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Wald stabilisiert den Boden grund
sätzlich. Trotzdem ist in sehr lückigen Wäldern eine beachtliche Zahl von flachgründigen Hangrutschungen zu beobachten. Bekannt ist, dass Gelän
deform, Geologie und Bodeneigen
schaften beeinflussen, ob solche Rut
schungen entstehen. Christine Moos untersuchte in ihrer Masterarbeit am SLF, inwiefern auch die Waldstruktur dafür verantwortlich ist. Die ETH zeichnete diese Arbeit mit dem Preis des Masterstudiengangs Umweltna
turwissenschaften aus.
Moos verwendete für ihre For
schung Laserscanningdaten und führte Feldaufnahmen in St. Antöni
en (GR) durch. Dabei stellte sich he
raus, dass die Rutschgefährdung ge
ringer ist, wenn die Bäume näher beieinanderstehen und wenn die Waldlücke in Hangrichtung weniger
als 20 Meter lang ist. Die Untersu
chung zeigte ausserdem, dass die di
rekten Feldaufnahmen zuverlässigere Aussagen ermöglichten als die Fern
erkundungsdaten. In einer ergän
zenden Bachelorarbeit untersuchte Josias Mattli, inwiefern Wurzeln in Abhängigkeit vom Abstand zum nächsten Baumstamm den Boden verstärken. Beide Studien ermögli
chen, besser zu quantifizieren, wie stark der Wald den Boden stabilisiert und so vor flachgründigen Rutschun
gen schützt. (mhe)
www.slf.ch/more/sostanah
Bild: Christian Rickli, WSL
W A L D
Je besser strukturierte Wälder, desto weniger
Hangrutschungen
In grossen Waldlücken wie hier bei St. Antönien (GR) können flachgründige Hangrutschungen anreissen.