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Die A. oviductalis media wird nach FREEDMAN u. STURKIE (1963) und HODGES (1965) als “A. hypogastrica“ sowie von GERTNER (1969) als “A. oviductus media“ bezeichnet.

Ihr Ursprung wird in der Literatur sehr unterschiedlich beschrieben. Überwiegend wird die A.

ischiadica sinistra genannt (FREEDMAN u. STURKIE 1963; GERTNER 1969; KING u.

McLELLAND 1975; BAUMEL et al. 1979; HASHIMOTO et al. 1986; WAIBL u.

SINOWATZ 1992 b; SALOMON 1993 ), wobei ein gemeinsamer Ursprung mit oder aus der A. renalis media sinistra bzw. der A. renalis caudalis sinistra zusätzlich angegeben wird (GERTNER 1969; BAUMEL et al. 1979; HASHIMOTO et al. 1986; WAIBL u. SINOWATZ 1992 b; STORCH u. WELSCH 1999; HUMMEL 2000).

SCHWARZE (1979) nennt die A. ischiadica externa sinistra als Ursprungsgefäß der A.

oviductalis media. Die der A. oviductalis media entsprechende “A. hypogastrica“ entspringt nach HODGES (1965) zwischen der A. renalis media sinistra und der A. renalis caudalis sinistra aus der A. ischiadica sinistra; er erwähnt jedoch auch einen gelegentlichen Ursprung aus der A. femoralis sinistra, die nach WAIBL u. SINOWATZ (1992 b) die Fortsetzung der A. iliaca externa sinistra darstellt.

Das Versorgungsgebiet der A. oviductalis media umfasst den kaudalen Bereich des Magnum, den Isthmus und den kranialen Uterusabschnitt (KING u. McLELLAND 1975; WAIBL u.

SINOWATZ 1992 a; SALOMON 1993). Aus der A. oviductalis media entspringen als aszendierende und deszendierende Äste im Gekröse die A. oviductalis marginalis ventralis und dorsalis (BAUMEL et al. 1979). Die A. oviductalis media ist nach HASHIMOTO et al.

(1986) bei der Wachtel konstant ausgebildet und verläuft an der medialen Seite des Lig.

dorsale oviductus ventral. Sie ist in der Legephase großlumig und stark gewunden, wohingegen sie bei juvenilen Tieren nicht immer darstellbar ist (HASHIMOTO et al. 1986).

Die A. oviductalis media gibt folgende Äste ab: Aa. magni, Aa. isthmi, A. uterina lateralis und medialis (BAUMEL et al. 1979; SCHWARZE 1979). Am Uterus sind diese Arterien an der lateralen Seite deutlich stärker entwickelt als an der medialen Seite. WAIBL u.

SINOWATZ (1992 a) erwähnen ebenfalls die Abgabe von Aa. uterinae laterales und mediales, die sich als “Bügeläste“ sowohl dorsal als auch ventral mit der A. oviductalis caudalis verbinden und so den Uterus umschließen. Alle diese Arterien sind in ihrem Verlauf, ihrem Versorgungsgebiet und ihrer Stärke, auch innerhalb einer Spezies, als höchst variabel beschrieben worden (BAUMEL et al. 1979).

Die A. oviductalis media teilt sich beim Huhn fächerförmig innerhalb des Lig. dorsale oviductus und endet mit vielen Zweigen in der Wand des Oviductus; einer dieser Äste überschreitet den Oviductus auf der linken Seite, um sich im Lig. ventrale oviductus zu verzweigen (MAUGER 1941). Die A. oviductalis media beteiligt sich an der Arkadenbildung im Lig. dorsale oviductus, da sie kranial mit dem, das Infundibulum versorgenden, Ast der A.

ovarica, und kaudal mit einem Ast der “A. pudendalis interna“ anastomosiert (WESTPFAHL 1961).

Bei Erreichen des Uterus gibt die A. oviductalis media nach FREEDMAN u. STURKIE (1963) eine “A. uterina anterior“ und eine “A. uterina superior“ (s. Abb. 3) ab. Die “A. uterina anterior“ teilt sich und versorgt beide Seiten des Uterus, d. h. es gibt eine “A. uterina anterior lateralis“ und eine “A. uterina anterior medialis“. Die “A. uterina anterior“ wendet sich nach Kreuzen des Uterus kaudal und wird dann “A. uterina inferior“ genannt. Es bestehen zahlreiche Anastomosen zur “A. uterina lateralis“ (FREEDMAN u. STURKIE 1963).

Abb. 3: Schematische Darstellung der Blutgefäßversorgung des Uterus beim Huhn, modifiziert nach FREEDMAN u. STURKIE (1963).

