Geschäftsbericht 2014/2015
paritaet-berlin.de
108 Finanz- und Serviceangebote für Mitglieder
118 Telefonverzeichnis 120 Impressum
Inhalt
Service für Mitglieder Aus den
Fachreferaten Entwicklungen im
Paritätischen Berlin
66 Fachreferentinnen und -referenten 68 Aus den Fachreferaten
4 Vorwort
6 Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin: Profil
10 Entwicklungen im Paritätischen Berlin 53 Thematische Schwerpunkte 2013/2014 59 Paritätische Beteiligungen
62 Häuser der Parität
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
dieses Jahr wurde Berlin auf eine echte Feuerprobe gestellt, die uns auch noch einige Zeit beschäftigen wird: Ist die Stadt, sind ihre Bürger der Aufgabe gewachsen, dass allein in diesem Jahr mindestens 50.000 Flüchtlinge aufgenommen und unter
gebracht werden müssen? Immer wieder hat sich gezeigt, wie aus dieser Herausforderung eine Überforderung wurde, besonders auf Seiten der Verwaltung. Es waren die Bürgerin
nen und Bürger, die für die Grundversorgung mit Kleidung, Nahrung und Obdach gesorgt haben. Das Engagement war und ist wirklich atemberaubend! Immer mehr Willkommens
bündnisse haben sich gegründet und immer mehr Menschen wurden aktiv.
Unsere Mitglieder, die sich zum Teil seit Jahren und Jahr
zehnten für Flüchtlinge engagieren, konnten nun durch ihre besondere Erfahrung auf dem Gebiet überzeugen. Auch Mit
gliedsorganisationen und Einrichtungen, die bisher wenig mit Geflüchteten in Kontakt waren, mussten sich plötzlich mit dem Thema auseinandersetzen. Und sie taten es gern, denn – das wurde in den letzten Monaten deutlich – Flüchtlings
engagement ist eine echte Querschnittsaufgabe. Es betrifft Kindertagesstätten und Schulen ebenso wie Gesundheitszent
ren, Träger von betreutem Jugendwohnen oder Pflegeeinrich
tungen. Und so wurde die Herausforderung für die Stadt sehr schnell auch zur Schwerpunktaufgabe des Paritätischen als größtem Wohlfahrtsverband Berlins.
Schließlich ist die Erstversorgung der Geflüchteten nur der allererste Schritt, vor uns liegen noch deutlich gewaltigere Aufgaben. Viele der Menschen werden hier bei uns bleiben, und dann wird es darum gehen, sie angemessen in unserer Gesellschaft willkommen zu heißen, sie voll und ganz zu inte
grieren: Durch Bildungsangebote von Anfang an. Durch enge Einbindung in die Nachbarschaft. Und durch einen schnel
len Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung. Bei dieser ech
ten Willkommenskultur geht es darum, dass aus Flüchtlingen Bürgerinnen und Bürger werden – und dabei sind Sie gefragt, die Mitglieder des Paritätischen. Das beeindruckende Engage
ment, das derzeit in Berlin zu beobachten ist, muss verstetigt werden und in langfristige Angebote übergehen.
Hierfür braucht es natürlich entsprechende finanziel
le Unterstützung. Der Paritätische ist schon dieses Jahr an seine Grenzen gegangen und vergibt über seine Stiftung rund 500.000 Euro zusätzlich an Mitgliedsorganisationen, die sozial raumorientierte Flüchtlingsprojekte angestoßen haben.
Mit dieser Unterstützung werden zum Beispiel beim Projekt Cucula von Schlesische27 e.V. junge Geflüchtete im hand
werklichen Bereich ausgebildet. Mit beeindruckendem Enga
gement wurden außerdem viele bestehende Angebote für Geflüchtete geöffnet.
Diese zusätzlichen Aufgaben für gemeinnützige Träger müssen ganz klar einen Mittelzuwachs zur Folge haben – ohne dass andere soziale Gruppen dadurch benachteiligt werden.
In unseren Verhandlungen mit dem Berliner Senat betonen wir dies daher immer wieder: Die verschiedenen bedürftigen
Gruppen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werde, an keiner Stelle dürfen Gelder mit Verweis auf die Flüchtlings
zuwanderung gekürzt werden! Wir begrüßen es daher, dass die Integrationsarbeit der Stadtteilzentren durch eine nach
trägliche Aufstockung des InfrastrukturFörderprogramms Stadtteilzentren gestärkt wird. Dies kann aber nur ein ers
ter Schritt sein. Der Paritätische macht sich für seine Mitglie
der stark und setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass Haushaltsverhandlungen im Sinne sozialer Angebote und gemeinnütziger Organisationen geführt werden.
Der Einsatz für eine soziale Stadt, dafür steht der Ver
band seit mittlerweile 65 Jahren. Das Jubiläum war im Som
mer 2015 der Anlass für ein großes Fest: Mit hunderten Gästen und einem Kulturprogramm aus den Reihen unserer Mitglie
der wurde der Jahresempfang 2015 besonders bunt gefeiert.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller überbrach
te nicht nur persönlich seine Glückwünsche, sondern würdig
te beim Empfang auch ehrenamtlich Engagierte, die sich bei unseren Mitgliedsorganisationen besonders um ihre Mitmen
schen verdient gemacht haben. Für die Menschen, die zum Teil schon jahrzehntelang freiwillig aktiv sind, war dies eine ganz besondere Anerkennung ihres Engagements. Auch den Verband als Ganzes würdigte der Regierende: Der Paritätische sei eine deutlich wahrnehmbare Stimme für soziale Gerechtig
keit und ein Beispiel für eine positive Kultur der Auseinander
setzung – denn Diskussionen seien gut und richtig, nur dürf
ten sie nie auf Kosten von Schwächeren geführt werden.
Beim Rückblick auf 65 Jahre Parität haben wir auch Anlass, guten Mutes in die Zukunft zu blicken. Wenn Oswald Men
ninger sich Ende 2015 aus der Geschäftsführung des Verbands zurückzieht, wird er dies in dem Wissen tun, ein gut bestell
tes Feld zu hinterlassen. Der Paritätische ist – nicht zuletzt auch finanziell – sehr gut aufgestellt. Das ist nicht nur wichtig für den Verband, sondern auch für unsere Mitglieder, denn es gibt uns die Möglichkeit, sie ganz unmittelbar in ihrer Arbeit zu unterstützen. Ein Beispiel ist die Stiftung Parität, deren zehnjähriges Jubiläum wir dieses Jahr gefeiert haben. 2014 konnten aus Stiftungsmitteln fast 70 Projekte aus den unter
schiedlichsten sozialen Bereichen gefördert werden. Über das aufs Neue verlängerte Programm KinderZukunft finanziert die Stiftung außerdem Bildungsangebote für benachteiligte Kinder, wie Kunst und Sportkurse oder Schulmaterialien.
Dass der Paritätische Wohlfahrtsverband in seiner tägli
chen Arbeit als gut vernetzter Verbindungspunkt zwischen Politik, Wirtschaft und anderen Sozialverbänden fungiert, betonte unter anderem Prof. Rolf Heinze bei der Mitglieder
versammlung im November 2014. Die Wohlfahrtsverbände würden inzwischen als treibender Motor der Sozialwirtschaft und als bedeutender Faktor für das funktionierende Zusam
menspiel von Markt, Sozialstaat und Bürgergesellschaft gese
hen. Mit seinem Vortrag zeigte der Wirtschaftsprofessor auf:
Ein gesunder, fairer Wettbewerb zwischen sozialen Trägern zur Sicherung von Qualität ist kein Widerspruch zu dem Ziel, für die Armen und Benachteiligten in unserer Gesellschaft da zu sein.
Ehrenamtliches Engagement ist in diesem Zusammenspiel gesellschaftlicher Gruppen ein bedeutender Mitspieler. Denn was dieses Jahr durch die Ankunft der Flüchtlinge besonders deutlich wurde, gilt auch sonst: Ohne tausende freiwillige Hel
ferinnen und Helfer und ehrenamtlich Engagierte wären viele der sozialen Angebote in der Stadt nicht möglich. Deshalb haben wir uns auch dieses Jahr wieder für die Stärkung des Engagements eingesetzt: Beim Berliner Freiwilligentag haben sich auf Initiative des Paritätischen im September 2014 wieder rund 1000 Menschen in sozialen Einrichtungen in der gan
zen Stadt engagiert. Die Zahl der Fahrscheine für Ehrenamt
liche wurden von bvg und Berliner SBahn im Januar in einer gemeinsamen Initiative mit dem Paritätischen ein weiteres Mal aufgestockt, so dass 2015 13.000 Tickets über die Stadtteil
zentren verteilt werden können. Mit diesen und andere Akti
onen zeigt der Paritätische: Das Berlin, in dem wir leben wol
len, ist eine Stadt, in der die Menschen füreinander da sind und sich für andere einsetzen.
Eine große gesellschaftliche Verantwortung, die der Pari
tätische mit übernommen hat, ist der Einsatz für angemesse
nen und bezahlbaren Wohnraum. Das Recht auf ein Zuhause ist ein Grundrecht, das vor allem auch für sozial benachtei
ligte Menschen gelten muss. Umso mehr ist es zu verurtei
len, dass wirtschaftliches Kalkül immer häufiger dazu führt, dass gemeinnützige Träger Kündigungen für die Räumlich
keiten sozialer Wohnprojekte erhalten – und dadurch gerade besonders schutzbedürftige Menschen akut von Obdachlosig
keit bedroht sind. Durch Gespräche und Verhandlungen auf allen Ebenen macht sich der Paritätische dafür stark, dass die Lösung dieses Problems ganz oben auf der politischen Agen
da bleibt.
