2. Physikalische Grundlagen der elektrischen Leitung
2.1 Aufbau der Atome
• Materie: Isolatoren, Halbleiter, Leiter
• Atom: Atomkern (Protonen, Neutronen)
Atomhülle (Elektronen auf Kreisbahnen)
• Metalle: Elektronen wechseln im Gitter laufend Plätze ⇒ Elektronengaswolke 2.2 Bändermodell
• Elektronen mit best. Energie auf Bahnen gehalten
à Gesamtenergie (pot + kin) von System Elektron-Kern = 0, wenn r= ∞
• nähert sich Elektron Kern ⇒ Anziehungskraft 1 F ²
: r à Epot: r 1
W Fdr
−∞ r
=
∫
:−• Epot(für r = ∞) = 0 ⇒ negative Werte für endliches r
• Elektron auf Bahn mit großer Quantenzahl n weit von Kern entfernt
⇒ geringe Energie um von Kern zu lösen ⇒ Potentialmodell
• bei Metallen à Atome im Gitter à Energietöpfe nebeneinander
• Bahnen beeinflussen sich durch elektromagnetische Felder der Nachbaratome Verbiegung der Elektronenbahnen
à gekoppelt mit Verschiebung der Energietherme ⇒ entartet bei größeren Bahnen (wg. schwacher Kopplung zum Kern) zu Energieband
⇒ Energieniveau-Schema
• oberes Band: höhere Energietherme "verschmelzen" zu kontinuierlichem
Leitungsband ⇒ Elektronen frei beweglich ⇒ Stromleitung ("Elektronengaswolke")
• darunter liegendes Valenzband à Elektronen noch an Kern gebunden ⇒ können Platz nur durch Energieeinwirkung verlassen (à verbotenes Band überspringen um in Leitungsband zu kommen)
! Elektronen im Valenzband können keinen Strom leiten !
• abhängig vom Bandabstand:
verbotenes Band Energieebenen
Leitungsband à Elektronen ungebunden
3. Stromleitung im Vakuum
3.1 Aufbau einer Elektronenröhren-Diode Voraussetzungen damit Elektronenstrom fließt
• Elektronen müssen emittiert werden à Kathode
• Elektrode muss Elektronen aufnehmen à Anode
• Hochvakuum à Glasgefäß Elektronenemission
• thermische Bewegungen à Elektronen können aus Leiteroberfläche austreten à heraustretende Elektronen hinterlassen Ionen an Oberfläche ⇒ werden an Oberfläche gebunden
• um Feldkräfte zu überwinden à Austrittsarbeit W0 = ⋅e ϕ0 à wenn Ekin(e−)>W0 ⇒ Elektron kann Oberfläche verlassen
• thermische Emission: Austritt durch Wärmezufuhr
Feldemission: Herauslösung durch hohe Feldstärke
Fotoemission: durch Energie von auftreffenden Lichtquanten Elektronenstrom im elektrischen Feld
• Raum nicht elektrisch neutral wegen im elektrischen Feld bewegter Ladungsträger
⇒ Raumladung
• Feldgesetze: Raumladungsstrom I = ⋅k U32 (gehorcht nicht ohmschen Gesetz) Kennlinie der Diode
Anlaufstrom: durch thermische Emission kann Diode schon Strom führen, wenn noch keine Spannung anliegt
Raumladungsgebiet: Potentialminimum (neg. Raumladung)
Raumladung bewegt sich mit steigender Spannung von Anode in Rtg. Kathode
Sättigungsstrom: alle emittierten Elektronen gelangen zur Anode (Kathode kann bei geg. Temperatur nicht beliebig viele Elektronen emittieren) einfache Röhrenschaltung
• mit IA = ⋅k UAK32 kann Anodenspannung und Anodenstrom bestimmt werden
• Arbeitspunkt:
Arbeitsgerade:
,max
0 0
A R B
B
AK A
I U U
U I U
R
= → =
= → =
3.2 Steuerbare Elektronenröhren à Richtungssteuerung
à Geschwindigkeitssteuerung à Intensitätsdichte-Steuerung
à Elektronenröhre mit Steuergitter [Vorverstärkerröhre, Triode]:
• leistungslose Steuerung des Elektronenstromes
• UGK <0
4. Stromleitung in Metallen
• Elektronen vollführen ungeordnete Bewegung in Metallen (thermische Anregung)
• Ausrichtung der Bewegung durch angelegtes elektrisches Feld à Spannung
• spezifischer Widerstand steigt mit Temperatur (Kaltleiter) Driftgeschwindigkeit vDr
I = ⋅ ⋅ ⋅n A e vDr = ⋅ ⋅ ⋅ ⋅n A E b E
mit
Dr
I R U
l l
R A A
E U I
v b E
ρ κ
=
= ⋅ =
⋅
=
= ⋅
⇒ 0
I A U n A e b E l
κ⋅ ⋅
= = ⋅ ⋅ ⋅ ⋅
mit Beweglichkeit
0
b e n
= κ
⋅ à Driftgeschwindigkeit der Elektronen: vDr =0,042cms
⇒ Geschwindigkeit der Elektronen nicht hoch, hoch ist Ausbreitungsgeschwindigkeit des elektrisches Feldes
vgl. Vakuumröhre aus U e⋅ = ⋅12 m v0⋅ ² à
0 1
2 580kms
V
v e U m
= ⋅ =
5. Stromleitung in Halbleitern
5.1 Grundlagen
• Halbleiter: schwache, von Temperatur abh. Leitfähigkeit
• einige Halbleiter: Stromfluss mit Materialtransport à nicht für elektronische Bauelemente verwendbar ⇒ bei elektron. Bauelementen kein Materialtransport
• wichtigste Halbleiter-Materialien: Silizium (Si), Germanium (Ge)
• Voraussetzung: Materialien müssen hochrein sein ( 9
1
