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Anlagenbestand und installierte Leistung

3   Entwicklung 1990 bis 2014

3.1   Anlagenbestand und installierte Leistung

3.1.1 Gesamtüberblick

Im Jahr 2014 hat der Anlagenbestand gegenüber dem Jahr 2013 erneut leicht abgenommen. Heute liegt der Anlagenbestand über alle Kategorien betrachtet bei knapp 604'000 Anlagen und damit fast 89‘000 Anlagen unter dem Bestand von 1990. Nach einer Periode zwischen 2002 und 2006 mit stabi-lem Anlagenbestand, ist in den letzten Jahren ein Rückgang zu verzeichnen. Seit 2010 verstärkte sich dieser Trend, da die ab 1990 in Betrieb gegangenen Anlagen ihre Lebensdauer erreichen und oft nicht durch neue Anlagen ersetzt werden (vermehrte Ausserbetriebnahmen5). Dies betrifft vor allem die Einzelraumheizungen (Zimmeröfen und Holzkochherde aber auch Cheminées). Insbesondere bei den geschlossenen Cheminées und Cheminéeöfen, die eine grosse absolute Zunahme seit 1990 ver-zeichneten besteht derzeit ein zu geringer Absatz an Ersatzanlagen um den Bestand längerfristig halten zu können. Absolut gesehen ist seit 1990 der grösste Rückgang der Anlagenzahl bei den Holz-kochherden und den Zimmeröfen zu verzeichnen. Diese beiden Anlagenkategorien dominieren mit einer Abnahme um gut 217’000 Feuerungen den Anlagenrückgang seit 1990.

0 100'000 200'000 300'000 400'000 500'000 600'000 700'000 800'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Anzahl Anlagen

Einzelraumheizungen (Kat. 1-6) Gebäudeheizungen (Kat. 7-11b) Automatische Feuerungen (Kat. 12a-18) Spezialfeuerungen (Kat. 19-20)

Abbildung 3.1 Anlagenbestand 1990 bis 2014

Aus Abbildung 3.2 wird ersichtlich, dass die installierte Feuerungsleistung seit dem Jahr 1995 über alle Anlagenkategorien betrachtet deutlich rückläufig ist. Die zwischen 2005 und 2007 beobachtete Stabilisierung der Anlagenleistung konnte in den letzten Jahren zwar nicht aufrechterhalten werden, jedoch ist die Abnahme deutlich geringer wie in den Jahren 1997-2003. Neben der Ablösung von Ein-zelraum- und Stückholzfeuerungen durch automatische Schnitzel- und Pelletfeuerungen dürfte auch der meist tiefere Heizleistungsbedarf nach Heizungserneuerungen ein Grund für den Rückgang sein.

Insgesamt reduzierte sich die installierte Feuerungsleistung seit 1990 um knapp 2.2 GW. Trotz der seit etwa 20 Jahren rückläufigen Feuerungsleistung über alle Anlagengruppen ist insbesondere bei den automatischen Feuerungen und bei den Spezialfeuerungen seit 1990 eine kontinuierliche Steige-rung der installierten Leistung zu beobachten. Der Rückgang der installierten FeueSteige-rungsleistung seit 1990 ist vor allem auf die Entwicklung bei den Gebäudeheizungen (Rückgang um gut 4.5 GW) zu-rückzuführen. Weiterhin deutlich zunehmend ist die installierte Leistung bei den automatischen Feue-rungen ausserhalb von Holzverarbeitungsbetrieben. Bei den automatischen FeueFeue-rungen innerhalb von Holzverarbeitungsbetrieben ist seit einigen Jahren eine Konsolidierung der Anlagenzahl sichtbar.

