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Angebotene Produkte und Dienst- Dienst-leistungen der Softwareunternehmen

Struktur und Dynamik

5.3 Angebotene Produkte und Dienst- Dienst-leistungen der Softwareunternehmen

75 In einem Fall handelt es sich um ein Unternehmen, das mit relativ wenigen inländischen Beschäftigten einen er-heblichen Umsatz im Ausland macht, im anderen um

ei-tisch lineare Beziehung zwischen Beschäftigten-zahl und Umsatz. Dies deutet darauf hin, daß in der argentinischen Softwareindustrie kaum eco-nomies of scale bestehen. Aus diesem empirischen Zusammenhang heraus läßt sich ableiten, daß die argentinischen Softwareunternehmen bei einem Anstieg ihres Umsatzes um ungefähr 40 000 US $ jeweils einen neuen Arbeitsplatz auf unterschied-lichen Qualifikationsniveaus schaffen.

5.3 Angebotene Produkte und Dienst-leistungen der Softwareunternehmen

Zum Zwecke der Analyse wurden die von den Unternehmen angebotenen Produkte und Dienst-leistungen in Anlehnung an die in Abschnitt 2.2 vorgenommene Segmentierung in fünf Kategorien eingeteilt. Abbildung 7 stellt diese graphisch dar.

nen der Marktführer von Standardsoftware für KMU mit externen Vertriebskanälen. In beiden Fällen ergibt sich notwendigerweise ein weit überdurchschnittlicher Um-satz je fest angestelltem inländischen Beschäftigten.

Abbildung 6: Verhältnis von Umsatz zu Beschäftigtenzahl

Quelle: Eigene Erhebung

R2 = 0 ,5 6 3 3

$ 0

$ 1 0 0 0 0 0 0

$ 2 0 0 0 0 0 0

$ 3 0 0 0 0 0 0

$ 4 0 0 0 0 0 0

$ 5 0 0 0 0 0 0

$ 6 0 0 0 0 0 0

0 2 0 4 0 6 0 8 0 1 0 0 1 2 0

A n z a h l d e r B e s c h ä ftig te n

Jahresumsatz

Mehr als 57 % der Unternehmen erzielten den größten Anteil ihres Umsatzes mit standardisier-ten und teilstandardisierstandardisier-ten Produkstandardisier-ten und ledig-lich 17,2 % der befragten Unternehmen widmeten sich vornehmlich der Individualprogrammierung.

Nur sehr wenige Unternehmen (3,4 %) produzie-ren embedded software. In vielen Fällen liegt die Hauptaktivität der Unternehmen in der Entwick-lung von standardisierter oder teilstandardisierter Software, ergänzt um Individualprogrammie-rungen zur Lösung spezieller Problemlagen bei den jeweiligen Kunden.

Bei den von den befragten Unternehmern angebo-tenen standardisierten oder teilstandardisierten Softwarelösungen entfällt der größte Teil (83 %) auf betriebswirtschaftliche Software. Tabelle 8

zeigt die Aufteilung dieses Segments nach ihrer Ausrichtung an Branchen und Unternehmensfunk-tionen.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die be-triebswirtschaftliche Software entwickeln, liefern generische Lösungen. Diese sind über verschiede-ne Branchen hinweg einsetzbar und umfassen eiverschiede-ne Vielzahl von Unternehmensfunktionen (Einkauf, Verkauf, Personalmanagement, Buchhaltung etc.).

Einige Unternehmen bieten eine spezielle Soft-ware für eine bestimmte Unternehmensfunktion wie die Personalverwaltung oder die Buchhaltung an. Andere Produkte richten sich funktionsüber-greifend an einen bestimmten Sektor oder eine bestimmte Branche (Krankenhäuser, Hotels, Weingüter, Einzelhandel etc.).

Abbildung 7: Vorgefundene Kategorien von Produkten und Dienstleistungen

Quelle: Eigene Darstellung

Tabelle 8: Betriebswirtschaftliche Software nach Spezialisierung auf Branchen und Funktionen

Funktion

Branche spezifisch generisch

spezifisch 12 % 21 %

generisch 16 % 51 %

Produkte und Dienstleistungen

Dienstleistungen (z.B. Beratung)

Standardsoft-ware

Teilstandard.

Software

Individual-programmierung

Embedded Software

Branchenspezifisch funktionsspezifisch

Branchenspezifisch funktionsübergreifend

Branchenübergreifend funktionsspezifisch

Branchenübergreifend funktionsübergreifend

betriebs-wirtschaftliche Software

nicht-betriebs-wirtschaftliche

Sofware

Kasten 2: Einige Beispiele argentinischer Softwareunternehmen Soteica – technologie- und exportorientierter Entwicklungspfad

Soteica ist eines der Unternehmen, das sich durch seinen dynamischen technologie- und exportorientierten Ent-wicklungspfad vom generellen Trend in der argentinischen Softwareindustrie abhebt.

