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2. Vorgehensweise und Schwerpunktsetzung

3.4 Wohnen

3.4.3 Wohnungsversorgung der Einkommensschwachen

Die starke Bevölkerungszunahme in Frankfurt am Main hat zu Engpässen auf dem Wohnungsmarkt geführt. Die Folgen sind steigende Miet- und Immobilienpreise. Besonders für einkommensschwächere Haushalte und hier speziell für Familien mit mehreren Kindern wird es immer schwieriger, geeignete und für sie erschwingliche Wohnungen zu finden. So haben rund 40 % der Frankfurter Haushalte aufgrund ihres Einkommens Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung nach dem Hessischen Wohnraumfördergesetz (HWoFG).59 Die Verknappung des preisgünstigen Wohnungsmarktsegments wird durch das anhaltende Bevölkerungswachstum, den aufgeheizten Immobilienmarkt und die stetig steigenden Mieten begünstigt. Gleichzeitig verringert sich das Angebot im geförderten Sozialwoh-nungsbestand. Hierdurch sind weitere Konzentrationstendenzen einkommensschwächerer Haushalte in einigen infrastrukturschwächeren und peripheren Stadtbezirken zu erwarten.

In Frankfurt am Main hat sich der Bestand an Sozialwohnungen innerhalb einer Dekade von 41.324 im Jahr 2000 auf 31.219 im Jahr 2009 verringert.60 Dieser rückläufige Trend konnte in den letzten

59 Stadtplanungsamt Frankfurt am Main: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030+, 2019, S. 19 sowie Magistrat der Stadt Frankfurt am Main – Dezernat Planen und Wohnen, Stadtplanungsamt (2018, 2017): Frankfurter Programme für den Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen, Förderweg 1 und 2

60 Amt für Wohnungswesen Frankfurt am Main: Kommunale Wohnraumversorgung, Jahresbericht 2007, S. 4.

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zehn Jahren bis zum Jahr 2019 durch Ankäufe von Belegrechten im Bestand und einer 30 %-Klausel für Sozialwohnungen bei Baufertigstellungen in Neubaugebieten abgefedert werden. Durch diese Maßnahmen ist es gelungen, dass Frankfurt am Main Ende 2019 noch einen Sozialwohnungsbestand von insgesamt 30.294 aufweist und die noch 2006 prognostizierte Anzahl von nur noch 22.000 Wohneinheiten im Jahr 2020 widerlegt werden konnte.61

Allerdings ist zu beobachten, dass die Stadt Frankfurt am Main und die Investoren auf die hohe Wohnungsnachfrage in der Stadt reagieren, und zwar durch die Ausweisung neuer Wohngebiete einerseits und den Kauf von Bestandswohnungen andererseits. So hat sich der Wohnungsbestand in der Stadt von 2009 bis 2019 um 34.424 Wohnungen erhöht, bei gleichzeitiger Abnahme des ge-förderten Sozialwohnungsbestandes um 925 Wohneinheiten. Hierdurch ist der Anteil der Sozialwoh-nungen am Wohnungsbestand in diesem Zeitraum um 1,0 Prozentpunkte auf 7,7 % zurückgegangen.

Die Stadtbezirke mit den höchsten Anteilen an Sozialwohnungen haben sich von 2009 bis 2019 kaum verändert. Auch die Korrelation des Merkmals „Anteile des Sozialwohnungsbestandes“ für die beiden Jahre ist mit r = .94 sehr hoch, was darauf hinweist, dass sich die Verteilung des Sozialwoh-nungsbestandes in diesem Zeitraum nur geringfügig verändert hat. Ein Vergleich der Jahre 2015 und 2019 ergab eine Korrelation von r = .93. Besonders in den Stadtbezirken 161, 162 (beide Gallus), 163 (Bockenheim), 470 (Preungesheim), und in dem relativ jungen Stadtbezirk 651 (Riedberg) kam es in den Jahren 2009 bis 2019 zu umfangreichen Neubaumaßnahmen, die allein in dem Stadtbezirk 651 (Riedberg) zu einer Erhöhung des Wohnungsbestandes um 4.886 Wohnungen führte. In den Stadtbezirken 161 und 162 (beide Gallus) erhöhte sich der Wohnungsbestand u. a. durch das Neu-baugebiet Europaviertel. Auch ist durch die 30 %-Klausel für Sozialwohnungen bei Baufertigstellungen eine voranschreitende Bestandssicherung und Belegsicherung im Sozialwohnungsbestand bereits zu erkennen.

Zu den Stadtbezirken mit den höchsten Anteilen an geförderten Sozialwohnungen zählen die Stadt-bezirke165 (Gallus), 290 (Bornheim), 322 (Sachsenhausen-Nord), 422 (Siedlung Praunheim), 432 (Heddernheim-West) 482 (Niederusel-West), 491 (Bonames), 532 (Goldstein) 612 (Zeilsheim-Nord) und 622 (Unterliederbach-Ost). Ihre Anteile reichen von 19,7 % im Stadtbezirk 165 (Gallus) bis 32,5 % in den Stadtbezirken 532/373 (Goldstein/Niederrad-West). Keine Sozialwohnungen gibt es dagegen in den Stadtbezirken 40/50 (beide Innenstadt), 110 und 180 (beide Westend-Süd), 163 (Bockenheim), 191 (Westend-Nord), 211, 212 und 213 (alle Nordend-West), 321 (Sachsen-hausen-Nord), 325/328/329 (alle Sachsenhausen-Süd) und 611 (Zeilsheim-Süd).