10 Fremdatom
HL−Atome) à Zonenreinigung, Zonen-Zieh-Verfahren
5.2 Einordnung in das PSE
3. HG 4. HG 5. HG
B C N
Al Si P
Ga Ge As
In Sn Sb
Pb Bi
4. HG à 4 Valenzelektronen
weitere HL: 3.-5.-Verbindungen à GaAs InSb 3., 5. HG zur Dotierung
5.3 Struktur, Kristallaufbau
• Diamantgitter, tetraederförmig 5.4 Eigenleitung
à sehr reiner Si-Kristall
• bei tiefer Temperatur
à alle Valenzelektronen fest an Atome gebunden ⇒ Isolator
• bei Temperaturerhöhung
à Gitterschwingungen nehmen zu
à einige Valenzbindungen werden gelöst
⇒ Elektron aus Gitter heraus, bewegen sich wie in Metall
• austretendes Elektron hinterlässt Defektelektron in Gitter (Atom positiv geladen)
⇒ "Loch"
• Ladungsträger entstehen paarweise (Elektronen und Löcher) "Generation"
à n(Elektronendichte) = p(Löcherdichte) = ni(Inversionsdichte) [Teilchencm³ ]
• allg.: Massenwirkungsgesetz: n p⋅ =ni2
(da bei Eigenleitung Elektronen und Löcher immer paarweise à keine getrennte Beeinflussung von n und p möglich)
• Elektron + Loch à "Rekombination"
• für best. Temperatur ⇒ Gleichgewicht zw. Generation und Rekombination
• Inversionsdichte (= Dichte der Ladungsträger bei best. Temperatur)
2 0
W kT
i i
n n e
−∆
≈ ⋅ mit ni0 – Entartungskonzentration (e- in Valenzband) ∆W – Ionisierungsarbeit (Bandabstand zw. V und L)
k – Boltzmannkonstante
• Leitfähigkeit beim reinen Halbleiter ist abhängig von Beweglichkeit der Ladungsträger (bn, bp)
• Leitfähigkeit der Eigenleitung: κi = ⋅ ⋅ + ⋅e n b( n n bp)
• Germanium: größere Beweglichkeit der Ladungsträger und höhere Eigenleitung als Silizium
• Eigenleitung gegenüber Störstellenleitung vernachlässigbar, jedoch wichtig für Frequenzeigenschaft
• Bandabstände von 4. HG sinken, wenn Quantenzahl steigt 5.5 Störstellenleitung
• Einbau von Störstellen in reinen HL (= Dotieren) ⇒ Leitfähigkeit ↑
• Einbau von Atomen aus der 5. HG (P, As, Sb) à 1 Elektron mehr als Silizium ( 5wertig)
à dieses Elektron ist mit wenig Energieaufwand vom Valenzband ins Leitungsband zu überführen
à Störstelle: "Donator" (bei Abgabe des Elektrons à +-Ionisierung)
⇒ n-Halbleiter
• Einbau von Atomen aus 3. HG (B, Al, Ge, In) à 1 Elektron weniger als Silizium
à kann leicht Elektron aufnehmen
à Störstelle: "Akzeptor" (bei Aufnahme eines Elektrons à --Ionisierung)
⇒ p-Halbleiter
• Dotierungsgrad
à Anzahl der eingebrachten Fremdatome bei Dotieren à auf 1 FA à 102 … 108 Trägeratome
⇒ Dotierungsgrad: 10-2 … 10-8 (dn, dp)
• Ladungsträger nach Dotierung ND =nHl⋅dn
6. Der pn-Übergang
6.1 Physikalische Grundlagen
• Halbleiter-Kristall à eine Seite p-leitend, eine Seite n- leitend ⇒ pn-Übergang à Grenzschicht: Diffusionsstrom
§ Elektronen des n-Bereich (ortsfeste Donatoren) diffundieren in p- Bereich
§ Löcher des p-Bereich (ortsfeste Akzeptoren) diffundieren in n-Bereich à Ursache: thermische Energie
• diffundierte Elektronen bzw. Löcher hinterlassen jeweils positive bzw. negative Raumladung
⇒ elektrisches Feld ⇒ Feldstrom durch Minoritätsträger
• ohne äußere Spannung heben sich Feld- und Diffusionsstrom gegenseitig auf (ID=IF)
Diffusionsströme :
Dn n
Dp p
I A e D dn dx I A e D dp
dx
= ⋅ ⋅ ⋅
= ⋅ ⋅ ⋅
[A = Berührungsfläche pn-Übergang]
Feldströme: ( )
( )
Fn n D
Fp p D
I A b e E x n I A b e E x p
= ⋅ ⋅ ⋅ ⋅
= ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ n p,( ) /
D
b Beweglichkeit derElektronen Löcher E x Diffusionsfeldstärke
à Gleichsetzen, Integration führt auf 2 Gleichungen für U, die mit Massenwirkungs- gesetz verknüpft sind
⇒ D n ln n0 2 p0 p ln p0 2 n0
n i p i
n p D p n
U D
b n b n
⋅ ⋅
= ⋅ = ⋅
nach Einstein: Temperaturspannung T n p
n p
D D k T
U b b e
= = = ⋅
à für Raumtemperatur (300 K): UT =26mV 6.2 Diodenkennlinie
• pn-Übergang à Richtwirkung des Stromes bei angelegter Spannung Spannung von n → p (Sperrspannung)
o Ladungsträger aus pn-Übergang herausgezogen ⇒ Raumladungszone (RLZ) größer (Spannung wirkt auf Beschleunigung der Ladungsträger)
o Feldstrom wird nicht beeinflusst
o Potentialbarriere an Grenzschicht mit steigender Sperrspannung größer (höher)
⇒ Diffusionsstrom nimmt ab, Ladungsträger können Barriere nicht überwinden
"Diode sperrt"
⇒ Minoritätsträgerstrom (Feldstrom) überwiegt bei weitem Spannung von p → n (Durchlassrichtung)
