• Keine Ergebnisse gefunden

Baudynamik. Vorlesung 6 Schwingungen von Fußgängerbrücken Dr.-Ing. Matthias Rohde

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Baudynamik. Vorlesung 6 Schwingungen von Fußgängerbrücken Dr.-Ing. Matthias Rohde"

Copied!
36
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Baudynamik

Vorlesung 6

Schwingungen von Fußgängerbrücken

Dr.-Ing. Matthias Rohde

(2)

4 Fußgängerbrücken

4.1 Allgemeines

Die Berechnung wird anhand des Leitfaden für die Bemessung von Fußgängerbrücken durchgeführt.

Empfehlenswert :

http://www.stb.rwth-aachen.de/projekte/2007/HIVOSS/docs/Footbridge_Guidelines_DE03.pdf

Nach dieser Veröffentlichung wird diese Herleitung beschrieben.

Video: https://vimeo.com/35566104

(3)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 3

4.1.1 Millenium Footbridge, UK Gateshead 105 m Spannweite, 45 m Höhe des Bogens

(4)

4 Fußgängerbrücken

https://www.youtube.com/watch?v=wvJAgrUBF4w https://www.youtube.com/watch?v=gk16C5Zgv4w https://www.youtube.com/watch?v=eAXVa__XWZ8 https://www.youtube.com/watch?v=Y4SPPGSXJHI https://www.youtube.com/watch?v=uWoiMMLIvco https://www.youtube.com/watch?v=BE827gwnnk4

https://www.youtube.com/watch?v=iyw4AcZuj5k

(5)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 5

Passerelle Punt da Suransuns, 40 m Spannweite, Graubünden, Schweiz

(6)

4 Fußgängerbrücken

Passerelle Punt da Suransuns, 40 m Spannweite, Graubünden, Schweiz

(7)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 7

Simone de Beauvoir, Ile de Paris 2006

(8)

4 Fußgängerbrücken

Granite Footbridge, La Defense

(9)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 9

Granite Footbridge, La Defense

(10)

4 Fußgängerbrücken

Holzbrücke in Kanada, 20 m Spannweite, 62 Jahre alt

(11)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 11

Irgendwo in den Bergen

(12)

4 Fußgängerbrücken

Vorgespannter Granit

Druckfestigkeit 210 N/mm², Dichte: 2,7 t/m³

Biegefestigkeit 11,3 N/mm², E-Modul ~ 50‘000 N/mm² Mit Vorspannung: grenz s = +/- 110/mm²

(13)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 13

Beispiel: Vorgespannter Granit

Aufgabe:

Berechnen Sie die Spannungen und die Durchbiegung für o.a.

Fußgängerbrücke.

Bestimmen Sie die Eigenfrequenz der vorgespannten

Granitbrücke. Die Normalkraft soll keinen Einfluss auf die Eigenfrequenz haben.

12,46m Spannweite, 1,5 m Breite und 21 cm Plattendicke.

Wäre die Schwingung für Geschossdecken akzeptabel?

(14)

4 Fußgängerbrücken

Vorgespannter Granit Einfeldträger mit

kontinuierlicher Massebelegung

(Aus erster Vorlesung, bzw. aus Vorlesung 5:)

𝑓 = 𝜋

2 𝐸𝐼 𝑙4 ∗ 𝑚

(15)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 15

Vorgespannter Granit (Untenstehende Tabelle für 6% Dämpfung) Dämpfung D1=0,025; D2= 0,020; D3= 0,015 –> gesamt 0,060 (6%)

(16)

4 Fußgängerbrücken

4.2 Bemessungsschritte bei Fußgängerbrücken 1. Bestimmung der Eigenfrequenzen

2. Frequenzen im kritischen Bereich 3. Bemessungsannahmen

3.1 Verkehrsklasse

3.2 Komfort: Grenzbeschleunigung 4. Abschätzung der Dämpfung

5. Max. Beschleunigung für jede Bemessungssituation 6. Prüfung

Seitliches „Lock – In“

Komfortniveau

ggf. Veränderung der Eigenschaften - Masse

- Frequenz (Steifigkeit) - Dämpfung

(17)

4 Fußgängerbrücken

Baudynamik Einführung Vorlesung 6 17

4.2.1 Bestimmung der Eigenfrequenzen

Verfahren: FEM und bei einfachen Systemen Handrechenformeln (Balken, Platten etc.)

