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7 Übereinstimmung mit den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung (C1)

In Anlehnung an die vom seco in seiner Arbeitshilfe verwendete „Checkliste" soll im Folgen-den die Vereinbarkeit des vorliegenFolgen-den Umsetzungsprogramms mit Folgen-den Grundsätzen der Nachhaltigkeit überprüft werden. Mit den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt be-rücksichtigt die Analyse dabei gleichermassen die drei Zieldimensionen eines zettgemässen Nachhaltigkeitsverständnisses. Im Zusammenhang der Regionalentwicklung kommt zwar der Frage nach dem wirtschaftlichen Erfolg entsprechender Förderanstrengungen zentrale Be-deutung zu. Nicht zuletzt im Interesse eines anhaltenden wirtschaftlichen Erfolgs ist es je-doch unerlässlich, die möglichen Folgen der geplanten Interventionen möglichst breit, d. h.

unter Einbezug sozialer und ökologischer Aspekte, abzuschätzen.

Wirtschaft

Kriterien Beschreibung Beurteilung

Einkommen und Beschäftigung erhal-ten und den Bedürfnissen entspre-chend mehren unter Berücksichtigung einer sozial- und raumverträglichen Verteilung

Hauptziel des Umsetzungsprogramms ist die Stärkung der wirtschaftlichen Wertschöpfung im vorgesehenen Wirkungsperimeter und damit die langfristige Sicherung von Einkom-men und Beschäftigung Mit dem Kanton Un und insbesondere gewissen seiner Teilräume umfasst der Wirkungsperimeter einen im ge-samtschweizerischen Vergleich struktur-schwachen Raum, der wirtschaftliche Wachs-tumsimpulse dringend benötigt

Das Produktivkapital, basierend auf dem Sozial- und Humankapital, min-destens erhalten und qualitativ meh-ren

Mit der angestrebten wirtschaftlichen Bele-bung wird nicht zuletzt die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften erhöht und somit die Voraussetzung für die Vermeidung eines regionalen „brain drain" geschaffen. Ganz all-gemein bewirkt die konsequente Ausrichtung des Umsetzungsprogramms auf regionale Po-tenziale die Aktivierung und somit Stärkung des vorhandenen Produktivkapitals

Wettbewerbsfähigkeit und Innovati-onskraft der Wirtschaft verbessern

Auch in dieser Hinsicht bewirkt die Aktivierung regionaler Potenziale - begleitet durch die neu zu schaffenden Regionalmanagement-strukturen - eine Verbesserung der Situation Besonders die beabsichtigte Stärkung von Akteursnetzwerken schafft die Voraussetzung für grössere Wettbewerbsfähigkeit und mehr Innovation dank einer Intensivierung des regi-onalen Ideen- und Erfahrungsaustauschs In der Bestimmung der Wirtschaft

pn-märdie Marktmechanismen (Preise)

Die Umsetzungsphase der im Programm ge-bündelten Projekte kann vorübergehend eine

unter Berücksichtigung der massge-benden Knappheitsfaktoren und ex-ternen Kosten wirken lassen.

Verzerrung reiner Marktprozesse mit sich bringen Die Vorgabe, dass Projekte nach Ab-lauf ihrer Unterstützung im Rahmen des Um-setzungsprogramms auch finanziell selbsttra-gend sein müssen, gewährleistet jedoch lang-fristig das Funktionieren und den Einfluss der Marktmechanismen auf die regionale Wirt-schaftsstruktur

Ein Wirtschaften der öffentlichen Hand, das nicht auf Kosten zukünfti-ger Generationen erfolgt (z.B. Schul-den, vernachlässigte Werterhaltung)

Die Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Siche-rung der Lebensgrundlagen zukünftiger Ge-nerationen, insbesondere in peripheren Räu-men. Die bei der Realisierung des Umset-zungsprogramms anfallenden Kosten sind gemessen an den zu erwartenden Effekten und indirekten Mittelrückflüssen (z B m Form zukünftiger Steuermehreinnahmen) als ver-hältnismässig einzustufen

Gesellschaft

Kriterien Beschreibung Beurteilung

Gesundheit und Sicherheit der Men-schen in umfassendem Sinne schüt-zen und fordern.

Die im Umsetzungsprogramm festgelegte Strategie verursacht keine unmittelbare Wir-kung im Sinne dieses Kriteriums

Bildung und damit Entwicklung sowie Entfaltung und Identität der Einzelnen gewährleisten.

Eine bessere wirtschaftliche Lage verhilft der betroffenen Bevölkerung zu grösseren Entfal-tungsmöglichkeiten auch auf individueller Ebene Die Forderung von Unternehmertum und Eigeninitiative leistet ebenfalls einen Bei-trag hinsichtlich dieses Kriteriums

Die Kultur sowie die Erhaltung und Entwicklung gesellschaftlicher Werte und Ressourcen im Sinne des Sozial-kapitals fordern

Wesentliches Instrument des Umsetzungspro-gramms zur Erreichung seiner Ziele ist die Vernetzung von relevanten Akteuren. Insofern ist von einer Stärkung des Sozialkapitals aus-zugehen Ferner darf angenommen werden, dass mit einer Verbesserung der wirtschaftli-chen Situation auch ganz allgemein eine In-tensivierung des gesellschaftlichen Lebens in einem Teilraum einhergeht.

Gleiche Rechte und Rechtssicherheit für alle gewährleisten, insbesondere die Gleichstellung von Frau und Mann, die Gleichberechtigung bzw.

den Schutz von Minderheiten sowie die Anerkennung der Menschenrech-te.

