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Archiv "zu Immobilienfonds: Viel Schrecken, Ende nicht absehbar" (23.09.2005)

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S

eit gut zwei Jahren rate ich vom Kauf offener Immo- bilienfonds ab. Das kommt nicht immer gut an, zumindest nicht bei den Initiatoren oder Vertrieben, denn viele Leser marschieren mit dem kopier- ten Artikel in die Banken oder Fonds-Shops, wie etwa dem aus dem vorigen Herbst „Auf Treibsand“ (DÄ,Heft 43/2004).

Der Abwertungsdruck auf- grund fallender Immobilien- preise und sinkender Mieter- träge lasse einen Verkauf rat- sam erscheinen, hieß es in den Beiträgen unterm Strich.

Auf wundersamen Wegen gerieten einige dieser Artikel in die Zentralen der Fondsge- sellschaften. Erzürnt über die

„Panikmache“,reagierten man- che Manager am Telefon ziem- lich unwirsch,was ich aber ganz gut verkraftet habe, denn die Argumente blieben im Prinzip unentkräftet. Schwieriger wur- de es „vor Ort“ für den einen

oder anderen Anleger dann doch. Mit Engelszungen ver- suchten die Berater, sie zum Verbleib im Fonds zu überre- den, das Schlimmste sei doch längst ausgestanden, und der Autor habe vielleicht auch das Ausmaß der Sache übertrieben.

Von wegen. Beim kriseln- den Deka Immobilienfonds setzt sich das Drama munter fort. Der neue Chef Reinhardt Gerries hat ein Sanierungs- konzept eingeleitet, das für die nächsten vier Jahre einen möglichen Abwertungsbedarf von bis zu 1,1 Milliarden Euro einkalkuliert. Dieses Szenario jagt den Verantwortlichen der

Deka Bank möglicherweise eis- kalte Schauer über den Rük- ken, haben sie doch aus Angst vor einer weiteren sintflutarti- gen Rückgabe von Anteilen 1,5 Milliarden an dem auf 4,9 Milliarden Euro geschrumpf- ten Immobilienfonds in den ei- genen Bestand übernommen.

Vor einem Jahr hatte sich die Bank verpflichtet, für die Li- quidität des angeschlagenen Fonds geradezustehen,so ernst, eher dramatisch war schließ- lich die Lage und ist es noch.

Eine Abwertung der Immo- bilien lässt sich auch nicht ver- meiden, da Immobilienfonds nur zu den – von Gutachtern er-

rechneten – Verkehrswerten ver- kauft werden dürfen, die aber derzeit noch zu viel höheren Preisen in den Büchern stehen.

Das Problem der Mittel- rückflüsse durch Anleger be- schränkt sich nicht auf Deka.

Dem genossenschaftlichen Di- fa-Fonds Nr. 1 flossen dieses Jahr 1,1 Milliarden Euro ab, Commerz-Grundbesitz beklagt beim Hausinvest Europa einen Rückgang von 910 Millionen, und bei der DB Real Estate fehlen 650 Millionen Euro. ) S C H L U S S P U N K T

zu Immobilienfonds

Viel Schrecken, Ende nicht absehbar

Börsebius

Leserservice:

Börsebius-Telefonberatung

„rund ums Geld“

Wie an jedem 1. Samstag des Mo- nats können Sie auch am 1. Okto- ber 2005 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Reinhold Rombach) anrufen.Wäh- len Sie bitte die 02 21/98 54 80-17.

Die kostenlose Telefonberatung ist ein spezieller Service des Deut- schen Ärzteblattes für seine Leser.

Post Scriptum

I

n vielen deutschen Kranken- häusern erhalten Patienten nach einer Cholezystektomie ihre Steine „zurück“ – quasi als Präsent (und gleichzeitig als Beweis für die Notwendigkeit der Operation).

In Pathologie-, Präparate- töpfchen, Urinbechern oder in kleinen Zellophantütchen werden sie auf dem Nacht- schrank präsentiert, bis der Operierte ihren weiteren Ver- bleib bestimmt. Der Ent- scheidungsspielraum ist groß – vom angeekelten Abwen- den und Entsorgen bis zur Präsentation zu Hause ist alles möglich.

Ein älterer Herr aus Sach- sen, der sich wegen einer aku- ten Cholezystitis bei Soli- tärstein der Gallenblase der Operation unterziehen musste, trennte sich von seinem wal- nussgroßen Pigmentstein auf ungewöhnliche Weise: Herr S.

war ein sehr korrekter und

ordentlicher Mann. Er schien auf fast militärische Weise be- flissen, alle pflegerischen und ärztlichen Anordnungen zu beachten und umzusetzen.

Auf seinem Nachtschrank la- gen ein exakt gefaltetes und sauberes Herrentaschentuch, sein Hörgerät und das Tablet- tenschälchen für den Tag. Von der Operation hatte er sich schon am näch-

sten Tag gut erholt, unsere

Frage, ob er sich wohl fühle, bejahte er. Nur über etwas Durchfall müsse er klagen, dieser habe nach der Einnah- me der großen schwarzen Ta- blette eingesetzt, die man ihm zusätzlich auf den Nacht- schrank gestellt habe. Er hätte dieses feste Ding auch nur mit großer Mühe zerbeißen kön- nen – wofür das denn gewesen wäre? Wir sahen in die Kurve, dort war nichts

vermerkt. Wir schauten die Schwester fragend an, die zunächst die Schultern zuckte.

Dann fiel ihr Blick auf ein klei- nes, leeres Urintöpfchen auf dem Nachtschrank von Herrn S., und sie erstarrte. Wir folg- ten ihr mit unseren Augen und begriffen. Nach einer wort- losen Verständigung und der Mutmaßung, dass ein zerkau- ter, verschluckter und poten- ziell bakterienbesiedelter Gal- lenstein spätestens durch die Magensäure unschädlich ge- macht werden würde, murmel- ten wir zu Herrn S. etwas von Abführmaßnahmen und be- endeten die Visite bei ihm recht schnell.

Geschadet hat ihm sein erneut einverleibter Gallen- stein nicht. Am sechsten post- operativen Tag verließ er beschwerdefrei und zum Ab- schied höflich mit seinem Pepitahütchen grüßend die Klinik. Dr. med. U. Wauner

Eine ungewöhnlich bittere Pille

[64] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 38⏐⏐23. September 2005

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