Achtung:

- Viele Annahmen von Material, Ausstattung wie auch Geländer etc.

- Masse der Personen mitnehmen, wenn Sie min. 5% der modalen Masse ausmachen (eventuell bei Betonbrücken nicht notwendig)

(18)

4 Fußgängerbrücken

4.2.2 Frequenzen im kritischen Bereich Gebrauchtstauglichkeit bei Frequenzen Vertikal- und Längsschwingungen

1,25 Hz < fi < 2,3 Hz Seitliche Schwingungen

0,5 Hz < fi < 1,2 Hz 4.2.3 Bemessungsannahmen

Verkehrsklasse: TC1 …. TC5

Komfortklasse: CL1 … CL3 sollten mit Bauherrn festgelegt werden

Bemessungs situation

Beschreibung Verkehrs klasse

Häufigkeit Komfortklasse 1 Einweihung der

Brücke

TC5 Einmalig CL3

2 Berufsverkehr TC2 Täglich CL1

3 Wochenendspazier- TC1 wöchentlich CL2

(19)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 19

4.2.3 Bemessungsannahmen

(20)

4.2.3 Bemessungsannahmen

Außergewöhnlich dichter Verkehr

(21)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 21

4.2.3 Bemessungsannahmen

Verkehrsklasse Dichte d (Personen / m²) Anmerkung

TC1 15 P/(B*L)m² 15 Personen auf Brückenfläche

TC2 0,2 P/m²

TC3 0,5 P/m²

TC4 1,0 P/m²

TC5 1,5 P/m²

Komfortklasse Grad des Komforts

Vertikal aLimit (m/s²)

Seitlich aLimit (m/s²)

CL1 Maximal < 0,50 < 0,10

CL2 Mittel 0,50 – 1,00 0,10 – 0,30

CL3 Minimal 1,00 – 2,50 0,30 – 0,80

CL4 Nicht akzeptabel über 2,50 Über 0,80

(22)

4.2.4 Dämpfung

Man sollte unterscheiden:

- Dämpfung durch Material und Lagerung - Eingebaute Dämpfer

Im Zustand der Gebrauchstauglichkeit sind die Dämpfungswerte bereits besprochen (Siehe 1. Vorlesung). Im kritischen Zustand sind höhere Werte anzusetzen (Die Tabelle mit Werten des

Lehr‘schen Dämpfungsmaßes ist nur informativ!)

Baumweise Minimum Mittelwert Große

Amplituden

Stahlbeton 0,80 % 1,30 % 5,0 %

Verbundbau 0,30 % 0,60 % 2,5 %

Stahl, geschraubt 4,0 %

Stahl, geschweißt 2,0 %

(23)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 23

4.2.4 Maximale Beschleunigung

Man kann folgende Untersuchungen durchführen:

1. Berechnung des Systems als Einmassenschwinger (Handrechnung)

2. Finite Elemente (Computer) 3. Antwortspektrum – Verfahren

In allen Fällen wird kann die maximale Beschleunigung amax.

berechnet werden. Kritisch ist in allen Fällen die Annahme der Dämpfung, die sehr stark streuen kann.

(24)

4.2.5 Belastung

Grundsätzlich gilt: Ist die Brücke voll wird nicht kaum eine Schwingung erzeugt. Die Personen gehen nicht im

Gleichschritt (ab ca. 1,5 P/m²)

Bei Fußgängerbrücken wird deshalb die Anzahl der relevanten Fußgänger reduziert.

Es gilt je Person eine schwingungsrelevante Last P Vertikal: 280 N

Längs: 140 N Quer: 35 N

Zusätzlich muss die Schrittfrequenz über

Abminderungsfaktoren mit der Eigenfrequenz der Brücke verglichen.