Die im Umsetzungsprogramm festgelegte Strategie verursacht keine unmittelbare Wir-kung im Sinne dieses Kriteriums

Die Solidantät innerhalb und zwi-schen den Generationen sowie global fördern.

Das Umsetzungsprogramm leistet einen wich-tigen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft in peripheren und/oder potenzialarmen

Kan-tonsteilen und basiert somit auf dem Grund-gedanken der innerkantonalen Solidarität Im-pulse zur langfristigen Stärkung der Wirt-schaftsleistung stehen für die Solidarität zwi-schen heutigen und zukünftigen Generatio-nen.

Umwelt

Kriterien Beschreibung Beurteilung

Naturräume und Artenvielfalt erhalten. Verschiedene Projekte sind mit Eingriffen in den Naturraum verbunden und haben somit zunächst negative Auswirkungen auf Natur-raume und Artenvielfalt. Diese Auswirkungen werden jedoch durch sorgfältige Projektaus-wahl und -Umsetzung, sowie ggf. durch ge-eignete flankierende Massnahmen minimiert Den Verbrauch erneuerbarer

Res-sourcen unter dem Regenerationsni-veau bzw. dem natürlichen Anfall hal-ten

Insbesondere bei der Umsetzung der Stoss-richtung „Exporte natürlicher Ressourcen" ist auf die Einhaltung dieses Kriteriums zu ach-ten. Nicht nachhaltig ausgestaltete Projekte sind von einer Förderung im Rahmen dieses Umsetzungsprogramms grundsätzlich ausge-schlossen (vgl Kriterien der Projektauswahl) Den Verbrauch nicht erneuerbarer

Ressourcen unter dem Entwicklungs-potenzial von erneuerbaren Ressour-cen halten.

Wiederum gilt diesbezüglich der Umsetzung der Stossrichtung „Exporte aus natürlichen Ressourcen" besonderes Augenmerk (s o ).

Die Belastung der natürlichen Umwelt und des Menschen durch Emissionen bzw Schadstoffe auf ein unbedenkli-ches Niveau senken

Als Folge von grösserer wirtschaftlicher Aktivi-tät (insb. im Bereich des Tourismus) ist mit wachsendem Verkehrsaufkommen zu rech-nen, welches aber durch begleitende, nicht NRP-relevante Massnahmen hinsichtlich Lärm- und Schadstoffemissionen wei-testmöghch abgefedert werden soll

o/-Die Auswirkungen von Umweltkatast-rophen reduzieren und Unfallnsiken nur insoweit eingehen, als sie auch beim grösstmöglichen Schadenser-eignis keine dauerhaften Schaden über eine Generation hinaus verursa-chen.

Die vorgesehene kombinierte Nutzung von Natur- und Kulturlandschaften durch Touris-mus und Land- bzw Fortwirtschaft bildet die ökonomische Grundlage für Realisierung und Fortführung eines wirksamen Schutzes vor Umweltrisiken auch in peripheren Räumen

Die Gesamtbeurteilung des Umsetzungsprogramms (vgl. Abb. 13) ergibt für den Bereich Wirtschan ein insgesamt sehr positives Resultat, wobei jedoch dem Funktionieren von Wett-bewerbsprinzip und Marktprozessen zumindest langfristig Beachtung geschenkt werden muss. Die erwarteten Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Bereich sind schwächer aus-geprägt. Eine positive Wirkung im Sinne der Nachhaltigkeit erscheint hier insbesondere im Hinblick auf die Solidarität zwischen den Generationen besonders plausibel, da mit dem

vor-liegenden Umsetzungsprogramm die zukünftigen Lebensgrundlagen gerade in peripheren Räumen verbessert werden können. Hinsichtlich der Umwelt sind weitgehend keine oder nur geringe Einflüsse zu erwarten. Allenfalls problematisch erscheint lediglich die Möglichkeit steigender Lärm- und Schadstoffemissionen als Folge einer Verkehrszunahme, die mit grös-serer wirtschaftlicher Aktivität im Kanton und seinen Regionen verbunden ist.

Das Umsetzungsprogramm darf vor dem Hintergrund dieser Analyse in seiner Gesamtheit als nachhaltig ausgerichtet gelten. Eine besondere Rolle kommt dabei der Auswahl der ein-zelnen Projekte zu, die in seinem Rahmen realisiert werden sollen. Die entsprechende Krite-rienliste (vgl. Abschnitt 5.1.1) sieht vor, dass jedes einzelne Projekt den Kriterien der nach-haltigen Entwicklung entsprechen muss oder ggf. von Massnahmen zu flankieren ist, welche die Einhaltung dieser Forderung ermöglichen. Inwiefern künftig Optimierungen des Umset-zungsprogramms unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit notwendig sein werden, ist Gegenstand einer Beurteilung nach vier Jahren. Derzeit drängen sich keine diesbezüglichen Massnahmen auf.

WirtschaftGesellschaftUmwelt

Einkommen / Beschäftigung Produktiv kapital

Wettbewerbsfähigkeit / Innovation Marktmechanismen

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit Gesundheit und Sicherheit Bildung

Sozial kapital

Gleiche Rechte / Rechtssicherheit Solidarität

Naturräume / Artenvielfalt Erneuerbare Ressourcen Nicht erneuerbare Ressourcen Emissionen / Schadstoffe

Umweltkatastrophen / Unfallrisiken

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Abb. 13. Gesamtfaeurteilung Nachhaltigkeit Quelle: eigene Darstellung

8 Abstimmung und Kohärenz mit den kantonalen