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Um die PosenPnund LandmarkenLnpräzise und konsistent schätzen zu kön-nen, wird ein hoher Verknüpfungsgrad der KartenkorrespondenzenΘn ange-strebt, sodass möglichst viele Merkmale zu jeweils einer Landmarke korres-pondieren. Außerdem sollten die Merkmalskorrespondenzen möglichst frei von Ausreißern sein. Wie in Abschnitt 4 gezeigt, kann durch eine genauere Schätzung der KartenposenPnwiederum der Verknüpfungsgrad von Θn ge-steigert und die Wahrscheinlichkeit für Ausreißer verringert werden, da die geometrischen Annahmen zur Merkmalsassoziation besser erfüllt sind. Der in diesem Abschnitt vorgestellte Prozessablauf stellt eine mehrschrittige, aufein-ander aufbauende Ausführung von Parameterschätzungs- und Merkmalsasso-ziationsschritten dar. Die dabei erzielten Zwischenergebnisse der zu schätzen-den Fahrzeugposen werschätzen-den zur gemometrischen Merkmalsassoziation gemäß Abschnitt 4.1.3 verwendet, wodurch der Verknüpfungsgrad der Merkmalskor-respondenzen gesteigert wird. Im nachfolgenden Schritt steigert dies

wieder-

Abbildung 6.2:Ablauf der Aktualisierung der KartendatenbankMn durch die Integration von AufnahmesequenzSn+1.

um die Genauigkeit der Parameterschätzung.

Die Generierung der Karte erfolgt vollautomatisch und skaliert für beliebig große Gebiete und beliebig viele Aufnahmesequenzen. Abbildung 6.2 zeigt die drei wesentlichen Schritte zur Integration einer neuen Aufnahmesequenz Sn+1in die bestehende KartendatenbankMn.

Im ersten Schritt, der in Abschnitt 6.1.1 beschrieben ist, wird die neue Aufnah-mesequenzSn+1unabhängig von der bestehenden DatenbankMn vorverarbei-tet, woraus eine Schätzung der gefahrenen TrajektorieTSn+1und Merkmalskor-respondenzenΘSn+1 resultieren, die ausschließlich Merkmale zwischen aufge-zeichneten Bildern ausSn+1verknüpfen.

Im zweiten Schritt wird die AufnahmesequenzSn+1zur bestehenden Karten-datenbankMnreferenziert. Das Ergebnis dieses Schrittes sind Merkmalskor-respondenzenΘs,k, welche die MerkmalskorrespondenzenΘSn+1 zu den be-stehenden KartenmerkmalskorrespondenzenΘnassoziieren. Außerderm wer-den PosendifferenzenDs,kberechnet, welche die Trajektorienposen ausTSn+1 präzise zu den KartenposenPnreferenzieren. Abschnitt 6.1.2 erläutert diesen Prozessschritt.

Im letzten Schritt, der in Abschnitt 6.1.3 beschrieben ist, werden die finalen KartenposenPn+1 durch Lösen eines Posendifferenzenausgleichs unter Ver-wendung der zuvor bestimmten Posendifferenzen berechnet. Auf Basis der

Odometrie Bündel-Gefensterter

Optimierung

Ringschluss-Sn+1

Mn

Θseq

Θrs ausgleich

TSn+1

Abbildung 6.3:Prozessschritte der Sequenzaufbereitung.

aktualisierten Kartenposen Pn+1werden die finalen Kartenlandmarken Ln+1 trianguliert.

6.1.1 Sequenzaufbereitung

Abbildung 6.3 zeigt die Prozessschritte der kartenunabhängigen Vorverarbei-tung der neuen AufnahmesequenzSn+1. Durch Odometrie und einen darauf-folgenden gleitenden Bündelblockausgleich gemäß Abschnitt 5.1.1 wird eine initiale SchätzungTSn+1 der gefahrenen Trajektorie berechnet. Dafür werden MerkmalskorrespondenzenΘseqzwischen konsekutiven Bildern jeder Kame-ra des MKS bestimmt. Umfasst das MKS mehrere KameKame-ras mit hinreichen-der Sichtfeldüberlappung, werden zusätzlich Merkmale zwischen Bilhinreichen-dern ver-schiedener Kameras zum gleichen Zeitpunkt assoziiert. Außerdem wird eine Ringschlusslokalisierung gemäß Abschnitt 5.2.2 durchgeführt und darauf ba-sierend Posendifferenzen zwischen benachbarten Ringschlussposen abgelei-tet.

Mit den Ringschlussposendifferenzen und den sequentiellen Posendifferen-zen, die sich aus der initialen TrajektorienschätzungTSn+1 ergeben, wird ein Posendifferenzenausgleich gelöst. Daraus resultiert eine verbesserte und in sich konsistente TrajektorienschätzungTSn+1, die zur robusten Bestimmung der Merkmalskorrespondenzen Θrs zwischen benachbarten Ringschlussbil-dern gemäß Abschnitt 4.1.3 verwendet wird. Die globale Verknüpfung aller in diesem Schritt berechneten Merkmalskorrespondenzen gemäß Abschnitt 4.3 ergibt die SequenzmerkmalskorrespondenzenΘSn+1.