Zwischen 2006 und 2012 wurden verstärkt neue Holz-Wärmekraftkopplungsanlagen gebaut und in Betrieb genommen. In den letzten zehn Jahren liegt daher der Leistungszuwachs bei dieser

5 Durch die im Modellansatz verwendete mittlere Anlagenlebensdauer wird bei den Kleinfeuerungen jährlich die Zahl der Ausserbetriebnahmen ermittelt (siehe dazu Erklärungen in Anhang II).

kategorie (Kat 18) bei gut 0.2 GW. Es ist zu beachten, dass Holz-Wärmekraftkopplungsanlagen, wel-che überwiegend mit Altholz betrieben werden in Kategorie 19 (Spezialfeuerungen) erfasst sind.

0 2'000 4'000 6'000 8'000 10'000 12'000 14'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Feuerungsleistung in MW

Einzelraumheizungen (Kat. 1-6) Gebäudeheizungen (Kat. 7-11b) Automatische Feuerungen (Kat. 12a-18) Spezialfeuerungen (Kat. 19-20)

Abbildung 3.2 Installierte Feuerungsleistung 1990 bis 2014

3.1.2 Anlagenbestand und installierte Leistung Einzelraumheizungen

In der Abbildung 3.3 ist zu sehen, dass der Anlagenbestand der Einzelraumheizungen nach einer Zunahme zwischen 1990 und 1997 bis etwa 2007 konstant war. Danach ist wieder ein deutlicher Rückgang bei Anlagenbestand zu beobachten. Ob sich der Rückgang im Bestand der Einzelraumhei-zungen fortsetzt oder der Bestand sich stabilisiert, hängt vor allem davon ab, ob ältere Anlagen nun erneuert werden oder durch andere Heizsysteme ersetzt werden.

0 100'000 200'000 300'000 400'000 500'000 600'000 700'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Anzahl Anlagen

Abbildung 3.3 Anlagenbestand Einzelraumheizungen (Kat. 1 bis 6), 1990 bis 2014

Im letzten Jahr verzeichneten die Einzelraumheizungen einen Rückgang im Anlagenbestand um knapp 6'100 Anlagen. Heute liegt der Anlagenbestand an Einzelraumheizungen wieder in etwa auf dem Wert von 1990 (+0.3%). Die Cheminées verzeichnen nach ihrem Peak im Jahre 2009 einen ste-ten Rückgang. Dem entgegen erfreuen sich die Cheminéeöfen immer noch wachsender Beliebtheit, auch wenn die Zunahme seit 2008 deutlich abgenommen hat. Seit längerem rückläufig ist der Anla-genbestand bei den Holzkochherden (Rückgang 2013/2014 um gut 2‘300 Stück) und Zimmeröfen (Rückgang 2013/2014 um gut 1‘700 Stück). Auf der anderen Seite hat der Bestand an Pelletöfen auch im letzten Jahr wieder um gut 500 Anlagen zugenommen. Hier setzt sich das in den letzten Jahren beobachtete Wachstum weiter fort. Auch bei den Kachelöfen ist seit 2012 eine leichte Zunahme im Anlagenbestand zu beobachten, was auf eine Trendumkehr im Bestand bei dieser Anlagenkategorie hindeutet. Trotzdem dürfte, aufgrund der in den vergangenen Jahren verzeichneten Rückgänge in den anderen Kategorien, der Bestand an Einzelraumheizungen auch in den kommenden Jahren insge-samt weiter abnehmen.

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Wie beim Anlagenbestand nahm auch die installierte Feuerungsleistung bei den Einzelraumheizungen zwischen 1990 und 1997 deutlich zu (knapp 720 MW). Zwischen 1997 und 2009 blieb die Feuerungs-leistung mit insgesamt etwa 6’000 MW praktisch konstant. Seit 2010 ist eine Trendumkehr mit wiede-rum abnehmender Anlagenleistung zu beobachten. Im vergangenen Jahr hat die installierte Leistung bei den Einzelraumfeuerungen leicht abgenommen (-0.7%) und liegt derzeit bei gut 5’700 MW.