Vergleicht man den Anteil der geförderten Wohneinheiten der Jahre 2009 und 2019, so lassen sich die höchsten Abnahmen in diesem Zeitraum in den Stadtbezirken 153 (Gallus, 14,4 Prozentpunkte), 424 (Praunheim-Süd, -11,5 Prozentpunkte), 290 (Bornheim, -9,6 Prozentpunkte) und 482 (Niederur-sel-West, -9,4 Prozentpunkte) feststellen. Die höchste Zunahme an Sozialwohnungsbeständen hatten in diesem Zeitraum der Stadtbezirk 601 (Sindlingen-Süd) mit +6,5 Prozentpunkten, 580 (Höchst-Ost) mit +5,9 Prozentpunkten und 152 mit +5,5 Prozentpunkten. Zu beachten ist bei einem Zehnjahres-vergleich allerdings, dass durch die Zusammenlegungen oder den Abriss von Wohngebäuden eine direkte Verbindung und ein Vergleich zum aktuellen Sozialwohnungsbestand nur eingeschränkt mög-lich sind.

61 Amt für Wohnungswesen Frankfurt am Main: Wohnungsmarkt 2006, S. 47.

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Kartengrundlage: Amt für Statistik und Wahlen, Frankfurt am Main.

Eigene Berechnungen.

Karte 21: Anteil des Sozialwohnungsbestandes am Wohnungsbestand Ende 2019

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Kartengrundlage: Amt für Statistik und Wahlen, Frankfurt am Main.

Eigene Berechnungen.

Karte 22: Veränderung des Anteils des Sozialwohnungsbestandes am Wohnungsbestand von 2009 bis 2019

Tabelle 19: Sozialwohnungsbestand an den Wohnungen insg. in den Frankfurter Stadtbezirken in % Ende 2009, 2015 und 2019 sowie Veränderungen zwischen 2009 und 2019 in Prozent-punkten

