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Analyse und Bewertung der Untersuchungsergebnisse

Im Dokument Untersuchungsgebiet Schwanheim (Seite 19-24)

II.1 Botanisch-vegetationskundlicher Teil

II.1.6 Analyse und Bewertung der Untersuchungsergebnisse

Das sich nördlich und östlich des bestehenden Flughafens erstreckende Untersuchungsgebiet Schwan-heim wird fast ausschließlich von Wald- und Forstlebensräumen geprägt. Offene Strukturen finden sich lediglich linienhaft entlang der Verkehrswege sowie im Bereich von Waldlichtungen in Form von Schlagfluren und Wiesenflächen. Nur ein flächenmäßig unbedeutender Teil, der sich westlich an die B 43 anschließt und einen Ausschnitt des Kelsterbacher Mittelfelds umfasst, beherbergt Frischwiesen und deren Brachestadien, Streuobst, Gehölze, Äcker sowie einzelne Sandmagerrasenreste.

II.1.6.1 Analyse und Bewertung des floristischen Arteninventars

Die Ergebnisse der floristischen Bestandserhebungen belegen eine hohe Diversität an Farn- und Blü-tenpflanzen in den floristisch intensiv bearbeiteten Teilen des Untersuchungsgebietes Schwanheim (Kernzone und Waldgebiete östlich des Flughafens). So konnten in den Vegetationsperioden 2000 und 2001 hier mehr als 600 Arten nachgewiesen werden. Die große floristische Vielfalt des Untersu-chungsgebietes Schwanheim dürfte zu einem Großteil auf die Großstadtrandlage zurückzuführen sein.

So belegen floristische Kartierungen anderer urbaner Randlagen (u. a. HAEUPLER 1974, JANSSEN &

BRANDES 1984) ebenfalls einen besonderen Artenreichtum, da hier durch das Vorliegen von Restbe-ständen naturnaher Vegetationseinheiten einerseits und die Neuschaffung von Lebensräumen durch diverse menschliche Aktivitäten andererseits oftmals ein vielfältiges Vegetationsmosaik entsteht. Im Untersuchungsgebiet konzentriert sich die Mehrzahl der festgestellten Arten auf Offenland-Lebensräume und Wald/Offenland-Ökotone. Zu den bei weitem artenreichsten Biozönosen des Unter-suchungsgebietes Schwanheim gehören trocken-warme Saum- und Ruderalstandorte entlang von Wäldern, Autobahnen und Eisenbahnstrecken sowie die meist nur noch rudimentär entwickelten Reste von Wiesen, Therophyten- und Magerrasen. Trotz ihres nur sehr kleinflächigen Auftretens im Unter-suchungsgebiet beherbergen sie mehr als 60 % der nachgewiesenen Gefäßpflanzen. Demgegenüber stehen die Wald- und Forstgesellschaften auf den sauren Flugsandböden, deren Arteninventar bis auf einzelne Ausnahmen von Natur aus eher artenarm ausgeprägt ist.

Unter den nachgewiesenen Gefäßpflanzen überwiegen allgemein und weit verbreitete Arten nährstof-farmer, saurer Standorte. Eingebürgerte Neophyten bzw. Neubürger mit Einbürgerungstendenz spielen aufgrund der Nähe zu Verkehrswegen und Siedlungen mit einem Anteil von etwa 10 % eine nicht unbedeutende Rolle. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um typische Vertreter wärmeliebender und kurzlebiger Ruderalstandorte. Einige dieser Pflanzenarten sind erst in jüngster Vergangenheit bei uns eingewandert. Als Beispiele seien in diesem Zusammenhang Senecio inaequidens (Schmalblättri-ges Greiskraut) und Dittrichia graveolens (Klebriger Alant) angeführt. Unter den neophytischen Ge-hölzarten sind vor allem Prunus serotina (Spätblühende Traubenkirsche) und Robinia pseudoacacia (Robinie) zu nennen. Die Spätblühende Traubenkirsche, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Europa eingeführt und bis in die 1960er Jahre in Deutschland auch forstlich angebaut wurde (STARFINGER 1990) hat sich expansiv in den Wäldern rund um den Frankfurter Flughafen ausgebreitet und stellt heute nicht nur aus forstwirtschaftlicher, sondern auch aus naturschutzfachlicher Sicht ein Problem dar, da sie die heimische Krautvegetation in den betroffenen Wäldern vollständig verdrängt.

