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Ausschöpfungssteigernde Maßnahmen im Feldverlauf und Feldzeitverlängerung

Die BAuA-Arbeitszeitbefragung sollte planmäßig in den Monaten Mai bis Oktober 2019 stattfinden. Sowohl in der Panel- und der Auffrischerstichprobe erwies es sich in dieser Welle phasenweise als sehr schwierig, die Zielpersonen telefonisch zu erreichen. Dies wurde insbesondere in den Monaten Juli und August deutlich, in denen trotz hohem Kontaktierungsaufwand nur wenige Sprachkontakte und Interviews realisiert werden

konnten. Diese Situation wurde von infas auch in anderen telefonischen Studien fest-gestellt, die im selben Zeitraum stattgefunden haben. Ein Faktor ist dabei sicher die Ferienzeit, in der regelmäßig die Erreichbarkeit geringer ausfällt als zu anderen Zeiten des Jahres. Daher wurden in Rücksprache mit der BAuA die Kontaktversuche in der BAuA-Arbeitszeitbefragung in den Monaten Juli und August deutlich reduziert. Im Sinne der Feldeffizienz wurden überwiegend nur noch bereits vereinbarte Termine kontaktiert. Ende August wurden die Kontaktierungsbemühungen auf der Studie dann schrittweise wieder hochgefahren.

Die Realisierung der Interviews in der Auffrischerstichprobe blieb jedoch auch in den Monaten ab September schwierig, was mit verschiedenen Gründen zusammenhängt.

So zeichnet sich bei Telefonstichproben in unterschiedlichen Studien offenbar zuse-hends ein steigender Anteil von nicht geschalteten bzw. nicht vergebenen Rufnum-mern als Trend ab, was insgesamt zu einem höheren Adresseinsatz und Kontaktie-rungsaufwand führt. Wegen hoher Gesamtauslastung des Telefonstudios im Herbst aufgrund schlechter Erreichbarkeiten in den Sommermonaten, mussten die Inter-viewkapazitäten so zugeteilt werden, dass in allen Studien parallel Interviewzuwächse bei sich verlängernden Feldzeiten realisiert werden konnten. Im Rahmen der BAuA-Arbeitszeitbefragung wurde sich daher einvernehmlich mit der BAuA darauf verstän-digt, den Fokus zunächst auf die Abarbeitung der Panelstichprobe zu legen und die Feldzeit der Auffrischerstichprobe bis zum Ende des Jahres zu strecken. Die Auffri-scherstichprobe wurde schließlich bis Mitte Januar 2020 erfolgreich abgeschlossen.

In der Panelstichprobe ließ sich ab September eine Verbesserung in der Erreichbarkeit der Zielpersonen beobachten. Aufgrund der schlechten Erreichbarkeit in den Sommer-monaten lagen Ende September dennoch erst rund 5 300 Panelinterviews vor. Um das Panel weiter auszuschöpfen, wurde in Rücksprache mit der BAuA das Feld für die Panelstichprobe daher ebenfalls bis Dezember verlängert. Als weitere Maßnahme wurden alle Panelteilnehmer, die bisher noch nicht erreicht wurden und für die posta-lische Informationen vorlagen, mit einem Erinnerungsanschreiben angeschrieben. Das Erinnerungsanschreiben wurde im Oktober an rund 4 200 Panelteilnehmer versendet, um erneut für eine Teilnahme zu werben. Diese Maßnahmen erwiesen sich als sehr lohnend, da von Oktober bis Dezember noch rund 2 100 zusätzliche Interviews im Pa-nel realisiert werden konnten.

Insgesamt wurden somit in der Erhebungswelle 2019 in der Summe 10 500 Interviews realisiert. Die ergriffenen ausschöpfungssteigernden Maßnahmen haben maßgeblich dazu beigetragen, dieses Erhebungsziel zu erreichen.