Die durchschnittliche Leistung der Anlagen steigt kontinuierlich an und lag im Jahr 2014 bei 10.6 kW

0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 7'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Feuerungsleistung in MW

Abbildung 3.4 Installierte Feuerungsleistung Einzelraumheizungen (Kat. 1 bis 6), 1990 bis 2014

3.1.3 Anlagenbestand und installierte Leistung Gebäudeheizungen

Nach einer deutlichen Reduktion des Anlagenbestandes der Gebäudeheizungen zwischen den Jahren 1991 bis 2003 verlangsamte sich der Rückgang zwischen 2003 und 2006 leicht. Seit dem Jahr 2007 wird allerdings wieder ein stärkerer Rückgang im Anlagenbestand festgestellt. Die Reduktion des An-lagenbestandes betrug im letzten Jahr gut 4‘400 Anlagen und ist vor allem durch die weiterhin rück-läufige Zahl der Stückholzkesseln < 50 kW und Zentralheizungsherde bedingt. Ebenfalls rückläufig ist der Bestand an Doppel-/ Wechselbrandkessel und an Stückholzkesseln > 50 kW. Der Grund für diese Rückgänge ist im Anlagenersatz zu suchen, welcher derzeit die Ausserbetriebnahmen nicht kompen-sieren kann. Auch bei diesen Anlagenkategorien besteht damit ein verstärkter Bedarf an Ersatzanla-gen. Bei den Pelletfeuerungen < 50 kW war der Anlagenzuwachs mit knapp 800 Anlagen im Jahr 2014 etwas tiefer als im Jahr zuvor. Nach wie vor liegt damit der Höchstwert beim Anlagenzuwachs mit mehr als 2‘200 Anlagen im Jahr 2006.

0 20'000 40'000 60'000 80'000 100'000 120'000 140'000 160'000 180'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Anzahl Anlagen

Abbildung 3.5 Anlagenbestand Gebäudeheizungen (Kat. 7 bis 11b), 1990 bis 2014

Die markanteste Abnahme der installierten Feuerungsleistung mit einer Reduktion um knapp 81 MW im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Stückholzkesseln < 50 kW auszumachen. Ebenfalls deutlich war im Jahr 2014 der Rückgang der installierten Leistung bei den Doppel -/Wechselbrandkesseln (--46 MW) und den Zentralheizungsherden (-34 MW). Auch bei den Stückholzkesseln > 50 kW ist ein leichter Rückgang (-9 MW) zu beobachten. Eine Zunahme ist demgegenüber bei den gen < 50 kW (+15 MW) zu verzeichnen. Die total installierte Feuerungsleistung bei den Pelletfeuerun-gen macht mit gut 275 MW knapp 15% der gesamten installierten Feuerungsleistung aller Gebäude-heizungen aus.

Die durchschnittlich installierte Feuerungsleistung von Gebäudeheizungen hat sich zwischen 1995 und 2009 um rund 20% abgenommen und sich danach bei 34 kW stabilisiert. Auch im Jahr 2014 lag sie bei knapp 34 kW.

0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 7'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Feuerungsleistung in MW

Abbildung 3.6 Installierte Feuerungsleistung Gebäudeheizungen (Kat. 7 bis 11b), 1990 bis 2014

3.1.4 Anlagenbestand und installierte Leistung Automatische Feuerungen

Der Anlagenbestand der automatischen Feuerungen erhöhte sich in den letzten zwanzig Jahren kon-tinuierlich und nahezu linear. Insgesamt ist der Zuwachs primär auf die starke Zunahme der automati-schen Feuerungen ausserhalb von Holzverarbeitungsbetrieben mit 50-300kW (Kat. 12a) zurückzufüh-ren. Der Bestand in dieser Kategorie nahm seit 1990 um gut 3'100 Anlagen zu. Insgesamt stieg der Anlagenbestand der automatischen Feuerungen seit 1990 um 264% was eine absolute Zunahme von fast 6‘000 Anlagen bedeutet. Aktuell machen Pelletfeuerungen >50 kW einen Anteil von 10.2% aller automatischen Feuerungen aus.

