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KRITIS als Teil einer modernen Gesellschaft

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Academic year: 2022

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KRITIS als Teil einer

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Wir wussten es bereits lange, die Berücksichtigung und die Umsetzung der Informa- tionssicherheit ist wichtig und sollte auf gar keinen Fall vernachlässigt werden. Nicht ohne Grund wird hierzu seit Jahren Aufklärungsarbeit geleistet und zum Beispiel mit- hilfe vorgegebener Standards des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstech- nik (BSI) versucht, den jeweiligen Akteuren entsprechende Hilfsmittel an die Hand zu geben.

Die vergangenen Monate der Arbeit – zumeist im Homeoffice – haben folglich be- stehende Lücken und Anwendungsprobleme vorhandener Informationssicherheits- systeme nur bestätigt bzw. verstärkt aufgezeigt. Unternehmen und Behörden mussten in kürzester Zeit gewährleisten, dass die Kommunikation und der Datentransfer von den verschiedenen Arbeitsplätzen aus sichergestellt wurde, selbst wenn diese im pri- vaten Umfeld lagen bzw. liegen. Dabei führten die allenfalls im Hintergrund laufenden Schwierigkeiten, mit überlasteten VPN-Tunneln, Problemen beim Einspielen erforder- licher Updates oder der Einwahlmöglichkeit privater Endgeräte in das Firmennetz, auf den ersten Blick erst einmal nur in der Administration zu Überstunden. Die Notwendig- keit – und der Wunsch – auf Nutzung diverser Kommunikationssysteme (bspw. zum Videomeeting), zeigte dann aber wohl auch der Geschäftsführung und den Beschäf- tigten schnell die diversen Herausforderungen an eine stabil laufende IT-Infrastruktur auf. Bewusst sollte hingegen allen sein, nur weil wir zurzeit eine „besondere Lage“ ha- ben, darf das Thema der Informationssicherheit zu keiner Zeit vernachlässigt werden.

Besonders deutlich wird dies im Bereich der Kritischen Infrastrukturen (KRITIS), wenn es sich um Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staat- liche Gemeinwesen handelt, würde deren Ausfall oder Beeinträchtigung doch mög- licherweise zu nachhaltig wirkenden Versorgungsengpässen, erheblichen Störungen der öffentlichen Sicherheit oder anderen dramatischen Folgen für die Gesellschaft füh- ren. Infolgedessen verpflichtet das IT-Sicherheitsgesetz die Betreiber kritischer Dienst- leistungen, geeignete Vorkehrungen zur Vermeidung von Störungen an informations- technischen Systemen, Komponenten und Prozessen zu treffen. Dabei ist der „Stand der Technik“ zu berücksichtigen und deren Umsetzung dem BSI mindestens alle zwei Jahre nachzuweisen. Doch obwohl die bestehende Notwendigkeit der Umsetzung entsprechender technischer und organisatorischer Maßnahmen nicht neu ist, berei- tet die Frage danach, was eigentlich der „Stand der Technik“ ist, allen Beteiligten wei- terhin Probleme.

Das vorliegende Schwerpunktheft zeigt zunächst in einem Beitrag von Fabian Man- gels auf, welche Unternehmen überhaupt zur Kritischen Infrastruktur gehören, wel- che rechtlichen Grundlagen berücksichtigt werden müssen und welche Informations- sicherheitsmaßnahmen umzusetzen und kontinuierlich angepasst bzw. weiterentwi- ckelt werden müssen. Sodann werden von Annika Woitke die notwendigen Schritte dargestellt, die bei der Einführung und Pflege eines Informationssicherheitsmanage- mentsystems durch „KRITIS“-Unternehmen eingehalten werden müssen, um diese im Rahmen eines Audits prüfen lassen zu können. Diesem Beitrag schließt sich eine Dar- stellung der notwendigen Prüfungsschritte bei der Auditierung von KRITIS-Unterneh- men aus Sicht eines Auditors von Christopher Stradomsky an, bevor zuletzt von Steffen Sundermann die kritische Frage aufgeworfen wird, ob betroffene Personen das Recht besitzen auf die Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen zu ver- zichten.

Die im Heft enthaltenen Beiträge sollen wieder die Möglichkeit bieten, sich einen Überblick über die in der täglichen Arbeit relevanten Themen zu verschaffen und nicht zuletzt durch eine mögliche Diskussion dazu beitragen, offene Fragen und damit auf- gezeigte Lücken in den Anwendungsmöglichkeiten rechtlicher Vorgaben zu schließen.

Britta Alexandra Mester

DuD • Datenschutz und Datensicherheit 9 | 2021 573

EDITORIAL

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