Berlin verändert sich, und das tut auch der Paritätische.
Der Verband stellt sich – auch mit seiner Öffentlichkeits
arbeit – auf die neuen Herausforderungen des sich rasend ver
ändernden Umfelds ein, er wird jünger, digitaler und zupa
ckender. Dabei bleibt er auch im 65. Jahr seines Bestehens seinen Grundsätzen treu: Unter Paritätischem Dach ist nicht nur Platz für die unterschiedlichsten sozialen Angebote, son
dern auch für eine große Meinungsvielfalt, solange sie mit den Prinzipien Gleichheit, Toleranz, Vielfalt und Offenheit vereinbar sind. Im Rahmen dieser Werte folgt der Paritätische bis heute einem Leitspruch: Die Themen und die Arbeit unse
rer Mitglieder bestimmen unser Handeln. Solange sich der Verband an diesen Grundsatz hält, so Oswald Menninger bei der Mitgliederversammlung 2014, ist ihm seine führende Rolle als Wohlfahrtsverband in der Stadt sicher.
Ihre
Foto: Walter
Prof. Barbara John ist Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Berlin
überzeugt, dass neben sozialpolitischen Maßnahmen auch eine aktive Bürgergesellschaft das Zusammenleben gestaltet.
In diesem Sinne machen wir uns für ehrenamtliches Engage
ment, Freiwilligenarbeit und Bürgerengagement stark. Kon
kret bedeutet das: Der Paritätische verhandelt mit dem Land Berlin und anderen Kostenträgern Rahmenvereinbarungen und Verträge zur Finanzierung sozialer Arbeit. Wir sind kri
tische Begleiter von Gesetzesvorhaben und beteiligen uns an sozialplanerischen Vorhaben. Darüber hinaus sind sachkundi
ge Vertreter des Paritätischen Berlin kritische Begleiter bei der Haushaltsplanung des Landes und der Bezirke sowie bei der Umsetzung von Hartz IV und von Arbeitsförderprogrammen.
Schließlich informieren wir über Versorgungsangebote.
Bezirkspolitische Netzwerkarbeit. Stadtteilmanagement, Arbeitsmarktförderung, bürgerschaftliches Engagement und sozialpolitische Arbeit sind die Schwerpunkte der Paritäti
schen Bezirksbeauftragten. Die Geschäftsstelle Bezirke unter
stützt unsere Mitglieder beim Ausbau, der Sicherung und der Umstrukturierung sozialer Angebote in den Bezirken. Die Bezirksbeauftragten setzen sich dafür ein, die fachlichen und ökonomischen Kompetenzen der Mitglieder zu stärken und bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Ein wichtiges Ziel ist, Mitgliedsorganisationen in bezirkspolitische Meinungsbil
dungsprozesse einzubinden und Personen aus den Mitglieds
organisationen für die bezirkliche Gremienarbeit zu gewinnen und zu qualifizieren. Durch gezielte Lobbyarbeit, Information und Beratung machen wir uns in den Bezirken für die Projek
te unserer Mitglieder stark. In der Geschäftsstelle Bezirke liegt
zudem die Federführung für die Kooperation mit dem Förder
programm Stadtteilzentren des Landes Berlin. Die Geschäfts
stelle Bezirke ist außerdem in den Beiträten der Jobcenter ver
treten.
Stiftung Parität Berlin. Über die Stiftung fördert der Paritä
tische Berlin das allgemeine Wohlfahrtswesen, bürgerschaft
liches Engagement, Jugendhilfe, Altenhilfe, das Gesundheitswe
sen sowie die sozialpflegerische Arbeit. Ein Förderschwerpunkt ist das Programm KinderZukunft, das Stipendien und Sach
mittel für begabte Kinder aus armen bildungsfernen Familien finanziert. Außerdem werden ausgewählte Projekte von Mit
gliedsorganisation unterstützt. 2015 haben wir das zehnjährige Jubiläum der Stiftung gefeiert.
Paritätische Beteiligungen. Der Paritätische Wohlfahrtsver
band Berlin ist an zehn sozialen Versorgungs und Dienst
leistungsunternehmen beteiligt. Dazu gehören zum Beispiel die Paritätische Akademie Berlin gGmbH, die gemeinnützige GmbH Bürger aktiv – Paritätische Gesellschaft zur Förderung von Bürgerengagement oder die Paritätisches Seniorenwoh
nen gGmbH.
Häuser der Parität. Das Konzept der Häuser der Parität hat zum Ziel, die sozialen Ressourcen des Bezirks zu stärken, ein preisstabiles Raumangebot für freie Träger – vor allem für Mitgliedsorganisationen – zu bieten, soziale Angebote unter einem Dach zu bündeln und verbandliche Präsenz im Bezirk zu zeigen.
Der Paritätische Berlin verfügt über vier eigene Häuser der Parität: die Landesgeschäftsstelle in der Brandenburgi
schen Straße 80 in Wilmersdorf das Haus der Parität in der Tucholskystraße 11 in Mitte das Haus der Parität in der Koll
witzstaße 94-96 in Prenzlauer Berg das Bürgerzentrum Neu
kölln in der Werbellinstraße 42.
Weitere Häuser sind in Eigenregie von Mitgliedern mit Förderung des Verbandes entstanden: Das fünfte Haus der Parität besteht seit 2009 in Regie des Bürgerhaus e.V. in der Schönholzer Straße 11 in Pankow. Das sechste Haus der Parität wurde im Frühjahr 2013 in der Grimmstraße 16 in Kreuzberg eröffnet und läuft unter der Regie von Prowo e.V. Ein siebtes Haus ist für 2016 geplant. Der Spatenstich erfolgte im Septem
ber 2015. (Mehr auf
m
Seite 63.)Mitgliedschaften des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin. Der Paritätische Berlin ist Mitglied im Paritätischen Gesamtverband mit Sitz in Berlin. In ihm sind 143 überregio
nale gemeinnützige Organisationen und 15 Paritätische Lan
desverbände mit 10.271 regional tätigen Mitgliedsorganisati
onen zusammengeschlossen (Stand 1. Juli 2015). Außerdem gehört der Paritätische Berlin zur Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin und ist Mitglied der Ver
einigung der Unternehmensverbände in Berlin und Branden
burg (uvb).
Der Paritätische Berlin ist Dach- und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Wir vertreten die Interessen unse- rer Mitglieder und beraten sie bei rechtlichen, betriebswirt- schaftlichen und sozialen Fragen. Wir setzen uns für die Rechte hilfebedürftiger Menschen und für die Förderung der Zivilgesellschaft ein. Unsere Arbeit wird geleitet durch das Ziel, die gesellschafts- und sozialpolitischen Entwicklungen in Berlin aktiv mitzugestalten. 2015 feierte der Paritätische Berlin sein 65-jähriges Jubiläum.
Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsver- bands Berlin. Unter dem Dach des Paritätischen sind rund 700 eigenständige, gemeinnützige Organisationen und Selbst
hilfegruppen zusammengeschlossen. Sie sind in der Bildung, der Kinder , Jugend , Alten und Familienhilfe, in der ambu
lanten und stationären Pflege, in der sozialen und psychoso
zialen Versorgung, in der Behindertenhilfe, der interkultu
rellen Arbeit und Migrationssozialarbeit, der Aids Hilfe, der Drogen und Suchthilfe sowie in der Gesundheitsförderung und versorgung tätig.
Insgesamt sind rund 55.000 hauptamtliche Mitarbeiterin
nen und Mitarbeiter im Verbandsbereich tätig. Bei den Mit
gliedsorganisationen des Paritätischen sind insgesamt rund 75.000 Menschen organisiert. Aus der 2014 veröffentlichten Ehrenamtsstudie des Paritätischen geht zudem hervor, dass bei den Mitgliedsorganisationen etwa 30.000 Ehrenamtliche engagiert sind.
Grundsätze für die Arbeit des Paritätischen Wohlfahrts- verbands. Der Paritätische ist konfessionell, weltanschau
lich und parteipolitisch unabhängig. Unsere Leitlinien sind humanitäre Verantwortung und gegenseitige Hilfsbereitschaft.
Uns ist wichtig, dass die Eigenständigkeit unserer Mitglieder gewahrt wird. Bei Entscheidungen in der Mitgliederversamm
lung erhält jede Organisation eine Stimme – unabhängig von ihrer jeweiligen Größe. Bei unserer täglichen Arbeit lassen wir uns von den Werten Offenheit, Toleranz, Respekt und Vielfalt leiten.
Der Paritätische als Dachverband. Wir unterstützen unse
re Mitglieder in ihrer täglichen Arbeit durch Beratung und Bildungs angebote zu fachlichen, betriebswirtschaftlichen und juristischen Fragen der sozialen Arbeit. Wir helfen sozia
len Organisationen bei der Vernetzung ihrer Hilfeangebote.