o pn-Übergang mit Ladungsträgern überschwemmt (RLZ kleiner, verschwindet) o Feldstrom unverändert
o Potentialbarriere wird reduziert
⇒ Diffusionsstrom wächst sehr stark (exponentiell)
"Diode leitet"
à Kennlinie:
p n
I
U
IRS
• Diodenstrom (aus Diffusionskoeffizienten Dn,p und Rekombinationsweglängen Ln,p)
0 0 T 1
U
p U
n
D p n
n p
D D
I A e n p e
L L
= ⋅ ⋅ ⋅ + ⋅ ⋅ −
A – Berührungsfläche pn-Übergang U – Spannung am pn-Übergang
wobei gilt:
0 0
n p
p n RS
n p
D D
A e n p I
L L
− ⋅ ⋅ ⋅ + ⋅ = "Sperrsättigungsstrom" (negativ)
⇒ Diodenstrom: T
U U m
D RS
I =I ⋅e ⋅ m – Korrekturfaktor für Kennlinie, hier m = 1
Sperrgebiet: 0 T | | 0
U U
U < ⇒ e →U↑
⇒ ID = IRS = IR (Reverse)
[IR ≈1...10µA]
Durchlassgebiet: 0 T T
U U
U U
D RS RS RS RS
U > ⇒I =I −I ⋅e wobei I =I ⋅e
⇒ T
U U
D RS F
I = −I ⋅e =I (Forward)
• Spannung bei der Stromfluss einsetzt à Schwellenspannung, Schleusenspannung, Durchlassspannung (bei Si- Diode: 0,5 … 0,7 V)
• differentieller Widerstand rF (in Durchlassrichtung)
à nur für best. Arbeitspunkt:
1 [ ]
F T
U RS U
F F
F
F T T F
T F
F
I
dI I
e U U
dU U U r
r U I
= − ⋅ = =
⇒ =
A
Kennlinie:
Temperaturverhalten
à wichtig für Diodenfunktion
• Trägerdichte (damit: Sperrstrom) und Temperaturspannung = f(T) in Sperrschicht
es gilt: nx=px =ni
à Sperrsättigungsstrom RS i n p
n p
D D I A e n
L L
= − ⋅ ⋅ ⋅ +
für kleine Temperaturänderungen ist 0 ( 0) 2 2 0 C T T
i i
n n e mit C W
kT
⋅ − ∆
= ⋅ =
damit: ( ) ( 0) ( 0) C T T RS T RS T
I =I ⋅e ⋅ − mit
( 0)
n p RS T
n p
D D
I A e
L L
= − ⋅ ⋅ +
⇒ starker Temperatureinfluss Durchlassbereich
( 0)
F T
U
C T T U
FT RS
I = −I ⋅e ⋅e ⋅ − wobei
( 0)
F T
U U
RS RS T
I e I
− ⋅ =
aus dIFT 0
dT = → 0
0 F
T
dU T
dT = − ⋅C U ⋅T
§ nicht so starke Änderungen wie bei IRS(T)
§ für kleine Temperaturänderungen (mit UT = konst) à dUF 2mVK dT ≈ −
Schaltverhalten (Diode bzw. pn-Übergang) à beeinflusst durch
o Kapazitäten (infolge Sperrschicht und Diffusion) o Generation und Rekombination der Ladungsträger Sperrschichtkapazität
(à Herleitung über Raumladungsgleichung) 2
1 1
S 2
R
A D
A e
C U
N N
ε
= ⋅ ⋅ ⋅
+
hier: Dotierungshöhe NA = ND = N0
⇒ 0
S 2
R
e N C A
U ε⋅ ⋅
= ⋅ (UR: angelegte Spannung)
[Anm.: Kapazität durch UR veränderbar ⇒ Kapazitätsdiode]
R I
U
U
RLZ à schlechter leitend als und
p n
U
Majoritätsträgerstrom
p n
I
Ladungsträger
vgl. Plattenkondensator: CPl A ε d
= ⋅ abrupter pn-Übergang: CS A
ε l
= ⋅ (l: Breite RLZ) Diffusionskapazität
Vorstellung:
§ Minoritätsträger bleiben an pn-Übergang hängen
§ Rekombination nach gewisser Zeit
à Ladungen bis zur Rekombination an pn-Übergang vorhanden
⇒ Ladungsspeicherung à wirkt wie Kapazität
2 2 F D
T
C L I b U
= ⋅
⋅ [L – Rekombinationsweglänge, IF – Strom in Durchlassrichtung, UT – Temperaturspannung]
à abrupter pn-Übergang:
2
p
CD g τ
= ⋅ [g – diff. Leitwert, τp - Lebensdauer Minoritätsträger ]
• Zeitkonstante: τ =CD⋅rF Trägheit der Ladungsträger
• vor Einschalten liegt Sperrspannung an
• Raumladungszone wirkt wie eigenleitend, da Ladungsträger ausgeglichen
"ausgeschaltet"
⇒ Sperrspannung fällt an RLZ ab
à Einschalten: RLZ muss mit Ladungsträgern überschwemmt werden ⇒ Verzögerung
"eingeschaltet"
à Ausschalten: Ladungen in Diffusionskapazität gespeichert à Ladungsausgleich ("Trägerstaueffekt")
p n
I
U
Kathode
Elektronen
M inoritätsträger à Diffusionsstrom
Ladungsträgerausgleich Anode
7. Halbleiterdioden
• Dioden = Zweipole mit pn-Übergang
• Flächendiode/Planardiode à Herstellung beschrieben Spitzendiode à Metalle-Halbleiter-Übergang
7.1 Bauformen und Bezeichnungen
• Diodenfunktionen in integrierten Schaltungen (IC) verwendet, Abmessungen <1µm Kantenlänge
• kleinste Gehäuseform für Allzweckdioden à Glasröhrchen ∅ <1,85mm
à Diodentablette ∅ ≈0 , 5mm
• Verlustleistung über Gehäuseoberfläche und (hauptsächlich) Anschlussdrähte abgeführt
à Dioden bis 2 A: Glas-/Kunststoffgehäuse
à größere Dioden, Leistungsdioden: Metallgehäuse (evtl. mit Kühlkörperbefestigung)
7.2 Schaltungen mit Dioden
• Unterscheidung zwischen
à Kleinsignalverhalten (wo Kennlinie von Interesse) à Großsignalverhalten (Eigenschaften als Gleichrichter)
• Annahmen: à U ?US (Schwellenspannung) à Ein-/Ausschaltverhalten vernachlässigt à Netzinnenwiderstand ≈ 0
à Sinusförmige Netzspannung oder pulsierende Gleichspannung
• immer: "Spannungsabfall an der Diode beachten !"
