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Academic year: 2021

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Kurs 2

Grundpraktikum Genetik Präparation und mikroskopische Aus- wertung eukaryotischer Chromosomen

AG Hankeln

Molekulargenetik & Genomanalyse, iOME

WS 2018/19 BSc Modul 8

(2)
(3)

Warum Riesenchromosomen?

Puffs Nukleolus

Centromer-

Heterochromatin

Telomer

Menschliche Metaphasechromosomen in gleicher Vergrößerung

Teil1

(4)

•  Genaktivität in der Interphase

(Puffs, Nukleolus, RNA-Verteilung)

•  Centromer und Heterochromatin

•  Somatische Paarung

•  Mutationen (besonders bei Heterozygotie)

Was soll man sehen?

(5)

Chironimus? Chironomus!!

• nicht-stechende Zuckmücken (Nematocera, Diptera)

• weltweit verbreitet

• > 10 000 Spezies!

• rote Mückenlarven (Hämoglobin!)

• im Sediment von Pfützen, Tümpeln, Seen…

• beliebtes Fischfutter

(6)

Warum nicht aus Drosophila?

• das konstitutive Hetero- Chromatin der Centromere wird bei der Polytänisierung in Speicheldrüsenzellen von Drosophila nicht mitrepliziert!

Es verschmilzt zum „Chromo-

zentrum und ist kaum zu sehen.

• viel geringerer Polytäniegrad (meist bis 2048x)

(7)

Präparation von polytänen Riesenchromosomen

Zerzupfen

Fixieren (50% Essigsäure) Färben (Methylgrün-Pyronin) Quetschen

„Speicheldrüsen

(8)

Präparation- Details

(9)

Differentielle DNA/RNA- Färbung

Methylgrün färbt DNA blau

Pyronin färbt RNA rot

(10)

In situ-Hybridisierung von

DNA-Sequenzen an Chromo- somen zur Genlokalisation

Technische Säulen

der Molekulargenetik...

(kann erst im BSc Modul 13/14 bzw MSc gemacht werden)

(11)

Gen-Kartierung durch In-situ-Hybridisierung

Metaphase- chromosom

Denaturieren Erhitzen oder pH

Ausschnitt

Entfernen unspezifisch gebundenener Sonden (Waschen) Hybridisierung mit

markierter DNA-Sonde

Hybrid aus Sonden-DNA und chromosomaler DNA

Sichtbarmachung unter dem Mikroskop Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)

(12)

In situ-Hybridisierung an Polytänchromosomen

Repetitive ‚DNA in den

Centromeren und auf den Chromo- somenarmen

!  Transposition

(13)

Chromosomen-Mutationen

Duplikation (Dp, dup)

Deletion (Df, del)

(14)

Chromosomen-Mutationen

Translokation (T, t)

= zentrische

Chromosomenfusion

(15)

Chromosomen-Mutationen

Inversion (IN, inv)

Centromer innerhalb der Inversion!

(16)

Chromosomenpaarung bei Inversions-Heterozygotie

Zur Ausbildung der Paarung muss sich das Chromosom mit Inversion in eine

Schlaufe legen!

(17)

Inversions-Heterozygotie bei somatischer Paarung

Typische

Inversions-Schleife am Polytän-

chromosom

(18)

Während der meiotischen Paarung gibt es Probleme, wenn bei in-

versionsheterozygoten Individuen im Bereich der Inversion ein

Crossing-over erfolgt!

Achtung!

(19)

Parazentrische Inversion

Homologe Chromosomen, Inversion heterozygot

Crossing-over in der Inversion (z.B Nichtschwesterchromatiden 2 & 3 beteiligt)

12 34

23

1

4 Chromatiden 1 & 4 sind OK!

Chromatid ohne Centromer!!!

Di-zentrisches Chromatid!!!

(20)

Perizentrische Inversion

12 43

2 3

1

4 Chromatiden 1 & 4 sind OK!

Crossing-over in der Inversion

(Nichtschwesterchromatiden 2 & 3 beteiligt)

Homologe Chromosomen, Inversion heterozygot

Chromatiden mit DEL und DUP!!!

(21)

Genetische Konsequenzen

• die Hälfte der Meioseprodukte sind defekt!!

• reduzierte Fertilität, Spontan-Aborte

akinetisch, bleibt liegen!

reißt in Anaphase!

DEL, DUP!

DEL, DUP!

para

peri

(22)

Genetische Diagnose

• Diagnose per in situ- Hybridisierung an

Interphase-Kernen mit 3 Sonden

• Standardabfolge:

ROT - GRÜN - GELB

! menschliche Zelle ist heterozygot für die Inversion

! Möglicher Grund für Fertilitätsprobleme

(23)

Evolutionäre Konsequenzen

Chromatiden, bei denen Rekombination innerhalb der Inversion stattgefunden hat, führen zu

nicht-lebensfähigen Nachkommen bzw. zu schwersten Behinderungen!

! Reduzierte Fitness in Heterozygoten

! Keine ‚Durchmischung von Allelen im Inversionsbereich mehr

!  langfristig: genetische Isolation von Populationen = ARTBILDUNG!!!

T. Dobzhansky

(24)

Evolutionäre Konsequenzen

Mensch - Schimpanse:

• Mikroskop: 10 chromosomale Unterschiede (9 Inv.)