Nr. Stadtbezirk Sozialwohnungsbestand Veränderung

2009 2015 2019 2009-2019

10 Altstadt 0,2 0,7 1,0 0,8

40/50 Innenstadt 0,0 0,0 0,0 0,0

60 Innenstadt 0,3 0,9 1,8 1,5

70 Innenstadt 4,7 2,8 2,7 -2,0

80 Innenstadt 4,7 4,9 4,7 0,0

90 Bahnhofsviertel 0,0 0,8 0,9 0,9

100 Westend-Süd 3,1 2,8 2,7 -0,4

110 Westend-Süd 0,0 0,0 0,0 0,0

120 Nordend-West 0,5 0,1 0,1 -0,4

130 Nordend-Ost 2,7 2,9 2,7 0,0

140 Ostend 6,4 6,4 2,1 -4,3

151 Gutleutviertel 7,1 6,8 7,2 0,2

152 Gallus 0,0 6,6 5,5 5,5

153 Gallus 27,8 20,2 13,4 -14,4

154 Gallus 1,4 2,5 3,7 2,3

161 Gallus 13,8 10,4 8,9 -4,9

162 Gallus 3,3 3,4 2,6 -0,7

163 Bockenheim 2,5 0,0 0,0 -2,5

164 Gallus 0,3 0,7 1,3 1,0

165 Gallus 14,8 23,4 19,7 4,9

170 Westend-Süd 1,5 1,4 1,3 -0,2

180 Westend-Süd 1,1 0,0 0,0 -1,1

191 Westend-Nord 0,7 0,6 0,0 -0,7

192 Westend-Nord 9,0 9,0 7,1 -1,8

201 Nordend-West 0,0 0,1 0,1 0,1

202 Nordend-West 0,1 2,1 1,7 1,6

203 Nordend-West 1,0 0,6 0,5 -0,5

211 Nordend-West 0,0 0,0 0,0 0,0

212 Nordend-West 0,2 0,0 0,0 -0,2

213 Nordend-West 0,0 0,2 0,0 0,0

221 Nordend-Ost 0,0 0,0 0,1 0,1

222 Nordend-Ost 11,4 11,5 10,4 -1,0

230 Nordend-Ost 3,9 3,9 4,1 0,1

240 Bornheim 1,7 1,7 1,7 0,0

251 Ostend 12,9 9,7 10,1 -2,9

252 Ostend 1,5 1,6 1,7 0,2

261 Osthafengbt.+ Ostpark 6,3 6,1 4,7 -1,6

262 Riederwald 11,9 12,0 12,4 0,5

271 Bornheim 3,6 2,8 2,9 -0,6

272 Bornheim 12,2 13,4 13,1 0,9

281 Bornheim 4,1 5,0 5,8 1,7

282 Bornheim 5,6 5,6 5,9 0,3

290 Bornheim 30,1 24,2 20,5 -9,6

300 Sachsenhausen-Nord 1,1 1,1 0,6 -0,5

321 Sachsenhausen-Nord 0,0 0,0 0,0 0,0

Nr. Stadtbezirk Sozialwohnungsbestand Veränderung

2009 2015 2019 2009-2019

322 Sachsenhausen-Nord 27,9 25,1 22,7 -5,2

323 Sachsenhausen-Süd 2,1 2,1 1,0 -1,0

324 Sachsenhausen-Nord 0,5 0,9 1,2 0,7

325/327/328/329 Sachsenhausen-Süd 0,0 0,0 0,0 0,0

326 Sa.-Fritz-Kissel-Siedlg. 6,1 6,2 5,1 -1,0

331 Sachsenhausen-Nord 2,7 2,8 2,9 0,2

332 Sachsenhausen-Süd 4,2 4,2 2,4 -1,8

341 Bockenheim 8,4 8,2 8,2 -0,2

342/344 City-West/Postsiedlung 1,2 1,4 1,5 0,3

343 Bockenheim 0,6 1,1 1,4 0,8

350 Bockenheim 4,0 4,6 4,2 0,2

361 Bockenheim 4,0 3,7 4,0 0,0

362 Bockenheim 0,7 0,8 0,7 0,0

371 Niederrad-Nord 10,4 11,4 9,8 -0,6

372 Niederrad-Süd 0,9 2,1 2,1 1,2

373 Niederrad-West --- --- 2,2

---380 Oberrad 9,2 9,2 8,7 -0,4

390 Seckbach 5,6 5,7 5,6 0,0

401 Rödelheim-Ost 13,0 7,1 7,9 -5,1

402 Rödelheim-West 10,0 7,9 7,1 -2,9

410 Hausen 15,4 14,6 15,4 0,0

422 Siedlung Praunheim 22,1 24,5 23,3 1,2

423 Sdlg. Praunh.-Westhsn. 1,7 2,6 2,4 0,7

424 Praunheim-Süd 13,2 12,9 1,6 -11,5

425 Alt-Praunheim 9,9 10,2 8,6 -1,4

426 Praunheim-Nord 15,0 17,3 15,7 0,7

431 Heddernheim-Ost 7,4 7,3 7,4 0,1

432 Heddernheim-West 28,5 23,5 26,4 -2,1

441 Ginnheim 17,5 17,0 17,5 0,1

442 Dornbusch-West 3,6 3,6 3,4 -0,2

451 Eschersheim-Nord 0,1 0,9 0,8 0,7

452 Eschersheim-Süd 2,6 2,8 2,8 0,2

461 Eckenheim 18,5 18,5 16,4 -2,2

462 Dornbusch-Ost 2,4 2,8 1,4 -1,0

463 Dornbusch-Ost 2,2 0,7 0,7 -1,5

470 Preungesheim 12,1 8,7 8,5 -3,5

481 Niederursel-Ost 3,8 4,6 4,0 0,2

482 Niederursel-West 31,6 22,1 22,2 -9,4

483/484 Riedwiese-Mertonvrtl. 4,2 3,5 2,7 -1,5

491 Bonames 21,1 21,1 20,0 -1,1

492 Frankfurter Berg 4,4 5,3 2,8 -1,6

500 Berkersheim 10,9 10,1 10,1 -0,8

510 Fechenheim-Nord 13,7 10,9 9,6 -4,1

520 Fechenheim-Süd 19,3 14,6 15,0 -4,3

531 Schwanheim 6,5 7,6 7,2 0,7

532 Goldstein-West 34,6 32,9 32,5 -2,1

541 Griesheim-Ost 12,0 11,8 10,2 -1,8

542 Griesheim-Ost 16,3 16,0 16,1 -0,2

551 Griesheim-West 2,2 1,4 1,4 -0,7

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Nr. Stadtbezirk Sozialwohnungsbestand Veränderung 2009 2015 2019 2009-2019

552 Griesheim-West 9,3 8,1 8,2 -1,1

561 Nied-Süd 19,4 14,7 14,5 -4,9

562 Nied-Nord 19,4 16,6 15,2 -4,2

570 Höchst-West 7,5 8,1 9,4 1,9

580 Höchst-Ost 0,1 5,1 6,0 5,9

591/592 Höchst-Süd 8,6 10,0 10,1 1,6

601 Sindlingen-Süd 6,9 12,7 13,4 6,5

602 Sindlingen-Nord 5,8 11,4 10,1 4,3

604 Zeilsheim-Ost 11,5 10,8 10,5 -1,0

611 Zeilsheim-Süd 0,0 0,0 0,0 0,0

612 Zeilsheim-Nord 26,0 24,4 23,7 -2,3

621/623 Unterliederbach-Mitte 0,5 16,2 1,2 0,7

622 Unterliederbach-Ost 18,0 1,5 20,0 2,0

631 Sossenheim-West 12,2 11,6 11,6 -0,6

632 Sossenheim-Ost 18,7 16,5 16,2 -2,6

640 Nieder-Erlenbach 2,5 2,1 2,1 -0,4

650 Kalbach 6,8 4,2 3,5 -3,4

651 Riedberg 0,0 0,0 2,2 2,2

660 Harheim 0,0 0,0 1,1 1,1

670 Nieder-Eschbach 17,8 18,7 17,1 -0,8

680 Bergen-Enkheim 6,0 5,3 5,0 -1,0

Stadt insg. 8,7 8,2 7,7 -1,0

Quellen: Amt für Wohnungswesen, Bürgeramt, Statistik u. Wahlen; eigene Berechnungen