Einpulsschaltung
à eine der einfachsten Gleichrichterschaltungen
( ) ˆ sin u=u t = ⋅U ωt
• Mittelwert der Gleichspannung
2
0 0
1 ( ) 1 ˆ sin ˆ 2 0,45 [ ˆ 2 ]
2
T d
U u t dt U tdt U U U U U
T
π ω
π π π
=
∫
=∫
⋅ = = = = ⋅• Effektivwert der Gleichspannung
0
1 ²( ) 1 ˆ
2 2
T d
U u t dt U U
= T
∫
= =à Diode und Trafo müssen für Effektivwert ausgelegt werden
• Strom und Spannung durch ohmsches Gesetz verknüpft
d d
d d
U U
I I
R R
= =
• Formfaktor (Verhältnis Effektivwert zu Mittelwert) 2
d d
F I I
= =π
• Gleichstromleistung p = ⋅ ≠u i const à Energiespeicher zur Glättung für Verbraucher mit konstanter Leistungsaufnahme
Zweipulsschaltung
à besser Gleichrichtung, da zwei um 180° phasenverschobene Spannungen auf Lastkreis speisen (Praxis: Trafo mit Mittelabgriff)
• doppelter Mittelwert, 2 -facher Effektivwert
• Bauleistung Trafo größer gegenüber Gleichstromleistung à Brückenschaltung
à beide Halbschwingungen durch gleiche Sekundär-Wicklung
Zweipulsgleichrichtung mit Glättung
• Einphasenwechselstromnetz à kann nur pulsierende Leistung liefern
⇒ Energiespeicher für konstante Gleichspannungen [Bauteile: Kondensatoren und Drosselspulen]
• Kondensator mit kurzem Stromstoß geladen à hoher Effektivwert
• Stromfluss kann wesentlich verlängert werden, wenn Drosselspule zwischen Diodenbrücke und Kondensator
7.3 Höherpulsige Schaltungen
à Mehrphasennetz à höherpulsige Schaltungen
• Dreiphasenmittelpunktsschaltung (Dreip hasennetz)
• analoge Brückenschalung ⇒ Sechsspulschaltung
• da jedes Drehfeldsystem konstante Leistung ⇒ geringerer Glättungsaufwand 7.4 Dioden mit besonderen Eigenschaften
Zenerdioden (Z-Dioden)
• niedrige definierte Durchbruchspannung
• Zenereffekt (Durchbruchspannung < 6 V) Lawineneffekt (Durchbruchspannung > 6 V)
• in Sperrrichtung betrieben Zenereffekt
• Durchbruchfeldstärke an pn-Übergang überschritten
| | 0
| | 4
R
n R
U e
E N U
d ε
= = ⋅ ⋅ [UR = anliegende Spannung, d = Breite RLZ]
• Elektronenbahnen gestört à Bindungen aufgebrochen ⇒ Elektronen gehen wie durch Tunnel von Valenzband in Leitungsband (à Tunneleffekt)
• Zenereffekt setzt abrupt bei 106 V E≈ cm ein
• Sperrschichtbreite hängt von Dotierungshöhe ab und wird mit zunehmender Dotierung kleiner ⇒ Durchbruc hspannung klein bei hohen Dotierungen
[schwächere Dotierung à Sperrschichtdicke und Durchbruchspannung steigen ⇒ Feldstärke E nimmt ab ⇒ Tunneleffekt kann nicht stattfinden]
Lawineneffekt
• bei zunehmender Durchbruchspannung und größerer Sperrschichtbreite (aufgrund der Dotierung)
⇒ sehr starke Beschleunigung der Elektronen
⇒ lösen bei Zusammenstößen mit Gitteratomen Elektronen aus Gitter heraus (Valenzelektronen à Leitungsband)
• herausgelöste Elektronen können wiederum Elektronen herauslösen (Stoß-Ionisation)
• setzt sich lawinenartig fort à Strom steigt lawinenartig
• Vergrößerung des Sperrstromes à Durchbruchfaktor 1
1
m R BR
M
U U
=
−
[UR – Spannung in Sperrrichtung, UBR – Durchlassspannung, m = 2…6 ]
• Durchbruchstrom = Zenerstrom (auch bei Lawineneffekt)
1
RS
Z RS m
R BR
I M I I
U U
= ⋅ =
−
• Durchbruchspannung = Zenerspannung UZ
• Schaltzeichen:
Kennlinie:
• differentieller Diodenwiderstand rZ (Zenerwiderstand) in AP:
0 0
0 Z Z
Z
r dU
= dI à Zenerwiderstand im Bereich 6-10 V am geringsten
• Temperaturkoeffizient:
à kleine Spannungen (< 5 … 6 V) negativ
à größere Spannungen (Zener-, Lawineneffekt) positiv à ∆UZ0 = ⋅α UZ0⋅ ∆T
• Verlustleistung in AP: UZ0⋅IZ0 ⇒ bei konstanter Verlustleistungsabgabe : bei höherer Zenerspannung sinkt nutzbarer Zenerstrom
Anwendungen
Spannungsstabilisierung
Durchbruchspannung (exakt definiert)
Arbeitspunkt
• wirkt bei Eingangsspannungs-/Laststromschwankungen
• Stabilisierung:
e
e V a
a Z e
a
U
U R U
S U r U
U
∆
= ∆ ≈ ⋅
• Grenzen der Stabilisierung:
à zu kleiner Zenerstrom
à zu hoher Strom (à Verlustleistung)
⇒ Erweiterung zur Regelung mit Transistor Spannungsbegrenzung
à 2 gegeneinander geschaltete Z-Dioden (je eine Durchlass-, eine Sperrbereich)
Modellierung der Z-Diode
à "Achtung: an Diode fällt Spannung ab !"