Das Unternehmen entwickelt Software für die chemische Industrie und für Ölraffinerien. Im Gegensatz zum Großteil der argentinischen Softwarefirmen bietet es nicht betriebswirtschaftliche, sondern technikbezogene integrale Lösungen, wie Programme zur real time Simulation von chemischen Prozessen sowie Informations-systeme für gesamte Produktionsanlagen und Laboratorien, an. Dabei arbeiten die Anwendungen Soteicas nach dem server-client Prinzip in Web-Umgebung.

Mit einem Exportanteil von 60 % gemessen an der Kundenzahl und Zweigniederlassungen in Brasilien, Mexiko und Venezuela stellt das kleine Unternehmen, das in Argentinien 25 Personen beschäftigt, unter den befragten Unternehmen den Betrieb mit dem höchsten Internationalisierungsgrad dar. Neben der Präsenz auf dem latein-amerikanischen Markt ist es dem Nischenanbieter auch gelungen, auf dem US-latein-amerikanischen Markt Fuß zu fassen. In der Zukunft strebt das Unternehmen den weltweiten Vertrieb seiner Produkte an. Ein Standbein der internationalen Präsenz ist die strategische Allianz, die Soteica im Bereich der Informationssysteme mit der US-amerikanischen Firma OSI-Software eingegangen ist. Gemessen an seiner geringen Beschäftigtenzahl erzielt das Unternehmen Umsätze, die weit über dem Durchschnitt liegen.

Als FuE intensives Unternehmen sucht Soteica die Kooperation mit argentinischen Hochschulen. Im anwen-dungsnahen Bereich besteht eine Kooperation zwischen dem Unternehmen und der Chemiefakultät der Univer-sität Santa Fé, und im Softwarebereich greift man auf das Programmiererteam einer UniverUniver-sität zurück.

Synergywave - freie Software für Architekten

Das Unternehmen Synergywave / CAD 32 ist besonders interessant, weil es 1999 einen radikalen Strategie-wechsel vollzogen hat, der durch die neuen Potentiale des Internets ermöglicht wurde.

Die Basis des Produktes – ein CAD-Programm (computer aided design, also ein Programm zur computerge-stützten Erstellung von technischen Zeichnungen) für die Bau- und Architekturbranche war auf dem argentini-schen Markt bereits etabliert, es gab einen wichtigen ausländiargentini-schen Konkurrenten. Das Programm kostete 1000 US $ zuzüglich einer jährlichen Gebühr von 400 US $. Seit 1999 wird das Programm verschenkt, gemeinsam mit einer Architekturzeitschrift. Vorher wurde es allerdings um einige Optionen erweitert, die es den Nutzern erlauben, das für ein Bauvorhaben benötigte Material direkt über das Internet bei verschiedenen Baustoffunter-nehmen zu bestellen. Hierzu wurde eine Site eingerichtet, die die aktuellen Angebote verschiedener Hersteller bereitstellt und es dem Kunden ermöglicht, direkt per e-mail die von dem CAD-Programm ermittelten Mengen zu bestellen. Die Firma finanziert sich nun über Gebühren, die die Baustoffunternehmen zahlen, um auf der Site gelistet zu werden. Durch das kostenlose Angebot des Programmes steigt die Zahl der Nutzer auch im Ausland stark an und das Interesse dort ansässiger Unternehmen an diesem Projekt wächst. Eine portugiesische Version der Software existiert bereits für den brasilianischen Markt, als nächster Schritt ist auch die Erschließung der Märkte in Europa und Nordamerika geplant, in denen das Unternehmen seine Zukunft sieht.

Intersoft – Tochterunternehmen auf dem US-Markt

Intersoft wurde 1983 von drei Diplominformatikern gegründet. 1998 verzeichnete InterSoft Umsatzerlöse in Höhe von 4.5 Mio. US $ und beschäftigte mehr als 90 Mitarbeiter. Seit drei Jahren hat das Unternehmen eine starke Diversifizierung hinsichtlich der Produkte und Märkte vorgenommen. Zu den wichtigsten Produkten zählen Systemlösungen für die Personalverwaltung, horizontale Lösungen zur Abbildung von betriebswirt-schaftlichen Prozessen sowie vertikale Lösungen für Krankenhäuser und Banken.

Darüber hinaus hat InterSoft in den letzten drei Jahren zwei Tochterunternehmen gegründet. Um den nordame-rikanischen Markt zu erschließen, gründete InterSoft 1998 Fuego Technology, ein Unternehmen mit Sitz in den USA. Während die angebotenen Produkte unter einem US-amerikanischen Label vertrieben werden, erfolgt die Produktentwicklung von Fuego Technology nach wie vor in Buenos Aires. Mit dieser Vertriebsstrategie ver-sucht InterSoft, das schlechte Image der argentinischen Software, das ein wesentliches Exporthindernis dar-stellt, zu umgehen. Weiterhin wurde im letzten Jahr das Unternehmen eTopware gegründet, das sich auf die Entwicklung von e-commerce-Lösungen spezialisiert hat.

5.4 Kundenstruktur der