Die Verwilderung der Robinie hingegen beschränkt sich im Untersuchungsgebiet im Wesentlichen auf das nähere Umfeld ihrer ehemaligen Pflanzungen. Daneben finden sich zahlreiche gepflanzte bzw.

kultivierte Sippen, wie sie z. B. in älteren Gehölzanlagen und Forstbeständen anzutreffen sind.

Der Anteil an seltenen und gefährdeten (Rote-Liste-Arten), rückläufigen (Arten der Vorwarnliste) und gesetzlich geschützten Pflanzen (Arten der BArtSchV), die gerne als Indikatoren für die floristische Bedeutung eines Gebietes herangezogen werden, beträgt in der Kernzone des Untersuchungsgebietes Schwanheim circa 8 %. Bezieht man in die Bilanz zudem die von uns als selten und bemerkenswert für die Region Südwest eingestuften Arten mit ein, so erhöht sich der Anteil der wertgebenden Arten auf circa 10 %. Eine Liste dieser bedeutsamen Arten findet sich in Abschnitt II.1.2 (Tabelle II.1.1), Angaben zu deren Standortansprüchen und zum Vorkommen im Untersuchungsgebiet sind den Artbe-schreibungen im Abschnitt V.2.2 zu entnehmen.

II.1.6.2 Analyse und Bewertung der Biotoptypen- und Vegetationsausstattung

Unter den nachgewiesenen Pflanzengesellschaften und Biotoptypen überwiegen Lebensgemeinschaf-ten der Wälder und ForsLebensgemeinschaf-ten. Grünland-, TherophyLebensgemeinschaf-ten-, Magerrasen- und Ruderal-GesellschafLebensgemeinschaf-ten kon-zentrieren sich im Wesentlichen auf die westliche und südliche Peripherie des Untersuchungsgebietes bzw. auf Wegsäume, Böschungsanrisse und Waldlichtungen. Allgemein ist positiv hervorzuheben, dass die Nutzungsintensität in den Wäldern (Komplexraum 1 „Schwanheimer Wald“) und in dem durch traditionelle Landwirtschaft geprägten Teilraum der Gemarkung Kelsterbach (Komplexraum 2

„Feldflur Kelsterbach“), der jedoch nur einen geringen Anteil am Untersuchungsgebiet Schwanheim einnimmt, recht gering ist. Dem steht im Süden, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen, ein kleiner Gebietsteil gegenüber (Biotopkomplex 5 „Flughafen“), der infolge anthropogener Störungen durch intensive Bautätigkeit und hohe Verkehrsbelastung ökologisch entwertet ist und darüber hinaus beeinträchtigend auf angrenzende ökologisch wertvolle Biotopflächen wirkt.

Die aktuelle Biotop- und Artenvielfalt ist ursächlich nutzungsbedingt, da die natürlichen Standortver-hältnisse im gesamten Gebiet relativ homogen sind. Innerhalb des Gebietes variieren Biotop- und Ar-tenausstattung in Abhängigkeit von der vorherrschenden Bodennutzung beträchtlich. Dementspre-chend weisen die Teilräume unterschiedliche Qualitätsmerkmale auf.

Schwanheimer Wald

Die Wälder, die in der Kernzone und in der nördlichen und nordöstlichen Randzone vorherrschen, zeichnen sich durch geringe Nutzungsintensität, Störungsarmut und bedeutende Lebensraumfunktio-nen insbesondere für Tierarten aus. Ökologisch hochwertige Laubwaldgesellschaften, die hinsichtlich ihrer Artenzusammensetzung und Bestandsstruktur der potenziellen natürlichen Vegetation nahe kommen, sind jedoch nicht sehr verbreitet. Es sind dies Hängebirken-Stieleichen-Wälder (Betulo pen-dulae-Quercetum roboris) und bodensaure Buchenwälder (Luzulo-Fagetum), die vor allem im süd-westlichen Schwanheimer Wald (Altheeg), aber auch östlich des Flughafens vorkommen. Hinzu kommen kleinere Bestände wechselfeuchter Birkenwälder, die auf die nördliche Randzone sowie das Waldgebiet im Osten des Flughafens beschränkt sind. Diese Waldgesellschaften sind aufgrund ihres größtenteils hohen Alters und ihrer geringen Regenerationsfähigkeit gegenüber Eingriffen besonders empfindlich und kaum ersetzbar. Naturnahe, alte Bestände dieser beiden Waldgesellschaften sind nach der FFH-Richtlinie zu erhalten und zu schützen.

