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Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen des saisonalen Anfalls von Mischgrün erfolgten für die Monate März bis September. Für einen vollständigen Überblick ist es jedoch erforderlich den Anfall ganzjährig zu erfassen. Dies gilt sowohl für die visuelle Sichtung als auch für die Trenn- und Biogasversuche. Des Weiteren ist es erforderlich, Wetterdaten und meteorologische Auffälligkeiten messtechnisch zu erfassen und in die Bewertungen mit einfließen zu lassen. Hierfür kann auf die Daten örtlicher Wetterdienste, wie beispielsweise der Wetterstation auf den Gelände der HAW-Hamburg zurückgegriffen werden. Die Probenahem während der praktischen Arbeiten erfolgte einmal monatlich. Um die Veränderungen im Verlauf eines Monats besser abschätzen zu können sollten einige Monate genauer, beispielsweise durch wöchentliche Probenahme, analysiert werden.

Eine detaillierte Befragung der Anlieferer, z.B. durch einen Fragebogen, könnte zusätzlich Aufschluss über die genaue Herkunft, der im Mischgrün enthaltenen Materialien geben. So kann zum einen genau eingegrenzt werden, aus welchen Pflegemaßnahmen das Material hervorgeht und zum anderen, auf welchen Flächen (privat, kommerziell, öffentlich) es zurückgeführt werden kann.

Außerdem sollte die Komplexität der Probenahme erhöht werden, indem nicht nur Material des Abfallwirtschaftszentrums in Trittau untersucht wird, sondern Mischgrünproben von verschiedenen Verwertungsunternehmen in die Untersuchung einbezogen werden. Außerdem sollte die Anwendbarkeit auf Gesamtdeutschland geprüft werden, indem Beispielsweise in Süd-, Ost- und Mitteldeutschland die gleichen Versuche wiederholt werden.

Das Mischgrün erreicht in seiner derzeitigen Form nur etwa ein Drittel des Biogaspotentials von Maissilage, welches hauptsächlich in Biogasanlagen zum Einsatz kommt. Um den Ertrag zu erhöhen, sollte eine Analyse von einzelnen Pflanzen auf ihr Biogaspotential hin erfolgen. Anhand der so gewonnen Daten könnte ermittelt werden, welche Pflanzen bzw. Pflanzenteile sich eignen um einen hohen Biogasertrag zu generieren. So könnte in Zusammenhang mit optimierten Sammelwegen ein neuer Stoffstrom entstehen, der ein höheres Biogaspotential liefert. Die Aufteilung in eine holzige und eine krautige Fraktion lieferte nur eine geringe Biogaspotentialsteigerung. Deshalb ist eine Einteilung in gut abbaubare und schlecht abbaubare Substanzen sinnvoller und sollte deshalb in den Vordergrund gestellt werden.

Die bislang bestehenden Sammelwege sollten optimiert werden. So könnte eine Trennung direkt beim Anfall des Materials eine effektivere Nutzung ermöglichen. Das aus den Pflegemaßnahmen resultierende Mischgrün, könnte direkt in gut und schlecht abbaubare Fraktionen getrennt und unterschiedlichen Verwertungswegen zugeführt werden.

Zusätzlich sollten andere Nutzungspfade untersucht werden. Besonders die Möglichkeit der thermischen Verwertung sollte genauer analysiert werden. Die Heizwerte und der Aschegehalt, des

69 Mischgrüns und der durch die Trennung entstehenden Fraktionen, sollten bestimmt werden um weitere Aussagen über die Verwertungsmöglichkeiten treffen zu können.

Um eine effektivere Trennung zu ermöglichen, sollten zusätzliche Trennverfahren und Trennaggregate getestet werden. Weiter in den Fokus sollten angepasste Trennmerkmale rücken. Dabei sollte nach speziellen Eigenschaften der gut abbaubaren Pflanzen und Pflanzenteile gesucht werden, die für eine Trennung genutzt werden können. Die Aufteilung in eine krautige und eine holzige Fraktion wie sie derzeit besteht, hat sich in dieser Arbeit nicht bewährt und sollte wie bereits beschrieben überarbeitet werden. Um die Trennung effektiver gestalten zu können, sollte außerdem die Zerkleinerung näher betrachtet und andere Zerkleinerungsaggregate getestet werden.

Eine weitere Möglichkeit das Mischgrün energetisch effektiver zu nutzen, stellen mechanische, bio-chemische und bio-chemische Vorbehandlungen dar. Durch eine enzymatische Vorbehandlung könnte der schwer abbaubare Ligno-Cellulose-Komplex aufgebrochen und die leichter abbaubaren Stoffe für die Mikroorganismen zugänglich gemacht werden. Ultraschall- und Mikrowellenbestrahlung könnte durch die einwirkende Energie den Ligno-Cellulose-Komplex zerstören und so die Abbaubarkeit verbessern.

