• Keine Ergebnisse gefunden

Die folgenden Punkte sollen Denkanstöße dazu leisten, wie Klimatechnologieangebote und die Bedarfe aus Schwellen- und Entwicklungsländern zum Klimaschutz und der Klima-anpassung besser aufeinander abgestimmt werden können und inwieweit der Technologietransfer verbessert werden kann.

Regionale Schwerpunkte identifizieren und als Ansatzpunkte für konkrete Maßnahmen zur Förderung von Technologietransfers nutzen

Konkrete Maßnahmen zur Förderung von Technologie-transfers sollten die Beobachtung von regionalen Schwer-punkten in den Bedarfen nach Klimatechnologien aufgrei-fen, um Angebot und Nachfrage für Klimatechnologien zusammenzubringen. Solche regionalen Schwerpunkte können als Ansatzpunkt für Workshops genutzt werden, um Anbieter (Unternehmen, Branchenvertreter) mit Nach-fragern (Akteuren aus den jeweiligen Ländern) zu verbin-den. Um Teilnehmer auf Seiten der Länder zu identifizieren, lassen sich Länderklassifikationen und weitere Länderdaten nutzen.

Beispielsweise könnten Workshops in Mittel- und Südame-rika zum Bereich Klimaschutztechnologien auf die Sektoren emissionsarme Mobilität und Transport und nachhaltige Abfall- und Kreislaufwirtschaft fokussieren. In den beiden Regionen Zentral- und Südamerika ergäbe sich eine Grund-gesamtheit von 20 möglichen Teilnehmerländern. Diese Auswahl könnte auf Basis von bestimmten Ländereigen-schaften (Urbanisierungsgrad, Grad der Motorisierung oder der Feinstaubbelastung) eingegrenzt werden. Auf Anbieter-seite kämen als Teilnehmer aus Deutschland aus dem Bereich Mobilität und Transport, Anbieter von Fahrzeugen und Antriebstechnologien, Anbieter von Logistikdienst-leistungen sowie Anbieter im Bereich Öffentlicher Perso-nennahverkehr (ÖPNV) in Frage, sowie im Bereich Abfall- und Kreislaufwirtschaft die German RETech Partnership und Unternehmen des Sektors.

Qualität der Informationen über Klimaschutz- und Klimaanpassungsbedarfe verbessern

Die Informationen über Bedarfe zu verschiedenen Technolo-gien im Klimaschutz und der Klimaanpassung wurden auf Basis der TNAs generiert. Dies sollte als erster Schritt zur Beschreibung einer sich entwickelnden, zukünftigen Nach-frageseite verstanden werden. Er ist aber mit einigen Ein-schränkungen verbunden, welche die Qualität der Informa-tionen mindern. Eine Reihe von Ansätzen erscheint geeignet, die Qualität der Informationen über die Bedarfe in den Schwellen- und Entwicklungsländern (Non-Annex I-Länder) zu verbessern. Diese können in zwei Gruppen eingeteilt wer-den: (1) Ansätze zur Verbesserung der TNAs selbst sowie (2) Ansätze zur Komplementierung der TNAs durch zusätz-liche Länderdaten.

z

z Der bisherige TNA-Erstellungsprozess führt dazu, dass nur die wichtigsten Sektoren beschrieben und damit ten-denziell überbetont werden. Aufgrund der Tatsache, dass in den TNAs meist zwei Sektoren beschrieben werden, können hierdurch Gemeinsamkeiten zwischen den Län-dern hervorgehoben werden. Ein Ansatz um die Nutzbar-keit der TNA zu verbessern, wäre mehr als zwei prioritäre Sektoren zu beschreiben. Für die Erstellung der TNAs würde dies aber zusätzlichen Ressourcenaufwand bedeu-ten, welcher entweder durch die Länder oder über das CTCN bereitgestellt werden müsste. Eine Alternative könnte die Beobachtung aufgreifen, dass innerhalb ein-zelner Regionen verschiedene Länder ähnliche Bedarfe zeigen. Dies bedeutet, dass regionale anstatt nationaler TNA erstellt werden könnten. So könnten Ressourcen gepoolt werden, so dass eine größere Bandbreite an Sektoren beschrieben werden könnte als bisher.

z

z Die Darstellung der Bedarfe auf Basis der TNAs kann durch Daten zu den einzelnen Ländern ergänzt werden, die die Bedarfe und Nachfragebedingungen genauer beschreiben. Die in der Studie durchgeführten Analysen verdeutlichen verschiedene Zusammenhänge zwischen Ländereigenschaften und Bedarfen an Technologien in unterschiedlichen Bedarfsfeldern eines Sektors.

Bestimmte Ländereigenschaften und Indikatoren sind dabei für einige Sektoren oder Technologien von großer, für andere von keiner Bedeutung. Im Rahmen einer offenen Datenbank können eine Vielzahl von Datensät-zen zu den Non-Annex I Ländern zusammengetragen werden, mit Hilfe derer sich die Nachfrage für Klima-technologien in bestimmten Bedarfsfelder und Sektoren genauer beschreiben lässt.

ABSCHLIESSENDE EMPFEHLUNGEN 31

Technologietransfer sollte die Unterschiede bei den Transferkapazitäten berücksichtigen

Die untersuchten Länder unterscheiden sich erheblich in ihren Transferkapazitäten, d. h. ihrer Fähigkeit zur erfolg-reichen Aufnahme und Nutzung von Klimatechnologien.