Wesentlich umfangreichere Flächen nehmen forstlich geprägte Altersklassenwälder aus einheimischen Eichen sowie Mischwälder aus Kiefer, Rotbuche und/oder Eiche ein. Von diesen können altholzreiche Bestände wegen ihrer Lebensraumfunktionen und ihrer oftmals naturnahen Krautschicht als ökolo-gisch hochwertig eingestuft werden.

Kiefern-Forsten haben ebenfalls einen hohen Anteil am Waldbestand des Untersuchungsgebietes. Ei-nige Altbestände heben sich positiv durch ihre artenreiche, an ausgesprochen trocken-magere Böden gebundene Krautvegetation heraus. Bestände, die aufgrund ihrer Artenzusammensetzung zu den ge-setzlich geschützten Sand-Kiefern-Wäldern gerechnet werden könnten, kommen im Untersuchungs-gebiet Schwanheim nicht vor.

Von geringer botanischer Wertigkeit sind die strukturell uniformen Stangenholzbestände und Forsten aus nicht einheimischen Laub- und Nadelgehölzen, die in zahlreichen, meist kleinen Bestände im ge-samten Schwanheimer Wald vorkommen.

Landwirtschaftsflächen in der Gemarkung Kelsterbach

Durch traditionelle Landwirtschaft geprägte Biotoptypen sind nur zu einem geringen Anteil im Westen der Kernzone Bestandteil des Untersuchungsgebietes Schwanheim (Biotopkomplex 2 „Feldflur Kel-sterbach“). Von besonderer ökologischer Bedeutung sind die strukturreichen Vegetationskomplexe aus Streuobstbeständen, Gehölzen, extensiv bewirtschafteten Wiesen, die örtlich mit Silbergras-Sandtrockenrasen (Spergulo-Corynephoretum) durchsetzt sind. Den gesetzlichen Schutz des § 15d HENatG genießen die Streuobstbestände, die aus einheimischen Arten aufgebauten Feldgehölze sowie die kleinflächig auftretenden Sandtrockenrasen. Die extensiv genutzten Wiesen sind überwie-gend nur sehr artenarm entwickelt und dürften zumindest teilweise aus brachlieüberwie-genden Äckern hervor-gegangen sein. Aufgrund ihres aktuellen Zustands sind sie nicht dem FFH-Lebensraumtyp (6510)

„Magere Flachland-Mähwiesen“ zuzurechnen. Insgesamt zeichnet sich dieser Teil des

Untersuchungs-gebietes durch seinen besonderen Strukturreichtum und seine Lebensraumfunktionen für selten ge-wordene Pflanzenarten nährstoffarmer Trockenstandorte aus.

Ruderalflächen im Umfeld der Verkehrswege nördlich des Flughafens

Die durch anthropogene Einflüsse wie Bautätigkeit und hohe Verkehrsbelastung geprägten Flächen im Umfeld der Autobahnen, Schnellstraßen und Eisenbahnstrecken nördlich des Flughafens zeichnen sich durch Artenreichtum und vielfältige Vegetationsmosaike aus Ruderalgesellschaften, halbruderalen Schotter- und Therophytenrasen, Gehölzen, Feuchtbrachen- und Röhrichteresten sowie kleineren Waldbeständen aus. Trotz ihrer isolierten Lage und den hohen Störungseinflüssen stellen sie teilweise wertvolle Sekundärstandorte für wertgebende Arten und Lebensgemeinschaften dar.

