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Archiv "Wallraf-Richartz-Museum: Große Kunst im Rheinland" (23.02.2001)

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A476 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 8½½23. Februar 2001

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as Rheinland ist seit En- de Januar um eine kultu- relle Einrichtung reicher – das neu gebaute Wallraf- Richartz-Museum in Köln.

Das in Form eines Kubus er- baute Museum beherbergt ei- ne der größten Gemäldega- lerien in Deutschland. Die Sammlungen des Wallraf-Ri- chartz-Museums, aus denen alle anderen städtischen Mu- seen hervorgingen, basieren auf der Sammelleidenschaft des Kanonikus’ und Rektors der Kölner Universität, Fer-

dinand Franz Wallraf (1748 bis 1824). Der Kölner Kauf- mann Johann Heinrich Ri- chartz (1795 bis 1861) finan- zierte den ersten, am 1. Juli 1861 eröffneten Museums- bau. Richartz hinterließ der Stadt übrigens auch 100 000 Taler für den Bau einer „Heil- und Pflegeanstalt“, für die er zur Bedingung machte, dass sie nur Kölner Bürgern die- nen sollte. Diese Anstalt wur- de die „Lindenburg“ – die spätere Universitätsklinik.

Nach der späteren Auftei- lung in Spezialmuseen kon- zentrierte sich das Wallraf- Richartz-Museum auf Ge- mälde und Grafiken. Durch Neuerwerbungen wurden die Sammlungen kontinuierlich

erweitert. Jetzt haben die Sammlungen, die 13 Jahre lang im Schatten der Domtür- me mit dem Museum Ludwig vereint waren, zwischen Gür- zenich und Rathaus ein neues Zuhause bekommen, wo sie sich besser entfalten können.

Im unmittelbaren Umfeld des neuen Museums befanden

sich im Mittelalter die Werk- stätten der Kölner Gold- schmiede und Maler.

Funde aus Römerzeit und Mittelalter

Der Kölner Architekt Oswald Mathias Ungers hat die Pläne des Neubaus entworfen. Der kubische Gebäudetrakt ist ganz für die Präsentation der ständigen Sammlung und der Sonderausstellungen reser-

viert. Unter der luftig gestalte- ten Eingangshalle befindet sich ein großer Sonderausstel- lungsraum. In diese Fläche in- tegriert sind archäologische Funde aus Römerzeit und Mittelalter. Über der Halle lie- gen die drei Ausstellungsge- schosse. Im ersten Oberge- schoss erwartet den Besucher

die Sammlung mittelalterli- cher Malerei. Grundfarbe:

Rosa. Diese Abteilung mit Gemälden wie Stefan Loch- ners „Muttergottes in der Ro- senlaube“ oder Albrecht Dü- rers „Pfeifer und Trommler“

wird wahrscheinlich die mei- sten Besucher für sich einneh- men. Mehrteilige Altäre, klei- ne Andachtsbilder und die Vielfalt der Tafelmalerei sind nicht nur Zeugnisse tiefer Re- ligiosität, sondern liefern auch

aufschlussreiches Anschau- ungsmaterial zum Alltagsle- ben jener Epoche. So ent- deckt man zum Beispiel das Männerbein als Schönheits- ideal. Die gebildeten höfi- schen Frauen halten oft Bücher in der Hand.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung ist im zweiten Obergeschoss untergebracht – die holländische und flämi- sche Malerei des 17. Jahrhun- derts. Der erste Raum ist der niederländischen Malerei ge- widmet. Namen wie Rubens,

Rembrandt, Hals und van Dyck sprechen für die Pro- minenz der ausgestellten Maler. Im Nachbarraum ist die Renaissance- und Ba- rockmalerei der romanischen Länder zu bewundern. Das dritte Obergeschoss schließ- lich ist der Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts gewidmet.

Grundfarbe: Hellgrau. Zu erwähnen sind unter ande- rem Caspar David Friedrichs

„Flussufer im Nebel“, Gu- stave Courbets „Meeres- strand“ und Auguste Renoirs

„Das Ehepaar Sisley“. Sicher eines der schönsten Blätter aus der grafischen Sammlung des Museums ist Rembrandts

„Christus und die Ehebre- cherin“. Gisela Klinkhammer

Große Kunst im Rheinland

Stefan Lochner: „Muttergottes in der Rosenlaube“, um 1451

Peter Paul Rubens: „Juno und Argus“, um 1611 Edvard Munch: „Vier Mädchen auf der Brücke“,

1905 Fotos: Rheinisches Bildarchiv

Öffnungszeiten: dienstags 10 bis 20 Uhr, mittwochs bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 18 Uhr, montags geschlossen. Führungen:

mittwochs 16.30 Uhr, sonntags 11.30 Uhr sowie nach Anmeldung für Grup- pen (Telefon: 02 21/22 12 73 80). Informationen: Wallraf-Richartz-Museum, Martinstraße 39, 50667 Köln, Telefon: 02 21/22 12 11 19, Fax: 22 12 26 29, E- Mail: wrm@wrm.museenkoeln.de, Internet: www.museenkoeln.de

Das in Form eines Kubus erbaute Museum in der Kölner Innenstadt beherbergt eine der umfang- reichsten Gemäldesammlungen Deutschlands.

Wallraf-Richartz-Museum

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