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Kurzbericht Tagung des DLG-Ausschusses für Futterkonservierung

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422 AGRARForschung

Kurzbericht Tagung des DLG-Ausschusses für Futterkonservierung

AGRARForschung 12 (9): 422-423, 2005

Ueli Wyss, Agroscope Liebefeld-Posieux, Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP), CH-1725 Posieux

Auskünfte: Ueli Wyss, E-Mail: ueli.wyss@alp.admin.ch, Fax +41 (0)26 407 73 00, Tel. +41 (0)26 407 72 14

I

n der Praxis nehmen die Probleme mit Nachgärungen zu. Deshalb ist es wichtig, die Einflüsse der Erntetechnik sowie des Konservierungs- und Aus- lagerungsprozesses auf die Stabilität der Silagen genau zu kennen und die richtigen Massnahmen beim Silieren zu ergreifen.

Durch den Einsatz von Milchsäurebak- terien wird in der Anfangsgärphase im geschlossenen Silo der Temperatur- verlauf beeinflusst. Die Entwicklung der Milchsäurebakterien und dem- entsprechend die Milchsäuregärung wird durch die Aussentemperaturen (Herbstsilagen) beeinflusst. Die But- tersäurebakterien können durch das Anwelken oder durch einen gezielten Siliermitteleinsatz gehemmt werden.

Am 15. Juni 2005 tagte der DLG-Aus- schuss für Futterkonservierung in Mur- ten in der Schweiz. Neben Fachvor- trägen stand auch eine Exkursion auf dem Programm. In den Fachvorträgen wurden Themen zur Stabilität der Sila-

gen, Temperaturverlauf im Silo, Silier- mitteleinsatz, Kosten und Arbeitszeiten von Silierverfahren und Feuchtheukon- servierung behandelt. Daneben wurden auch die Forschungsschwerpunkte von ALP in der Milch- und Fleischproduk- tion vorgestellt.

Einflüsse der Erntetechnik auf die Stabilität

Durch die ganzjährige Stallhaltung und Silagefütterung sind die Silos auch im Sommer bei warmen Aussentempera- turen geöffnet. Dadurch entstehen ver- mehrt Probleme mit Nachgärungen. Nach Wagner (Institut für Landtechnik, Univer- sität Bonn) sind die genauen Kenntnisse über die Ernte-, Konservierungs- und Auslagerungsprozesse wichtig, um die Qualität sowie die Langzeitstabilität der Silagen verbessern zu können. So helfen Messungen der Partikelfraktionen des Siliergutes oder Dichtemessungen in den Silos, die Schwachpunkte beim Silieren aufzudecken und die Siliertechnik in Zu- kunft den Anforderungen anzupassen.

Dass das Silomanagement den Tem- peraturverlauf im Silo und die aerobe Stabilität stark beeinflusst, ging auch aus den Ausführungen von Weiss (Hum- boldt Universität Berlin) hervor. Anhand von Daten aus einem Praxisversuch mit Maissilage wurde aufgezeigt, dass eine ungenügende Verdichtung zu einem er- höhten Hefebesatz und zu einer höheren aeroben Instabilität der Silagen führte.

Wirkung von MSB-Impfkulturen und Temperaturentwicklung Inwieweit durch den Einsatz von Milch- säurebakterien-Impfzusätzen die Tempe- raturentwicklung im geschlossenen und offenen Silo beeinflusst wird, wurde von Kalzendorf (Landwirtschaftskammer Weser-Ems, Oldenburg) untersucht. Ne- ben den bekannten Veränderungen bei den Gärparametern führte der Einsatz sowohl von homo- als auch von hetero- fermentativen Milchsäurebakterien vor allem in der Anfangsgärphase zu einer Temperaturerhöhung im geschlossenen Silo. Der Temperaturverlauf hängt zu- dem stark davon ab, ob die Temperatur am Rand oder im Zentrum des Silos ge- messen wird. Nach dem Öffnen stieg die Temperatur in den Silos bei den Behand- lungen mit homofermentativen Milch- säurebakterien und ohne Zusatz stärker an als bei der Behandlung mit heterofer- mentativen Milchsäurebakterien.

Auf dem Betrieb von Andreas Wyss in Hessigkofen wurde ein Vollweidesytem mit saisonaler Abkalbung angeschaut (Foto: Ueli Wyss, Agroscope Liebefeld- Posieux).

