UNIVERSIT¨ AT LEIPZIG, ITP
Quantenmechanik II, WS2009/2010 Ubungsblatt 7: Musterl¨osungen ¨
Aufgabe 19a) Landau Problem; A ~ = (0, B · x, 0)
Z un¨achst werden dimensionslose Koordinaten einzuf¨uhrt. Mit ω c = eB mc (Zyklotronfrequenz) und a 0 = q
~ c eB
(magnetische L¨ange) 1 sind die Koordinaten
˜
x i = x i /a 0
dimensionslos (wir schreiben weiter x i anstelle von ˜ x i ). Nun ist H/ ~ ω c auch dimensionslos:
H/ ~ ω c = − 1 2
∂ 2
∂x 2 + 1
2 ( − i∂ y − x) 2 , (Im Folgenden wird statt H/ ~ ω c kurz H verwendet.)
Wegen der y-Unabh¨angigkeit von H wird der Ansatz ψ = e iky f (x), eingesetzt; wir erhalten
Hf = − f ′′ /2 + 1
2 (x 0 − x) 2 f = Ef.
Offensichtlich die noch zu l¨osen bleibende Differentialgleichung ist zu einer Gleichung eines um x 0 = k verschobenen harmonischen Oszillator ¨aquivalent. Wir f¨uhren die verschobene Koordinate x = x − x 0 und den Vernichtungsoperator
a = x + ip x
√ 2
Wir finden, dass bei einer festen Wert von k gibt es abz¨ahlbar viele Zust¨ande zu den Energien E n = n + 1/2
mit den Wellenfunktionen
f n (x) = (a ∗ ) n
√ n! f 0 (x)
1 F¨ ur B =1T= 3 · 10 4 cm ecu
2ist a 0 ≈ 1.4 · 10 − 6 cm; f¨ur Elektronen in GaAs (m ∗ = 0.07m e ) bei B =1T finden wir ω c ≈ 7 · 10 14 Hz.
wobei die Grundzustandswellenfunktion ist aus af 0 = 0 zu finden 2 , f 0 (x) = π −1/4 e −(x−x
0)
2/2 .
Jedes Niveau ist unendlich entartet (die Energie h¨angt nicht von k ∈ R ab). Insgesamt die Wellenfunktio- nen haben die Form
F n k (x) = e iky f n (x − k), (1)
wobei f n (x) die Wellenfunktion des n − en Niveau eines harmonischen Oszillators bezeichnet.
Z ur Erl¨auterung der Interpretation der Zust¨ande bemerken wir, dass:
• Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines sich im Zustand F n k befindenden Teilchens ist wesentlich um x = x 0 = k lokalisiert und ist homogen in der y-Richtung.
• Der Wahrscheinlichkeitsstrom in der x − Richtung j x = 1
2m (ψΠ x ψ + Π x ψψ), verschwindet wegen Π x = p x = − i∂ x und f n (x) ∈ R .
In der y-Richtung erhalten wir j y = ~
2a 0 m (ψ( − i∂ y − x)ψ + ( − i∂ y − x)ψψ) = − (x − x 0 ) | f n (x) | 2 · ~ a 0 m .
Dieser Strom ist positiv f¨ur x < x 0 und negativ f¨ur x > x 0 . Wahrscheinlichkeitsstrome, multipliziert mit der Ladung der Teilchen und mit der mittleren Dichte der Teilchen, entsprechen den tats¨achlich fließenden elektrischen Str¨omen (solange die Teilchen als miteinander nicht wechselwirkend ange- nommen werden k¨onnen). Dies ist ¨uberraschend, denn im klassischen Fall sind die Bahnkurven der freien Teilchen gebunden (Kreise) - und damit tragen keinen mittleren elektrischen Strom.
-3 -2 -1 0 1 2 3
0 1 2 3 4