Finanzielle Unterstützung bieten wir durch Förderprogram
me der Stiftung Parität Berlin und durch Beratung zur Akqui
se von Stiftungsmitteln sowie zu Fundraising und Sozialspon
soring. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitgliedern eine Transparenz Beratung und Informationen durch unsere Ser
vicestelle Zuwendungsrecht. Im Bereich der Kommunikati
on unterstützen wir mit Beratungen und Veranstaltungen zur Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie zum Krisenmanage
ment und bieten unsere Verbandsmedien als Kommunika
tionsplattformen an. Wir helfen bei der Vereinsgründung und der Übernahme von Einrichtungen. Der Stellenmarkt des Pari
tätischen steht unseren Mitgliedsorganisationen kostenfrei zur Verfügung. Und schließlich können Mitglieder vier Räume in unserer Geschäftsstelle für Veranstaltungen und Arbeits
gruppen nutzen.
Der Paritätische als Spitzenverband. Der Paritätische Berlin setzt sich anwaltlich für Menschen mit Hilfebedarf ein. Wir vertreten die Interessen unserer Mitglieder in Gesellschaft, Politik und Verwaltung und bringen unser Expertenwissen in die Berliner Sozial, Finanz und Gesellschaftspolitik ein. Wir übernehmen zentrale Steuerungsaufgaben und setzen uns somit maßgeblich dafür ein, dass in Berlin eine bedarfsgerech
te soziale Versorgung geschaffen und gesichert wird. Wir sind
Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin: Profil
Entwicklungen im Paritätischen Berlin
10 Die Struktur des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin 11 Vorstand, Geschäftsführung und Gremien
14 Personelle und finanzielle Verbandssituation 18 Berliner rahmenvertrag (BrV) Soziales 20 rahmenfördervertrag für Sozial- und
Gesundheitsprojekte
22 Initiative Transparente Zivilgesellschaft 23 Stiftung Parität Berlin
25 Berliner Stiftungswoche 26 Geschäftsstelle Bezirke
28 Besondere bezirksübergreifende Aktivitäten 32 Aus den Bezirken
35 Aufgaben der Geschäftsstelle Bezirke 43 Paritätisches Personalforum
44 Paritätische Qualitätsentwicklung
44 Paritätische Akademie Berlin gGmbH
46 Programme für Führungskräfte im sozialen Sektor 46 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
48 Jahresempfang 2015 und 65. Jubiläum des Paritätischen 50 Anerkennungskultur
51 Mitgliederversammlung 2014
53 Im Fokus: Sozialraumorientierte Flüchtlingsarbeit unter Paritätischem Dach
55 Im Fokus: Wohnungsnot und raumknappheit 57 Im Fokus: 65 Jahre
Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin 59 Paritätische Beteiligungen
62 Häuser der Parität
Vorstand. Dem Vorstand des Paritätischen Landesverbandes Berlin gehören laut Satzung neun Mitglieder an. Der Beirats
vorsitzende Thomas Grahn nimmt an den Vorstandssitzungen teil, ebenso die Stellvertretung Iris Hölling.
Folgende Personen gehören dem Vorstand des Paritätischen Landesverbands Berlin an:
Prof. Barbara John, Vorstandsvorsitzende
Dr. Heidemarie Arnhold, Geschäftsführerin Arbeitskreis Neue Erziehung e.V.
Helmut Forner, i. R., ehemals Geschäftsführer Nordberliner Werkgemeinschaft gGmbH (nbw) Grit Herrnberger, Bereichsleitung fipp e.V. – Fortbildungsinstitut für die Pädagogische Praxis Ute Hiller, Geschäftsführerin Berliner Aids Hilfe e.V.
Dr. Ellis Huber, Arzt, Organisationsberater
Dominik Peter, Vorsitzender Berliner Behindertenverband e.V.
Oliver Schruoffeneger, Stadtratsreferent SteglitzZehlendorf, Abt. Jugend, Gesundheit, Umwelt, Tiefbau
Berndt Maier, Vorsitzender Das Mosaik e.V. und des Allge
meinen BlindenSehbehinderten Vereins, gegründet 1874 e.V.
Den stellvertretenden Vorsitz nehmen Helmut Forner und Dr.
Ellis Huber wahr. Der Arzt und Organisationsberater Dr. Ellis Huber wurde bei der Vorstandssitzung am 2. Dezember 2014 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt. Das Amt hatte zuvor Christian Thomes inne, der im Januar 2015 zum Caritasverband wechselte. Das langjährige Vorstandsmit
glied Ellis Huber wurde zudem Mitglied im Vorstand der Stif
tung Parität.
Aufgaben des Vorstands. Der Vorstand bestimmt laut Sat
zung die Grundzüge der Verbandspolitik. Im Berichtszeitraum finden zehn Sitzungen mit jeweils circa zehn Tagesordnungs
punkten statt. Der Vorstand entscheidet über die Aufnahme neuer Mitglieder in den Verband; im Berichtszeitraum werden 27 Organisationen aufgenommen.
Die Vorstandsvorsitzende und Mitglieder des Vorstands besuchen Fachgruppen und Mitgliedsorganisationen, um mit den Mitgliedern über die Verbandspolitik zu sprechen, bei fei
erlichen Anlässen zu gratulieren und die Arbeit zu würdigen.
Mehrere Vorstandsmitglieder sind in den Gesellschafterver
sammlungen und Aufsichtsräten Paritätischer Beteiligungen, um die Unternehmenspolitik mitzugestalten. Prof. Barbara John ist im Vorstand des Gesamtverbandes vertreten.
Vorstand, Geschäftsführung und Gremien
Entwicklungen im Paritätischen Berlin
Übersicht: Die Struktur des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin
Mitgliederversammlung
Beirat
Finanzen und Verwaltung Fachreferate Geschäftsstelle Bezirke Dienstleistungen durch Beteiligungen
und externe Dienstleister
Stabsstellen Paritätische Beteiligungen
Vorstand
Geschäftsführung Stv. Geschäftsführung
Stiftung Parität Berlin
› organisationsberatung, Qualitätsmanagement, Personal
› kontraktmanagement
› Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
› Ambulante Pflege und Hospize
› Familie, Frauen, Mädchen
› Jugendhilfe
› kinder und kindertagesstätten
› krankenhäuser
› Menschen mit Behinderungen
› Migration
› Psychiatrie/Queere lebensweisen
› Schulbezogene Jugendhilfe
› Schule
› Soziales
› Stationäre Pflege und Altenhilfe
› Straffälligen- und opferhilfe, Schuldner- und Sozialberatung
› Suchthilfe/Gesundheitsförderung/HIV/Aids
› rechnungswesen
› Mitgliederverwaltung
› Stiftungsmittel – Festsummen
› Stiftungsmittel – Direktanträge
› raumverwaltung
› Empfang
› Servicestelle Zuwendungsrecht
› Stadtteilmanagement
› Arbeitsmarktförderung
› Bürgerschaftliches Engagement
› Sozialpolitische Arbeit
› Gesellschafterversammlungen
› Aufsichtsräte
› Beratung in tariflichen Angelegenheiten
› Beratung zu Freiwilligendiensten
› Fort- und Weiterbildung
› Fundraising und Sozialsponsoring
› Immobilien-, Bauberatung
› Personalservice
› rechtsberatung
› Transparenz-Beratungsstelle
Stand: 14. oktober 2015
Aufgabenfelder der Vorstandsmitglieder:
Bildung/Schule/Kita:
Dr. Heidemarie Arnhold, Stefan Dominik Peter, Oliver Schruoffeneger, Grit Herrnberger Bürgerschaftliches Engagement:
Helmut Forner, Ute Hiller, Dr. Ellis Huber Gesundheit, Soziales, Jugend, Frauen, Familie:
Dr. Heidemarie Arnhold, Helmut Forner, Ute Hiller, Dr. Ellis Huber, Oliver Schruoffeneger
HIV, Aids, Hepatitiden, STD: Ute Hiller
Krankenhäuser:
Dr. Ellis Huber
Menschen mit Behinderung:
Helmut Forner, Stefan Dominik Peter, Berndt Maier
Migration:
Dr. Heidemarie Arnhold, Oliver Schruoffeneger Pflege:
Dr. Ellis Huber
Psychiatrie, Suchthilfe:
Oliver Schruoffeneger, Grit Herrnberger Queere Lebensweisen:
Ute Hiller
Stadtteilzentren, Nachbarschaftsarbeit und Selbsthilfe:
Helmut Forner, Dr. Ellis Huber, Grit Herrnberger
Senioren: Helmut Forner, Berndt Maier, Grit Herrnberger
Geschäftsführung. Die Geschäftsführung ist für ihr Aufgaben
gebiet Vertreter des Verbandes gemäß § 30 bgb. Zur Führung der Verbandsgeschäfte und zur Leitung der Landesgeschäfts
stelle hat der Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverban
des zwei Geschäftsführer bestellt: Oswald Menninger als Geschäftsführer und als stellvertretende Geschäftsführerin Dr.
Gabriele Schlimper, die die Aufgabe zum 1. September 2014 übernommen hat. Zusätzlich hatte Gabriele Schlimper weiter
hin die Leitung der Geschäftsstelle Bezirke inne.
In seiner Sitzung am 24. Juni 2015 hat der Vorstand Dr.
Gabriele Schlimper schließlich einstimmig zur Nachfolge
rin des langjährigen Geschäftsführers Oswald Menninger bestimmt, der zum 31. Dezember 2015 in den Ruhestand gehen wird. Dr. Gabriele Schlimper wird das Amt als Geschäftsführe
rin des Paritätischen Landesverbandes Berlin am 1. Januar 2016 antreten.