Übersicht bedeutsamer Lebensraumtypen und Pflanzengesellschaften

Zur ökologischen Bewertung der einzelnen Pflanzengesellschaften und Biotoptypen können verschie-dene Qualitätsmerkmale herangezogen werden. Um die Daten aus den verschieverschie-denen Untersuchungs-gebieten vergleichbar zu halten, liegt nachfolgender Bewertung ein einheitliches Schema zu Grunde, in dem die Kriterien Biotopvielfalt, Naturnähe, Gefährdung in der Großregion, Wiederherstellbarkeit und Seltenheit im Naturraum berücksichtigt sind und die bei der Beurteilung in einem fünfstufigen Gesamtwert zusammengeführt werden (vgl. Abschnitt I.2.3.5.1). Als ökologisch hochwertig werden im folgenden Text Teilräume verstanden, in denen Flächen der Wertstufen 4 und 5 gehäuft auftreten.

Tabelle II.1.4: Bedeutsame Lebensraumtypen und Pflanzengesellschaften in den Komplexräumen des Untersuchungsgebietes Schwanheim.

Komplexraum

(K – Kernzone, R – Randzone) 1

Biotoptyp mit Nr. / Pflanzengesellschaft Schutz K R K K

Tümpel (56)

Charetum vulgaris, Typhetum latifoliae § 15d h h

Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren (62) Juncus effusus- und Juncus acutiflorus-Bestände

§ 15d h h

Flächige Streuobstbestände (742) § 15d h

Sandtrockenrasen (761)

Luzulo-Fagetum, Betulo-Quercetum FFH

n n h h

Komplexraum

(K – Kernzone, R – Randzone)

„Schwanheimer Wald“1 2

„Feldflur Kelsterbach“

„Flughafen“5

Biotoptyp mit Nr. / Pflanzengesellschaft Schutz K R K K

Strukturreiche forstlich geprägte Laub- und

Mischwälder (8733, 8743)

n n

Artenreiche Kiefern-Forsten (8752)

Deschampsia flexuosa-Pinus sylvestris-Ges.

n n

Ruderalvegetation trocken-warmer Standorte (921, 933)

Sisymbrion-Basalgesellschaft, Tanaceto-Artemisietum

h h h

n

hrelativ geringe bzw.

n

relativ hohe Bedeutung im Bezug auf das Gesamt-Untersuchungsgebiet II.1.6.3 Botanisch und vegetationskundlich wertvolle Bereiche

Innerhalb des Untersuchungsgebietes wurden insgesamt vier Teilräume ermittelt, die aufgrund ihrer Flora und Vegetation als ökologisch bedeutsam und hochwertig hervorzuheben sind.

(1) Alte Buchen- und Eichen-Wälder im Bereich „Altheeg“ (Biotopkomplex 1)

Der vorwiegend aus vegetationskundlicher Sicht wertvolle Waldbereich umfasst naturnahe Ei-chen- und BuEi-chen-Wälder (Betulo-Quercetum, Luzulo-Fagetum) sowie altholzreiche, strukturell und hinsichtlich ihrer Baumartenzusammensetzung aber forstlich überprägte Laub- und Misch-wälder aus einheimischen Arten, die einen fast zusammenhängenden Komplex bilden, der ledig-lich im Osten durch stark forstledig-lich geprägte Altersklassenwälder, Stangenholzbestände und For-sten aus nicht einheimischen Nadel- und Laubgehölzen unterbrochen wird. Das Waldgebiet ist arm an floristischen Besonderheiten; nur ganz vereinzelt treten an Wegrändern oder auf Schlägen bemerkenswerte Arten wie Chamaespartium sagittale, Euphorbia esula, Filago minima, Nardus stricta u. a. auf. Die Krautvegetation innerhalb der Wälder ist geprägt von Arten nährstoffarmer saurer Standorte wie Agrostis capillaris, Carex pilulifera, Deschampsia flexuosa, Holcus mollis, Teucrium scorodonia. In aufgelichteten Eichenwäldern treten vereinzelt Vincetoxicum hirundina-ria und Polygonatum odoratum auf. Aufgrund des Strukturreichtums und des hohen Anteils an Totholz sind die Wälder des Altheegs zudem von großer zoologischer Bedeutung.

