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Analyse der Reaktionszeit in Abhängigkeit von den Sequenzeffekte

6. Ergebnisteil

6.2 Verhaltensdaten

6.2.4 Analyse der Reaktionszeit in Abhängigkeit von den Sequenzeffekte

- Kongruenz (prev.CC) bzw. Inkongruenz (prev.IC) des Prime-Durchgangs - Repetition oder Change von Prime zu Probe gefordert

- Kongruenz (CC) oder Inkongruenz (IC) des Probe Trials gegeben, analysiert.

Vorausgesetzt wird, wie beschrieben, die korrekte Beantwortung des Prime-Durchgangs. Zu-dem werden die Reaktionszeiten nur für ebenfalls korrekt beantwortete Probe-Durchgänge betrachtet. Die durchschnittlichen Reaktionszeiten sind in Abbildung 18 dargestellt, die dazu gehörigen Daten können der Tabelle A.1 entnommen werden.

Abbildung 18: Durchschnittliche Reaktionszeiten beider Gruppen für die genannten acht Bedingungen. (Fehler-indikatoren kennzeichnen Standardabweichung)

Es zeigt sich, dass die Kongruenz des vorangegangene Primes signifikanten Einfluss auf die Reaktionszeit des Probes hat (F(1,97)=13,42; p<0,001; die post-hoc Testung ergibt, dass, ist der Prime inkongruent, sich die Reaktionszeit signifikant erhöht, was unter Berück-sichtigung des Ergebnisses, dass kürzere Reaktionszeiten unter kongruenten Probetrials auf-treten, impliziert, dass die schnellsten Reaktionszeiten erfolgen, wenn auf einen kongruenten Prime wiederum ein kongruentes Trial folgt. Dieser Effekt differiert nicht innerhalb der Grup-pen (F(1,97)=0,92; p=0,34; Darüber hinaus besteht eine weitere nachweisbare In-teraktion zwischen der Kongruenz des Probes und des Primes (F(1,97)=0,92; p<0,001;

die sich innerhalb beider Gruppen nachweisen lässt (F(1,97)=0,43; p=0,51; :

0 100 200 300 400 500 600 700

Reaktionszeit in ms

Kontrollgruppe ADHS-Gruppe

Die Reaktionszeitdifferenz zwischen kongruenten und inkongruenten Probe Trials wird größer, wenn im Prime Trial Kongruenz gegenüber Inkongruenz vorlag. Auf einen inkongruenten Trial wird somit schneller reagiert wenn dieser auf einen bereits zuvor inkongruenten Trial folgt. Siehe dazu Abbildung 19 a und b.

 

Abbildungen 19a) und b): Die Reaktionszeit auf den aktuellen Trial wird durch die Kongruenz des Prime Trials beeinflusst. Die Reaktionszeitdiffferenz (b) zwischen kongruenten und inkongruenten Trials wird für beide Gruppen größer wenn das vorangegangene Trial kongruent war bzw. geringer wenn der Prime bereits inkongru-ent war. (Fehlerindikatoren kennzeichnen 95 % Konfidenzintervall)

Des Weiteren kann erneut der Einfluss der Anforderung Change oder Repetition belegt wer-den; die Reaktionszeit ist unter Change-Bedingungen im Mittel signifikant schneller (F(1,97)=86,64; p<0,001; Auch dieser Effekt zeigt keinen Gruppenunterschied (F(1,97)=0,06; p=0,81; .

 

Abbildung 20: Die Reaktionszeit ist unter Changebedingung gegenüber Repetition generell schnel-ler.(Fehlerindikatoren kennzeichnen 95 % Konfidenzintervall)

Ebenfalls kann der signifikante Einfluss der Kongruenz bzw. Inkongruenz im Probe-Durchgang bewiesen werden; die Reaktionszeit ist innerhalb beider Gruppen (F(1,97)=0,47;

0

Reaktionszeitdifferenz in ms Kontrollgruppe ADHS-Gruppe

0

p=0,48; schneller für kongruente als für inkongruente Trials (F(1,97)=1097,27;

p<0,001; post-hoc Testung

Zwischen dem Kongruenzmerkmal des Primes und dem Richtungsmerkmal Change oder Re-petition kann ein signifikanter Interaktionseffekt auf die Reaktionszeit nachgewiesen werden (F(1,97)=6,81; p<0,05; : Die post-hoc Testung zeigt, dass die kürzeste Reaktionszeit für die Kombination kongruenter Prime, Richtungswechsel (Change) gefordert, besteht, wäh-rend die längste Reaktionszeit für inkongruente Prime-Trials mit Richtungswiederholung (Repetition) beobachtet werden kannDieser Zusammenhang zeigt keine Gruppenunterschie-de (F(1,97)=0,32; p=0,58 Unabhängig davon, ob der Prime-Trial kongruent oder inkongruent war steigt die Reaktionszeit unter einer Richtungswiederholung gegenüber einem richtungswechsel an. Diese Differenz ist jedoch signifikant größer, wenn der Prime-Trial kon-gruent war.

