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Archiv "Doc + Doctrix: Alltag genau getroffen" (28.06.2002)

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 26½½½½28. Juni 2002 AA1815

B R I E F E

scheidungskompetenzen wurden längst den Ärzten weggenommen und in die Hände rücksichtloser „Man- chester-Kapitalisten“ gege- ben. Man denke hier nur an die gnadenlose, jahrzehnte- lange, rüchsichtslose Aus- beutung junger Arztkollegen in den Krankenhäusern.

Mittlerweile verstößt dies

sogar gegen geltendes Recht, und Gesellschaft, die Politik, alle Entscheidungs- träger einschließlich der Staatsanwälte schauen (genüsslich?) zu. Schließlich hat man ja jahrzehntelang aus immanentem Neidkomplex in den Medien die Ärzte ver- teufelt . . . Jetzt sollen solche Artikel, wie der geschriebe- ne Artikel, den Ärzten auch noch den Selbsterhaltungs- trieb streitig machen, indem man sie mit der Berufsehre zu ködern versucht. Die Ärzte waren dumm genug, sich die Entscheidungskom- petenzen nehmen zu lassen, sind sie aber auch dumm ge- nug, finanziellen Selbstmord zu begehen? Nein, ich den-

ke, die, die solche Artikel lancieren, täuschen sich. Es werden neue Ärzte kom- men, die sich von derartigen Scheinargumenten nicht mehr täuschen lassen. In ei- ner Zeit, wo alles um uns herum teurer wird, sollen Kassenbeiträge stabil sein, am besten noch sinken. Stän- dig werden Auseinanderset-

zungen in anderen Branchen um Gehaltserhöhungen be- kannt. Nur die Ärzte sollen permanente finanzielle Ein- bußen stillschweigend hin- nehmen. Nein, solche Arti- kel, wie der geschriebene, sind völlig unsinnig, insbe- sondere auch in einer Ärzte- zeitung. Wenn man böswillig wäre, müsste man fragen, von wem der Autor finan- ziert wird (von den Kassen, von den Politikern?). Frage an den Autor: „Cui bono?“

Sicherlich nicht von Ärzten oder Patienten. Patienten sind an anständiger Diagno- stik und Therapie zu ihrem Wohle interessiert. Patienten sind nicht daran interessiert, dass ihre Ärzte verarmen.

Das Meinungsbild des Au- tors ist ein dummes, ge- fährliches Auslaufmodell . . . Dr. med. G. Walter,Radiologische Ge- meinschaftspraxis im Kreiskrankenhaus Roth, Weinbergweg 14, 91154 Roth

Doc + Doctrix

Zu den Leserbriefen in Heft 20/2002:

Solidarisch machen

Als langjähriger Facharzt für Allgemeinmedizin im Topf der oberbayrischen Prakti- ker mit AiP-Qualifikation erkläre ich mich mit den hier karikierten ausgebeuteten, vergackeierten und Zwangsüberstunden ablei- stenden Assistenten und ins- besondere ÄiP solidarisch.

Es bleibt als Humorform nur der Zynismus. Und wenn wegen ein paar Lesern, de- ren Berufsbezeich-

nung Sie nicht ab- drucken, diese Co- mics gestrichen werden sollen, dann nehmen Sie bitte meine gegen- teilige Meinung auch zur Kenntnis und drucken sie ab.

Dr. med. Regina Ströbele,

Buschingstrasse 57 / IV (vor Kauf einer Praktiker- praxis Eigenheimbesitzer, jetzt pleite), 81677 München

Super

Ich finde die Serie einfach su- per, die Atmosphäre stimmt, die Problematik geht eher junge Kolleginnen und Kolle- gen etwas an, aber soll uns trotzdem nicht daran hin- dern, uns auch Gedanken darüber zu machen (bezie- hungsweise uns damit ausein- ander zu setzen).

Dr. Said Kaula,Dr. Heinrich-von- Brunck-Straße 23, 67292 Kirchheim- bolanden

Alltag genau getroffen

Seit Ihrer Ausgabe 26/2001 habe ich jeden Doc+Doctrix- Comic gelesen und aufgeho- ben; er ist das, worauf ich mich am meisten an jeder neuen Ausgabe freue. Vielen jungen in Krankenhäusern angestellten Kolleginnen und Kollegen geht es ähn-

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden auf- merksam gelesen. Sie können indessen nicht veröffentlicht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als „Leser- brief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse).

Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E- Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

Zeichnung:Elke Steiner,DÄ 19/2002

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lich, oft trifft es den ärztli- chen Alltag ganz genau.

Natürlich kann solch ein Co- mic nicht jedem gefallen wollen, und dies ist auch den Leserzuschriften aus Heft 20/2002 zuzubilligen, aber ich sähe einen Verzicht auf Doc + Doctrix als herben Verlust an.

Ebensogut könnte ich an Börsebius oder der Leser- reise bemängeln, sie ent- würfen ein unzutreffendes Bild weiter Teile der Ärzte- schaft, doch wäre es miss- günstig, diese Rubriken je- nen Kollegen vorzuenthal- ten, die sich dergleichen lei- sten können.

Als platzverschwendend und wirklich menschenverach- tend empfand ich in letzter Zeit nur den Artikel „Be- drohliche Konsequenzen in den chirurgischen Fächern“

von Dr. Schrem in Heft 29/2002, da er die Vorstel- lung des Arztes als Über- menschen kultiviert und ein vorgeblich freiwilliges Vo- tum abhängig Beschäftigter vorschützt.

Michaela Katzer,Friedenstraße 28, 40219 Düsseldorf

Überflüssig

. . . Selten so ein überflüssi- ges, langweiliges und auch noch schlecht gezeichnetes Comic gelesen, aktuelles Bei- spiel: „Frühling“. Ich kann nur hoffen, dass Sie dafür kein Geld ausgeben. Denn dies wäre beispielweise in Form von Spenden für Be- dürftige wesentlich besser angelegt. Ganz abgesehen davon, dass auch der Platz sinnvoller genutzt werden könnte.

Dr. J. Thormählen,Dorfstraße 6, 83671 Benediktbeuern

Unverständlich

Bisher habe ich über keine dieser Zeichnungen lachen können, selten schmunzeln können. Dieses ist mal wie- der einer, den ich noch nicht mal komisch finde.

Es mag ja Kollegen geben,

die diese Art verstehen – ich bin zu dumm dafür . . . Dr. med. Jochen Langwasser,Wall 28, 42193 Wuppertal

Mist

Verschonen Sie mich mit die- sem Mist.

Dr. med. Rüdiger Sell,Pfälzer Weg 3 b, 83370 Seeon

Bitte weitermachen!

In unserer Abteilung sind diese Comix der Hit! Bitte weitermachen!

Dr. Theo Tsiakos,Mathilden Hospital, Renntormauer 1-3, 32052 Herford

Nachruf

Zu der Würdigung von Prof. Dr.

med. Caspar Kulenkampff, der im Alter von 80 Jahren starb, durch Heinz Häfner in Heft 16/2002:

Ergänzung

Mit Caspar Kulenkampff ist nicht nur der vielleicht be- deutendste, sicher einfluss- reichste und erfolgreichste Vorkämpfer im 20. Jahrhun- dert für eine verbesserte Ver- sorgung psychisch Kranker von uns gegangen, wie Heinz Häfner ihn zutreffend schil- dert . . . Doch ich finde, und habe mit Fachkollegen ge- sprochen, die meine Meinung teilten, dass Heinz Häfner in dem Nachruf Kulenkampffs bedeutende Rolle im Bereich der anthropologischen Psychiatrie nicht würdigt, was vielleicht mit dem Ge- burtsjahrgang zu erklären ist.

1952 wechselte Caspar Ku- lenkampff von Heidelberg an die Psychiatrische Klinik der Universität Frankfurt am Main, die sein Stiefvater Jürg Zutt leitete, einer der bedeu- tendsten Vertreter der den Lehren des Philosophen Martin Heidegger und auch des Psychoanalytikers Viktor Emil von Gebsattel eng ver- bundenen Anthropologi- schen Psychiatrie. Durch Jürg Zutt wurde er in dieses Ge- biet eingeführt, und unter ihm A

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erarbeitete er seine Habilita- tionsschrift.