Diese Kapazitäten umfassen sowohl Innovationskapazitäten zum Umgang mit Technologien, als auch das Vorhanden-sein von notwendigen Infrastrukturen zur Nutzung dieser Technologien. Um Angebote und Nachfrage besser aufein-ander abzustimmen, sind die folgenden Handlungsansätze denkbar:

z

z Beobachtung und Analyse von Transferkapazitäten in den Ländern, z. B. das Vorhandensein von Infrastruk-turen, regulative Rahmenbedingungen, Innovations-kapazitäten, Ausbildungsniveau.

z

z Verbesserung der Trans ferkapazitäten in den Ländern, z. B. durch gezielte Maßnahmen der Entwicklungszu-sammenarbeit, Aufbau von Trainingsprogrammen, Unterstützung von Politiktransfer.

z

z Anpassung der Technologien an Zielmärkte: Innovati-onspolitik und Exportförderung kann darauf abzielen die Anpassung von Technologien an die Kontextbedin-gungen der Zielländer zu fördern, z. B. durch Entwick-lung von netzungebundener Stromversorgung auf der Basis erneuerbarer Energien.

Alle drei Handlungsansätze können parallel zueinander ver-folgt werden und haben jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die Beobachtung und Analyse von Transferkapa-zitäten ist in jedem Fall erforderlich und befähigt auch privatwirtschaftliche Akteure, auf den Märkten Aktivitäten zu entfalten. Die Verbesserung der Transferkapazitäten in den Ländern hat eine potentiell breite Wirkung, dürfte aber tendenziell langfristig wirksam sein. Die Anpassung von (High-Tech) Technologien an die Erfordernisse des Ziel-landes kann gegebenenfalls auch im Widerspruch zu dem Interesse stehen, möglichst avancierte Technologien zu handeln.

32

6 Quellen

Beucker, S., Clausen, J., Fichter, K., Jacob, K. & Bär, H. (2014).

Angebote und Bedarfe von Technologien und Dienstleis-tungen für Klimaschutz und Klimaanpassung, Studie zur Unterstützung des Klimatechnologietransfermechanismus des UN-CTCN und der nationalen Kontaktstelle zur Ver-besserung der Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern. Berlin. BMWi. Online unter http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,-did=672814.html

BMU (Hrsg.) (2012). GreenTech made in Germany 3.0:

Umwelttechnologie-Atlas für Deutschland. Berlin: BMU.

Comoconsult (2013). Endbericht Evaluierung der Export-initiative Energieeffizienz. Studie im Auftrag des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Technologie. Hamburg.

Online unter www.efficiency-from-germany.info/ENEFF/

Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/Zur_Exportiniti-ative/evaluierungsbericht_como.pdf?__

blob=publicationFile&v=2, Abruf Juli 2014.

Statistisches Bundesamt (2012). Dienstleistungen. Struktur-erhebung im Dienstleistungsbereich. Erbringung von frei-beruflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienst-leistungen. Wiesbaden: destatis.

EUROSTAT (2009). The environmental goods and services sector: A data collection handbook. 2009 edition. Eurostat Methodologies and Working papers. Luxembourg: Euro-pean Commission.

Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2007a).

Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribu-tion of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change.

Solomon, S., D. Qin, M. Manning, Z. Chen, M. Marquis, K.B.

Averyt, M. Tignor and H.L. Miller (eds.). Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA: Cambridge University Press.

Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2007b).

Climate Change 2007: Impacts, Adaptation and Vulnerabi-lity. Contribution of Working Group II to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. M.L. Parry, O.F. Canziani, J.P. Palutikof, P.J.

van der Linden and C.E. Hanson (eds). Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA: Cambridge University Press.

Nordwest2050-Konsortium (2010). Regionale Klimaszena-rien für die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nord-westen. Factsheet Nr. 1, Mai 2010. Bremen und Oldenburg:

Projektkonsortium “nordwest2050”.

UNFCCC – United Nations Framework Convention on Climate Change (2009). Second synthesis report on techno-logy needs identified by Parties not included in Annex I to the Convention. UN-FCCC-SUBSIDIARY BODY FOR SCIENTIFIC AND TECHNOLOGICAL ADVICE, Thirtieth session, Bonn, 1–10 June 2009, Item 4 of the provisional agenda Development and transfer of technologies (FCCC/

SBSTA/2009/INF.1).

UNFCCC – United Nations Framework Convention on Cli-mate Change (2013). Third synthesis report on technology needs identified by Parties not included in Annex I to the Convention. United Nation Framework Convention on Climate Change, Subsidiary Body for Scientific and Techno-logical Advice, Thirty-ninth session, Warsaw, 11–16 Novem-ber 2013. Online unter http://unfccc.int/resource/

docs/2013/sbsta/eng/inf07.pdf, Abruf Juli 2014.

Verband der beratenden Ingenieure (VBI 2014). Außenwirt-schaftliche Petita der den Außenwirtschaftstag tragenden Verbände. Online unter http://www.vbi.de/uploads/media/

Aussenwirtschaftstag_gemeinsames_Papier__5___2___4_.pdf, Abruf Juli 2014.

Weiß, R. & Fichter, K. (2013). Green Economy Gründungs-monitor. Konzeptstudie und Piloterhebung. Abschlussbe-richt. Online unter http://www.borderstep.de/wp-content/

uploads/2014/06/Green_Economy_Gruendungsmonitor.pdf, Abruf Juli 2014.

www.bmwi.de

www.bmwi.de