Farbgebung: Stadtbezirke mit den zehn höchsten Werten orange, Stadtbezirke mit den zehn niedrigsten Werten grün, Stadtbezirke mit einer doppelten Abweichung vom Durchschnitt blau.

EXKURS: POLITISCHE PARTIZIPATION UND SOZIALE BENACHTEILIGUNG IN DEN FRANKFURTER STADTTEILEN

Politische Partizipation ist die aktive Teilnahme und Teilhabe an politischen Steuerungs- und Entschei-dungsprozessen. Die unterschiedlichen Beteiligungsformen zeigen das Spektrum der Möglichkeiten, sich aktiv in Entscheidungsfindungsprozesse einzubringen oder ihre Ergebnisse zu bewerten. Eine stetig wiederkehrende Form der Partizipation ist durch das Wahlsystem gegeben, in dem die wahl-berechtigten Bürger politische Prozesse auf den verschiedenen föderalen Ebenen bewerten und ihre Stimme für zukünftige Schwerpunkte und politische Ausrichtungen abgeben können.

Unterschiede in der Wahlbeteiligung und im Wahlverhalten einzelner Bevölkerungsgruppen können viele Ursachen haben. So wird eine sinkende Wahlbeteiligung oftmals als Ausdruck politischen Desin-teresses oder als allgemeiner Politikverdrossenheit ausgelegt. Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Wahl- und Stadtforschung belegen, dass die jeweilige soziale und ökonomische Situation das Wahlverhalten beeinflussen und dass insbesondere viele Menschen mit niedrigem Haushaltseinkom-men nicht mehr von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen (wollen). Speziell bei einkomHaushaltseinkom-mensschwachen Personen und Beziehern von Transferleistungen können durch die verringerten finanziellen Spielräume Einschränkungen in den gesamten Handlungsspielräumen dieser Personen und ihrer Familie entste-hen. Oftmals bedeuten eingeschränkte Handlungsspielräume (u. a. im Freizeitbereich) gleichzeitig einen Rückzug aus dem sozialen Umfeld und eine Reduzierung der sozialen Kontakte. Damit einher geht ein geringer Gestaltungsoptimismus, welcher sich insgesamt negativ auf die Identifikation mit dem Gemeinwesen auswirkt. Eine niedrige Wahlbeteiligung wird demnach oft als ein Hinweis auf eine (mindestens momentane) Politikverdrossenheit oder ein Desinteresse an (derzeitigen) politischen Prozessen gedeutet. Letzteres ist in der Regel in den Gebieten besonders ausgeprägt, wo die soziale Benachteiligung überdurchschnittlich hoch ist. Aus diesem Grund wird die Beteiligung an politischen Wahlen als ein entscheidender Indikator angesehen, der Rückschlüsse auf das politische Interesse und freiwillige bzw. ehrenamtliche Engagement der Bewohnerschaft sowie auf den sozialen Zusammen-halt im Quartier und seiner Nachbarschaft erlaubt.62

Die letzte Bundestagwahl fand 2017 statt. Für das Jahr 2019, das in diesem Monitoring betrachte wird, stehen demnach keine Daten zur Wahlbeteiligung bei einer Bundestagswahl zur Verfügung.

Grundsätzlich liegen Daten zur Wahlbeteiligung in Frankfurt am Main nur auf Stadtteilebene, nicht auf Stadtbezirksebene vor. Dies liegt daran, dass die Briefwahlstimmen getrennt ausgezählt werden und nicht den Wahlbezirken, in denen die Betreffenden ansonsten ihre Stimme abgeben würden, zugerechnet werden. Die Ergebnisse der Wahlbezirke und der Briefwahl können deshalb nur auf der Ebene der Stadtteile zusammengeführt werden.

