Raoultsches Gesetz und Henry-Gesetz
1. Raoultsche Gesetz
Beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Dampfdruck eines Lösungsmittels in Abhängigkeit von der Konzentration eines gelösten Stoffes
Ideales System:
• Dampfdruck kommt alleine vom Lösungsmittel
• Gelöster Stoff hat keinen Dampfdruck
• Lösungsmittel und gelöster Stoff bilden eine ideal Mischung Grenzen der Gültigkeit in realen Systemen:
• Nur bei geringen Drücken gültig, ansonsten Ersetzen von p durch z (Fugazität)
• Nur bei geringer Konzentration gültig, ansonsten Ersetzen von x durch a (Aktivität)
• Wechselwirkungen zwischen gleichartigen und ungleichartigen Molekülen müssen in etwa gleich groß sein (Ideale Mischung)
p1=p10∗x1 p1
p10=x1=1–x2 1−p1
p10=
(
p1 0−p1)
p10 =x2 p10−p1=p10∗x2
Beispiel für ideales Verhalten: Hexan und Oktan, Benzol und Toluol Beispiel für positive Abweichung: Aceton und Kohlenstoffdisulfid Beispiel für negative Abweichung: Aceton und Chloroform
Siedepunktserhöhung Gefrierpunktserniedrigung
2. Henry-Gesetz
Beschreibt den Zusammenhang zwischen der Konzentration und dem Dampfdruck eines gelösten Stoffes
Ideales System:
• Lösungsmittel hat keinen Dampfdruck
• Dampfdruck kommt allein vom gelösten Stoff
• Lösungsmittel und gelöster Stoff dürfen nicht miteinander reagieren
Grenzen der Gültigkeit in realen Systemen:
• Nur bei geringen Drücken gültig, ansonsten Ersetzen von p durch z (Fugazität)
• Nur bei geringer Konzentration/Paritaldruck gültig, ansonsten Ersetzen von x durch a (Aktivität)
• Gelöster Stoff und Lösungsmittel dürfen nicht miteinander reagieren, ansonsten starke Abweichungen (z.B. CO2 , H2 S)
Henry-Konstante kH:
• Maß für die Löslichkeit eines Stoffes
• Henry-Konstante kH ist temperaturabhängig:
Löslichkeit bei steigender Temperatur hängt vom Vorzeichen der Solvatationenthaphie ab: Exotherm:
Löslichkeit sinkt, Endotherm: Löslichkeit steigt
3.
Beide Gesetze als Grenzgesetze für reale Systemen
• Stoff als Major => Raoutsches Gesetz
• Stoff als Minor => Henry-Gesetz
Herleitung für beide Gesetze in Gerd Wedler, Lehrbuch der Physikalischen Chemie (Dritte, durchgesehene Auflage, 1987), Kapitel 2.5.4
kH,cp=kH,cp,Θ∗exp
[
ΔsolvRH∗(
T1−T1Θ) ]
p2=kH , xp∗x2 p2=kH ,cp∗c2 kH=Henry−Konstante