3. Abend: Das „Zuhause leben“ stärken – Wohnumfeld, Wohnqualität, Barrierefreiheit und Technikunterstützung
Der dritte Abend des Bürgertischs 3 hatte das Thema „Wohnen im Alter“ im Fokus.
Ausgehend von dem Wunsch der meisten älteren Menschen, so lange wie möglich selbstständig in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben, wurden Maßnahmen vorgestellt, wie dies durch eine rechtzeitige barrierefreie Anpassung der Wohnung, sowie den Einsatz technischer Hilfen besser gelingen kann.
Im Rahmen zweier kurzer Vorträge wurden zur Veranschaulichung einige Beispiele aus diesen beiden Themenfeldern vorgestellt.
1. Das Angebot der Wohnberatung
Sicherheit im häuslichen Umfeld gewinnt nicht nur mit zunehmendem Alter an Bedeutung, sondern ermöglicht eine selbstbestimmte Lebensfüh-rung.
Seit 24 Jahren ist die Wohnberatung zur Stelle, wenn es darum geht, ein Haus oder eine Wohnung alten- und/oder behindertengerecht umzugestalten. Das Team der Wohnberatung ist eine kleine Gruppe bürgerschaftlich engagierter Frauen und Männer in Ostfildern, die sowohl in architektonischen Fragen als auch in krankenpflegerischen Kenntnissen ausgebildet sind. Sie geben ihr Wissen weiter, wenn es darum geht, Selbst-ständigkeit und Mobilität in der eigenen Wohnung zu erhalten und den bestehenden Wohnraum an die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen anzupassen.
Schon durch kleine Änderungen kann die Wohn- oder Pflegesituation erleichtert wer-den. Oftmals ist durch die Entfernung von Türschwellen oder durch rutschfeste Boden-beläge viel an Mobilität und Sicherheit gewonnen. Beraten wird ebenso zu verbessern-den Maßnahmen des Wohnumfeldes, z. B. Badezimmerumbau oder Einebnung des Wohnungszuganges und zu Möglichkeiten der Finanzierung. Die auf freiwilliger Basis tätigen Wohnberater*innen sind fachlich kompetent, unabhängig und beraten bei der Beseitigung von Hindernissen und Gefahrenquellen. So können Selbstständigkeit und Mobilität in der gewohnten Umgebung erhalten bleiben.
Gemeinsam mit den zu Beratenden wird überlegt, wo Hindernisse und Gefahren-quellen bestehen und wie sie am besten zu beseitigen sind; ob z.B. der Einbau eines Treppenliftes sinnvoll ist oder wie das Arbeitszimmer zu einem Pflegezimmer eventuell sogar mit einem Duschbad umgebaut werden kann. Auch bei kleineren Dingen wie Hal-tegriffen in Bad und Toilette, der bequemen Bettenhöhe oder der Funktion von Licht- und Klingelanlagen hilft die Wohnberatung gerne.1)
1) Text: Susanne Strohbücker, Wohnberatung Ostfildern
Hier gelungene Beispiele für einen Badumbau in Ostfildern
Kontakt und Beratung durch die Wohnberatung über:
Beratungsstelle@Ostfildern.de;
Telefon: 0711-442071
2. Technische Hilfen
Technische Hilfen und Unterstützungssysteme werden zunehmend als eine wichtige Option dafür gesehen, ältere Menschen in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen.
Mittlerweile wurden weltweit eine Fülle von technischen Lösungen entwickelt, die dazu beitragen können, den Alltag zu erleichtern und komfortabler zu machen, die Sicher-heit zu erhöhen und die Kommunikation zu erleichtern.
Dabei handelt es sich nicht nur um komplexe Systeme wie sogenannte SmartHo-me-Technologien, die im Haus viele Funktionen wie Elektrik und Heizung steuern, sondern auch um einfachere Hilfsmittel, wie z. B. schlichte Nachtlichter mit Bewe-gungssensoren, die einem nachts den Weg zur Toilette weisen, damit Stürze vermieden werden. Die gut bekannten Hausnotrufsysteme können mittlerweile um weitere tech-nische Hilfen erweitert werden, wie z.B. Sturzdetektoren oder den Anschluss an ein Brandmeldesystem.
Für Menschen, die unsicher sind, wenn sie außer Haus unterwegs sind, gibt es mobile, GPS-gesteuerte Ortungssysteme, die einfach wie eine Uhr getragen werden und per Knopfdruck Hilfe herbeirufen können. Neben diesen Möglichkeiten zur Erhöhung der Sicherheit gewinnen die digitalen Kommunikationshilfen zunehmend an Bedeutung.
Sie bieten beispielsweise die Möglichkeit per Video-Telefonie Kontakt zu weit entfernt wohnenden Kindern oder Enkeln zu halten und an ihrem Leben teilzuhaben. Man kann über soziale Medien auch leichter in Kontakt mit Freunden oder früheren Arbeitskolle-gen bleiben, man kann Dame oder Schach spielen und vieles mehr, was einer Vereinsa-mung entgegenwirken kann.
Und nicht zuletzt geht es beim Erhalt der Selbständigkeit auch darum, sich selbst ver-sorgen zu können: Online-Apotheken, Telemedizin und Online-Banking etc., aber auch das Bestellen von Lebensmitteln beim Supermarkt stellen sicher, dass trotz schwin-dender Infrastruktur besonders im ländlichen Bereich ältere Bürger*innen in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können. Bisher erfolgt der Einsatz all dieser technischen Möglichkeiten eher sporadisch und ist kein fester Bestandteil der etablier-ten Hilfen und Unterstützungsleistungen. Die Entwicklungen in diesem Feld vollziehen sich jedoch sehr rasant, so dass davon auszugehen ist, dass technische Hilfen zukünftig eine immer wichtigere Rolle in der Begleitung älterer und pflegebedürftiger Menschen spielen werden.1)
Wer sich zu diesem Thema weiter informieren möchte, findet hier wichtige Hinweise und Tipps:
» Wegweiser des FZI (Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie) zum Thema Alter und Technik:
www.wegweiseralterundtechnik.de
» Download Publikation Produktkatalog „dess@work_4: Technische Unterstützung bei Demenz - Fokus eigene Häuslichkeit“ unter Direktlink www.demenz-support.de/Repository/Produktliste_2015_web_neu.
pdf oder zu finden auf www.demenz-support.de (Publikationen - Reihe dess@work).
1) Text: Dr. Beate Radzey, Demenz-Support-Stuttgart
Elektrischer Rolladenheber
Digitale Haussteuerung
Nachtlichter mit Bewegungssensor
Videotelefonie
Türklingelverstärker mit visuellem Signal für Schwerhörige
Betreutes Wohnen / Wohnanlage für Ältere - städt.Trägerschaft / zur Miete - Samaritersti ft ung / Eigentum
Senioren-Wohngemeinschaft
gibt es nicht
Untermiete mit Unterstützung
gibt es nicht Pfl egeheim
gibt es nicht
Ambulant betreute Wohngemeinschaft
gibt es nicht
Mehrgenerati onen-wohnen gibt es nicht