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Informationsblatt für PatientInnen und KontrollprobandInnen

Wir haben Sie gefragt, ob Sie zur Teilnahme an einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt bereit sind. Mit diesem Informationsblatt beschreiben wir den Inhalt und Sinn des

For-schungsprojektes. Außerdem erklären wir Ihnen, wie die Untersuchungen im einzelnen ablau-fen werden. Wir beschreiben auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Untersuchun-gen und mögliche BeeinträchtigunUntersuchun-gen Ihres allgemeinen Wohlbefindens. Natürlich wollen wir Ihnen auch erklären, was wir dadurch, daß Sie an der Untersuchung teilnehmen, lernen wollen.

Es ist möglich, daß bei PatientInnen, die an dieser Untersuchung teilnehmen, die hinzuge-wonnenen diagnostischen Informationen hilfreich für deren Therapie sind; versprechen kön-nen wir dies jedoch nicht. Es ist durchaus möglich, daß die Untersuchungsergebnisse teilwei-se oder ganz ohne Einfluß auf Ihre eigene Therapie bleiben. Wir hoffen aber, daß die Ergeb-nisse dieses Forschungsprojektes die zukünftige Therapie anderer PatientInnen verbessern werden.

Bei der Untersuchung von PatientInnen in diesem Forschungsprojekt werden wir strikt darauf achten, daß die individuelle Therapie der PatientInnen im Zweifelsfall immer Vorrang vor den Untersuchungen innerhalb dieses Forschungsprojektes hat. Bei allen Untersuchungen achten wir darauf, daß PatientInnen entweder von ihrer TherapeutIn oder einer anderen klinisch er-fahrenen Person betreut werden.

Sie sollten an den Untersuchungen nicht teilnehmen, wenn Sie es nicht selber wollen. Eine Kopie dieses Informationsbogens wird Ihnen zum Verbleib ausgehändigt.

Titel des Projektes: Funktionelle Amnesien

Kurzbeschreibung des Projektes:

Wir möchten gerne mehr über die Mechanismen wissen, die bei Menschen, welche extrem belastenden Ereignissen ausgesetzt waren, zu einer dauerhaften Störung ihres Gedächtnisses, Verhaltens und ihrer Hirnfunktion führen, und wir möchten Mechanismen herausfinden, wel-che zu einer Erholung von diesen Störungen beitragen. Wir wissen bereits, daß unser Gehirn über Möglichkeiten verfügt, belastende Ereignisse zu verarbeiten. Wir wissen jedoch wenig darüber, auf welche Art und Weise dies geschieht. Wir wollen über diese Vorgänge mehr ler-nen, um PatientInler-nen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, besser helfen zu können. Ziel ist es, durch unsere Erkenntnisse bessere Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Hierzu müs-sen wir das Verhalten und die Hirnfunktionen von Menschen, die traumatisiert wurden, und zum Vergleich auch Verhalten und Hirnfunktionen von gesunden und klinisch-psychia-trischen KontrollprobandInnen, auf verschiedenen Ebenen untersuchen. Die einzelnen Unter-suchungen sind weiter unten dargestellt.

Wir haben der Übersichtlichkeit halber alle Untersuchungen in einem Informationsblatt dar-gestellt. Jedoch ist es gut möglich, daß in Ihrem Fall nur wenige dieser Untersuchungen durchgeführt werden; entweder, weil Sie dies so wollen, oder weil wir es für richtig halten, die durch die verschiedenen Untersuchungen für Sie entstehenden Belastungen in Grenzen zu halten. Welche Untersuchungen wir bei Ihnen durchführen, werden wir, Ihre Zustimmung vorausgesetzt, in Einzelgesprächen mit Ihnen klären.

