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Gestern – heute – morgen 149 Mit einem ökumenischen

Im Dokument Ökumenische Rundschau (Seite 150-153)

Fest-gottesdienst im Frankfurter Kaiser-dom unter dem Motto Liebe über-windet Grenzen eröffneten die christlichen Kirchen die für die Bun-desrepublik zentralen Feierlichkei-ten zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober.

Vom 4. bis 25. Oktober 2015 trat die XIV. Ordentliche General-versammlung der Bischofssynode unter dem Thema Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute zusammen.

Rund 300 Bischöfe und weitere vom Papst ernannte Experten diskutier-ten über die künftige Haltung der katholischen Kirche zu Ehe und Fa-milie. Homosexuelle Paare und ge-schiedene Katholiken sind nach wie vor die großen Streitthemen der Kir-chenführer. Es wurde ein Abschluss-papier erstellt, dessen insgesamt 94 Abschnitte mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln verab-schiedet wurden. Die Teilnehmer übergaben das in vielen Punkten sehr offen gehaltene Dokument an Papst Franziskus. Die Teilnehmer verbanden dies mit der Bitte an den Papst, daraus ein Dokument über die Familie zu erstellen.

Der Sonntag der Weltmission am 25. Oktober stand unter dem Motto Verkündet sein Heil von Tag zu Tag (Psalm 96) mit Tansania als wenn die tansanische Kirche auf Un-terstützung von außen immer noch angewiesen ist, besonders wenn es um Ausbildung geht.

Die Flüchtlingskrise stand im Zentrum einer Konsultation von 40 Bischöfen und Kirchenführern aus 20 Ländern am 29. Oktober in Mün-chen. Vertreten waren protestanti-sche und orthodoxe Kirchen Europas, des Nahen Ostens und Afri-kas – ebenso wie die katholische und anglikanische Kirche. Die Kir-chenführer sprachen in der eintägi-gen Beratung darüber, wie die Chris-ten der verschiedenen Kirchen in Europa, im Nahen Osten und in Afrika mit den Herausforderungen für die Flüchtlinge, aber auch für die Bewohner in den aufnehmenden Ländern angemessen umgehen kön-nen. Auf der Tagesordnung stand auch die Frage, wie sich die Kirchen in ihren Gesprächen mit den Regie-rungen und ihren öffentlichen Erklä-rungen in ihren jeweiligen Ländern möglichst mit einer Stimme äußern könnten. Eingeladen haben der Ge-neralsekretär des Ökumenischen Ra-tes der Kirchen, Olav Fykse Tveit, und der bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm.

Fast 60 Teilnehmende kamen vom 29. Oktober bis 2. November

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in Nashville, Tennessee (USA) auf der Nordamerikanischen Evangeli-sationskonferenz unter dem Motto Evangelisation zurückgewinnen zu-sammen. Die Konferenz wurde vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und dem Nationalen Kirchen-rat der USA in Konsultation mit dem Kanadischen Kirchenrat organisiert;

Gastgeberin war die US-amerika-nische Organisation für Jüngerschaft der Evangelisch-methodistischen Kir-che (EmK).

Die 2. verbundene Tagung der 12. Synode der EKD, der 12. Gene-ralsynode der VELKD und der 3.

Vollkonferenz der UEK fand in der Zeit vom 4. bis 11. November 2015 in Bremen statt. Das Schwerpunkt-thema dieser Tagung lautete: Refor-mationsjubiläum 2017 Christ-licher Glaube in offener Gesell-schaft. Ein wichtiger Tagesord-nungspunkt war auch die Wahl ei-nes neuen Rates.

Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) beriet während seiner Ta-gung vom 13. bis 18. November im Ökumenischen Institut Bossey über die Fragen, die sich auf dem öku-menischen Pilgerweg der Gerech-tigkeit und des Friedens stellen.

Dies sind u. a. die großen Heraus-forderungen wie Klimawandel, wirtschaftliche Gerechtigkeit, Frie-den und Gerechtigkeit im Nahen Osten, Versorgung von Flüchtlin-gen, Religion und Gewalt. Im Stre-ben nach der Einheit der Kirchen soll der Schwerpunkt vermehrt auf

Solidarität und Einheit des Lebens verlagert werden.

Die Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen begann am 25.

November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt ge-gen Frauen, und endete am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezem-ber. Im Jahr 2015 kämpfte eine glau-bensbasierte Koalition in diesen 16 Tagen für die Würde von Mädchen und jungen Frauen insbesondere im Bildungskontext.

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt stellt das Problem Man-gelernährung in den Mittelpunkt der neuen Spendenaktion. Sie wurde unter dem Motto Satt ist nicht ge-nug am 1. Advent mit einem zentra-len Festgottesdienst in der Marktkir-che Hannover eröffnet.

Das katholische Hilfswerk Adve-niat startete seine Aktion am 1. Ad-vent in der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart – mit Gästen und Musik aus Lateinamerika unter dem Motto 2015: Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft. Im Mittelpunkt ste-hen Kolumbien, wo die Kirche im Friedensprozess zwischen Regierung und Guerilla vermittelt, und Guate-mala, wo die Kirche sich für die Auf-arbeitung der grausamen Bürger-kriegsvergangenheit einsetzt.