Beirat. Der Beirat erörtert zentrale Themen der Verbands
politik und spricht Empfehlungen an den Vorstand aus. Der Beiratsvorsitzende Thomas Grahn und die Stellvertretende Iris Hölling nehmen beratend an den Vorstandssitzungen teil. Der Beirat tritt außerhalb der Schulferien in zweimona
tigem Rhythmus zusammen. Im Berichtszeitraum finden fünf Sitzungen statt. Der Beirat besteht aus sieben Mitgliedern;
gewählt werden davon vier Mitglieder, drei weitere werden vom Vorstand berufen.
Bei der Mitgliederversammlung am 26. November 2014 wur
den vier Beiratsmitglieder gewählt:
Thomas Grahn, Geschäftsführer Albert Schweitzer Kinderdorf Berlin e.V.
Iris Hölling, Geschäftsführerin Wildwasser e.V.
Birgit Angermann, Geschäftsführerin Verein für Rehabilita
tion Behinderter e.V. und
Martin Hilckmann, Fachlicher Leiter und Prokurist der zik gGmbH
Drei weitere Mitglieder wurden gemäß Satzung bei der Sitzung im Dezember vom Vorstand berufen:
Matthias Winter, Geschäftsführer Nachbarschaftshaus Urban
straße e.V.
Sylvia Svoboda, Pflegedirektorin Sozialdienste der Volkssoli
darität gGmbH und
Peter Stawenow, Leiter des Kompetenzzentrums Offene Altenarbeit Sozialwerk Berlin e.V.
Foto: Walter Foto: christiane Foto: christiane
Foto: privat
Foto: Sharon A
Wahlausschuss. Dem Wahlausschuss gehören an:
Tilman Adolph, Universalstiftung Helmut Ziegner Birgit Hannemann, Offensiv 91 e.V.
Thomas Hänsgen, Technische Jugendfreizeit und Bildungs
gesellschaft (tjfbg) gGmbH
Andreas Otto, Freie Demokratische Wohlfahrt e.V.
Michael Witte, Neuhland e.V.
Waltraud Ziolko, Unionhilfswerk Landesverband Berlin e.V.
Berufungsausschuss. Mitglieder des Berufungsausschusses sind:
Fevzi Aktas, Kurdistan Kultur und Hilfsverein e.V.
Gabriele Geißler, Kiek in e.V.
Heinrich B. Pieper, Pfefferwerk – Gesellschaft zur Förderung der Stadtkultur mbH
Prof. Barbara John Vorstandsvorsitzende
Geschäftsführer Telefon: 030 860 01-104 menninger@paritaet-berlin.de
Stv. Geschäftsführerin Telefon: 030 860 01-108 schlimper@paritaet-berlin.de Helmut Forner
Stv. Vorsitzender Dr. Ellis Huber
Stv. Vorsitzender
Beitragsfinanzierung ersetzen. Wie in den vergangenen Jah
ren werden auch in diesem Jahr die Stiftungs und Dividen
denerträge für die Förderung der Mitglieder eingesetzt.
Die Leistungsentgelte betrugen 2014 560.079 Euro. Die Leistungsentgelte setzen sich im Wesentlichen aus Mietein
nahmen (circa 472.000 Euro) und Gebühren für Verwaltungs
dienstleistungen (circa 82.000 Euro) zusammen. Alle ande
ren Erträge, die den obigen Kategorien nicht zuordenbar sind, werden als sonstige Erträge erfasst. Die sonstigen Erträge betrugen 2014 rund 573.000 Euro. Der Anteil der Leistungs
entgelte und der sonstigen Erträge trug 2014 mit einem Anteil von 16,2 Prozent zu den Gesamterträgen bei. Der Anteil dieser beiden Ertragskategorien an den Gesamterträgen schwankte in den letzten Jahren immer um 20 Prozent.
Aufwand. Der gesamte Aufwand in 2014 betrug 6.712.342 Euro. Er ist gegenüber dem Vorjahr um 367.000 Euro gestie
gen. Der Aufwand ist unterteilt in Personal und Sachkosten.
2014 betrugen die Personalkosten 2,578 Millionen Euro und die Sachkosten 4,133 Millionen Euro. Der Anteil der Personal
kosten an dem Gesamtaufwand betrug 38,4 Prozent und der Sachkosten 61,6 Prozent. Der gestiegene Aufwand 2014 wurde durch die ebenfalls gestiegenen Erträge gedeckt.
Personelle Situation. Die Zahl der Vollzeitstellen im Ver
band schwankte in den letzten zehn Jahren zwischen 40 und 45 Stellen. Durch die Verlagerung von Aufgaben auf externe Dienstleister konnten die zunehmenden Anforderungen an den Verband mit diesem Personalstamm bewältigt werden.
Für das Jahr 2014 stehen dem Verband personelle Kapazitäten Oswald Menninger, Verbandsgeschäftsführer, berichtet:
Bereits lange bevor die Forderung nach Transparenz als poli- tisches Allheilmittel die gesellschaftliche Debatte prägte, haben wir als Landesverband ab 1997 in den Geschäftsberich- ten unter dieser Rubrik in Tabellen unsere wirtschaftlichen Daten bezüglich Ertrag und Aufwand, Zuwendungen, Mit- gliedsbeiträge, Personalstellen und -aufwand sowie Bilanz- zahlen veröffentlicht. Auf diese Vorreiterrolle sind wir stolz und haben damit bewiesen, dass wirtschaftliche Transpa- renz nicht schadet. Das Gegenteil ist der Fall: Wirtschaftliche Transparenz lässt keinen Raum für Spekulationen der ver- schiedenen Adressatengruppen des Verbandes, sie schafft Vertrauen und sie zeigt darüber hinaus, dass wirtschaftlicher und verbandspolitischer Erfolg zwei Seiten einer Medaille sind. Deshalb war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns der bundesweiten Initiative Transparente Zivilgesell- schaft (ITZ) angeschlossen haben und als einer der ersten Wohlfahrtsverbände das Transparenz-Logo der Initiative auf unserer Homepage paritaet-berlin.de führen können (siehe
m
Seite 22).Jahresabschluss. Der Jahresabschluss für 2014 weist einen Überschuss in Höhe von 246.758 Euro aus (siehe Tabelle 1).
Das Ergebnis 2014 liegt im Rahmen der wirtschaftlichen Ziele des Verbandes, durch angemessene jährliche Überschüs
se seine Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Aus diesem Grunde wurden bilanziell 180.236 Euro, die aus Überschüssen der Vermietung der Häuser der Parität resultieren, in eine zweckgebundene Investitionsrücklage für diese Häuser eingestellt. 66.521 Euro verbleiben als Bilanzge
winn. Insgesamt schwankt der Überschuss im Vergleich der letzten zehn Jahre wegen der vielschichtigen Finanzierungs
struktur des Verbandes. In den Jahren 2005 und 2012 lag der Überschuss über den wirtschaftlichen Zielen des Verbandes, und deshalb wurde etwa die Hälfte als Sonderförderung im Folgejahr an die Mitgliedsorganisationen ausgeschüttet.
Erträge. Die Erträge 2014 setzen sich aus Zuwendungen (14,6 Prozent), Mitgliedsbeiträgen (69,2 Prozent), Leistungsentgel
ten (8 Prozent) und sonstigen Erträgen (8,2 Prozent) zusam
men. Die gesamten Zuwendungen betrugen 2014 insgesamt rund 1,011 Millionen Euro. Sie sind von 3,3 Millionen Euro im Jahr 1995 auf etwa 1 Million Euro im Jahr 2014 gesunken. Daran hat der leichte Anstieg 2009 bis 2011 nichts geändert (siehe Grafik 1). Ihr Anteil an der Gesamtfinanzierung ist von 60,6 Prozent 1995 auf jetzt 14,6 Prozent kontinuierlich gefallen.
Die größte Einzelzuwendung des Verbandes kommt vom Land Berlin für „Zentrale Steuerungsaufgaben der Verbände“.
Sie ist als Folge der ersten Konsolidierungsschritte des Landes bereits ab 1997 stetig gesunken. Diese Zuwendung betrug 1997 noch mit rund 1,47 Millionen Euro erheblich zur Verbandsfi
nanzierung bei und liegt 2014 nur noch bei rund 0,9 Millio
nen Euro.
Die Mitgliedsbeiträge sind 2014 um 211.000 Euro gegen
über dem Vorjahr auf 4,815 Millionen Euro gestiegen. Damit haben die Mitgliedsbeiträge einen weiteren Höchststand erreicht (siehe Grafik 2). Die Mitgliedsbeiträge sind in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen. Der Anteil der Beiträge an der Gesamtfinanzierung lag zu Beginn der 90er Jahre noch bei unter zehn Prozent, 1997 bei 36 Prozent, und mittlerweile tragen die Mitgliedsbeiträge mit 69,2 Prozent den Hauptanteil an der Gesamtfinanzierung.