Psychiatrische und neuropsychologische Untersuchung: Diese Untersuchung verläuft bei PatientInnen in etwa ähnlich wie eine normale psychiatrische Untersuchung. Wir wollen mittels Interviews und Fragebögen herausfinden, welche emotionalen Änderungen durch das traumatisierende Erlebnis entstanden sind. Auch können Änderungen der Aufmerksamkeit oder der Gedächtnisfunktionen bei solchen Personen eintreten. Solche möglichen Änderungen werden wir mit verschiedenen neuropsychologischen Testverfahren untersuchen. Die in die-sem Untersuchungsabschnitt durchgeführten Untersuchungen werden in der Universitätschiatrie Göttingen tagtäglich regulär in der Krankenversorgung von neurologischen und psy-chiatrischen PatientInnen durchgeführt und beinhalten keine Belastung, die über das normale Maß einer ärztlichen oder psychologischen Untersuchung hinausgeht. Die Untersuchung wird

ca. 3-4 Stunden dauern und kann auf mehrere Termine verteilt werden. Bei Kontrollproban-dInnen ist von einer kürzeren Untersuchungsdauer auszugehen.

Magnetresonanztomographische Untersuchung (Strukturelles MRT): Die Untersu-chung findet in der Universitätsklinik Göttingen statt.

Die magnetresonanztomographische Untersuchung dient dazu, Aufschlüsse über die morpho-logische Struktur und Beschaffenheit des Gehirns zu bekommen. Solche Untersuchungen werden im Bereich der Neurologie und Psychiatrie routinemäßig bei sehr vielen Patienten eingesetzt, um etwaige Hirnerkrankungen auszuschließen. Auch bei Ihnen wollen wir mögli-che Hirnerkrankungen ausschließen.

Die Untersuchung ist absolut ungefährlich. Es wird nicht mit Strahlen gearbeitet, sondern mit einem starken Magnetfeld. Aufgrund des starken Magnetfeldes darf diese Untersuchung je-doch nicht bei Personen durchgeführt werden, bei denen sich Metallteile (z.B. Herzschrittma-cher, Metallplatten, Klammern) im Körper befinden.

Die Untersuchung dauert ca. 15 Minuten. Sie werden in einer relativ engen Röhre, aber trotz-dem bequem, gelagert werden. Sie sollen in dieser Zeit einfach ruhig daliegen und sich ent-spannen. Durch das Magnetfeld entstehen starke Geräuscheinwirkungen, die jedoch durch Ohrstöpsel gedämpft werden. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, über Mikrofon und Kopf-hörer mit dem Untersuchungspersonal zu sprechen oder einen Signalknopf zu drücken.

Nebenwirkungen und Risiken:

Für psychiatrische und neuropsychologische Untersuchungen sind bei fachgerechter Durch-führung keine Risiken bekannt.

Die Untersuchung im Magnetresonanztomograph kann durch die längere Liegedauer, und durch die Tatsache, daß Sie Ihren Kopf während der Untersuchung nicht bewegen dürfen, als unbequem empfunden werden. Wir werden uns aber bemühen, Sie so bequem wie möglich zu lagern. Es ist sehr wichtig, daß Sie während der Untersuchung ruhig liegen und vor allem den Kopf nicht bewegen.

Teilnahme an der Studie:

Ihre Teilnahme an den Untersuchungen ist freiwillig. Bei PatientInnen hat deren Teilnahme keinen Einfluß auf deren Therapie. Wir möchten Sie ausdrücklich darauf hinweisen, daß Sie jederzeit und ohne Angabe von Gründen, und ohne daß Ihnen daraus irgendwelche Nachteile entstehen, Ihre Einwilligung in die Durchführung der Untersuchung widerrufen können.

Ärztliche Schweigepflicht und Vertraulichkeit:

Alle Untersuchungsergebnisse, Befunde oder sonstige im Verlauf der Untersuchungen erwor-benen Erkenntnisse unterstehen der ärztlichen Schweigepflicht und Vertraulichkeit. Alle per-sonenbezogenen Daten werden gemäß den geltenden rechtlichen Bestimmungen (§ 203 StGB) vor unbefugter Offenbarung strikt geschützt.

Wissenschaftliche Ergebnisse der Untersuchungen werden in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Dabei wird aber eine Identifikation Ihrer Identität ausgeschlossen sein.