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Untersuchungen von Hünting (Haus Riswick, Kleve) zeigten, dass die La- gertemperatur von 10 °C im Vergleich zu 20 °C einen starken Einfluss auf die Milchsäuregärung hatte. Bei den tieferen Temperaturen fand eine we- niger intensive Milchsäuregärung und entsprechend eine weniger starke pH- Wert-Absenkung statt.

Siliermitteleinsatz

Nach den Versuchen von Spiekers et al.

(Bayerische Landesanstalt für Landwirt- schaft, Poing-Grub) können durch den Einsatz von Melasse, im Speziellen in Kombination mit Milchsäurebakterien, die Gärparameter und die Gärqualität der Silagen verbessert werden. Durch die Melasse allein wurde der Restzuckerge- halt in den Silagen nicht erhöht. Dies war jedoch bei der Kombination von Melasse mit Milchsäurebakterien der Fall. Offen bleibt hier die Frage, ob diese Silagen be- dingt durch den erhöhten Restzuckerge- halt anfälliger für Nachgärungen sind.

Osmotolerante Milchsäurebakterien können auch bei Silagen mit 50 % Tro- ckensubstanz die Gärung positiv beein- flussen und zu einer schnelleren und tieferen pH-Wert-Absenkung führen (van Vuuren, Universität Wageningen).

Zudem beeinflusste der getestete Milch- säurebakterien-Impfzusatz auch die Stickstofffraktionen und führte dadurch zu einer Verbesserung der Proteinquali- tät der Silage.

Warme Silagen bedeuten Energiever- luste, geringere Verdaulichkeiten und eine verminderte Futteraufnahme. Nuss- baum (Staatliche Lehr- und Versuchs- anstalt für Viehhaltung und Grünland- wirtschaft, Aulendorf) prüfte daher ver- schiedene Zusätze zur Stabilisierung von TMR-Mischungen. Bei einer instabilen Grassilage betonten Mischung verbes- serten die geprüften Zusätze die Stabi- lität um durchschnittlich knapp einen Tag. Bei einer relativ stabilen Maissilage betonten Mischung konnten die Zusätze die Stabilität um durchschnittlich fünf Tage verbessern.

Hemmung der Buttersäurebakterien

Bei den Buttersäurebakterien wird die Sporenbildung durch einen Nährstoff- mangel oder ungünstige Umgebungsbe-

dingungen ausgelöst (Pahlow, Bundes- forschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig). Die Sporen können im Boden 100 Jahre überdauern! Vor allem der pH-Wert und der osmotische Druck beeinflussen das Wachstum der Buttersäurebakterien. Die Hemmung der Buttersäurebakterien in den Silagen ist nur nach der Keimung der Sporen möglich. Dazu kommt eine Ansäue- rung und/oder ein Anwelken in Frage.

Im Weiteren führt bei tiefen pH-Werten der Zusatz von Nitrit und bei hohen pH- Werten der Zusatz von Nisin zu einer Hemmung.

Silierverfahren im Vergleich Bei der Silagebereitung gibt es nach Nydegger (FAT Tänikon) technisch, organisatorisch und auch wirtschaftlich sehr viele verschiedene Möglichkeiten.

Die FAT hat verschiedene Varianten für Gras- und Maissilage von der Ern- te über die Lagerung bis zur Entnahme und Vorlage von den Kosten und den Arbeitszeiten durchgerechnet und die Ergebnisse in einem FAT-Bericht pu- bliziert. Arbeitserleichterungen führen zu grösseren Investitionen und höheren Kosten. Zudem hat der Landwirt die Wahl zwischen Eigenarbeit, Zusam- menarbeit oder Arbeitserledigung durch den Lohnunternehmer. Als weiteres Er- gebnis zeigte sich, dass Verfahren mit Siloschlauch und Rundballensilagen ei- nerseits arbeitswirtschaftlich interessant und andererseits kostengünstiger als Va- rianten mit Hochsilos sind.

Der Lohnunternehmer Walter Remund in Rizenbach stellt Rundballensilage mit Pressschnitzeln und auch eine Kombi- nation aus Malztreber und getrockneter Luzerne her (Foto: Ueli Wyss, Agroscope Liebefeld-Posieux).

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