Wie intensiv Kulenkampff sich mit diesem Gebiet auch später noch beschäftigt hat, lässt sein Beitrag „Das para- noide Syndrom, anthropolo- gisch verstanden“ zu einem unter dem gleichen Titel von Zutt organisierten Symposi- on auf dem II. Weltkongress für Psychiatrie 1957 in Zürich erkennen . . . „Das durch die klinische Empirie tausendfäl- tig bestätigte Zusammenvor- kommen paranoider Sympto- me im jeweils verschieden variierten paranoiden Syn- drom kann nicht als etwas Zufälliges einfach hingenom- men werden, (sondern). . . weist auf eine innere Zusam- mengehörigkeit und diese wiederum auf eine grundle- gende anthropologische Struktur, welche die Zusam- mengehörigkeit und das fak- tische Zusammenvorkom- men fundiert und bedingt.“

Das Symposion hat mich da- mals ungemein beeindruckt.

Die Bewunderung stellte sich beim Nachlesen der Veröf- fentlichung (Zutt, 1958) wie- der ein. Der Einleitung von Zutt und dem Hauptreferat von Caspar Kulenkampff folgten Diskussionsbeiträge von zwölf der diese Richtung damals vertretenden Gelehr- ten, auch Fachkollegen in an- deren Ländern haben diesen Wandel mitgemacht und be- trieben, Medard Boss aus der Schweiz, F. Basaglia aus Itali- en, van der Horst aus Holland . . . Vielleicht beeinflusst von den in England häufiger als bei uns oft sehr persönlich ge- haltenen „Orbituaries“ im Psychiatric Bulletin des Royal College of Psychiatrists, dem als Fellow anzugehören ich die Ehre habe, drängt es mich, meine Ergänzung mit ein paar persönlichen Erinnerungen an den Menschen Caspar Ku- lenkampff zu schließen.

Ich bin ihm seit 1937 über die Jahrzehnte hindurch immer wieder begegnet, ihm, den wir damals „Cassy“ nannten, wie ihn seine Freunde noch heute nennen, wenn sie über seine Belesenheit, seine Klugheit und alle die ande-

ren herausragenden Gaben sprechen, die auch Häfner in seinem Nachruf schilderte.

Ich traf ihn beim Studium, bei der Famulatur in Potsdam zusammen mit Hoimar von Ditfurth, der auch Psychiater, später ein begnadeter Wis- senschaftsjournalist wurde.

Das letzte Mal begegneten wir uns im Hause des mit uns beiden befreundeten Fach- kollegen Horst Dilling, an- lässlich dessen Emeritierung, in der Zeit, als Caspar Kulen- kampff einige Jahre in Lü- beck lebte. Eine Hansestadt musste es wohl sein. Die Fa- milie seines Vaters, des in den Zwanziger- und Dreißiger- jahren weltberühmten Gei- gers Georg Kulenkampff, stammte aus Bremen. Nach vielen Jahren, die Kulen- kampff in Süddeutschland und am Rhein lebte, wählte er als Ruhesitz zuerst Lü- beck, bis er in das größere Hamburg zog, wo er am 29.

März 2002, gestorben ist.

Literatur beim Verfasser Dr. med. Alexander Boroffka, Segeberger Landstraße 17, 24145 Kiel

Fallpauschalen

Zu dem Beitrag „Ringen um prakti- kable Umsetzung“ von Dr. rer. pol.

Harald Clade in Heft 18/2002:

Warum die Angst vor einer Ersatzvornahme?

Die Regierungen – gleich welcher Couleur – haben mit diesem Zauberwort die Ärz- tevertreter immer gefügig ge- macht und durch deren be- kannten vorauseilenden Ge- horsam mehr erreicht, als durch Verordnungen oder Gesetze durchsetzbar gewe- sen wäre.

Warum eigentlich nicht eine Ersatzvornahme einmal ge- schehen lassen? Dann hätte die Ärzteschaft ein Feindbild außerhalb ihrer Reihen und müsste sich nicht in sattsam bekannter Selbstzerflei- schung zu einer leichten Beu- te von Politik und Kassen machen lassen.

Dr. Eugen Vogt,Neveuweg 5, 77656 Offenburg

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 26½½½½28. Juni 2002 AA1817

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DÄ-C-6/02

Referenzen

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