• Keine Ergebnisse gefunden

Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mittelst Adsorption.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mittelst Adsorption."

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Trey: Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mittelst Adsorption. 743

Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mittelst Adsorption.

Von

Heinrich Trey.

Bekanntlich hat S c h 5 n b ei n im Jahr 1861 einige Versuehe ver- ,Sffentlichtl), welche sich auf Trennungswirkungen durch Papier be- zogen. Seine Beobachtungen erstreckten sieh aufL6sungen yon Alkalien, alkalischen Erden, S~uren, Salzen und Farbstoffen. Durch Aufsaugen- lassen tier LSsungen in Papier vermochte er, aus diesen die gelSsten Stoffe abzuscheiden und eine Trennung derselben vom Wasser zu be-

~virken. Indem er Streifen ungeleimten Papiers yon bestimmter Breite und L~nge gleieh tief in versehiedene LSsungen tauehte, gelang es ihm, nachdem die Benetzung des Papiers einen Zoll hoch gegangen war, wahrzunehmen, dass zum Beispiel alas Kali nicht so hoeh gestiegen war wie das Wasser, und auch Losungen yon Natrium, Baryum, Strontium und Calcium sich hierbei yon einander different zeigten. Sc h 5 n b ei n erhielt auch far die yon ihm untersuehten S~uren und f ~ r anges~uerte Lackmustinctur ~hnliche Resultate.

Auf Anregung yon Herrn Professor Dr. W. O s t w a l d , solehe, nach ihm durch Adsorptionsvorg~nge veranlasste Scheidungen zu analy- tischen Zweeken zu benutzen, habe ich bereits im Jahre 1885 (spSter sind yon F. G o p p e l s r ~ d e r Versuehe in dieser Riehtung ¥erSffent- lieht worden 2) e!nige ¥ersuche angestellt, welche unter Anderem das praktisch leieht ausf~hrbare Ergebniss zeitigten, Cadmium neben Kupfer in einer LSsung nachzuweisen, wie dieselbe bei dem allgemein abliehen systematischen Gang der Analyse erhalten wird.

Da ich dureh anderweitige Inanspruchnahme einige weitere ¥er- suche dieser Art seither noeh nicht zum Absehluss gebracht hub% je- doch glaube, dass das vorliegende Ergebniss nicht ganz des Interesses ermangelt, theile ich es in Folgendem mit.

Bedient man sieh, wie S e h S n b e i n es that, der Streifen yon Filtrirpapier, um Trennm~gswirkungen hervorzurufen, so vermag man allerdings einzelne Stoffe aus ihren LSsungen abzuscheiden und mittelst entsprechender Reagentien auch zu bestimmeu, d~ss die Stoffe im Papier nicht so hoch hinaufgelangen wie das LSsungswasser. Auch nur einiger- maassen vergleichbare Daten lassen sich auf diese Weise jedock nieht

~) P o g g e n d o r f f ' s Annalen 11~, 275.

~) iViittheilungen des technisehen Gewerbemuseums, Wien 1888 und 1889.

(2)

744 Trey: Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mit~elst Adsorpgon.

erhalten. Fast unausfahrbar, jedenfalls recht schwierig ist es, einander gleichc Papierstreifen nur mit einem kleinen Theil und doch gleich- miissig tier in eine LSsung zu bringen und ein mehr oder weniger tiefes Eintauchen der Streifen in die LSsung oder eine l~ngere oder kiirzere Dauer der Benetzung zu vermeiden. Darum ist dieses ¥er- fahren weder zur Untersuchung ~'on Adsorptionswirkungen aberhaupt, noch far deren Anwendung zu analytischen Zwecken zu empfehleu.

Wesentlich bessere Resultate lasseu sich erzielen, wenn man folgendermaassen vorgeht. Ein Stack einer engeu GlasrShre erweitert man an dem einen Ende trichterf0rmig und zieht das andere Ende capil]ar aus. Biegt man die so hergestellte GlasrCihre U-fSrmig, be- festigt sie dann aufrecht in einem Korkstopfen und versieht das capilla:

ausgezogene und eben abgeschliffene Ende mit einem kleinen aus ~essing- oder Neusilberdraht gebogenen Tr~ger, so hat man. wie aus Figur 30 ersichtlich, einen kleinen handlichen Apparat, wclcher es gestattet, mit geringen Substanzmengen zu manipuliren und der leicht durch Ausspalen gereinigt werden kann.

Fig. 30:

(3)

Trey: Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mittelst Adsorption. 745 Bringt man nun in das triehterfSrmige Ende der GlasrShre eine beliebige LSsung, so steigt sie bis zur capitlar ausgezogenen Spitze, und wenn man auf diese ein Sttick Filtrirpapier legt, welches yore Draht- gestell getragen wird, so erfolgt eine recht gleichm~ssig yon einem Mittelpunkt nach allen Seiten sieh ausbreitende Benetzung des Papiers.