Die Strategie des Verbandes, sich bei der Finanzierung von staatlichen Mitteln unabhängig zu machen, ist sehr erfolg
reich gewesen. Die Beitragsentwicklung ermöglicht es, die Verbandspolitik unabhängig von möglichen Sanktionen durch Zuwendungsgeber zu verfolgen. Dafür ist die wirtschaftli
che Unabhängigkeit des Paritätischen als Verband der frei
en Wohlfahrtspflege eine unabdingbare Voraussetzung. Die große Abhängigkeit des Verbandes von den Beiträgen der Mit
gliedsorganisationen stellt heute sicher, dass der Verband sein Leistungsprofil auf die Anforderungen und Erwartungen der Mitgliedsorganisationen ausrichtet und sich von einer strikten Mitglieder und Dienstleistungsorientierung leiten lässt. Aus diesem Grunde werden wir an dem Ziel festhalten, die Ver
bandsleistungen überwiegend aus Beiträgen zu finanzieren.
An dieser Strategie wird auch die Stiftung Parität nichts ändern (mehr zur Stiftung auf
m
Seite 23). Die Stiftung ermöglicht dem Verband, seine Mitgliedsorganisationen umfang
reich zu fördern. Würden die Stiftungserträge für die Ver
bandsfinanzierung eingesetzt, könnten sie aber keinesfalls die
Personelle und finanzielle Verbandssituation
in Höhe von 45,3 Vollzeitstellen zur Verfügung (siehe Grafik 3). Davon sind zwei Stellen projektgefördert mit Befristung.
Die Personalaufwendungen haben sich über die Jahre hinweg parallel zur Zahl der Personalstellen bewegt (siehe Grafik 4). Die Beschäftigten des Verbandes sind zu 95 Prozent auf der Grundlage eines Haustarifvertrages mit der Gewerk
schaft hbv angestellt. Das Tarifwerk ist auf der Homepage des Verbandes eingestellt. Trotz Tarifsteigerungen fielen durch den Wegfall von Stellen in der Zivildienstvermittlung 2012 die Personalkosten auf 2,5 Millionen Euro und 2014 sind sie wie
der auf 2,578 Millionen Euro angestiegen.
In den Personalkosten des Verbandes ist das Gehalt des Geschäftsführers enthalten. Der Geschäftsführer erhält ein ArbeitnehmerBruttojahresgehalt einschließlich einer betrieb
lichen Altersvorsorge in Höhe von 112.500 Euro. Zusätzliche Bezüge durch Funktionen in Organen von Beteiligungen des Verbandes und anderer Gesellschaften werden nicht erzielt.
Es steht weder ein Dienstwagen zur Verfügung, noch werden andere Privilegien durch den Verband gewährt. Der Geschäfts
führer wird Ende 2015 aus dem Dienst ausscheiden. Weil sein Gehalt seit 2003 bis zu seinem Ausscheiden unverändert bleibt, wurde die Altersvorsorge aufgebessert.
Zusammenfassung. Trotz der Schwankungen bei Ertrag und Aufwand in den letzten zehn Jahren sind eindeutige Trends erkennbar: In allen Jahren wurde ein ausreichender Über
schuss erzielt. Die hohen Überschüsse 2005 und 2012 führten zur hälftigen Ausschüttung durch Förderprogramme für die Mitgliedsorganisationen.
Grafik 1:
Entwicklung der Zuwendungen 2005 – 2014 in Mio. Euro 1,5
1,0 0,5 0
5,0 4,5 4,0 3,5 3,0
2,5 ...
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Grafik 2:
Entwicklung der Mitgliedsbeiträge 2005 – 2014 in Mio. Euro
Auf der Ertragsseite sanken die Zuwendungen bei gleichzeitig stetiger Steigerung der Mitgliedsbeiträge. Auf der Aufwands
seite war der Personalkostenanteil am Gesamtaufwand sta
bil unter 50 Prozent, und im hohen Sachkostenanteil bilden sich der enorme Zukauf von Dienstleistungen zur Erfüllung der Verbandsaufgaben und die Förderung der Mitglieder aus Eigenmitteln ab. Im Ergebnis führte dies zu einer enormen Flexibilität des Verbandes bei der Erfüllung seiner Aufgaben und der Unterstützung seiner Mitglieder.
Entwicklung der Bilanzen. Die Entwicklung des Verbandsver
mögens ist in den Bilanzwerten abgebildet. Die Bilanzsumme für 2014 ist gegenüber dem Vorjahr gesunken und betrug zum Bilanzstichtag 22,629 Millionen Euro (siehe Tabelle 2).
Das Anlagevermögen (Aktiva) ist 2014 gegenüber dem Vorjahr durch planmäßige Abschreibungen um 308.000 Euro auf 17,208 Millionen Euro gesunken. Das Umlaufvermögen ist durch die Zunahme liquider Mittel auf 5,421 Millionen Euro gestiegen. Auf der Aktivseite wird das Gesamtvermögen in sei
ner Verwendung angezeigt, während die Passivseite die Mit
telherkunft abbildet. Dadurch wird auf der Passivseite nach Abzug des Fremdkapitals vom Vermögen das Eigenkapital ersichtlich. Bevor die Entwicklung der Passivseite erläutert wird, muss kurz eine bilanzielle Besonderheit bei zuwen
dungsgeförderten Vermögenswerten von gemeinnützigen Ein
richtungen dargestellt werden.
Während auf der Aktivseite die öffentlich geförderten Investitionen im Anlagevermögen in der Verwendung ange
zeigt werden, wird auf der Passivseite die Position „Sonder
posten für Zuschüsse zum Anlagevermögen“ gebildet. Bei
dieser Mittelherkunftsposition kann in der Zuordnung weder eine eindeutige Eigenkapital noch eine eindeutige Fremd
kapitalbeziehung hergestellt werden. Denn bis zur zukünf
tigen Erfüllung der zuwendungsrechtlichen Zweckbindung der Investitionen bleibt eine anteilige schwebende Rückzah
lungsverpflichtung bestehen. Aus diesem Grunde gilt die ökonomische Faustregel, dass 50 Prozent der Bilanzposition
„Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen“ zum Eigenkapital und die andere Hälfte zum Fremdkapital gerech
net werden können. In der Tabelle 2 sind daher 50 Prozent des Sonderpostens dem Eigenkapital zugerechnet und insgesamt als Eigenkapital im erweiterten Sinne dargestellt.
Das Eigenkapital 2014 beträgt 13,029 Millionen Euro und hat sich gegenüber 2013 einerseits um den eingangs erwähn
ten Bilanzgewinn und die Bildung einer zweckgebundenen Rücklage für Investitionen in die Häuser der Parität erhöht.
Andererseits wurde eine zweckgebundene Rücklage für die Investitionsförderung bei Mitgliedsorganisationen in Höhe von circa 150.000 aufgelöst und ausgeschüttet. In der Summe hat sich dadurch das Eigenkapital um 96.000 Euro erhöht.
Der Anteil der Sonderposten am Eigenkapital im erwei
terten Sinne ist mit 2,497 Millionen Euro weiterhin rückläufig, da ab 2000 keine wesentlichen Investitionen des Verbandes durch öffentliche Mittel oder Stiftungen gefördert wurden.
Das Fremdkapital hat sich 2014 um 130.000 Euro auf 7,103 Millionen Euro gegenüber 2013 verringert. Dies betrifft im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Bankdarlehen. Bei der Höhe des Fremdkapitals muss außerdem berücksichtigt wer
den, dass beim Fremdkapital 50 Prozent aus dem Sonderpos
ten (2,497 Millionen Euro) eingerechnet sind, die bei der Ein
haltung der zuwendungsrechtlichen Nutzungsbindung der Verbandsimmobilien nicht zurückgezahlt werden müssen.
Die wesentlichen verbleibenden Verbindlichkeiten im Fremd
kapital sind Bankdarlehen des Verbandes. Sie betragen 2014 nur noch 1,6878 Millionen Euro und betreffen ausschließlich Kredite für die Häuser der Parität. Im Jahr 2000 hatte der Ver
band noch Bankschulden aus der Immobilienfinanzierung in Höhe von circa 5,7 Millionen Euro. Deshalb bestehen jetzt in Bezug auf die ImmobilienFinanzierung für den Verband keine Risiken mehr.
Mitgliederbewegung: Unverändert hohe Mitgliederzahl.
Auch in diesem Berichtsjahr ist die Zahl der neuen Mitglieder höher als die Zahl beendeter Mitgliedschaften. Das Wachstum des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin setzt sich fort:
Von Juli 2014 bis Juni 2015 werden 27 Organisationen aufge
nommen. Einige Organisationen beendeten die Mitgliedschaft aufgrund von Auflösung oder Fusion. Insgesamt pendelt sich die Zahl der Mitgliedsorganisationen stabil bei über 700 ein.