(25)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 25

4.2.5 Belastung

Lastansatz: Es wird eine über die gesamte Fläche

konstante Flächenlast angesetzt die zeitlich variabel ist und mit der Eigenfrequenz der Brücke übereinstimmt

(Resonanz).

p(t) = P * n‘*y* cos(2p*fs*t)

P = Anteil der Last infolge eines einzelnen Fußgängers, der mit der Schrittfrequenz fs geht.

fs = Schrittfrequenz einer Person, die mit der Brückeneigenfrequenz übereinstimmt.

n‘ = äquivalente Anzahl von Fußgängern auf der belasteten Brückenfläche S (95% Fraktilwert)

y = Abminderungsfaktor bei nicht mit der Brückeneigenfrequenz übereinstimmenden Schrittfrequenzen.

(26)

4.2.5.1 Schrittfrequenz

Abminderungsfaktoren y bei Fußgängerbrücken

Vertikal und Längs

Seitlich

(27)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 27

4.2.5.2 Äquivalente Anzahl n‘ [1/m²] von Fußgängern TC1-TC3: 𝑛 = 10,8 ∗ 𝜉∗𝑑

𝑆

TC4-TC5: 𝑛 = 1,85 ∗ 𝑑

𝑆

 = Lehr‘sches Dämpfungsmaß d = Anzahl der Personen je m² S = Brückenfläche = B *L

Tabelle: Äquivalente Anzahl n‘ bei verschiedenen Brückenflächen

0,05 =

d= P/m² 10 50 100 200 500

TC1 0,1 0,24 0,11 0,08 0,05 0,03

TC2 0,2 0,34 0,15 0,11 0,08 0,05

TC3 0,5 0,54 0,24 0,17 0,12 0,08

TC4 1 0,59 0,26 0,19 0,13 0,08

TC5 1,5 0,72 0,32 0,23 0,16 0,10

Brückenfläche (m²)

(28)

4.2.5.2 Äquivalente Anzahl n‘ [1/m²] von Fußgängern

Beispiel: Granitbrücke

S = 12,46*1,5 = 18,69 m², Dämpfung 6%

d= P/m² A = 18,69m²

TC1 0,1 n‘ =0,19

TC2 0,2 0,27

TC3 0,5 0,43

TC4 1 0,43

TC5 1,5 0,52

Gewählt: n‘ = 0,52 Personen je m²; Die Eigenfrequenz liegt bei 2,6 Hz. Somit ist y = 0  Keine Schwingung zu untersuchen.

Wäre die Spannweite 14 m gewesen wäre n‘=0,49 und f= 2,09 Hz  y = 1,0

 p(t) = 280N*0,49*1,0*cos(2p*2,09*t) = 137*cos(13,15*t) (N/m²)

(29)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 29

4.2.6 Beschleunigungen 4.2.6.1 Vereinfachung auf Einmassenschwinger

(SDOF- Single Degree of Freedom) Der Ansatz ist relativ einfach:

In Vorlesung 2, Kap. 2.5 wurde im Kapitel Dämpfung hergeleitet, dass der Vergrößerungsfaktor maximal 1/(2) werden kann, wenn das Verhältnis Erreger zu Eigenfrequenz gleich 1 ist.

Mit Newton F = m*a wird angesetzt: F = Kraft p(t) bei cos (2pf*t) = 1 ist F = P * n‘ * y und m = Brückenmasse.

Eigentlich: jeweils generalisierte Masse bzw Last.

Erklärung wird in Vorlesung gegeben!

 𝑎 = 𝑚𝐹 = 𝑃∗𝑛𝑚∗𝜓

(30)

4.2.6.1 SDOF - Beschleunigungen

Beispiel: Granitbrücke

Masse der Brücke: 0,85 t/m + 0,075 t/P*1,5P/m²*1,5m = 0,96 t/m

 𝑎 = 𝑚𝐹 = 𝑃∗𝑛𝑚∗𝜓 = 0,137𝑘𝑁/𝑚0,96 𝑡/𝑚 =0,14 m/s²

Vergrößerungsfaktor:

V = 1/(2*0,06) = 8,33

amax = 8,33*0,14 = 1,2 m/s² das wäre Komfortklasse CL3 (Minimal)

(31)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 31

4.2.6 Beschleunigungen

4.2.6.2 Antwortspektrumverfahren

Der Ansatz erfasst die stochastische Belastung sodass man die Bemessungswerte mit einem Vertrauensgrad erreicht. Die Forschung hat sich auf Mehrfeldträger beschränkt. Die Werte sind aus Versuchen und

Berechnungen entstanden:

- Schrittfrequenz = Eigenfrequenz - Brückenmasse gleichmäßig

- Schwingung sinusförmig

Der Bemessungswert ist der Spritzenwert der Beschleunigung und wird wiederum mit der entsprechenden Komfortklasse verglichen.

