18.12.2018 Gebiet FFH Kinzig-Murg-Rinne und Kraichgau bei Bruchsal
Erfassungseinheit Nr. 26917311300092
Erfassungseinheit Name Östlicher Teil des Grötzinger Baggersees als Characeengewässer
LRT/(Flächenanteil): 3140 - Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen (100%)
Interne Nr. - Feld Nr. C131
Teilflächenanzahl: 1 Fläche (m²) 131777
Kartierer Vogt-Rosendorff, Christoph Erfassungsdatum 14.09.2016 Anzahl Nebenbogen: 0
Beschreibung Die Erfassungseinheit umfasst den gesamten östlichen Teil des Grötzinger Baggersees, der Teil des NSG
"Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen" ist. Die Auskiesung wurde 1986 beendet, seitdem unterliegt dieser Teil des Sees außer einer angepassten fischereilichen Nutzung keiner anderen regulären Nutzung. Der hier beschriebene östliche Teil des Sees, der durch eine nur schmale Verbindung mit dem stärker durch
Freizeitaktivitäten geprägten westlichen Teil verbunden ist, ist vollständig von großflächigen Waldbeständen – in vielen Teilen Bruchwäldern – umgeben. Um den See herum führt ein stark frequentierter Waldweg, der auch hier im östlichen Seeteil meist recht nahe am Ufer entlangführt. Am Nordufer des östlichen Seeteils wurde als Naturschutzmaßnahme eine Steiluferwand gestaltet, die insbesondere dem Eisvogel als Brutwand dienen soll;
im Rahmen dieser Maßnahme sind zu beiden Seiten der Steiluferwand auch kleinflächige Flachwasserbereiche entstanden.
Das Gewässer selbst weist fast überall steile Ufer und einen vom Ufer aus meist der schnell auf bis ca. 15 m abfallenden Gewässerboden auf. Ein Großteil des Seegrundes ist mit Armleuchteralgen bewachsen, neben ausgedehnten Grundrasen weist das Gewässer auch eine ausgeprägte Tauchblattvegetation auf, die untere Makrophytengrenze liegt bei etwa 9 m. Bei der Betauchung des Sees wurden deutliche Fraß- und Wühlschäden (sog. Fraßkrater) an der Wasservegetation beobachtet, die durch benthivore Fische verursacht werden. Die Wasservegetation des Sees, die in hohem Maße von Characeen (Armleuchteralgen) dominiert wird, ist als mäßig artenreich bis artenreich zu bezeichnen, wobei für den Lebensraumtyp charakteristische oligo- bis mesothraphente Arten auch unter den Characeen nur eingeschränkt vorhanden sind (z.B. Chara aspera).
Eutraphente Arten wie Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) oder Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum) sind dagegen als Störzeiger zu bewerten, sie treten im Grötzinger Baggersee mit relevantem Anteil auf.
Der Grötzinger Baggersee ist insgesamt als mesotrophes Gewässer zu charakterisieren, mit allerdings eutrophen Bedingungen im Hypolimnion. Als wichtigste Beeinträchtigung ist daher die Belastung mit Phosphat durch Grundwassereintrag und aus dem Niederschlag zu betrachten, als weitere Nährstoffquellen sind Falllaubeintrag, Wasservögel, Freizeitnutzung, fischereiliche Nutzung und ggf. Dränwasser zu nennen. Weitere Beeinträchtigungen bestehen durch Störung von Uferbereichen durch unerlaubte Freizeitnutzung (Baden) und durch Anglerplätze – beides allerdings in diesem Teil des Sees nur in geringem Maße. Außerdem besteht eine sichtbare Beeinträchtigung der Unterwasservegetation durch benthivore Fische, vor allem Karpfen, eventuell auch durch Brachsen.
Erhaltungszustand Bewertung
Bewertung Bemerkung
Arteninventar B LRT-typische Artensprektrum eingeschränkt vorhanden, Störzeiger (eutraphente Arten) in beeinträchtigender Menge.
Habitatstruktur B Vegetationszonierung insgesamt eingeschränkt (bis stark eingeschränkt), Trophie mäßig eutrophiert, Ufer sind zwar unbefestigt, aber mit wenig naturnahen Strukturen
Beeinträchtigung C fischereiliche Bewirtschaftung, Eutrophierung durch Nährstoffeinträge aus verschiedenen Quellen, Freizeitaktivitäten/Baden
Gesamtbewertung B Baggergewässer mit gut ausgeprägter Characeenvegetation, insgesamt guten, aber nur mäßig naturnahen Habitatstrukturen und starken Beeinträchtigungen u.a. durch Nährstoffeinträge und fischereiliche Bewirtschaftung.