Tunneldioden
• sehr hohe Dotierung (1020 gegenüber 1016) ⇒ pn-Übergang entartet
• Diffusionsspannung größer als es Bandabstand entspricht ⇒ UD≈1,2V (ggü. 0,6..0,7 V)
• Potentia lbänder (Valenzband und Leitungsband) überlappen sich an Sperrschicht im stromlosen Zustand wie bei Metall
• an Überlappungsstelle nur durch sehr dünne Potentialbarriere getrennt ⇒ Tunneleffekt [Ladungsträger gehen von Valenzband des einen Gebietes in Leitungsband des
anderen Gebietes]
• in Sperrrichtung überlappen sich Bänder noch stärker ⇒ keine Sperrkennlinie
• Durchlasspolung:
o Tunnel-/Zenerstrom steigt zunächst an
o bei größerer Durchlassspannung à Bandüberlappung aufgehoben ⇒ Tunnel-, Zenerstrom werden Null
⇒ Normale Diodenkennlinie (mit hoher Diffusionsspannung) o in Übergangsbereich: negative Kennlinie
UZ
UD
U I
• Schaltzeichen: Kennlinie:
Anwendung
à Hochfrequenztechnik
à hohe Dotierung, schmaler pn-Übergang ⇒ geringe Trägheit der Ladungsträger
⇒ kleine Diffusionskapazität Oszillator
• Entdämpfung von Schwingkreis
à negative Kennlinie A neg. diff. Widerstand à hebt positiven Widerstand auf
⇒ Kompensation der Verluste
• UG: Arbeitspunkteinstellung
• Ck: Koppelkondensator (Hält UG von RL fern, lässt Wechselspannungen durch)
• eigentlicher Schwingkreis: L, C
• Ersatzwiderstand RV à alle Verlsute
• C1: Stützkondensator (C1 ?C) 7.5 Schottkydioden
à Metall-Halbleiter-Übergang (Mn)
• Hochdotierte n-Halbleiter direkt oder über extrem dünne (für Elektronen durchlässige) Zwischenschichten mit Metall kontaktiert
• Elektronendichte Metall große gegenüber Halbleiter (10 :1023 20)
• Metalle: große Leitfähigkeit ⇒ keine unkompensierten Raumladunge n
• Mn-Übergang à Elektronendichte so, dass Gleichgewicht in thermischer Diffusion
⇒ Diffusionsbarriere
nur sehr nahe an Grenzschicht
Elektron abgegeben
deutlich breiter als im Metall
• im Halbleiter: Verarmungszone (positive Donatoren-Raumladung überwiegt) im Metall: negative Oberflächenladung durch vom HL stammende Elektronen
⇒ Grenzfläche: Potentialbarriere
• Sperrspannung ⇒ Barriere erhöht sich
• Durchlassspannung ⇒ Barriere wird abgebaut
• praktisch keine Minoritätsträger in Sperrrichtung
• Abschaltzeit: 0,1 ns ⇒ keine Rückwärstströme Kennlinie
• | | 1 1,5
F T
U m U
F RS
I I e ⋅ m
= ⋅ − ≈
Faktor m ⇒ schneller Stromanstieg bei kleiner Durchlassspannung
• Durchbruch: -40 … -60 V
• Schaltzeichen:
Anwendung
• Gleichrichtung in Schaltnetzteilen
• Gleichrichtung höchstfrequenter Wechselströme, Impulstechnik, Klammer- /Torscha ltungen
• Modulation 7.6 Kapazitätsdioden
à über Sperrschichtkapazität, da Diffusionskapazität infolge Flussspannung wenig beeinflussbar
• Kapazitätsdioden à in Sperrrichtung gepolte Si- Dioden, wobei Sperrkapazität Funktion der Spannung ist
• durch Sperrspannung UR werden Ladungsträger aus Sperrschicht gezogen à steigende Sperrspannung à Zone wird breiter à Kapazität nimmt ab
• Sperrschichtkapazität für abruptren pn-Übergang
0 0
4 ( | |)
r n
S
D R
C A n
U U
ε ε⋅ ⋅
= ⋅ ⋅ + [UD berücksichtigt, da UR in gleicher Größenordnung]
à ohne Sperrspannung (UR =0) 0 0 4
r n
S
D
C A n
U ε ε⋅ ⋅
= ⋅ ⋅
⇒ größtmögliche Sperrschichtkapazität à beliebiger pn-Übergang: 0 1
| |
[1 ]
S S
R m D
C C
U U
= ⋅
+
• Schaltzeichen:
Anwendung
• Abstimmkreise für UKW, UHF, VHF – Empfänger
• Vorteile gegenüber Drehkondensatoren:
o verschiedene Spannungen können in Kanalwählern programmiert werden o mechanisch verstellbare Teile vermieden
o einfache Konstruktion, geringes Geweicht o freie Wahl des Einbauortes
8. Bipolartransistoren
à zwei pn-Übergänge
à zum Stromfluss Ladungsträger beider Polaritäten à bipolar
8.1 Aufbau und Funktion
• Dreischichtelement (à npn oder pnp), mit unterschiedlicher Dotierung
• grob: 2 gegeneinander geschaltete Dioden
• gegenseitige Beeinflussung der pn-Übergänge nur möglich, wenn Diode der Mittelschicht kleiner als Rekombinationsweglängen à xB <Ln, Lp
• Zonenfolge, Diodenersatzschaltung, Schaltzeichen:
• keine Symmetrie ⇒ Emitterzone hoch, Basiszone schwächer, Kollektorzone noch schwächer dotiert
à Dotierungsprofil:
⇒ kein Vertauschen von C und E möglich Prinzip
• Basis-Emitter-Diode (= pn-Übergang) in Durchlassrichtung à Elektronen aus Emitter- n-Zone in Basis emittiert
à Löcher wandern aus Basiszone zum Emitter
Emitter wesentlich höher dotiert ⇒ Elektronenstrom größer als Löcherstrom
• da xB <Ln, Lp à kaum Rekombination
à großer Teil der Elektronen diffundiert in Kollektor-Basis-Schicht (in Sperrrichtung gepolt)
[pn-Übergang für Löcher als Majoritäten der p-Schicht gesperrt, Elektronen (=
Minoritätsträger in Basis) können pn-Übergang passieren]
• um stetigen Stromfluss aufrecht zu halten à Löcher in Basis einbringen
⇒ Basisstrom IB
• Steuerwirkung: IB steuert Strom IC
• generell: Bipolartransistor ist stromgesteuert
8.2 Stromverstärkung
• Transistormodell mit Dioden stimmt, wenn Stromquelle parallel BC-Diode
• Kollektorstrom in (1)
IC = ⋅ +A IE ICB0 à ICB0 ≈0, Sperrstrom der BC-Diode
⇒ C ( 1)
B
A I A
= I <
Stromknoten (2)
0
0 0
(1 )
CB
B E CB E B E B C
I
I I A I I I A I I I
= ⋅ − − ⇒≈ = + ⋅ = +
• Kollektorstrom durch Basisstrom gesteuert
à ...