Die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl unterschiedet sich in den einzelnen Stadtteilen deutlich voneinander. Bei der Bundestagswahl 2017 lag die Wahlbeteiligung in der Gesamtstadt bei 74,9 %, während sie 2009 noch bei 71,8 % lag und 2013 auf 70,7 % absank. Die letzte Bundestagswahl zeichnete hingegen wieder einen positiven Trend hin zu mehr Wahlbeteiligung. Die Spannweite reichte von 85,0 % in Nordend-West bis 61,2 % Fechenheim. Zu den Stadtteilen, die neben Nordend-West eine sehr hohe Wahlbeteiligung verzeichnen, zählen Westend-Süd, Nieder-Erlenbach, Harheim, Nordend-Ost und Kalbach-Riedberg. In diesen Stadtteilen liegt die Beteiligung über 82 %. Zu den Stadtteilen, die eine vergleichsweise niedrige Wahlbeteiligung haben, zählen dagegen Griesheim, Sossenheim, Höchst, Sindlingen und Bonames. Die Wahlbeteiligung reicht hier von 61,3 % bis 67,0 % und liegt damit weit unter dem städtischen Durchschnittswert. Die Stadtteile

62 Vgl. Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2009. Analysen der Wahl-, Parteien-, Kommunikations- und Regierungsfor-schung. Wiesbaden 2010; Kornelius, B.; Roth, D.: Politische Partizipation in Deutschland. In: Ber-telsmann Stiftung (Hrsg.), Politische Partizipation in Deutschland, Gütersloh 2004; Schäfer, A.: Die Folgen so¬zialer Ungleichheit für die Demokratie in Westeuropa.

In: für Vergleichende Politikwissenschaft, 2010, Heft 4, S. 131 – 156; ders.: Wahlbeteiligung und Nichtwähler. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 48-49/2013, S. 39 – 46.

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mit einer sehr unterdurchschnittlichen Wahlbeteiligung zählen nach den bisherigen Beobachtungen im Rahmen des Monitorings eher zu den Stadtteilen mit einer höheren sozialen Problemdichte. So ist die Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen in den Stadtteilen besonders niedrig, in denen die spezifische Arbeitslosendichte und der Anteil der Personen, die existenzsichernde Mindestleistungen beziehen, besonders hoch sind.

Zieht man einen Vergleich zu den Ergebnissen der Bundestagswahl 2009, so lässt sich feststellen, dass die zehn Stadtteile, die 2018 die höchste Wahlbeteiligung hatten, bis auf eine Ausnahme die-selben sind, die auch schon 2009 die höchste Beteiligung aufwiesen. Eine Ausnahme hiervon ist der Stadtteil Hausen, welcher 2009 noch eine Beteiligung von 74,3 % hatte und seine Wahlbeteiligung bis zur Bundestagswahl 2017 auf 79,4 % erhöhte. Stadtteile mit den höchsten fünf Wahlbeteili-gungsquoten sind Nordend-West, Westend-Süd, Nieder-Erlenbach, Harheim und Nordend-Ost. Bei den Stadtteilen mit den niedrigsten Anteilen gibt es nur geringe Veränderungen. Neben Fechenheim, Griesheim und Sossenheim, zählen auch 2017 Höchst, Sindlingen und Bonames, wie schon 2009, zu den sechs Stadtteilen mit den niedrigsten Anteilen.

Die durchschnittliche Abweichung der Wahlbeteiligung 2017 vom Wert für 2009 beträgt somit nur 1,2 Prozentpunkte und zeigt eine langfristige Konstanz in der Höhe der Wahlbeteiligung in den Frank-furter Stadtteilen. Eine Abweichung von mehr als dem doppelten dieses Wertes gab es nur im Gallus (+9,2 Prozentpunkte) und in den zusammen betrachteten Stadtteilen Gutleut-/Bahnhofsviertel (+5,7 Prozentpunkte). Diese überdurchschnittlichen Veränderungstrends sind hauptsächlich auf Veränderun-gen am Wohnungsmarkt, MietpreisentwicklunVeränderun-gen, NachverdichtunVeränderun-gen und Neubau, insbesondere durch das neue Quartier Europaviertel, aber auch auf Gentrifizierungstendenzen und eine Erhöhung der Einwohnerzahl durch Zuzug in diesen Stadtteilen zurückzuführen.

Während bei der Bundestagswahl 2017 die Wahlbeteiligung in Frankfurt insgesamt bei 74,9 % lag, erreichte sie bei der Landtagswahl 2018 64,74 % und bei der letzten Wahl zur Stadtverordnetenver-sammlung 2016 gerade einmal 39,0 %. Generell ist die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen deut-lich geringer als bei Bundestags- und Landtagswahlen. Die Beteiligung an der letzten Bundestagswahl sowie Landtagswahl zeigt allerdings, bei der Sortierung der Stadtteile nach der Höhe ihrer Wahlbe-teiligung, große Ähnlichkeiten. Eine leichte Abweichung von dieser Sortierung zeichnet sich hingegen ab, wenn man zusätzlich die Wahl zur Stadtverordnetenwahl 2016 hinzunimmt. Auch wenn sich die Höhe der Wahlbeteiligung aus den verschiedenen Wahlen nicht direkt vergleichen lässt, so kann man sehr wohl fragen, ob – unabhängig davon, ob es sich um eine Bundestags-, Landtags- oder Kom-munalwahl handelt – immer dieselben Teile der Stadt eine im Vergleich zum jeweiligen Durchschnitt eine besonders niedrige bzw. eine besonders hohe Wahlbeteiligung aufweisen. Ein solcher raum-bezogener Zusammenhang besteht in der Tat: Die Korrelation zwischen der Wahlbeteiligung in den Frankfurter Stadtteilen bei der Bundestagswahl 2017 und der Landtagswahl 2018 liegt bei r = .99.