Bemessung auf 95% Fraktile, deren Faktor von der Verteilungsfunktion abhängt.

(32)

4.2.6.2 Antwortspektrumverfahren amax,d = ka,d*sa

Spitzenfaktor ka,d aus statitischen Überlegungen sa = Standardabweichung der Beschleunigung

Ermittlung der Faktoren über Monte-Carlo-Simulation Dies wurde sowohl für seitliche als auch für vertikale Schwingungen hergeleitet.

Eigentlich, bildlich ausgesprochen heißt dies: Ist genug Masse und Dämpfung vorhanden, damit die Brücke

nicht angeregt wird.

(33)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 33

4.2.6.2

Antwortspektrumverfahren

(34)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 34

4.2.6.2

Antwortspektrumverfahren

Konstanten für vertikale Beschleunigungen

f = 2,09 Hz, d = 1,5 P/m²;  = 0,06 k1= -0,08*2,09²+0,60*2,09+0,085 = 0,99 k2 = 0,005*2,09²-0,060*2,09-1,005 = -1,11 sf ²= 3,34e-3*14*1,5*1,5 = 0,57 mi* = 0,5*0,960t/m*14m = 6,720 t 𝜎²𝑎 = 𝑘1 ∗ 𝜉𝑘2𝐶∗𝜎𝑚∗22𝐹

𝑖 = 0,99 ∗ 0,06−1,115,10∗0,576,72²

=0,99*22,71*0,06=1,45

(35)

Baudynamik Einführung Vorlesung 5 35

4.2.6.2 Antwortspektrumverfahren

f = 2,09 Hz, d = 1,5 P/m²;  = 0,06 k1= -0,08*2,09²+0,50*2,09+0,085 = 0,78 k2 = 0,005*2,09²-0,060*2,09-1,005 = -1,11 sf ²= 3,34e-3*14*1,5*1,5 = 0,57 mi* = 0,5*0,960t/m*14m = 6,720 t 𝜎²𝑎 = 𝑘1 ∗ 𝜉𝑘2𝐶∗𝜎𝑚∗22𝐹

𝑖 = 0,78 ∗ 0,06−1,115,10∗0,576,72²

=0,78*22,71*0,06=1,06 ka,d = ka,95% = 3,74

amax,d = ka,d*sa = 3,74*Wurzel(1,06) = 4,50 m/s²

(36)

4.2.6.2 Antwortspektrumverfahren Vereinfacht:

1,5 ∗ 14 ∗ 1,50,400 ∗ 0,060,468 + 1,65 ∗ 0,060,675

= 5,61 ∗ 0,35 = 1,96 t < 6,72 t 1,00

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eine Schwingung heißt dann harmonische Schwingung, wenn die Kraft proportional zur

I jeder inhaltliche Block wird mit einem Testat beendet. I Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung ist das Bestehen der

Lösung: Das an einem Schaltungspunkt betrachtete Oszillatorsignal muß auf dem Signalweg im Oszillator so verstärkt und phasengedreht werden, daß es wieder gleichphasig mit

Herstellung und Vertrieb der Sushi verbunden sind, Abgrenzung gegenüber anderen Anbietern von Speisen. Beschäftigte, Abgrenzung gegenüber allen Studierenden. Relevante Umwelt

Auch richtig: Project: unique process, consisting of a set of coordinated and controlled activities with start and finish dates, undertaken to achieve an objective conforming

Die Zielplanung wird erleichtert, wenn Ziele in Form eines Zielbaumes geordnet werden.. – Vertikal werden Ziele im Sinne von Ober- und Unterzielen (mit

Aufstellung eines Pflegekonzeptes, das sich auf einzelne Straßenzüge bezieht und somit den Bewohnern dieser jeweiligen Straßen angetragen werden kann, da sowieso nicht die

• Das Arbeitsblatt AB 6 wurde von euch, aufgrund der Aussetzung des Präsenzunterrichtes, im Unterricht nicht vollständig bearbeitet, bitte bearbeitet dieses für den Zeitraum