2 A. ischiadica sinistra, 2’ A. renalis media sinistra, 2’’ A. renalis caudalis sinistra, 2.1 ”A.

hypogastrica”, 2.1’ ”A. uterina anterior”, 2.1’’ ”A. uterina lateralis”, 2.1’’’ ”A. uterina superior”, 2.1IV ”A. uterina inferior”, 3 A. iliaca interna, 3’ A. pudenda, 3’’ lateraler Ast geht über in A. cloacalis sinistra, 3’’’ A. pelvina sinistra (medialer Ast der A. iliaca interna sinistra), 3IV ”A. uterina media”, 3V ”A. uterina posterior”, 4 A. coccygea

Eine “A. uterina lateralis“ entspringt normalerweise aus der “A. uterina anterior“, nur in wenigen Fällen aus der “A. uterina superior“ (FREEDMAN u. STURKIE 1963; SCHWARZE 1979; SALOMON 1993).

Die “ A. hypogastrica“, die der A. oviductalis media entspricht, versorgt nach HODGES (1965) beim Huhn die mittleren und kaudalen Abschnitte des Magnum. Sie verläuft ventrokaudal durch das Lig. dorsale oviductus, bis sie die dorsale Oberfläche des Oviductus erreicht und dort drei bis sechs Äste zur Versorgung der kaudalen Magnumabschnitte und des Isthmus entlässt. Die Hauptäste benennt er als “A. uterina anterior lateralis“, “A. uterina anterior medialis“ und “A. uterina superioris“.

Die “A. uterina anterior lateralis“ verläuft als ein Hauptast im Normalfall vertikal auf der lateralen Seite des Uterus. An der kranialen Seite des Gefäßes entspringen mehrere kleine

Zweige und versorgen den Übergangsbereich von Isthmus zu Uterus. Es treten häufig Anastomosen mit Arterien auf, die den kaudalen Abschnitt des Isthmus versorgen. Bei Erreichen der ventralen Fläche des Uterus teilt sich die “A. uterina anterior lateralis“ in zwei Äste: die kranial verlaufende “A. oviductalis inferior“, um den ventralen Isthmus zu versorgen, und die “A. uterina inferior“ kaudal zu der ventralen Uterusfläche. Ebenso wie FREEDMAN u. STURKIE (1963) beschreibt HODGES (1965) für das Nutzgeflügel eine “A.

uterina anterior medialis“; jedoch ist sie schwächer als ihr laterales Pendant.

Da die Ente keine “A. uterina superior“ besitzt, entspringt die “A. uterina lateralis“ bei ihr direkt aus der “A. hypogastrica“ und anastomosiert mit der “A. uterina posterior“.

Bei 14 von 58 Hühnern, in denen die “A. uterina inferior“ gut entwickelt ist, findet HODGES (1965) Äste zur Ventralfläche der Vagina und in sechs Fällen endet sie ventral an der Vagina und anastomosiert mit der vaginalen Arterie.

Die “A. uterina lateralis“ entspringt beim Huhn nach HODGES (1965) in der Hälfte der Fälle aus der “A. uterina superior“ und bildet fast immer Anastomosen mit der “A. uterina inferior“. Das Gefäß endet meist bei der Verbindung mit der “A. uterina posterior“, kann aber nach dieser Anastomosierung auch weiter kaudal laufen, wo sie z. T. die Vagina erreicht.

Bisweilen bildet sie Anastomosen mit vaginalen Arterien und wird dann in “A.

uterovaginalis“ umbenannt. Bei zwei Enten entspringt die “A. uterina lateralis medialis“ aus einem Ast der A. iliaca interna sinistra und ist damit der A. uterina media des Huhnes ähnlich (HODGES 1965). Die A. oviductalis media beteiligt sich durch Anastomosen an der Bildung der Aa. marginales dorsales bzw. ventrales im Ligg. dorsale bzw. ventrale oviductus. Beim Huhn besteht im Lig. dorsale oviductus eine zusätzliche Anastomose mit der A. oviductalis cranialis, die als A. anastomotica bezeichnet wird (WAIBL u. SINOWATZ 1992 b).

Für die “A. oviductus media“ der Gans beschreibt GERTNER (1969) eine Aufteilung in zwei gleichstarke Äste: Der R. cranialis anastomosiert mit dem R. ventralis des R. cranialis der “A.

oviductus cranialis“; nach kaudal setzt sich die Arterie in die A. uterina ventralis fort. Der R.

caudalis teilt sich bei Ankunft am Uterus in zwei Äste, wovon einer lateral, der andere medial am Uterus verläuft. Beide anastomosieren mit der jeweiligen A. uterina dextra bzw. sinistra.