0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 7'000 8'000 9'000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Anzahl Anlagen

Abbildung 3.7 Anlagenbestand automatische Feuerungen (Kat. 12a bis 18), 1990 bis 2014

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Eine vergleichbare Entwicklung wie beim Anlagenbestand zeigt sich auch bei der installierten rungsleistung in der Gruppe der automatischen Feuerungen. Insgesamt stieg die installierte Feue-rungsleistung der automatischen Feuerungen seit 1990 um 295% bzw. gut 1‘680 MW. Auch hier ist der Zuwachs primär auf die starke Zunahme der automatischen Feuerungen ausserhalb von Holzver-arbeitungsbetrieben (vor allem Kategorie 12a und 16a) zurückzuführen. Die installierte Feuerungsleis-tung nahm seit 1990 in der Kategorie 12a (50-300kW) um gut 300 MW, in der Kategorie 14a (300-500kW) um gut 160 MW und in der Kategorie 16a (>(300-500kW) sogar um knapp 610 MW zu.

Nachdem die installierte Feuerungsleistung der Holz-Wärmekraftkopplungsanlagen in den Jahren 2006 bis 2012 stark zugenommen hat, ist das Wachstum in den letzten Jahren nur noch geringfügig angestiegen. Aufgrund der in Planung und Bau stehenden Anlagen ist in den kommenden Jahren jedoch wieder mit einem deutlichen Leistungszuwachs zu rechnen.

Aktuell werden 5.9% der installierten Feuerungsleistung der automatischen Feuerungen > 50 kW durch Pelletfeuerungen abgedeckt. Der Anteil Pelletfeuerungen ist damit weiterhin relativ gering, steigt aber jährlich fast linear.

Die durchschnittliche Feuerungsleistung pro Anlage betrug im Jahr 2014 über alle automatischen Feuerungen >50kW gut 275 kW pro Anlage.

0 500 1'000 1'500 2'000 2'500

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Feuerungsleistung in MW

Abbildung 3.8 Installierte Feuerungsleistung aut. Feuerungen (Kat. 12a bis 18), 1990 bis 2014

3.1.5 Anlagenbestand und installierte Leistung Spezialfeuerungen

Der Bestand an Spezialfeuerungen ist im Vergleich zu den drei anderen Kategorien klein. Derzeit sind 94 Anlagen in Betrieb. Neben Altholzfeuerungen (Kategorie 19: Anlagen für erneuerbare Abfälle) sind in dieser Zahl auch 30 Kehrichtverbrennungsanlagen (Kategorie 20) enthalten. Der Bestand an Spezi-alfeuerungen nahm seit 1990 um 45 Anlagen (+92%) zu, wobei dies vor allem auf die Kategorie 19 zurückzuführen ist, da die Anzahl der Kehrichverwertungsanlagen seit 2001 nahezu konstant ist und seit 1990 nur um vier Anlagen gewachsen ist.

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Anzahl Anlagen

Abbildung 3.9 Anlagenbestand Spezialfeuerungen (Kat. 19 und 20), 1990 bis 2014

Ende 2014 betrug die installierte Feuerungsleistung der Anlagen für erneuerbare Abfälle (Kategorie 19: Altholzfeuerungen) 521 MW. Seit 1990 hat die installierte Feuerungsleistung in dieser Kategorie um gut 245 MW zugenommen (+88.9%). Im Vergleich zum Jahr 2013 hat die Feuerungsleistung um rund 6.8%, oder gut 33 MW zugenommen.

0 100 200 300 400 500 600

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Feuerungsleistung in MW

Abbildung 3.10 Installierte Feuerungsleistung Altholzfeuerungen (Kat. 19), 1990 bis 2014

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