Man ist hierdurch imStande, LSsungen yon gleicher oder ~¢ersehiedener

~oncentration in Bezug auf die durch das Papier bewirkten Adsorptions- vorgange unter sonst gleichen Umst~nden bequem zu untersuchen und bedarf nur eines Filtrirpapiers yon mSglichst gleicher Besehaffen- belt. Dadurch, dass man die Benetzung his zu einer im Papier mar- kirten Grenze fortschreiten l~sst oder aber, yore Beginn des Aufsaugens an, nach gleichen Zeitintervallen unterbricht, erh~lt man ann~hernd auch ein Maass far diese ¥org~uge. Schliesslich tritt die durch ent- spreehende Reactionen nachzuweisende Trennnngswirkung viel deutlieher in die Erscheinung~ indem die Einwirkung des Reagens an einem Papier- streifen nur in der geringen Breite des Streifens wahrnehmbar ist, naeh dem angegebenen Verfahren jedoch in einer ringfSrmig um den Mittel- punkt sich erstreekenden Zone.

Als Ausgangsmaterial ffir die Versuehe stellte ich mir aequivalente w~sserige LSsungen (ein Grammaequivalent im Liter enthaltend)'dar und brachte sie durch entsprechende ¥erd~innung mit Wasser zu der gewiinschten Concentration. Das benutzte Papier war zu Zweeken quantitativer Analyse yon S c h 1 e i c h e r und S ch fi 11 bezogenes, feines, reeht g]eichm~ssiges Filtrirpapier mit nur sehr geringem Aschengehalt.

Um die Benetzung des Papiers im gegebenen Fall nur bis zu einer gewissen Grenze sich ansdehnen zu lassen~ druckte ich auf die Papier- stficke mittelst eines Gummistempels zuvor einen kleinen, in Millimeter getheilten Maassstab yon 3 Centimeter L~ngel Nachdem ich das Filtrir- papier in der Weise auf das Ende des capillaren Rohres gebraeht, dass dieses sich im Anfangspunkt des Maassstabes auf dem Papier befand, liess ieh die Benetzung im einze]nen Fall his zu 0,5 bis 3 c m fort- schreiten und hob alas Papier dann ab.

Zur Erkennung des Cadmiums neben Kupfer verfuhr ieh folgender- maassen. Die wechselnde Mengen Kupfer und Cadmium enthaltenden LSsungen wurden~ wie es ja zum Nachweis des Knpfers gewShulich g e - sehieht, mit w~sseriger AmmoniaklSsung (2 Gramm~quiva]ent im Liter) bis zur Blauf~rbung der LSsung versetzt und diese dann, durch Auf- f~llen mit Wasser im MesskSlbchen, his zur gewanseh'ten Concentration

(4)

746 Trey: Nachweis yon Cadmium neben Kupfer mittelst Adsorption.

gebracht. Die LSsung wurde in das U-RShrchen gebracht, ein S t a c k F i l t r i r p a p i e r auf die CapillarSffnung gelegt, nachdem die Benetzung bis zu 2 c m `:orgeschritten, das Papier abgehoben und dasselbe fiber die 0effnung eines Becherglases mit Schwefelammonium gehalten. Die Anwesenheit des Cadmiums ]iess sich bei allen gleich anzugebenden Concentrationsverhaltnissen mehr oder minder deutlich sogleieh erkennen.

Die auf dam Papier dureh die Einwirkung des Schwefelammoniums sich bildende runde, dunkel gef~trbte Scheibe ":on Schwefelkupfer war j e nach dem Gehalt der angewendeten Cadmiuml6sung `:on e~iner durch das entstandene Cadmiumsulfid mehr oder minder intensiv gelb gef~trbten breiteren oder schm~leren Zone umgeben. Die Concentration der L 5 ' sungen und das Verh~ltniss des Cadmiums zum Kupfer bei den ange- stellten Versuchen waren folgende:

Cu Cd

- - 8 0 0 / - - 4 1

2 2

~ 0,0039 gKupfer --- 1,4g Cadmium in 100 ccderL6sung, in 100cc derLSsung.

Cd

- - = 4 0 /

2

Cu Cd Cd

- - ~ 4 0 0 / - - ~ 4 1 - - - ~ 40/

2 2 2

Cu Cd Cd

- - S O l - - ~ 41 - - ~ 40/

2 2 2

Cu ';:~ ' C d Cd

= 40 l - - ---.41 - - = 40 l

2 2

0,0793 g Kupfer i n l OOcc derL6sung.

Cd - - ~ 4 0 0 / 2

0,014 g Cadmium in 100 c c d e r L6sung

- - = 4 0 0 / Cd 2

Cd - - 4001 2

Cd - - -= 400 l 2

0 , 0 1 4 g Cadmium in 100 cc der L6sung.

Bei den vorstehenden Versuchen liess ich die Benetzung des Papiers bis zu 2,5 cm vom Mittelpunkt vorsehreiten.