Fläche außerhalb Gebiet nein Erläuterung
-Naturraum 223 Hardtebenen (100%)
-6917311 - Östlicher Teil des Grötzinger Baggersees als Characeengewässer - 26917311300092
18.12.2018 TK-Blatt 6917 (100%)
-Nutzungen 1100 Fischerei/Imkerei/Sammeln
-Beeinträchtigungen 510 Freizeit/Erholung- - Grad 2 - mittel
- -
-805 Eutrophierung 2 mittel
- -
-651 Fischbesatz 3 stark
Bewertungsrelevante Pflanzenarten
wiss. Name Häufigkeit Status Schnellerfassung
Ceratophyllum demersum zahlreich, viele nein
Chara aspera wenige, vereinzelt nein
Chara contraria zahlreich, viele nein
Chara globularis zahlreich, viele nein
Chara vulgaris etliche, mehrere nein
Elodea nuttallii etliche, mehrere nein
Myriophyllum spicatum zahlreich, viele nein
Nitella opaca etliche, mehrere nein
Nitellopsis obtusa zahlreich, viele nein
Potamogeton lucens etliche, mehrere nein
Potamogeton nodosus wenige, vereinzelt nein
Potamogeton pectinatus zahlreich, viele nein
Potamogeton perfoliatus etliche, mehrere nein
Veronica beccabunga wenige, vereinzelt nein
Veronica catenata wenige, vereinzelt nein
Seite 189
6917311 KalkMagerrasen am "Grund" östlich Untergrombach II -26917311300093
18.12.2018 Gebiet FFH Kinzig-Murg-Rinne und Kraichgau bei Bruchsal
Erfassungseinheit Nr. 26917311300093
Erfassungseinheit Name Kalk-Magerrasen am "Grund" östlich Untergrombach II
LRT/(Flächenanteil): 6212 - Submediterrane Halbtrockenrasen (Mesobromion) [EG] (100%)
Interne Nr. - Feld Nr. C99
Teilflächenanzahl: 2 Fläche (m²) 598
Kartierer Vogt-Rosendorff, Christoph Erfassungsdatum 30.06.2016 Anzahl Nebenbogen: 0
Beschreibung Die größere östliche Teilfläche (Hauptfläche) stellt einen ungepflegten Magerrasenrest dar. Dieser ist Teil eines früher ausgedehnteren Magerrasens, der aber zum großen Teil aufgeforstet wurde und als Freizeitgrundstück genutzt wird. Der fragmentarische Halbtrockenrasen ist hier stark verfilzt und artenarm, mit initialer
Verbuschung.
Erhaltungszustand Bewertung
Bewertung Bemerkung
Arteninventar C artenarm, viele abbauende Arten
Habitatstruktur C brachliegend, ungepflegt, stark verfilzt, mit Gehölzaufkommen Beeinträchtigung C fehlende Nutzung/ Sukzession, Pflanzung von Ziergehölzen
Gesamtbewertung C artenarmer Halbtrockenrasen, ohne Nutzung oder Pflege, beeinträchtigt durch Sukzession und Pflanzung von Ziergehölzen
Fläche außerhalb Gebiet nein Erläuterung
-Naturraum 125 Kraichgau (99.999%)
-TK-Blatt 6917 (99.999%)
-Nutzungen 440 Wiesenbrache (im weiteren Sinn)
-2030 Freizeitanlage
Beeinträchtigungen 103 Aufforstung von Freiland- - Grad 2 - mittel
- -
-110 Aufgabe der Nutzung 2 mittel
- -
-810 Sukzession 2 mittel
Bewertungsrelevante Pflanzenarten
wiss. Name Häufigkeit Status Schnellerfassung
Brachypodium pinnatum nein
Rubus sectio Rubus nein
6917311 KalkMagerrasen am "Grund" östlich Untergrombach II -26917311300093
18.12.2018
Salvia pratensis nein
Scabiosa columbaria nein
Securigera varia nein
Stachys recta nein
Thymus pulegioides nein