und FR2708 wurden in der Folge ebenfalls ausgeschlossen. Dass sie hier auf einen anderen Faktor laden könnte altersspezifisch sein, vielleicht fühlen sich die Schüle-rinnen und Schüler im sechsten Schuljahr nicht mehr als «Kinder» oder das unterwegs sein mit Erwachsenen ist für sie entwicklungsbedingt gerade nicht sehr angemessen.

Deshalb wurde die Skala Ausserschulische Anregung und Unterstützung (unas) für alle drei Messzeitpunkte mit nur sechs Items gebildet (unast1, unast2, unast3).

Tabelle 39: ELS: Skala Ausserschulische Anregung und Unterstützung (unas)

Die Skala erwies sich als reliabel und die sechs Items luden auf einen gemeinsamen Faktor (vgl. Tabelle 39). Höhere Werte auf dieser Skala bedeuten, dass der die ausserschulische Anregung und Unterstützung dieser Schülerinnen und Schüler grösser ist. Die Mittelwerte veränderten sich über die Zeit hinweg nicht signifikant.

b) Elterliche Unterstützung

Im Fragebogen wurde ebenfalls nach der elterlichen Unterstützung gefragt. Die zehn Items korrelierten innerhalb der Messzeitpunkte positiv miteinander. Die deskriptiven Statistiken zu den entsprechenden Items befinden sich in Anhang A3.3. Eine Faktorenanalyse machte deutlich, dass nicht alle zehn Items auf einen gemeinsamen Faktor luden. Die Items FR2802 (Meine Eltern sind mit meinen Schulleistungen zufrieden) und FR2804 (Meinen Eltern sind meine Schulnoten und meine Zeugnisse wichtig) schienen aufgrund ihrer Leistungsorientie-rung einen anderen Aspekt elterlicher Unterstützung abzubilden als die restlichen Items.

Deshalb wurde die Skala Elterliche Unterstützung (unel) mit den restlichen acht Items gebil-det:

Tabelle 40: ELS: Skala Elterliche Unterstützung (unel)

ELS_t1 ELS_t2 ELS_t3

Anzahl Items 8 8 8

Cronbachs Alpha .77 .84 .86

Faktor 1 Eigenwert >1 3.16 3.97 4.23 Faktor 1 % of Varianz 39.44 49.61 52.92

Skalenkennwerte

N gültig 142 148 143

N fehlend 19 13 18

Mittelwert 3.59 3.60 3.52

Median 3.75 3.75 3.63

SD 0.44 0.46 0.49

Varianz 0.19 0.21 .25

Skewness -1.12 -2.32 -1.49

SE_Skewness 0.20 0.20 0.20

ELS_t1 ELS_t2 ELS_t3

Anzahl Items 6 6

Cronbachs Alpha .77 .82 .74

Faktor 1 Eigenwert >1 2.83 3.21 2.66 Faktor 1 % of Varianz 47.24 53.47 44.35

Skalenkennwerte

N gültig 137 151 149

N fehlend 24 10 12

Mittelwert 2.82 2.73 2.69

Mittelwert 2.82 2.73 2.69