Pre- Karte-

Abbildung 6.4:Ablauf der Sequenz-Karte-Assoziation.

6.1.2 Sequenz-Karte-Assoziation

In diesem Prozessschritt werden die Posen der SequenztrajektorieTSn+1 hoch genau zu den KartenposenPnreferenziert. Dazu werden die Merkmalskorre-spondenzenΘs,kberechnet, die einen Teil der SequenzkorrespondenzenΘSn+1

zu den Kartenkorrespondenzen Θn assoziiert. Abbildung 6.4 zeigt die dazu durchgeführten Prozessschritte, die im Folgenden beschrieben werden:

1. Prereferenzierung

Im ersten Schritt wird die AufnahmesequenzSn+1in die bestehende Lo-kalisierungskarte MnL gemäß Abschnitt 5.2.2 lokalisiert, wodurch sich die LokalisierungstrajektorieTSloc

n+1 ergibt. Die TrajektorieTSloc

n+1 umfasst somit kartenrelative Lokalisierungsposen zu allen Aufnahmezeitpunk-ten ausSn+1, die erfolgreich mit der LokalisierungskarteMnLlokalisiert werden konnten. In der Regel sind das Abschnitte der Aufnahmese-quenzSn+1, in denen bereits kartiertes Gebiet befahren wurde. In diesen Bereichen werden PosendifferenzenDlocnn zwischen benachbarten Fahr-zeugposen aus den Kartenposen Pn und der Lokalisierungstrajektorie TSloc

n+1 berechnet. Diese werden daraufhin in einem Posendifferenzenaus-gleich verwendet, dessen Lösung die TrajektorieTSpreref

n+1 ergibt, die initial alle Posen ausSn+1konsistent zu den KartenposenPnreferenziert.

2. Sequenz-Karte-Merkmalsassoziation

Auf Basis der initial referenzierten Trajektorienposen TSpreref

n+1 werden die Merkmalskorrespondenzen Θs,k durch die geometrische Assozia-tion gemäß Abschnitt 4.1.3 berechnet. Die Merkmalskorrespondenzen Θs,k assoziieren Merkmale aus den Kartenmerkmalskorrespondenzen Θn zu den Merkmalen aus den zuvor berechneten Sequenzmerkmals-korrespondenzen ΘSn+1, wodurch der Verknüpfungsgrad im Vergleich zur Merkmalsassoziation ausschließlich auf Basis der Lokalisierung ge-steigert wird.

3. Cluster-Optimierung

Zur Verbesserung der Konsistenz der ReferenzierungTSpreref

n+1 durch die Lokalisierung werden Trajektoriencluster aus der Sequenztrajektorie TSn+1 mit benachbarten Trajektorienclustern aus den Kartenposen Pn gepaart. Durch Lösen lokaler Clusterausgleichsprobleme gemäß Ab-schnitt 5.1.2 werden die gepaarten Trajektoriencluster präzise aneinan-der angepasst. Die aktualisierten KartenkorrespondenzenΘn+1, die sich aus der Verknüpfung der bestehenden Kartenkorrespondenzen Θnmit den Sequenzmerkmalskorrespondenzen ΘSn+1 und den Merkmalskor-respondenzen Θs,k ergeben, werden dabei als Messungen verwendet.

Das Ergebnis der Clusteroptimierung sind aus den optimierten Clustern abgeleitete PosendifferenzenDs,k.

6.1.3 Finale Parameterschätzung

Die letzten beiden Schritte der Kartengenerierung sind in Abbildung 6.5 dar-gestellt. Die finalen KartenposenPn+1werden durch Lösen eines Posendiffe-renzenausgleich bestimmt. Als Messungen werden die Posendifferenzen aus der SequenztrajektorieTSn+1 und die PosendifferenzenDs,kverwendet, die die Posen der Sequenztrajektorie zu den bestehenden KartenposenPn referenzie-ren. Die KartenposenPnwerden dem Ausgleichsproblem als fixe Parameter hinzugefügt, sodass sich die Trajektorienposen ausSn+1an die Kartenposen anpassen. Liegen zusätzlich GNSS-Messungen vor, können diese ebenfalls im Posendifferenzenausgleich berücksichtigt werden, wodurch die Kartenposen georeferenziert werden können. Schlussendlich werden die LandmarkenLn+1

auf Basis der MerkmalskorrespondenzenΘn+1und KartenposenPn+1gemäß Abschnitt 5.2.4 trianguliert.

ausgleich

Posendifferenzen-triangulation

Landmarken-Sn+1

Θn+1

Ln+1 Pn

Pn+1

Pn+1 TSn+1

Ds,k

Mn

Abbildung 6.5:Ablauf der finalen Parameterschätzung.