Die Korrelation der Bundestagswahl 2017 und der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 2016 liegt ebenfalls sehr hoch bei r = .86.

Die folgenden Grafiken verdeutlichen diesen Zusammenhang und zeigen, wie eng die Streuung ist:

Grafik 10: Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 und hessischen Landtagswahl 2018 in den Frankfurter Stadtteilen

Wahlbeteiligung LTW 2018 in %

Wahlbeteiligung BTW 2017 in %

60,00 70,00 75,00 80,00

60,00

50,00 70,00 80,00

65,00 85,00

Grafik 11: Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 und der Wahl zur Stadtverordneten-versammlung in Frankfurt am Main 2016 in den Frankfurter Stadtteilen

Wahlbeteiligung STW 2016 in %

Wahlbeteiligung BTW 2017 in %

60,00 70,00 75,00 80,00

30,00

20,00 40,00 70,00

65,00 85,00

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Soziale Benachteiligung schlägt sich oft auf die Bereitschaft zur Beteiligung und das Interesse an po-litischen Prozessen nieder. Durch soziale Benachteiligungen entstehen Einschränkungen in den Hand-lungsspielräumen, die meistens auch einen Rückzug aus dem sozialen Umfeld bedeuten und einen negativen Einfluss auf die Identifikation mit dem Gemeinwesen haben. Die Folge sind Politikverdros-senheit und Misstrauen gegenüber möglichen Formen der Partizipation in benachteiligten Quartieren, da ein „geringer Gestaltungsoptimismus“63 speziell bei den einkommensschwächeren Bevölkerungs-gruppen feststellbar ist.

Über die soziale Situation der Einwohner in einem Stadtteil lassen sich sehr zuverlässige Vorhersagen darüber treffen, wo die Wahlbeteiligung durchschnittlich nach oben oder unten abweicht und dies unabhängig davon, ob die Wahl auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene stattfindet. Ein zuver-lässiges Merkmal, das Aufschluss über die soziale Situation geben kann, ist der Anteil der Personen, die existenzsichernde Mindestleistungen beziehen. Dieses Merkmal gilt gleichzeitig als ein Indikator zur Messung der Höhe der Armutsgefährdung in Teilbereichen der Stadt. Zu den existenzsichernden Mindestleistungen, die im Folgenden betrachtet werden, zählen Leistungen des SGB II, Grundsiche-rung im Alter und bei ErwerbsmindeGrundsiche-rung (SGB XII), Hilfen zum Lebensunterhalt (SGB XII) und Asylbe-werberleistungen (AsylbLG).

Über den Zusammenhang zwischen Personen, die existenzsichernde Mindestleistungen beziehen und der Wahlbeteiligung in einem Stadtteil, können Aussagen darüber getroffen werden, ob das Ausmaß der Armutsgefährdung in einem Stadtteil Einfluss auf die Wahlbeteiligung bei einer Wahl hat und somit die Aussage zutrifft, dass Wahlberechtigte, die in Stadtteilen wohnen, in denen ebenfalls viele armutsgefährdete Personen leben, sich seltener an Wahlen beteiligen als in Stadtteilen in denen der Anteil armutsgefährdeter Personen geringer ist.

Ein Vergleich der letzten zwei Wahlen mit dem Anteil der Personen mit existenzsichernden Mindestleis-tungen für Frankfurt am Main bestätigt einen sehr starken negativen Zusammenhang. Die Korrelation zwischen der Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 und dem Anteil der Personen, die Ende 2019 in den verschiedenen Frankfurter Stadtteilen existenzsichernde Mindestleistungen bezogen, liegt bei r = -.86. Die Korrelation des Anteils existenzsichernder Mindestleistungen und dem Anteil der Wahlbeteiligung bei der letzten hessischen Landtagswahl 2017 liegt bei r = -.87. Auch in Frankfurt am Main gilt also, dass Wahlberechtigte aus sozial belasteten Stadtteilen ihre politischen Partizipa-tionsmöglichkeiten nicht im selben Maße wahrnehmen wie Wahlberechtigte aus besser situierten Stadtteilen.

In den folgenden beiden Grafiken zeigen sich negative lineare Regressionsgeraden, die von links oben nach rechts unten verlaufen. Sie zeigen, dass je höher die Wahlbeteiligung bei der Bundestags-wahl 2017 oder der hessischen LandtagsBundestags-wahl 2018 in den Stadtteilen ausfiel, desto geringer war der Anteil der Personen, die existenzsichernde Mindestleistungen bezogen. Stadtteile mit einer hohen Wahlbeteiligung bei einem niedrigen Anteil Leistungsempfänger sind insbesondere die Stadtteile Har-heim, Nieder-Erlenbach, Nordend-Ost, Nordend-West und Westend-Süd. Stadtteile mit einer niedri-gen Wahlbeteiligung bei einem hohen Anteil Leistungsempfänger sind u. a. die Stadtteile Fechenheim, Höchst, Riederwald und Sossenheim. Wie stark der Zusammenhang in den Stadtteilen zwischen Wahlbeteiligung und dem jeweiligen Anteil der Personen, die armutsgefährdet sind, ist, verdeutlicht die Positionierung der Stadtteile in den folgenden Grafiken.