1
C C
B E C
I I A
B= I = I I = = A
− −
A – Gleichstromverstärkung in Basisschaltung B – Gleichstromverstärkung in Emitterschaltung
8.3 Transistorkennlinien
• Transistor = Dreipol ⇒ 3 verschiedene Grundschaltungen
zunächst: Emitterschaltung:
[Bennennung über Bezugselektrode für Spannungen und Spannungsversorgung (Masse)]
• Verhalten von Transistor nur schwer mit Gleichungen zu beschreiben ⇒ Kennlinien
• Problem: Transistor stromgesteuert à da Stromsteuerung in Bereich einer Diodenkennlinie ⇒ Eingangsspannung nicht konstant
⇒ mehr als drei Kennfelder
Eingangskennlinie IB = f U( BE)
• schon als Diodenkennlinie bekannt
à infolge dünner Basisschicht ist Einfluss der Kollektor-Emitter-Spannung vorhanden
à differentieller Widerstand
C E
BE BE
B U const
r U
I =
=∆
∆
Ausgangskennlinienfeld IC = f U( CE)
[Kennlinie gespiegelt und gedreht à vgl. Ordner]
• Stromverstärkungen A, B weitgehend unabhängig von Strömen ⇒ Verdopplung Basisstrom bewirkt Verdopplung Kollektorstrom
• Ausgangskennlinienfeld mit UBE als Parameter möglich (mit Hilfe Eingangskennfeld)
• für Transistor gilt: UCB =UCE −UBE
à mit IC = f U( BE) ⇒ Kurve für UCB = 0 in Ausgangskennfeld IC = f U( CE) Ausgangskennlinienfeld IC = f U( CB)
à bestimmte Anwendungen, IE als Parameter von Interesse
Stromverstärkungs-Kennlinienfeld IC = f I( B)
• Stromverstärkung C
B
B I
= I nur gering von UCE abhängig (fast unabhängig)
• IB = const, UCE ↑ ⇒ ICsteigt ebenfalls
Spannungsrückwirkungs-Kennlinienfeld UBE = f U( CE)
• wegen gemeinsamer dünner Basiszone à Rückwirkung von UCE auf UBE immer vorhanden
[Kennlinien weiterhin von IB abhängig]
• Spannungsrückwirkung relativ klein, wenig von Arbeitspunkt abhängig
⇒ in Praxis vernachlässigt
8.4 Großsignalbetrieb (Emitterschaltung)
• Einsatz des Transistors in weitem Leistungs-/Frequenzbereich
• Transistor grundsätzlich als Verstärkungselement für Wechselspannungssignale oder als elektronischer Schalter betreibbar
à Großsignalverhalten für Emitterschaltung (= häufigste)
• mittlere Betriebsspannungen für Transistor in Signalverstärkung: 12-15 V
• Transistor mit Spannung oder Strom an Eingangsklemmen gesteuert à Steuersignal:
§ zeitlich veränderliche Größe, sinusförmige Wechselspannung
§ soll möglichst unverzerrt am Ausgang wiedergegeben werden
⇒ ähnlich Verstärkerdiode
§ Widerstand in Kollektorkreis, Gleichspannung anlegen
§ Basis mit Spannung oder Strom versorgen Stromsteuerung
, 1 0
Ri
ωC
→ ∞ →
• Arbeitsgerade über Kollektorwiderstand RC
• Arbeitspunkt über Basisvorwiderstand RB
B B BE B B BE
B B
U U U U
I R
R I
− −
= =
• Eingang des Transistors à unverzerrter Wechselstrom IB ⋅sinωt
• Eingangswechselspannung wegen gekrümmter Eingangskennlinien verzerrt
• Signalgenerator muss großen Innenwiderstand haben (à Stromquelle), damit Wechselstrom unverzerrt
• Linearität der Stromverstärkungskennlinie IC = f I( B)
⇒ unverzerrter Eingangswechselstrom à unverzerrter Ausgangswechselstrom
• Wechselstrom à proportionaler Spannungsabfall am ohmschen Widerstand ⇒ Ausgangswechselspannung unverzerrt
• wenn mehrere Emitterstufen hintereinander à Stromsteuerung durch hohen Ausgangswiderstand der vorhe rigen Stufe gegeben
• Leistungstransistoren à stärker gekrümmte Stromverstärkungskennlinie
⇒ reine Stromsteuerung weniger günstig
• bei Leistungsstufen weder Spannungs- noch Stromsteuerung angestrebt à Verzerrungen mit geeigneten Schaltungen verringert
Spannungssteuerung
1 0
ωC →
• Wirkung der Schaltung und Arbeitspunkteinstellung an Transistorkennlinien erkennbar (Kennlinien zusammengelegt, jedoch kein Vierquadrantenfeld)
• gekrümmte Kennlinie Eingangswechselstrom à Eingangsstrom verzerrt
à wechselnde Belastung des Sinusspannungsgenerators abhängig vom Arbeitspunkt
• Linearität Stromverstärkungskennlinie
⇒ verzerrter Eingangsstrom ∆IB à verzerrter Ausgangsstrom ∆IC
• verzerrter Strom ∆IC durch RC ⇒ proportionaler Verzerrter Spannungsabfall ∆UCE
⇒ Spannungssteuerung bei Signalverstärkung mit kleinen Leistungen nicht günstig Trans istor als Schalter
[à vgl. später]
• nur 2 Zustände
à durchgeschaltet oder gesperrt
8.5 Einstellung und Stabilisierung des Arbeitspunktes Temperaturabhängigkeit
à temperaturabhängig sind
• ICB
à nur geringer Einfluss
(praktisch keine Bedeutung auf Schaltungsauslegung)
• Basis-Emitter-Strecke (Eingangskennlinie) o Diode in Flussrichtung
o Änderung ≈ −2mVK
⇒ hat Einfluss
Arbeitspunkteinstellung der Emitterschaltung
Arbeitsgerade
• gleichstrommäßige Einstellung
• 2 Punkte:
1. 0
2. 0
C CE B
B
CE C
C
I U U
U I U
R
= → =
= → =
Arbeitspunkt
• Lage: möglichst günstiger Aussteuerbereich ⇒ möglich, wenn bei höchster Aussteuerung unter Vernachlässigung der Sättigungsspannung gilt: 2⋅UCE =UB
• IB bestimmt Arbeitspunkt (gleichstrommäßig)
Grenzen des Transistors (à "Verlustleistungshyperbel")
• Verlustleistung P=UCE⋅IC in Transistor
• wenn Verlustleistung und Kühlleistung im thermischen Gleichgewicht ⇒ Temperatur konstant