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Ertrag 6.225.698 5.625.909 6.452.797 5.873.705 6.343.295 6.512.175 6.209.039 6.593.927 6.658.974 6.959.100
Aufwand 5.229.761 5.287.023 6.155.394 5.709.157 6.010.316 6.102.473 5.807.797 5.335.164 6.345.655 6.712.342
Überschuss 995.937 338.886 297.403 164.548 332.979 409.702 401.242 1.258.763 313.319 246.758
31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2014
Anlagevermögen 18.128 17.717 17.441 19.408 19.036 18.623 18.209 17.793 17.516 17.208
umlaufvermögen 2.877 3.56 2.086 2.392 2.554 3.532 3.208 4.384 5.260 5.421
Vermögen/Mittelverwendung 21.005 21.293 19.527 21.800 21.590 22.146 21.417 22.177 22.776 22.629
Eigenkapital 7.988 8.328 8.125 10.667 11.000 11.409 11.810 13.069 12.933 13.029
Sonderposten 50 % 3.423 3.316 3.290 3.177 3.063 2.950 2.837 2.723 2.610 2.497
Eigenkapital i. e. S. 11.411 11.644 11.415 13.844 14.063 14.350 14.647 15.792 15.543 15.526
Fremdkapital 9.594 9.649 8.112 7.956 7.527 7.787 6.770 6.385 7.233 7.103
kapital/Mittelherkunft 21.005 21.293 19.527 21.800 21.590 22.146 21.417 22.177 22.776 22.629
Grafik 3: Personelle Entwicklung
Vollzeitstellen 2006 – 2015 mit umgerechneten Teilzeitstellen
Grafik 4: Personalaufwendungen
Vollzeitstellen nach Gewinn und Verlustrechnung in Mio. Euro
Tabelle 2: Entwicklung der Bilanzen 2005 – 2014 in tausend Euro
2,5 2,0
1,5 ...
0 45
40
35 ...
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
44,4 42,8 44,1 42,6 44,4 43,7 41,9 39,5 41,8 45,3
Einzelverhandlungen von Trägern. Die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts zum sgb xi aus dem Jahr 2009 und den folgenden Jahren hat das Land Berlin als derzeit einziges Bun
desland wortgenau für den Bereich sgb xii übernommen und einen Paradigmenwechsel vollzogen. Im Bereich sgb xii erfol
gen pauschale Entgeltsteigerungen nur noch über die Über
gangskostenblätter oder im Rahmen von Einzelverhandlungen durch die Vorlage sogenannter Gestehungskosten der zu ver
handelnden Periode (zumeist das Folgejahr). Träger müssen dem Land Berlin somit die geplanten Kosten, die sich einer Entgeltvereinbarung direkt zuordnen lassen, vorlegen und begründen. Für diese Einzelverhandlungen gibt es bislang jedoch keine vereinbarten Verfahren und Fristen – fast jedes Verfahren läuft unterschiedlich.
Einzelverhandlungen nehmen seit 2011 zu, da die pau
schalen Entgeltfortschreibungen der letzten Jahre insbeson
dere die tariflichen Personalkostensteigerungen nicht mehr ausreichend auffangen können. Zugleich gestalten sich diese Einzelverhandlungen inhaltlich problematisch, da die AltEnt
gelte über 15 Jahre nicht mehr kalkuliert wurden. In zahlrei
chen Bereichen sind Verwerfungen zwischen den tatsächli
chen Kosten und den einzelnen Bausteinen der Entgelte, also der Refinanzierung entstanden.
Das Land Berlin hat sich darauf verpflichtet, die sgb xi
Rechtsprechung des Bundessozialgerichts aus 2009 und den folgenden Jahren im Bereich der Personalkosten für das Betreu
ungspersonal umzusetzen und die Kostennachweise der Träger anzuerkennen. Die darüber hinausgehenden sonstigen Kosten (erfahrungsgemäß etwa ein Drittel der Gesamtkosten) wer
den durch das Land Berlin nur bedingt oder kaum anerkannt.
Streitig sind in Einzelverhandlungen oftmals unter anderem Personalkosten für administratives Personal, Kosten für Mitar
beitervertretungen/Betriebsrat, Kosten für die Arbeitsplätze in der Verwaltung, Kosten infolge von gesetzlichen Vorgaben für Datenschutz oder Arbeitssicherheit, Versicherungskosten, Kos
ten durch kommunale Abgaben. Problematisch gestaltet sich auch die Vereinbarung eines angemessenen Unternehmerri
sikos, obwohl dies durch das Bundessozialgericht in seinem Urteil ausdrücklich gefordert wird.
Neben den Risiken der Nichtanerkennung empirisch belegbarer Kostenanteile entsteht für die Träger in Einzelver
handlung ein nicht unerhebliches Liquiditätsrisiko. Mangels vereinbarter Verfahren und Fristen ziehen sich die Einzelver
handlungen erheblich in die Länge – nicht selten über ein Jahr und mehr. Bei inhaltlichen Differenzen erscheint die Eröff
nung von Schiedsstellenverfahren bei der gegebenen Konflikt
lage fast unumgänglich. Der Paritätische wird weiterhin dar
auf hinarbeiten, dass in Berlin auch für Einzelverhandlungen Der Berliner Rahmenvertrag (BRV) Soziales regelt die Vergü-
tungsfindung und die Rahmenbedingungen, unter denen gemeinnützige freie Träger und gewerbliche Anbieter sozia- ler Dienstleistungen für das Land Berlin sozialstaatliche Leis- tungen erbringen, auf die der Bürger im Einzelfall einen Anspruch hat. Die Leistungen sind nach dem Sozialgesetz- buch (SGB) XII garantiert. Es geht dabei um die Wahrneh- mung von sozialstaatlichen Verpflichtungen, um Menschen, die in Not geraten sind, individuelle Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen und ihnen Chancen zur Teilhabe an der Gesell- schaft zu geben. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales schließt den BRV Soziales mit den in der LIGA zusam- mengeschlossenen Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrts- pflege in Berlin als Vertreter der Einrichtungsträger und ver- schiedenen weiteren privat-gewerblichen Verbänden im Bereich Soziales ab.
Nachdem Anfang 2014 der brv Soziales durch die Aufnahme einer Prüfregelung verändert wurde, beschlossen die beteilig
ten Parteien Ende 2014 eine Anlage zum Vertrag, die die Ver
fahren und Inhalte sowie eventuelle Konsequenzen spezifiziert.
Der Paritätische und die anderen LigaVerbände haben jedoch in diesem Rahmen stets darauf hingewiesen, dass die grund
sätzliche Zielsetzung sein sollte, den brv Soziales im Ganzen zu überarbeiten. Ein zentraler Bestandteil des Vertrages ist laut Liga ein transparentes und nachvollziehbares System für die Ermittlung von Vergütungssätzen und deren Anpassung im Hinblick auf Kostenentwicklung. Hierzu müsse eine längerfris
tige vertragliche Grundlage angestrebt werden. Für die erneu
te Kopplung einer pauschalen Vergütungssatzanhebung an die Teilinkraftsetzung eines Bestandteiles des brv Soziales (ent
sprechend dem Beschluss vom August 2014) hätten die Ver
handlungsführer der LigaSpitzenverbände kein Mandat.
Leistungs- und Kostentransparenz für Leistungen nach SGB XII. Voraussetzung für die Teilnahme an der pauschalen Fort
schreibung der Entgelte ist für die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen in Berlin seit dem Jahr 2011 das Ausfüllen sogenannter Übergangskostenblätter und deren Vorlage bei der Senatsverwaltung für Soziales. Gibt der Träger diese nicht ab, bedeutet dies ein Einfrieren der bestehenden Entgelte für die Folgeperiode. Alternativ haben die Träger seit 2011 die Möglichkeit, die Entgelte in sogenannten Einzelverhandlun
gen prospektiv zu verhandeln. Inzwischen wurde das neue Nachweisverfahren bereits zum dritten Mal durchlaufen, und es liegen Kostennachweise der Träger für die Jahre 2011, 2012 und 2013 vor.
Der Paritätische Berlin bemüht sich bereits seit Jahren um mehr Kostentransparenz sowie faire beziehungsweise sach
liche Kontrollen und begleitet den seit 2011 vollzogenen Para
digmenwechsel des Landes Berlin konstruktiv. Gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen und mit Hilfe externer Unter
stützung (jakab Consulting und mobiss Unternehmensbera
tung) werden bestehende Kostenstrukturen in den Bereichen Behindertenhilfe, Psychiatrie, Drogen/Sucht und Soziales analysiert und ausgewertet. Zu diesen Auswertungen zähl
ten auch die verbandsinternen Analysen der Übergangskos
tenblätter für alle drei bisherigen Nachweisperioden. Dabei war festzustellen, dass die Vergütungssteigerungen der letzten Jahre an das Personal der Träger vereinbarungskonform wei
tergegeben wurden.
Zwischen den Vertragspartnern des brv Soziales besteht die Vereinbarung, die Übergangskostenblätter über alle Ver
bände hinweg gemeinsam auszuwerten. Die gemeinsame Aus
wertung der Kostenblätter durch Land, Bezirke und Verbände ist eine wichtige Maßnahme für ein gemeinsames Grundver
ständnis bei der Weiterentwicklung vergütungsrelevanter Ver
tragsbestandteile. Zentrale Forderung des Paritätischen an das Land Berlin ist nun, dass die Übergangskostenblätter, die die Träger der Senatsverwaltung bereits für drei Nachweisperio
den zur Verfügung gestellt haben, endlich gemeinsam ana
lysiert, Unplausibilitäten diskutiert und Schlussfolgerungen erarbeitet werden. Zumal das Land vor nunmehr zwei Jah
ren angekündigt hat, die Auswertung der Kostenblätter zur gemeinsamen Entwicklung einer neuen Vergütungssystematik zu nutzen. Dies ist bis heute nicht geschehen.