Die Kampagne Fasten für das Klima ist eine interreligiöse Initi-ative, die Menschen verschiedener Glaubensgemeinschaften zusam-menbringt im Fasten als einer geisti-gen Übung in Solidarität mit den Op-fern des Klimawandels. Der ÖRK ist

einer der Träger dieser Initiative, die 151 jeweils am ersten Tag eines Monats zum Fasten aufruft. Das Fasten kann als Teil des Pilgerwegs der Gerech-tigkeit und des Friedens verstanden werden, zu der die 10. ÖRK-Vollver-sammlung in ihrer Botschaft aufge-rufen hat. Mit Blick auf den The-menkomplex Klimawandel stellte der Interreligiöse Klimagipfel im September 2014 einen Meilenstein auf diesem Pilgerweg dar. Ein weite-rer Meilenstein auf dem Pilgerweg für das Klima war die 21. Tagung der Konferenz der Vertragspar-teien (COP 21) des Rahmenüber-einkommens der Vereinten Natio-nen über Klimaänderungen in Paris im Dezember 2015.

Die Erfahrungen der gegenseiti-gen Taufanerkennung standen im Mittelpunkt eines Treffens zwischen Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und des Nationalen Kirchen-rates in Finnland Anfang Dezember in Helsinki. Der Nationale Kirchen-rat in Finnland wollte aus den Erfah-rungen lernen, die die ACK in Deutschland mit der Magdeburger Taufanerkennung aus dem Jahr 2007gemacht hatte. In Finnland be-steht zwar eine Praxis der gegensei-tigen Taufanerkennung, die aber nicht förmlich vereinbart ist.

„Die ganze Schöpfung – Lob-preis Gottes“, so lautet das Motto des ökumenischen Tages der Schöp-fung im Jahr 2016. Die zentrale Feier des Schöpfungstages findet am 2. September in Bingen am

Rhein statt. Das Motto des ökumeni-schen Tages der Schöpfung greift den Hymnus „Lob für Gott“ von Hil-degard von Bingen auf. Materialien und Einladungen sind ab April ver-fügbar.

Die Texte zur Gebetswoche für die Einheit der Christen im Jahr 2017 kommen aus Deutschland. Sie sind von einer Arbeitsgruppe ge-meinsam mit der Internationalen Ar-beitsgruppe für die Gebetswoche zum weltweiten Gebrauch bearbei-tet worden. Sie stehen in Anlehnung an einen Abschnitt aus dem 2. Ko-rintherbrief unter dem Motto Ver-söhnung – die Liebe Christi drängt uns (2 Kor 5,17–21). Die Texte sind voraussichtlicht gedruckt ab Septem-ber 2016 in Deutschland verfügbar.

Der zentrale Gottesdienst der Ge-betswoche in Deutschland ist am 22. Januar 2017 in der Stadtkirche Sankt Marien in Wittenberg geplant.

Brot für die Welt, das Evangeli-sche Missionswerk in Deutschland, die theologische Hochschule Facul-dades EST, die Franckeschen Stiftun-gen und die Universität Halle, in Zusammenarbeit mit dem Ökumeni-schen Rat der Kirchen (ÖRK) und anderen internationalen ökumeni-schen Partnern, sind Träger einer in-ternationalen Konsultation zum Thema „Reformation, Education, Transfomation“ (Reformation, Bil-dung, Verwandlung) im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500. Jubi-läum der Reformation im Jahr 2017.

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Dirk Stelter, bisher Ökumene-beauftragter im Haus kirchlicher Dienste in Hannover, ist seit dem 1. Oktober Referent für Mittel-, Ost-und Südosteuropa im Kirchenamt der EKD.

Mareile Lasogga, bisher Refe-rentin für Theologische Grundsatz-fragen im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hanno-ver, ist seit 1. Dezember Direktorin des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim. Die promovierte Theologin ist Nachfolgerin von Wal-ter Fleischmann-Bisten,der das In-stitut seit 2007 leitete und zum 31.

Dezember in den Ruhestand trat.

Claas Cordemann, Referent des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister, wird Referent für theo-logische Grundsatzfragen im Amt der VELKD. Er folgt auf Mareile La-sogga, die Direktorin des Konfessi-onskundlichen Instituts in Bens-heim geworden ist. 2021 bestätigt. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, wurde zu seiner Präses Irmgard Schwaetzer von Amts wegen dem Rat an.

Thomas Söding, Professor für Neues Testament an der Ruhr-Uni-versität Bochum, ist neuer Vorsit-zender des Deutschen Ökumeni-schen Studienausschusses (DÖSTA) der Arbeitsgemeinschaft Christli-cher Kirchen. Die Mitglieder des DÖSTA wählten Söding auf ihrer Herbst-Tagung vom 6.–7. Novem-ber in Ludwigshafen. Er war bislang stellvertretender Vorsitzender und löst im Amt des Vorsitzes Uwe Swa-rat ab, der nach drei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl angetreten war. Uwe Swarat ist Studienleiter und Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Hochschule des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptis-ten) in Elstal. Zum neuen stellvertre-tenden Vorsitzenden wählte der DÖSTA den evangelischen Theolo-gen Bernd Oberdorfer, Ordinarius für Systematische Theologie an der Universität Augsburg.

Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, wird neuer Aufsichts-ratsvorsitzender des Gemeinschafts-werks der Evangelischen Publizistik (GEP). Der Rat der EKD bestätigte bei seiner ersten Sitzung die Ent-scheidung des GEP-Aufsichtsrats.

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