• wenn Verlustleistung > Kühlleistung ⇒ Temperatur steigt auf unzulässige Werte à AP darf nicht oberhalb von Verlustleistungshyperbel fallen
• bei gegebener Verlustleistung: Transistor optimal genutzt für Arbeitsgerade, die Hyperbel im AP
2 UB
berührt (Tangente)
à Arbeitspunkt durch Basisspannung oder Basisstrom eingestellt Basisspannungsteiler
• Basisspannungsteiler R1, R2
• Querstrom I2 überlagert durch IB à Querstrom recht groß gewählt, damit
Belastungsschwankungen durch IB weitgehend ohne Einfluss (Richtwert: I2 = ⋅10 IB)
• Berechnung vgl. Skript
• großer Temperatureinfluss und hohe Fertigungsstreuung (à B)
⇒ Schaltung für Praxis unbrauchbar Basiswiderstand
• Basisstrom eingestellt über Basisvorwiderstand à vgl. Skript
• Temperaturabhängigkeit gering
• hohe Fertigungsstreuung für Stromverstärkung B
⇒ Schaltung für Praxis unbrauchbar
Koppelt den Eingang gleichstrommäßig ab
Koppelt die nachfolgende Stufe gleichstrommäßig ab
Stabilisierung des Arbeitspunktes
à Problem: Temperatureinfluss, Fertigungsstreuung
Temperaturabhängiger Widerstand im Basisspannungsteiler
à R2 muss sich mit Temperatur so ändern, dass UBE ≈ −2mVK beträgt Problem: thermische Kopplung R2 – Transistor
hilft nicht gegen Fertigungsstreuung
Diode
à gleiches Verhalten von Diode D und Emitterdiode
à mit R1 Diodenstrom so, dass notwendige BE-Spannung abfällt (Stromspiegel)
Problem: thermische Kopplung à müssen auf gleichen Chip sein hilft nicht gegen Fertigungsstreuung
Gegenstromkopplung (Emitterwiderstand)
à wesentlich bessere Arbeitspunkteinstellung
à RE in Emitterkreis (à würde zu Verringerung der
Wechselspannungsverstärkung führen, daher großes CE parallel à Herleitung à Skript
⇒ Fertigungseinflüsse (Exemplarstreuung) minimiert
Arbeitspunkteinstellung der Kollektorschaltung (Emitterfolger)
• RE ist Arbeitswiderstand
• optimale Ausnutzung des Kennfeldes à
2
B CE
U =U
• Arbeitspunkt muss mit Spannungsteiler eingestellt werden Arbeitspunkteinstellung Basisschaltung
• Arbeitspunkt wie bei Emitter- oder Kollektorschaltung
• Wechselspannungssignal am Emitter eingekoppelt ⇒ Emitterwiderstand benötigt
legt Basis für Wechselgrößen auf Masse
8.6 Kleinsignalverhalten
• lineare Auslenkungen um den AP
• klein à solange im linearen Bereich gearbeitet wird
• Kleinsignalparameter des Transistors aus Transistorkennlinie à differentieller Eingangswiderstand
CE CE
BE BE
BE
B U const B U const
U U
r I = I =
∂ ∆
= ≈
∂ ∆
à differentieller Ausgangswiderstand
B B
CE CE
CE
C I const C I const
U U
r I = I =
∂ ∆
= ≈
∂ ∆
à Kleinsignal-/Wechselstromverstärkung
CE C E
C C
B U const B U const
I I
I I
β
= =
∂ ∆
= ≈
∂ ∆
[
C E
C C
B B U const
I I
B aber B
I β I β
=
= ≠ =∆ ≈
∆
à Grund: IB-Kennlinien werden geringfügig steiler mit zunehmendem IB] Transistor-Grundschaltungen
Emitterschaltung
Kollektorschaltung
Basisschaltung
à Zählpfeile bei Vierpolschaltung zum Transistor hin (à ggf. negative Zahlenwerte)
keine Rückwirkung von CE-Strecke auf Basis
Ersatzschaltbilder
Modell für Transistor im Kleinsignalbetrieb (Kleinsignal-ESB)
• Stromquelle β⋅iB A Verstärkung
• keine Rückwirkung von Ausgang (CE-Strecke) auf Eingang (BE-Strecke)
• Transistor als Vierpol Anwendungsbeispiel
à Transistor ersetzen durch Kleinsignal-ESB:
• Frequenz Signalquelle > Grenzfrequenz
• Kondensator A Kurzschluss für Wechselgrößen
• UB A Kurzschluss für Wechselgrößen à Umzeichnen (Potent iale vergleichen)
Eingangswiderstand:
0
( 0 )
a
e
e a L
e i
r u i R
i =
=∂ = ⇒ → ∞
∂ Ausgangswiderstand:
e
a e
a u const
r u
i =
=∂
∂
Emitterschaltung
Vor.: Basisvorwiderstand, Ri = 0
Spannungsverstärkung: ... 1 1
1 1 1
a uE
e BE
C C E L
v u
u r
R r R
β
= = = − ⋅ ⋅
+ +
à Fallunterscheidung:
,max
1 1
1 1
0 0
L uE uE
BE
C CE
L uE
R v v
r
R r
R v
β
→ ∞ ⇒ = − ⋅ ⋅ =
+
→ ⇒ =
Stromverstärkung:
1
1 1
...
1 1
a iE
BE L L
e
C CE
v i
r R R
i
R R r
β
= = = ⋅ ⋅
+ + +
à Fallunterscheidung:
1
0 1
1 0
L iE
BE
L iE
R v
r R
R v
β
= ⇒ = ⋅
+
= ∞ ⇒ =
Eingangswiderstand :
1 0
1 1
1
( || )
||
a
e
eE e e BE
e i
BE
eE BE
BE
r u u i R r
i
r R r R r
r R
=
=∂ = ⋅
∂
→ = = ⋅
+
Ausgangswiderstand :
( 1 ) ( || )
1 1
... || [ : ]
e
a e
aE a a C CE
a u const BE
C CE
C CE
aE C CE L
C CE
u u
r u i R r
i r
R r
R r
r R r hier R
R r
β
=
= ∂ = ⋅ − ⋅ ⋅
∂ +
→ = = ⋅ = → ∞
+ Betriebsverstärkung:
à Modell:
à
0 0
, ,max
0,
i i
L L
i L
CE L
R R
uEBetrieb uE
R CE i L aE R
R R
r R
v v
r R R r
≠ =
≠∞ →∞
≠ ≠ ∞
→ = ⋅ ⋅
+ +
Kennzeichen der Emitterschaltung
• Spannungsverstärkung (max à RL = ∞): vuE <1000 [hoch]
• Stromverstärkung: viE =50...200 [generell: nicht von großem Interesse]
• Leistungsverstärkung: 104
• Phasendrehung: ϕ=180° [⇒ −" " in vuE]
• Eingangswiderstand: reE = Ω1k .... 10kΩ [relativ klein]
• Ausgangswiderstand: raE = Ω1k ... 5kΩ [relativ hoch]
• niedrige Grenzfrequenz (à wegen transistorinternen Kapazitäten)
• Leistungsschalter (wie Emitter-Schaltung) : kein Kleinsignalbetrieb !!