Berliner Rahmenvertrag (BRV) Soziales
Hilfeart 2013 2006 Steigerung
von ‘06 zu ‘13 Hilfe zur Erziehung (HzE) & Eingliederungshilfe SGB VIII & Inobhutnahmen 439.525 318.829 38 %
Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten (HzÜ) 36.583 24.975 46 %
Eingliederungshilfe 698.954 537.625 30 %
Tageseinrichtungen für kinder 1.199.623 734.173 63 %
Hilfe zur Pflege 349.674 285.098 23 %
Ganztagsangebote an Schulen 153.221 51.961 195 %
rest (u.a. Beförderung behinderter kinder, Erziehungsberatung und
Asyl-Titel der Hilfe in besonderen lebenslagen) 17.450 15.036 16 %
transparente Verfahren und Fristen vereinbart und eingehal
ten werden.
Entwicklung von Vergütungen für Leistungen der Sozialhil- fe nach SGB XII. Die Ausgaben für entgeltfinanzierte soziale Dienstleistungen aufgrund von Leistungsansprüchen der Bür
ger und ihr Anteil am Gesamthaushalt haben in den vergan
genen Jahren zugenommen. Betrachtet man die Entwicklun
gen im Bereich der Sozialhilfe in den Jahren 2002 bis 2013, so lässt sich eine deutliche Steigerung von Sach und Personal
kosten sowie des Budgets feststellen. So stieg das jährliche Budget im Bereich der Eingliederungshilfe und der Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten bis 2012 um 41 Prozent. Aufgrund des gleichzeitigen Anstiegs der Fall
zahlen von knapp 19.000 in 2002 (Stadtstaatenvergleich) auf über 25.500 in 2011 um 35 Prozent lässt sich jedoch feststel
len, dass die Budgeterhöhungen seit 2002 fast ausschließlich durch Fallzahlsteigerungen ausgelöst wurden. Die Kosten pro
Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen – Entgeltstelle Soziale Dienstleistungen
Ausgaben der entgeltfinanzierten Transferleistungen
im Berliner Haushalt 2013 im Vergleich zu 2006 gerundete Summen, in Mio. Euro
Foto: Bruno Marks
nungslose, Haftentlassene Schuldnerberatung Selbsthilfe
und Freiwilligenprojekte sowie die Migrationssozialdienste.
Das Infrastruktur-Förderprogramm Stadtteilzentren (IFP STZ) fördert bezirkliche und landesweite Projekte zum struk
turellen Ausbau und Weiterentwicklung des sozialen, bür
gerschaftlichen Engagements der Nachbarschaftsarbeit und der Selbsthilfe.
Zuwendungen durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Alle Zuwendungen werden vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) gewährt. Um seine Mit
glieder beim Vollzug der Förderprogramme zu unterstützen, hat der Paritätische die Servicestelle Zuwendungsrecht einge
richtet. Dieses Angebot ist seit Januar 2015 direkt beim Paritä
tischen Berlin angesiedelt.
Transparenz durch Jahresberichte. Für die Liga war die jähr
liche Präsentation der Leistungsbilanz der Treuhandverträge im Abgeordnetenhaus von Berlin selbstverständlicher Teil der Transparenzsicherung und Qualitätsentwicklung innerhalb der Förderverträge. 2015 veröffentlichte die Senatsverwaltung Soziales und Gesundheit die Jahresberichte zum Infrastruk
turförderprogramm Stadtteilzentren und zum Integrierten Sozialprogramm (isp) für 2013. Der Jahresbericht zum igb für 2013 liegt noch nicht abschließend vor.
Überprüfungsauftrag für Rahmenfördervertrag. In den von der Koalition 2011 vereinbarten Regierungsrichtlinien für einen einmaligen Überprüfungsauftrag des Rahmenförderver
Für die rund 300 gesamtstädtischen Sozial- und Gesund- heitsprojekte aus den auslaufenden Treuhandverträgen unterzeichnete der Paritätische Wohlfahrtsverband Ber- lin gemeinsam mit den anderen Liga-Verbänden Ende 2010 einen Rahmenfördervertrag mit dem Land Berlin, der Ende 2015 ausläuft. Aktuell gibt es neue Verhandlungen für einen Vertrag ab 2016. Wie für die vorhergehende Vertragsperiode wird auch für den Folgevertrag eine Laufzeit von fünf Jahren angestrebt, die vertragsrechtliche Konstruktion mit drei För- derprogrammen soll beibehalten werden. Eine zentrale For- derung des Paritätischen lautet, dass Entscheidungen zur finanziellen Ausstattung der betroffenen Projekte unter den Vertragspartnern auf Augenhöhe getroffen werden müssen.
Kein Ausspielen sozialer Gruppen gegeneinander. Ange
sichts der zunehmenden Zahl von Menschen, die als Flücht
linge in die Stadt kommen, ist es für den Paritätischen Berlin von größter Relevanz, dass es nicht zu einer Umverteilung der verfügbaren Mittel kommt. Der Zuwachs an Aufgaben für die gemeinnützigen Träger muss auch einen Mittelzuwachs zur Folge haben. Ein Ausspielen sozialer Angebote gegeneinander lehnt der Paritätische kategorisch ab.
Unterzeichnung Rahmenfördervertrag. Mit der Vertrags
unterzeichnung 2010 wurden drei Förderprogramme aufge
legt, die für 2015 mit folgenden Jahresbudgets ausgestattet wurden: das Integrierte Gesundheitsprogramm (igp) mit 11.976.068,87 Euro einschließlich Einmalzahlungen für Ver
gütungsanpassung das Integrierte Sozialprogramm (isp) mit 12.900.000 Euro – darunter 3.300.000 Euro für die Förderung der Zentralen Aufgaben der Wohlfahrtsverbände und das InfrastrukturFörderprogramm Stadtteilzentren (ifp stz) mit 4.271.000 Euro, darin enthalten die nachträglich bewilligten 500.000 Euro für die Flüchtlingsarbeit.
Das Integrierte Gesundheitsprogramm (IGP) fördert über hundert Projekte in den drei Handlungsfeldern: Verbund
system Drogen/Sucht hiv/Aids, sexuell übertragbare Erkran
kungen und Hepatitiden Besondere gesundheitliche Bedarfs
lagen.
Das Integrierte Sozialprogramm (ISP) fördert Projekte der Altenarbeit der Behindertenhilfe Mobilitätshilfedienste für Ältere und Menschen mit Behinderung Hilfen für Woh
Rahmenfördervertrag für Sozial- und Gesundheitsprojekte
Fall sind im Betrachtungszeitraum recht konstant bei rund 25.000 Euro geblieben.
Auch die Vergütungen blieben zwischen 2002 und 2012 nahezu konstant – die refinanzierten Personalkosten lagen von 2003 bis 2012 sogar unter dem Niveau von 2002. Die Stei
gerungen der Jahre 2013, 2014 und 2015 haben diesen Abstand nicht eingeholt. Für die Träger stellt sich somit weiterhin die Frage, wie angesichts von Preissteigerungen, neuer Aufgaben im administrativen Bereich und der vom Land Berlin einge
forderten tariflichen Bezahlung diese Leistungen weiterhin erbracht werden können.
Angemessenheit der Kontrollen und der Entgeltentwick- lung. Die Senatsverwaltung äußert den Wunsch nach mehr Transparenz im betriebswirtschaftlichen Bereich als Voraus
setzung dafür, die Angemessenheit von Preis und Entgelt
entwicklungen sowie der Kriterien zu deren Fortschreibung beurteilen zu können. Der Wunsch ist für die LigaVerbände nachvollziehbar, gleichzeitig muss aber berücksichtigt wer
den, dass die Einrichtungen und Dienste im Bereich Sozia
les bereits intensiv zur Transparenz beitragen, beispielsweise durch die Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Der Pari
tätische wehrt sich gegen einen Generalverdacht gegen Trä
ger und fordert, dass zunächst bestehende Prüfmöglichkeiten genutzt und nur bei Unklarheiten gezielt Dokumente zur Prü
fung angefordert werden.
Ein faires Vergütungssystem ist von größter Wichtigkeit und darf weder dem Sparmandat, noch dem Misstrauen oder mangelnder Partnerschaft zum Opfer fallen.
trages heißt es unter dem Punkt xix „Soziales“: „Sozialleistun
gen effektiver gestalten. Eine wesentliche Voraussetzung hier
für ist, dass die Sozialleistungen effizienter gestaltet werden und ihre Steuerung optimiert wird. Zu diesem Zweck wird der Senat Prozesse intensivieren, die die Effizienz und Transpa
renz von Sozialleistungen erhöhen, das Qualitätsmanagement verbessern und eine Wirkungskontrolle ermöglichen. Eine Facharbeitsgruppe wird die Effektivität und Nachvollziehbar
keit des neuen Rahmenfördervertrags mit der Liga und der drei einzelnen Förderprogramme untersuchen. So wird der Senat unter anderem dafür sorgen, dass die Zuwendungsemp
fänger in der Transparenzdatenbank uneingeschränkt über sich Auskunft geben. Landesweite Programme mit vergleich
baren Zielstellungen werden wirksamer aufeinander abge
stimmt.“
Vereinfachte Antragstellung bei Tarifsteigerung. Kritische Anmerkung des Paritätischen Berlin war, dass die Bedingun
gen, unter denen für Zuwendungsprojekte Anträge bei einer Tarifsteigerung gestellt werden konnten, zu streng waren.
Nicht zuletzt auf Druck des Paritätischen ist es für 2013/2014 gelungen, den Antragsweg für Tarifsteigerungen zu vereinfa
chen. Hier ist allerdings Spielraum für weitere Verhandlungen und Vereinfachungen.