(2) Saumbereiche an der Bahnstrecke der Hinkelstein-Schneise (Biotopkomplex 1)

Den sowohl floristisch wie auch vegetationskundlich bedeutendsten und interessantesten Gebiet-steil innerhalb des Untersuchungsgebietes Schwanheim stellt die Bahnstrecke entlang der stein-Schneise mit den dort auftretenden wärmeliebenden Saumgesellschaften dar. Die Hinkel-stein-Schneise durchschneidet den Schwanheimer Wald in Ost-West-Richtung. Insbesondere im Südsaum der Bahnlinie finden sich Bestände des Diptam-Saums (Geranio-Dictamnetum). Die Ge-sellschaft, die vermutlich in den bis ins 19. Jahrhundert als Hutewald genutzten Teilen des Schwanheimer Waldes wesentlich verbreiteter war, muss aktuell als stark gefährdet eingestuft werden. In den heute dichter schließenden Wäldern bestehen für derartige lichtliebende Gesell-schaften kaum mehr Vorkommensmöglichkeiten. Die Bestände des Diptam-Saums an der Hinkel-steinschneise fallen durch eine Vielzahl gefährdeter und bemerkenswerter Pflanzenarten auf, die innerhalb des Untersuchungsgebietes nur dort auftreten. Der floristische Reichtum ist bereits seit langem bekannt sind (BURCK 1957). Zu den floristischen Besonderheiten zählen insbesondere Anthericum ramosum, Dictamnus albus, Digitalis grandiflora, Galium boreale, Galium pumilum, Geranium sanguineum, Lychnis viscaria, Potentilla alba, Serratula tinctoria, Succisa pratensis, Thalictrum minus und Thesium linophyllon.

Ruderalvegetation trockener-warmer Standorte auf sandig-kiesigen Brachflächen zwischen A 3 und B 43 (Biotopkomplex 5)

Trocken-warme Ruderalfluren finden sich auf Aufschüttungs- und Abgrabungsflächen, an Bö-schungen und jungen Baustellen, im Böschungsbereich der B 43 sowie zwischen A 3, ICE-Strecke und B 43. Es handelt sich überwiegend um junge, von kurzlebigen Pflanzenarten aufgebaute, mit-unter sehr arten- und blütenreich entwickelte Phytozönosen mit vorwiegendem Pioniercharakter, die erst in jüngerer Vergangenheit als Folge der umfangreichen Bautätigkeit entstanden sind.

Kleinflächig sind auch gesetzlich geschützte Therophytenrasen (Thero-Airion) eingestreut. Die Artengarnitur umfasst zahlreiche bemerkenswerte Arten ruderaler und halbruderaler Standorte wie Nepeta cataria, Onopordon acanthium, Potentilla norvegica, Plantago arenaria, Kickxia elatine.

Trotz der isolierten Lage und den hohen Störungseinflüssen stellen die Flächen teilweise wertvolle Sekundärstandorte für wertgebende Arten und Lebensgemeinschaften dar.

(3) Streuobstlandschaft mit Sandmagerrasen in der Kelsterbacher Feldflur (Biotopkomplex 2)

Die Biotopstruktur der Feldflur Kelsterbach, die mit einem kleinen Teil in das Untersuchungsge-biet Schwanheim hereinragt, wird von traditioneller landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. In der stark parzellierten Feldflur bilden unterschiedlich intensiv bewirtschaftete Äcker mit Ackerbra-chen, Wiesen und GrünlandbraAckerbra-chen, Gärten, Obstbaumzeilen, Streuobstbrachen und kleine Gehöl-ze ein kleinräumiges Nutzungs- und Biotopmosaik. Über das Gebiet verstreut, mit gewisser Kon-zentration im Osten, haben sich auf Sandanwehungen kleine Sandtrockenrasen mit gefährdeten Arten entwickelt, darunter Corynephorus canescens, Vicia lathyroides, Ornithopus perpusillus, Teesdalia nudicaulis, Jasione montana und Spergula morisonii. Die Feldgehölze, die sich zu ei-nem großen Teil aus brachgefallenen Streuobstzeilen entwickelt haben, sind reich an Totholz und Baumhöhlen. Nach § 15d HENatG gesetzlich geschützt sind in diesem Teil des Bearbeitungsge-bietes die kleinflächigen Sandmagerrasen sowie die Streuobst- und Gehölzkomplexe.

Im Dokument Untersuchungsgebiet Schwanheim (Seite 19-24)