63 Strohmeier, Peter/Kersting, Volker: Segregierte Armut in der Stadtgesellschaft, Informationen zur Raumentwicklung Heft 3/4 2003.

Grafik 12: Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 und Anteil der Personen, die Ende 2019 existenzsichernde Mindestleistungen beziehen, in den Frankfurter Stadtteilen

Wahlbeteiligung BTW 2017 in %

Mindestleistungen 2019 in %

,00 10,00 15,00 20,00

70,00

60,00 75,00 85,00

5,00 25,00

80,00

65,00

Grafik 13: Wahlbeteiligung bei der hessischen Landtagswahl 2018 und Anteil der Personen, die Ende 2019 existenzsichernde Mindestleistungen beziehen, in den Frankfurter Stadtteilen

Wahlbeteiligung LTW 2018 in %

Mindestleistungen 2019 in %

,00 10,00 15,00 20,00

50,00 70,00 80,00

5,00 25,00

60,00

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6

Eine niedrige Wahlbeteiligung ist oft ein Hinweis auf mögliche Politikverdrossenheit oder Desinteresse an politischen Prozessen. Letzteres ist oft dort besonders ausgeprägt, wo mehrere sozial benachteili-gende Faktoren zusammenkommen und sozial belastende Situationen von Personen in einem Stadtteil sich häufen und/oder überdurchschnittlich hohe Anteile haben. Deshalb werden zusätzlich zur Be-trachtung des Zusammenhangs zwischen der Wahlbeteiligung und dem Anteil der existenzsichernden Mindestleistungen die Arbeitslosendichte und die Wohnfläche pro wohnberechtigtem Einwohner in die Betrachtung miteinbezogen. Hierfür werden, wie auch auf Stadtbezirksebene, die drei Merkmale (existenzsichernde Mindestleistungen, Arbeitslosendichte, Wohnfläche pro wohnberechtigtem Einwoh-ner) zu einem Benachteiligungsindex auf Stadtteilebene miteinander verrechnet.64

Zwischen der Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl und dem Grad der sozialen Benach-teiligung, der mit dem Benachteiligungsindex erfasst wird, ergibt sich eine hohe negative Korrelation (r = −.88). Die Korrelation zwischen der Wahlbeteiligung bei der hessischen Landtagswahl und dem Benachteiligungsindex beläuft sich auf r = −.89. Ein weiterer Blick auf die Wahl der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung 2016 mit dem Index der sozialen Benachteiligung liegt hingegen leicht darunter bei r = −.78. Somit ist die Wahlbeteiligung in den Stadtteilen hoch, in denen der Benachtei-ligungsindex des Stadtteils niedrig ist.

Dies ist besonders in den Stadtteilen Harheim, Kalbach-Riedberg, Nieder-Erlenbach, Nordend-West und Westend-Süd zu erkennen, die in der folgenden Grafik grün eingekreist sind. In den orange um-rundeten Stadtteilen befinden sich die Stadtteile, die einen hohen Stadtteil-Benachteiligungsindex bei einer geringen Wahlbeteiligung aufweisen. Hierzu gehören u. a. die Stadtteile Fechenheim, Höchst, Riederwald und Sossenheim.

64 Der Benachteiligungsindex für die Stadtteilebene wurde analog dem Index der sozialen Benachteiligung auf Stadtbezirksebene berechnet.

Grafik 14: Stadtteil-Benachteiligungsindex und Rang der Wahlbeteiligungsquote bei der Bundes-tagswahl 2017 in den Frankfurter Stadtbezirken

Benachteiligungsindex Stadtteil 2019

Wahlbeteiligung BTW 2017

,000 20,000 30,000 40,000

,000 10,000 50,000

10,000 20,000 30,000 40,000 50,000

Grafik 15: Stadtteil-Benachteiligungsindex und Rang der Wahlbeteiligungsquote bei der hessischen Landtagswahl 2018 in den Frankfurter Stadtbezirken

Benachteiligungsindex Stadtteil 2019

Wahlbeteiligung LTW 2018

,000 20,000 30,000 40,000

,000 10,000 50,000

10,000 20,000 30,000 40,000 50,000

Tabelle 20: Index der sozialen Benachteiligung auf Stadtteilebene, Wahlbeteiligung bei der Bundes-tagswahl 2017, Wahlbeteiligung bei der hessischen LandBundes-tagswahl 2018 und Anteil der Personen, die Ende 2019 existenzsichernde Mindestleistungen beziehen, in den Frankfur-ter Stadtteilen