Unsicherheit bleibt bestehen. Trotz dieser ersten positiven Schritte reicht die vom Senat zur Verfügung gestellte Summe noch immer nicht aus, um bestehende Tarifsteigerungen beziehungsweise Vergütungsanpassungen zu decken. Für die Verteilung der Gelder fehlt immer noch eine funktionierende
Regelung und in den einzelnen Teilverträgen gibt es Unter
schiede in der Anpassung der Tariferhöhungen. Dadurch sind viele Organisationen nicht nur mit großen Unsicherheiten konfrontiert, die Verteilung ist auch intransparent. Eine große Ungerechtigkeit manifestiert sich darin, dass die vergütungs
finanzierten Einrichtungen (unter Vorlage eines Kostenblat
tes) an den Vergütungsfortschreibungen teilnehmen, während zuwendungsfinanzierte Projekte leer ausgehen.
Darüber hinaus fordert der Paritätische wie bereits im Vor- jahr: Es muss sichergestellt werden, dass die Summen, die das Abgeordnetenhaus zur Anpassung der Tarifsteigerung bezie
hungsweise der Personalentwicklung der freien Träger bewil
ligt, ausreichend sind und auch bei den Beschäftigten ankom
men. 2012 und 2013 war dies wegen hoher bürokratischer und zuwendungsrechtlicher Hürden sowie wegen unterschiedli
cher Verfahren und prozentualer Steigerungen in den Bezir
ken und jeweiligen Senatsverwaltungen nur zum Teil der Fall.
Die Höhe der Zuwendungssummen muss eine Bezahlung der Beschäftigten vergleichbar dem Tarifvertrag des Landes (tvl) ermöglichen.
Die Stiftung Parität Berlin wurde 2005 mit dem Zweck der
„Förderung des Wohlfahrtswesens“ errichtet. Im Juni 2015 wurde anlässlich der Feier zum 65-jährigen Jubiläum des Ver- bandes auch das zehnjährige Bestehen der Stiftung gefeiert.
Das Stiftungsvermögen resultiert aus dem Anteilsverkauf des Paritätischen Unternehmensverbunds (jetzt: Sana Berlin- Brandenburg) 2005.
Der fünfköpfige Vorstand der Stiftung wird zu Beginn jeder Amtsperiode des Verbandsvorstandes neu bestimmt. In der Sitzung des Verbandsvorstandes am 19. Dezember 2012 wurde für den Stiftungsvorstand der bisherige Vorstand erneut bestimmt: Prof. Barbara John, Helmut Forner, Georg Zinner, Dirk Brandes und Oswald Menninger. Nach dem Tod von Georg Zinner berief der Verbandsvorstand im April 2014 Chris
tian Thomes in den Vorstand. Durch den beruflichen Wechsel von Herrn Thomes im Dezember 2014 wurde schließlich Dr.
Ellis Huber als Vorstand berufen.
Auf seiner konstituierenden Sitzung am 18. März 2013 wähl
te der Vorstand der Stiftung Prof. Barbara John und Oswald Menninger zum geschäftsführenden Vorstand. Die Amtszeit des Vorstandes endet im November 2015 mit der Neuwahl des Verbandsvorstandes.
Der Vorstand arbeitet auf der Grundlage einer Geschäfts
ordnung und ist ehrenamtlich tätig. Bei der Stiftung entstehen keine Verwaltungskosten, weil die Förderprogramme über den Landesverband umgesetzt werden. Der Jahresabschluss 2014 wurde von der Wirtschaftsprüfgesellschaft Pricewater
houseCoopers (pwc) geprüft, und die Vorstandsmitglieder der Stiftung, des Landesverbandes sowie die Mitglieder des Ver
bandsbeirates erhielten den Prüfbericht.
Stiftungszweck. Der Stiftungszweck wird verwirklicht durch
„die Beschaffung von Mitteln für Zwecke der amtlich aner
kannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege im Sinne des
§ 58 Nr. 1 der Abgabenordnung“. In diesem Sinne werden durch die Stiftung Aktivitäten gefördert, die der Zweckset
zung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes entsprechen, insbesondere bürgerschaftliches Engagement Jugendhilfe
Altenhilfe Gesundheitswesen sozialpflegerische Arbeit.
Neben den Stiftungserträgen werden zur Verwirklichung der Stiftungszwecke auch zweckgebundene Spenden einge
setzt, die der Stiftung übertragen werden. Satzungsgemäß kann die Stiftung wohlfahrtspflegerische Aktivitäten sowohl des Verbandes als auch seiner Mitgliedsorganisationen för
dern. Aufgrund der momentan gesicherten Finanzierung des Verbandes werden die Stiftungserträge und Spenden zur Unterstützung der Mitglieder eingesetzt.
Stiftungsvermögen. Das Stiftungskapital erhöhte sich seit der Gründung der Stiftung von 21,5 Millionen Euro durch Zustiftungen und Rücklagenbildung auf 23,4 Millionen Euro im Jahr 2015.
Die Stiftung Parität Berlin hatte am Ende des Jahres 2014 ein Gesamtvermögen (Aktiva) von rund 24,55 Millionen Euro.
Das Stiftungsvermögen (Passiva) setzte sich am Bilanzstich
tag 2014 zusammen aus 23,4 Millionen Euro Stiftungskapi
tal, 400.000 Euro vorgetragener Mittel aus Zinserträgen und 750.000 Euro an Mitteln aus Förderprogrammen, die am Bilanzstichtag für die Förderzwecke noch nicht abgeflossen waren.
Stiftungserträge. Der Jahresüberschuss der Stiftung betrug 2014 rund 128.000 Euro. Die Stiftungserträge mit insgesamt 1.429.000 Euro setzten sich aus sonstigen betrieblichen Erträ
gen (z.B. SanaDividende) mit 648.000 Euro und Kapitalerträ
gen mit 781.000 Euro zusammen. Von den gesamten Erträgen werden alle Aufwendungen mit 1.301.000 Euro abgezogen. Die Aufwendungen setzen sich aus Ausgaben für Stiftungszwecke (Förderung) in Höhe von 1.118.000 Euro, betrieblichen Auf
wendungen in Höhe von 38.000 Euro und Abschreibungen auf Wertpapiere in Höhe von 145.000 Euro zusammen.
Stiftung Parität Berlin
Bundesweit haben sich im Sommer 2014 über 550 (2013: 430) gemeinnützige Organisationen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) angeschlossen – die Initiative wächst kontinuierlich um circa 120 Unterzeichnende aus der Zivilge- sellschaft innerhalb eines Jahres.
Paritätischer Berlin stellt die meisten Unterzeichner. 2015 haben 324 Organisationen ihren Sitz in Berlin, wovon allein 125 beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin angesiedelt sind. Der Verband vertritt bundesweit damit die meisten Unter
zeichner der itz, die einem Verband angehören. Der Paritäti
sche Berlin zählte schon im Sommer 2010 zu den Erstunter
zeichnern und Gründern der Transparenzinitiative – neben renommierten Organisationen wie Transparency Internatio
nal Deutschland e.V., von dem die Initiative ausging, und dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (dzi) oder dem Bundesverband Deutscher Stiftungen. Um das Logo der itz verwenden zu dürfen, muss jede Mitgliedsorganisation eine Selbstverpflichtung unterzeichnen, zehn standardisierte The
menfelder bearbeiten und deren Ergebnisse auf der eigenen Website veröffentlichen. Der tatsächliche Aufwand ist jedoch überschaubar.
Transparenz-Beratungsstelle. Dazu bietet die Paritätische TransparenzBeratungsstelle, die der Verband kurz nach dem Start der Initiative eingerichtet hat, fachlichen Service und Hilfe an, etwa in Fragen zu Gremienstrukturen und Qualifi
zierung, Transparenz nach außen, Führung und Steuerung auf der Grundlage von CorporateGovernanceGrundsätzen.
Die Basisberatung ist für die Mitglieder kostenfrei. Die Bera
tung ist vor allem für Vorstände und Geschäftsführungen der Mitglieder geeignet. Drei Berater arbeiten unabhängig von der Geschäftsstelle des Landesverbandes und wahren Vertraulich
keit (siehe
m
Seite 115).Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Vorträge, Diskussionen und Einzelberatungen. Neben Gesprächen in Fachgruppen werden in individuellen Bera
tungsgesprächen Einzelheiten zur Teilnahme an dieser frei
willigen Initiative geklärt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Beratungsleistung ist der Paritätische Berlin mit seinen Mit
gliedsorganisationen am häufigsten von allen Dachverbän
den in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft vertreten und somit in Deutschland führend, was die freiwillige Trans
parenz angeht.
Anschluss an die ITZ immer wichtiger. Der Paritätische Wohl
fahrtsverband Berlin ruft alle seine Mitglieder, die diesen Schritt noch nicht getan haben, auf, sich der Initiative Trans
parente Zivilgesellschaft zügig anzuschließen.
In diversen Rahmenvereinbarungen und verträgen mit den Senatsverwaltungen hat sich der Verband verpflichtet, seine Mitglieder für die itz zu gewinnen. Für die Mitglieder gilt: Je eher dabei, desto besser!
Unter
U
transparente-zivilgesellschaft.de sind weitere Informationen über die Initiative abzurufen, unter ande
rem ein Leitfaden, der dabei hilft, die richtigen Informationen zusammenzustellen.
Foto: Bernd Wannenmacher