5 Feldergebnis

Das folgende Kapitel dokumentiert das Feldergebnis nach Abschluss der Feldphase der Hauptstudie für die Panel- und die Auffrischerstichprobe. Während der Feldphase wurde jeder einzelne Kontaktversuch mit sogenannten Response-Codes dokumen-tiert, die sich nach den Standard Definitions der American Association for Public O-pinion Research (AAPOR) richten. Die Stichprobenausschöpfung kann nach dem Ab-schluss der Feldarbeit nach folgenden Gruppen berechnet werden:

– Nicht Zielgruppe (NE)

– Unbekannte Auswahl (UE) (nur in der Auffrischerstichprobe) – Nonresponse – nicht befragbar (NR-NA)

– Nonresponse – nicht erreicht (NR-NC) – Nonresponse – Sonstige (NR-O) – Nonresponse – Verweigerung (NR-R) – Realisiertes Interview (vollständig, I) – Realisiertes Interview (unvollständig, IP)

Zur Kategorie „Nicht Zielgruppe (NE)“ gehören überwiegend Rufnummern, unter de-nen kein Anschluss besteht oder die nur zu einem Fax- oder Modemanschluss führen.

Zu dieser Kategorie gehören aber auch jene Haushalte und Personen, die nicht zur Zielgruppe der Studie gehören. Insbesondere fallen unter diese Kategorie all jene Per-sonen und Haushalte, die im Rahmen des Screenings nicht zur Grundgesamtheit zäh-len, z.B. nicht erwerbstätig (nur bei erstbefragten Personen), kein Privathaushalt, ins Ausland verzogen (nur Panelteilnehmer).

Die AAPOR-Kategorie „unbekannte Auswahl (UE)“ umfasst kontaktierte Rufnummern in der Auffrischerstichprobe, bei denen bis Feldende trotz kontinuierlicher Kontaktie-rung über die gesamte Feldzeit eine eindeutige Zugehörigkeit zur Zielgruppe nicht ge-klärt werden konnte. Hierbei handelt es sich beispielsweise um kontaktierte Haushalte, mit denen bis Feldende kein Sprachkontakt hergestellt werden konnte. Hierzu zählen aber auch erreichte Haushalte und Zielpersonen, die bereits die Screening-Fragen zu Beginn des Interviews verweigert haben oder in denen keine auskunftsfähige Person bis Feldende erreicht werden konnte. Dadurch war eine eindeutige Klärung der Ziel-gruppenzugehörigkeit nicht möglich.

In der Kategorie „Nonresponse“ konnte eine eindeutige Zugehörigkeit zur Zielgruppe und die Zielperson für das Interview geklärt, aber kein Interview bis Feldende realisiert werden, da die Zielperson laut Auskunft dauerhaft nicht befragbar war, in der Feldzeit nicht erreicht werden konnte oder die Teilnahme am Interview verweigerte.

Zur Gruppe der „realisierten Interviews“ zählen schließlich alle Zielpersonen, mit denen in der Feldzeit ein Interview durchgeführt werden konnte. Hierzu zählen auch Inter-views, die nur unvollständig realisiert oder nach einer abschließenden formalen Da-tenprüfung als nicht auswertbar eingestuft wurden.

Den endgültigen Bearbeitungsstatus aller eingesetzten Telefonnummern im Hauptfeld nach Feldende stellt der sogenannte finale Bearbeitungsstatus (Final Outcome) dar.

Zur Bestimmung des Final Outcomes werden alle Kontaktversuche eines Falls einer Priorisierung unterzogen. Höchste Priorität hat in der Regel immer der letzte Sprach-kontakt zu Haushalt bzw. Zielperson, auch wenn es danach weitere Kontaktversuche gab, die aber zu keinem Sprachkontakt führten. Entsprechend werden Fälle z.B. nur dann als nicht erreicht ausgewiesen, wenn trotz kontinuierlicher Kontaktierung kein einziger Sprachkontakt zustande kam.