Kollektorschaltung
à Transistor ersetzen durch KS-ESB, Umzeichnen
[f ? fg: C = Kurzschlüsse, UB = Wechselstromkurzschluss]
Spannungsverstärkung: (1 )
... 1
(1 ) BEBE E
C E
a E
uC
BE r R
e BE E r
CE r
u R
v u r R r
r β
β β + ⋅
= = =
+ + +
≈
==
Betriebsverstärkung: ,
, 1
L
C uC Betrieb u
a C
a L uCBetrieb uC R
v v R
r R
r R v v →∞
= ⋅ +
⇒ ≈ ≈
= Eingangswiderstand:
a 0 e
eC BE E
Abschätzungen e i
r u r R
i β
=
= ∂ ≈ + ⋅
∂
à reC : sehr groß (einige kΩ)
Ausgangswiderstand: ...
e
a BE
aC
a u const
u r
r i = β
=∂ = ≈
∂
à raC : sehr klein (einige Ω)
⇒ eC
aC
r groß r klein
−
− à Impedanzwandler
[ reC klein à belastet Signalgeber relativ wenig, da Strom aus Quelle sehr klein, raC klein à Schaltung kann genügend Strom für Auswertung liefern ]
Kennzeichen der Kollektorschaltung
• vuC ≈1
• viC ≈β [hoch]
• reC =einige 100kΩ [sehr groß]
• raC =10...100Ω [sehr klein]
• Einsatz: Impedanzwandler
• andere Name: Emitterfolger à Spannung am Emitter folgt steuernder Basis in Richtung und Größe
Basisschaltung
à Transistor ersetzen durch KS-ESB, Umzeichnen
[f ? fg: C = Kurzschlüsse, UB = Wechselstromkurzschluss]
Kennzeichen der Basisschaltung
• viB <1
• vuB ≈100 1000−
• reB =50...100Ω [klein]
• raB:1...50kΩ [relativ groß]
• Einsatz: Hochfrequenzschaltungen
[à hohe Grenzfrequenz durch teilweise Kompensation der transistorinternen Kapazitäten CDiff – BE-Übergang (größte, entscheidendste)
CSperr – CB-Strecke CCE = CDiff ] Frequenzverhalten der Stromverstärkung
• transistorinterne Kapazitäten
• begrenzte Beweglichkeit der Ladungsträger ⇒ Trägheit bei höheren Frequenzen
⇒ Frequenzunabhängigkeit der Stromverstärkung
Vierpolgleichungen
• Grundschaltungen bisher: je zweipoliger Ein- und Ausgang
(wegen gemeinsam genutzten Pol)
à jede Schaltung = Vierpol
⇒ Vierpolgleichungen
§ Eingangsgrößen (Index 1) à Eingangswechselstrom/-spannung
§ Ausgangsgrößen (Index 2) à Ausgangswechselstrom/-spannung
• Ein-/Ausgangsgrößen haben gleiche Frequenz
jede Größe durch Amplitude und Phasenwinkel gekennzeichnet
• Verbindung von E-/A-Größen à Parameter, die Vierpol kennzeichnen
• Koeffizienten i.a. komplexe Größen (gelten streng genommen für den AP und eine Frequenz à praktisch: Frequenzbereich)
• Vierpol beschreibbar durch Widerstands-, Leitwert-, Hybridgleichungen [außerdem: Eingangs-, Ausgangsgleichungen]
Hybridgleichungen
à Transistoren im mittleren Frequenzbereich
1 11 1 12 2
2 21 1 22 2
u h i h u
i h i h u
= ⋅ + ⋅
= ⋅ + ⋅ à rechts: Eingangsstrom, Ausgangsspannung als Matrix:
1 1
2 2
u i
i H u
= ⋅
à Koeffizienten der Matrix bestimmbar indem eine Größe zu null gesetzt wird
• Kurzschlusseingangswiderstand:
2
1 11
1 u 0
h u
i =
=
• Leerlauf-Spannungsrückwirkung:
1
1 12
2 i 0
h u
u =
=
• Kurzschluss-Stromverstärkung:
2
2 21
1 u 0
h i
i =
=
• Leerlauf-Ausgangsleitwert:
1
2 22
2 i 0
h i
u =
=
⇒ Definitionen zunächst allgemein à auf jede Grundschaltung anwendbar [Kennzeichnung der jeweiligen Grundschaltung, z.B.: Emitterschaltung à h11e]
• Datenblätter à meist h-Parameter der Emitterschaltung
⇒ Werte können direkt aus Kennlinienfeldern entnommen werden
11 21
1
22 C E
e BE
e e r
h r
h h
β
=
=
= à Spannungsrückwirkung bisher nicht betrachtet
à aus Kennfeld UBE = f U( CE) mit Parameter IB entnehmbar
[Amerikanische Hersteller: h11 = hi (input); h12 = hr (revers); h21 = hf (forward);
h22 = ho (output) ]
Leitwertgleichungen
à Ströme durch Eingangs- und Ausgangsspannungen
1 11 1 12 2
2 21 1 22 2
i y u y u
i y u y u
= ⋅ + ⋅
= ⋅ + ⋅
à Koeffizienten = Leitwerte à wahlweise durch Kurzschließen der Ein- /Ausgänge
• Eingangsleitwert:
2
1 11
1 u 0
y i
u =
=
• Rückwärtsleitwert:
1
1 12
2 u 0
y i
u =
=
• Vorwärtsleitwert:
2
2 21
1 u 0
y i
u =
=
• Ausgangsleitwert:
1
2 22
2 u 0
y i
u =
=
à Koeffizienten nach Grundschaltung gekennzeichnet [e, b, c; analog wie amerikan.]
à y-Parameter vorwiegend in Hochfrequenzschaltungen, zu berücksichtigende Kapazitäten durch j Cω reellen Leitwerten hinzugefügt
Widerstandsgleichungen
à Eingangs- und Ausgangsspannungen
1 11 1 12 2
2 21 1 22 2
u z i z i
u z i z i
= ⋅ + ⋅
= ⋅ + ⋅
à Koeffizienten = Widerstände à durch Leerlauf an Eingang und Ausgang
• Eingangswiderstand:
2
1 11
1 i 0
z u
i =
=
• Stromrückwirkung:
1
1 12
2 i 0
z u
i =
=
• Übertragungswiderstand:
2
2 21
1 i 0
z u
i =
=
• Ausgangswiderstand:
1
2 22
2 i 0
z u
i =
=
Ersatzschaltungen der Vierpolparameter
• Vierpolgleichungen beschreiben Vierpole im Arbeitspunkt à formal Ersatzschaltungen mit Parametern erstellbar
• Ersatzschaltungen ähneln bisherigen, haben aber ganz andere Werte
• für alle Grundschaltungen können Vierpolersatzschaltungen in gleiche Form gebracht werden
• an Ersatzschaltung ist nicht zu ersehen, um welche Grundschaltung es sich handelt