Außerdem kommen, zur effektiveren Biogaserzeugung, Vorbehandlungen mit Stickstoff, Säure, Hochdruck oder hohen Temperaturen in Frage und sollten näher analysiert werden.

Des Weiteren sollte die rein stoffliche Nutzung, wie sie derzeit durch die Kompostierung stattfindet, mit der kombinierten Nutzung von anaerober Fermentation und Kompostierung verglichen werden.

Das Mischgrün könnte in den Fermentern einer Trockenfermentationsanlage als Strukturmaterial dienen und anschließend durch eine Kompostierung stofflich genutzt werden.

Schließlich sollte eine ausführliche CO2 Bilanz erstellt werden. Dabei sollte der gesamte derzeitige Kreislauf, von Beginn des Pflanzenwachstums bis zur Wiederaufbringung des kompostierten Materials, enthalten sein(Life Cycle Assessment). Außerdem sollte der Nutzen durch die Substitution von fossilen Brennstoffen durch die Biogaserzeugung und die damit verbundene CO2 Einsparung, dem Aufwand durch den Bau und Betrieb der Biogasanlage, gegenübergestellt werden. Im Detail sollte auch die CO2 Einsparung durch Trennverfahren oder Vorbehandlungsmethoden gegenüber dem dadurch entstehendem Aufwand und der damit verbundenen CO2 Emission analysiert werden. Neben der CO2 Bilanz empfiehlt sich auch eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, um die Attraktivität für Unternehmen zu steigern.

V

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IX

Anhang

Anhang I: Jahresarbeitstabelle

Jahresarbeitstabelle (Guter Rat bei allen Gartenfragen, 2002)

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

Vorbe re ite n Bodenanalyse

Sommerblumen vorkuvertieren Gemüse vorkultivieren Frühbeenutzung Winterschutz

Pfle ge n Mulchen Gründüngung Kompostierung Pflanzen und jauchen Unkrautbekämpfung Bewässerung

Säe n ins Fre iland Einjährige Somemrblumen Zweijährige Sommerblumen Stauden

Gemüse

Pflanze n

Vorkultivieren Sommerblumen Sauden

Zwiebel- und Knollengewächse Ziuergehölzer

Beerensträucher Obstbäume Balkonpflanzen

Anle ge n Rasen Steingarten Teich Kleinstbiotope Hügel- und Hochbeete

Schne ide n Hecken Rose

Beerensträucher Kernobst Steinobst Obstpaliere

Erziehungsscnitt (Obstbäume) Stauden (zurückschneiden)

geeigneter betser Monat

X Anhang II: Biogaspotentialtestkurven

0 50 100 150 200 250 300 350

0 5 10 15 20 25 30

Biogasertrag [LN/kgoTS]

Zeit [Tage]

März krautig März Mischprobe April krautig April Mischprobe Mai krautig Mai Mischprobe Juni krautig Juni Mischprobe Juli krautig Juli Mischprobe August krautig August Mischprobe September krautig September Mischprobe

XI

XII

XIII

XIV

XV

XVI

XVII

XVIII Anhang III Ergebnisse der Siebklassierung

Ergebnisse der Siebklassierung für den Monat März:

Maschenweite [mm] Siebrückstand[g] q3 Q3

20 90,19 0,44955638 1

10 31,2 0,15551789 0,55044362

6,3 37,13 0,18507626 0,39492573

5 10,09 0,05029409 0,20984947

0,63 32,01 0,15955538 0,15955538

Siebklassierung für den Monat November:

Maschenweite [μm] Siebrückstand [g] Q3 q3

40000 1,12 0,993874894724753 0,00283235970968313

10000 1,56 0,908123420871296 0,0197253622638647

4000 5,14 0,788683868003981 0,129985079533672

1000 3,619 0,395145854069367 0,742059106371374

630 1,542 0,118061404180384 0,243722024125635

XIX Anhang IV Verfahrensschema der Zerkleinerung

Ausgagngsprobe

Zerkleinerung

40mm

630µm

Rückstellprobe

20mm

6mm 10mm

Oberlauf Oberlauf Oberlauf

Oberlauf

Oberlauf Unterlauf

Unterlauf

Unterlauf

Unterlauf Unterlauf

Rückstellprobe Rückstellprobe

Rückstellprobe Rückstellprobe

Rückstellprobe Rückstellprobe

Rückstellprobe Rückstellprobe

Rückstellprobe

Rückstellprobe