Stadtteil

Stadtteil- Benachteili-gungsindex

Wahlbe- teiligung Bundestags-wahl in %

Wahlbe- teiligung Landtagswahl

in %

Mindes- tleistungs- empfänger

in %

2019 2017 2018 2019

Altstadt 13 74,8 64,3 10,1

Innenstadt 23 67,6 55,6 12,4

Bahnhofsviertel/Gutleut* 30,5 74,1 63,0 18,4

Westend-Süd 1 84,8 74,2 2,9

Westend-Nord 5 78,7 69,2 6,9

Nordend-West 3 85,0 76,3 3,8

Nordend-Ost 10 82,8 75,1 6,4

Ostend 14 77,9 68,9 8,5

Bornheim 16 78,1 69,2 9,5

Gutleut-/Bhfs.-Viertel* 41 74,1 63,0 20,3

Gallus 33 68,9 56,9 13,9

Bockenheim 15 77,2 68,1 9,4

Sachsenhausen-Nord 11 81,2 71,7 7,4

Sachsenhausen-Süd 4 78,8 69,1 5,1

Oberrad 34 71,6 60,6 13,6

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6

Stadtteil

Stadtteil- Benachteili-gungsindex

Wahlbe- teiligung Bundestags-wahl in %

Wahlbe- teiligung Landtagswahl

in %

Mindes- tleistungs- empfänger

in %

2019 2017 2018 2019

Niederrad 22 70,8 59,5 11,6

Schwanheim 28 69,7 59,1 13,4

Griesheim 39 61,3 50,5 15,4

Rödelheim 26,5 73,2 63,8 13,1

Hausen 26,5 79,4 67,3 11,1

Praunheim 20 73,1 62,1 11,8

Heddernheim 30,5 72,3 62,1 14,1

Niederursel 24 69,6 57,9 13,7

Ginnheim 18 72,4 62,7 12,3

Dornbusch 9 80,1 70,7 6,6

Eschersheim 12 78,2 69,4 7,6

Eckenheim 36 70,2 58,4 16,3

Preungesheim 17 75,1 64,7 10,6

Bonames 35 67,0 56,1 15,6

Berkersheim 21 77,8 65,6 13,3

Riederwald 44 67,8 53,6 19,6

Seckbach 29 75,3 66,7 13,3

Fechenheim 45 61,2 50,0 20,8

Höchst 42,5 66,5 55,6 18,1

Nied 37,5 68,7 56,4 15,5

Sindlingen 37,5 66,6 53,4 15,3

Zeilsheim 40 67,2 55,3 15,9

Unterliederbach 32 69,3 57,3 12,9

Sossenheim 42,5 63,3 50,8 19,7

Nieder-Erlenbach 2 84,7 76,2 4,8

Kalbach-Riedberg 6 82,4 71,8 3,4

Harheim 7 84,1 76,2 5,2

Nieder-Eschbach 25 71,4 60,4 13,4

Bergen-Enkheim 8 78,9 71,0 6,9

Frankfurter Berg 19 73,1 63,6 12,5

Stadt insgesamt 22,5 74,9 64,7 11,1

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen Frankfurt am Main, Jugend- und Sozialamt Frankfurt am Main, eigene Berechnungen

* Die Stadtteile Bahnhofsviertel und Gutleutviertel wurden für die Betrachtung der sozialen Benachteilligung auf Stadtteilebene mit der Wahlbeteiligung zusammenbetrachtet, die Anteile der Personen im Stadtteil mit existenzsichernden Mindestleistungen sind separat aufgeführt.

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KONZENTRATIONSTENDENZEN EINZELNER BEVÖLKERUNGS- GRUPPEN, SOZIALE SEGREGATION UND URBANISMUS IN DER STADT

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Foto:

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Auch im hier vorliegenden Sozialmonitoring werden für bestimmte Bevölkerungsgruppen für jeden Stadtbezirk der Lokationsquotient und der gesamtstädtische Segregationsindex berechnet. Während man am Lokationsquotienten ablesen kann, ob und in welchem Umfang eine bestimmte Bevölke-rungsgruppe in einem bestimmten Teilgebiet über- oder unterrepräsentiert ist, ist der Segregationsin-dex ein Maß für die Ungleichverteilung einer Bevölkerungsgruppe im gesamten Stadtgebiet.

4.1 KONZENTRATIONSTENDENZEN AUSGEWÄHLTER PERSONENGRUPPEN IN DEN EINZELNEN STADT- BEZIRKEN

Mit dem Lokationsquotienten kann für jeden einzelnen Stadtbezirk ermittelt werden, ob eine bestimmte Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich oder unterdurchschnittlich in Bezug auf ihren Gesamtanteil in der Stadt vertreten ist. Um den Lokationsquotienten einer bestimmten Bevölkerungsgruppe in einem Stadtbezirk zu berechnen, wird der Anteil der jeweiligen Bevölkerungsgruppe durch den Anteil in

Mit dem Lokationsquotienten kann für jeden einzelnen Stadtbezirk ermittelt werden, ob eine bestimmte Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich oder unterdurchschnittlich in Bezug auf ihren Gesamtanteil in der Stadt vertreten ist. Um den Lokationsquotienten einer bestimmten Bevölkerungsgruppe in einem Stadtbezirk zu berechnen, wird der Anteil der jeweiligen Bevölkerungsgruppe durch den Anteil in