• Genomvergleich:

- 1576 Inversionen - 33 davon > 100 Kb

- die größte Inv hat 4.3 Mio Bp - 29 Inv. betreffen Genregionen!!!

- 3 Inversionen sind polymorph in der menschlichen Population

! Die Evolution des menschlichen Genoms durch Rearrangements (und natürlich auch andere Mutationen) geht weiter...

(25)

Mitot. Metaphase

Interphase

Chromosomen im Zellzyklus Teil 2

(26)

Mitose

Pro Meta Ana Telo

Inter

2n 4c 2n 2c

2n 2c

(27)

Mitose-Stadien

Wurzelspitzenmeristem

Pro Pro

Inter Inter>Pro Pro

Meta Ana Ana Telo Telo

www.vcbio.science.ru.nl/en/virtuallessons/mitostage

(28)

Meiose

meion gr. = reduzieren

2n 4c 1n 2c

1n 2c

1n 1c 1n 1c

1n 1c 1n 1c

Meiose I Meiose II

(29)

Meiose-Stadien

Vereinfachte Animation: http://www.digischool.nl/bioplek/animaties/cel/meiose.html

Meiose I

Pro I Meta I Ana/Telo I

Inter Pro I

Meta II Ana II Telo II

Meiose II

(30)

Meiose- Stadien

www.vcbio.science.ru.nl/en/

virtuallessons/meiostage

(31)

Zum praktischen Teil:

•  Bitte nur die Wurzelspitzen verwenden (ca. 0,5 cm)!

•  Möglichst junge Wurzeln (kurze) verwenden, da diese mehr mitotisch aktive Zellen haben als

alte (lange) Wurzeln

•  Hyazinthen: 10 Min. bei 70°C inkubieren

Küchenzwiebeln: 10 Min. bei 70°C inkubieren

(32)

Menschliche Metaphase- Chromosomen

2n = 46

(Tijo & Levan 1956!)

Teil 3

(33)

Präparation menschlicher Metaphase-Chromosomen

Lymphozytenkultur 5 ml Blut

+ Phytohämagglutinin (stimuliert Zellteilung) + Colchicin (inhibiert Spindelfaser-Bildung

> viele Metaphasen) + 0,57 M KCl (hypoton > Schwellung) + Fixativ

‚Spreiten

3 d, 37°C

Färben

(34)

Färbetechniken Giemsa-Banden

(syn. GTG, G-bands by Trypsin using Giemsa)

Reverse-Giemsa-Banden

(heisse Pufferlösung anstatt Trypsin)

C-Banden (nur Centromere)

Q-Banden (Quinacrin-Fluoreszenz ~ G-Banden)

www.infobiogen.fr/services/chromcancer/Backpage.html

(35)

G- und R-Bandierung

www.infobiogen.fr/services/chromcancer/Backpage.html

G R

(36)

R

G • R-Banden (revers: nicht gefärbt nach

Trypsin-Behandlung):

überdurchschnittlich viele Gene, GC- reich, frühe Replikation, beim Menschen reich an Alu-Sequenzen

• G-Banden (Giemsa-gefärbt nach

Trypsin-Behandlung): wenige Gene, AT- reich, späte Replikation, beim Menschen reich an LINE-Elementen

G-Bandierung

• Zahl der Banden pro Karyotyp variiert zwischen 300 und 2000, abhängig vom Kondensationsgrad.

(37)

‚Giemsa-Spicker:

Die prägnantesten G-Banden

(38)

To do…

1. Geschlechtsbestimmung durch Karyotypanalyse

2. Geschlechtsbestimmung durch Barr-Body-Präparation (optional)

(39)

Geschlechtsbestimmung durch Karyotypanalyse

Fünf kleine,

telozentrische Chromosomen

Vier kleine,

telozentrische Chromosomen

(40)

Karyotyp-Auswertung

Strichskizze

(41)

Geschlechtsbestimmung durch Barr-Körperchen

Nur in ca. 30-70% der Kerne zu sehen!

Centromer-Heterochromatin

Barr Body

(42)

Chromosomen-Aberrationen

> 600 beschriebene Chromosomenaberrationen

20 % aller Zygoten mit Chromosomenstörungen!!

0,6 % bei Lebendgeburten

numerische Aberrationen (Aneuploidien):

> durch non-disjunction, altersabhängig

> selten lebensfähig (bis auf Trisomien 13/18/21)

Struktur-Aberrationen

(43)

In situ-Hybridisierung von Chromosom-21-DNA

• 1/800 Lebendgeburten

• Non-Disjunction in weiblicher Meiose wohl häufigste Ursache

• Mitotische Non-Disjunction in Ovar ebenfalls wichtig

• Paternales Alter hat geringen (aber nachweisbaren) Effekt

(44)

Klinefelter (47, XXY)

• 1/700 Geburten

• Hodenatrophie, Sterilität

• Osteoporose

• Brustwachstum

• Intelligenz unauffällig

(Retardierung bei ≥ 3 X)

• Lebenserwartung normal

(45)

Turner (45, X)

• 1/2500 Geburten

(95% der Föten sterben vorher)

• Kleinwuchs (110-150 cm)

• Thorax-, Hals-Anomalien

• Intelligenz unauffällig

• Gonaden steril

• Lebenserwartung normal

(46)

‚Supermale (47, XYY)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22357573 1/1000

Dreifache Gendosis

von SHOX-Gen in PAR1

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