Es mag noch hinzugefagt werde~, dass bei Anwendung concen- t r i r t e r Kupferl6sungen die in F r a g e kommende Trennungswirkung sich nicht nachweisen liess, mithin die praktische Ausnutzung des Verfahrens einen gr6sseren Verdfinnungsgrad erheischt. Man verf~hrt daher zweck- m~ssig so, dass man nach dem Nachweis des Kupfers durch Ammoniak die LSsung his fast zum Verschwinden der blauen F~trbung mit Wasser verdannt.

Es ergibt sieh s0mit, dass man auch auf die `:orstehend be- schriebene A r t die Anwesenheit des Cadmiums neben dem Kupfer nach- zuweisen `:ermag, Wenngleieh mittelst der bekannten Methoden es

(5)

hIelzer: Ueber d. Nachweis v. Alkaloiden to. Benzaldehyd u. Schwefelsgure. 747 auch nicht schwierig ist, das Vorhandensein des Cadmiums neben Kupfer zu erkennen, so kann doch unter gewissen Umst~inden, eventuell mangels tier betreffenden Reagentien, der hier beschriebene l'~aehweis dem einen oder anderen nutzbar sein; denn Schwefe]ammonium ist ein leiehter z~t beschaffendes Reagens als zum Beispiel .Rhodanammonium oder Cyan- kalium.

Riga, Polytechnikum.

Ueber den l~achweis yon Alkaloiden mit Benzaldehyd und Schwefelsimre.

Voh

H, Melzer.

(II. Mitthei]ung).

Vor Kurzem habe ich eine Reaction des Pikrotoxins mit Benz- aldehyd uud Sehwefels~iure erw~hnt 1), welche noeh den :Naehweis you Spuren dieses Bitterstoffes gestattet.

Dieselbe ist yon mir auch noch auf einige uudere organische Gift- stoffe, Alkaloide etc. ausgedehnt worden, wortiber ieh hier kurz be- richten will.

Am besten gesehieht die Einwirkung des Benzaldehyds in 20pro- centiger absolutalkoholiseher L6sung. Wendet man anstatt dieser Ver- dtinnung eoneentrirtere LSsungen oder gar reinen Aldehyd an, so wircl die Farbe, welehe er mit Sehwefelsiiure ftir sich liefert, die Reaetioa mehr oder weniger verdecken.

Man stellt die Reactionen zweckmiissig in kleinen Uhrgl~isehen vo~

5 his 6 c m Durchmesser an, welehe auf weissem Papier stehen.

ttierbei l~isst man zun~iehst einen Tropfen 20procentiger absolut- alkoholiseher BenzaldehydlOsung aus einem kleinen Augentropfglase auf das Alkaloid etc. tropfen und gibt dann sofort ebenfal]s aus einer solehen Pipette einen Tropfen eoneentrirte Sehwefels~ure zu.

Die Reactionserscheinungen treten dann in kurzer Zeit auf. Eine Mischung der Substanzen, sowohl durch Umrtihren" mittelst eines Glas- stabes als auch dureh einfaches Sehwenken des Uhrglases, ist absolut zu vermeiden.

1) Diese Zeitschrift 87, 351.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In Feldversuchen bewährte sich lei- der keines dieser Produkte: Während mit Bio-PhytoPRE und Kupferpräpara- ten Wirkungen bis über 75 % und Knol- len-Ertragsverbesserungen bis 30 %

Nur so kann in dem Fall, dass eine ausreichende Reduktion der Exposition oder die Verwendung eines Ersatzstoffes nicht möglich ist, Personen mit einem solchen Risiko für die

Zuerst baute man Werkzeuge aus reinem Kupfer, dann aus Bronze: Bronze besteht aus 90 % Kupfer und 10 % Zinn, ist leichter zu verarbeiten und viel fester als reines Kupfer.. Weil es

Daß das Zusammenspiel der am Test beteiligten Substanzen und der getesteten Zusätze nicht simpel zu sein scheint und nicht alle ablaufenden Reaktionen detailliert bekannt sind wird

Die Atome Hg(11) (Punktgruppe 2mm) sind von 10 Hg- Atomen in ungew¨ohnlich weiten Hg−Hg-Abst¨anden zwischen 319.7 und 347.7 pm und drei Ba-Kationen koordiniert und nehmen damit

1982/83 von uns im Landkreis Stade durchgeführte Vergleichsuntersu- chungen an Rindern und Rehen zeigten , daß in vergleichbaren Belas- tungsgebieten Rehwild immer

Unter 6-MP war eine klinische Besserung bei 67 Prozent der Patienten zu verzeich- nen, während auf Placebo nur 8 Pro- zent ansprachen.. Unter 6-MP schlossen sich Fisteln in

Angesichts der Tatsache, daß wir uns bereits der Hälfte des von der WHO als unbedenklich be- zeichneten Grenzwertes für die Cadmiumgehalte unserer Nah- rungsmittel