  

Abbildungen 21a) und b): Die Reaktionszeitdifferenz zwischen Change und Repetition wird durch die Kongru-enz des Primes beeinflusst und ist geringer wenn ein inkongruentes Prime vorlag. (Fehlerindikatoren kennzeich-nen 95% Konfidenzintervall)

Ein Interaktionseffekt kann auch zwischen der Kongruenz des Primes und des Probes aufge-zeigt werden (F(1,97)=28,15; p<0,001; ; ist der vorangegangene Trial inkongruent, dann ist die RT im folgenden, kongruenten Trial langsamer als wenn der vorausgegangene Trial kongruent war. Wohingegen die RT des aktuell inkongruenten Trials nicht diesem Effekt unterliegt. Generell ist die Reaktionszeit signifikant geringer, wenn Kongruenz der Items in beiden Durchgängen vorliegt, als wenn beide inkongruente Trials aufweisen. Dieser Effekt ist ebenfalls in beiden Gruppen stabil (F(1,97)=0,43; p=0,51; 

Zwischen der Anforderung Change oder Repetition von Prime zu Probe und der Kongruenz

0

Repetition Change Repetition Change

prev_CC prev_IC

des Probe-Trials kann eine Beziehung bewiesen werden (F(1,97)=25,89; p<0,001; 

Unter inkongruenten Bedingungen steigt die Reaktionszeit gegenüber kongruenten Probe-Trials an. Diese Reaktionszeitdifferenz ist unter Repetitionbedingung signifikant größer als unter Changebedingung. Dieser Zusammenhang zeigt einen gruppenabhängigen Effekt: Die Reaktionszeitdifferenz zwischen inkongruenten und kongruenten Probe-Trials wird innerhalb der ADHS-Gruppe signifikant weniger durch den Faktor Repetition oder Change beeinflusst.

Zwar steigt die Reaktionszeit unter inkongruenten Trials wie bereits gezeigt auch für die Pro-banden der ADHS-Gruppe an, jedoch wird dies gegenüber der Kontrollgruppe, die einen deut-lichen Anstieg der Reaktionszeit zeigen, wenn unter Repetition ein inkongruenten anstelle eines kongruenten Trials zu beantworten ist, signifikant geringer durch die Anforderung Rich-tungswiederholung, also Change oder Repetition, moduliert. (F(1,97)=6,78; p<0,05; 

 

Abbildung 22: Vergleich der durchschnittlichen Reaktionszeitdifferenzen zwischen kongruenten und inkongruen-ten Trials unter Change und Repetition. Unter Repetition ist für die Kontrollprobanden die Differenz zwischen CC und IC größer als unter Change-Bedingung. (Fehlerindikatoren kennzeichnen 95 % Konfidenzintervall)

Summiert man nun die genannten Ergebnissen ergibt sich, unter Betrachtung des Zusammen-hangs aller drei Faktoren, also Kongruenz bzw. Inkongruenz des Prime-Trials, Richtungs-merkmal Change oder Repetition und Kongruenz bzw. Inkongruenz des Probe-Trials, eine signifikante Interaktion zwischen diesen (F(1,97)=22,09; p<0,001; die sich inner-halb der Gruppen nicht unterscheidet (F(1,97)=0,86; p=0,36; Demnach addieren sich die oben genannten Faktoren auf die Reaktionszeit, so dass die kürzeste durchschnittliche Reaktionszeit für die Bedingung: Prime Stimulus kongruent, Change gefordert, kongruenter Probe-Trial gemessen werden. Die Reaktionszeitdifferenz zwischen kongruenten und inkon-gruenten Probe-Trials wird durch zwei entscheidende Faktoren beeinflusst: Sie steigt bei Kongruenz des vorangegangenen Trials und bei einer Richtungswiederholung. Andersherum

0 20 40 60 80 100 120 140 160

Repetition Change

Reaktionszeitdifferenz in ms Kontrollgruppe ADHS-Gruppe

ist die Differenz zwischen kongruentem und inkongruentem Probe-Trial geringer wenn bereits ein inkongruenter Prime-Trial vorlag und ein Richtungswechsel gefordert war.

Abbildung 23: Dargestellt ist die Reaktionszeitdifferenz zwischen inkongruenten und kongruenten Trials in Ab-hängigkeit der Kongruenz des vorangegangenen Trials und der Konkordanz.

(Fehlerindikatoren kennzeichnen 95% Konfidenzintervall)