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Wenn das Leben bitter wird

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82 DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2017 | www.diepta.de

S

päter einmal allein zu leben, im Heim wohnen zu müs- sen, weil man sonst nicht mehr zurechtkommt, und das alles auch noch selber finanzie- ren zu müssen, das schaffen nicht viele. Das gewohnte, selbstbestimmte

Leben aufzugeben, aus der zum Teil über Jahrzehnte vertrauten Umge- bung ausziehen zu müssen, das sind Schicksalsschläge und Veränderun- gen, mit denen zahlreiche Senioren kaum klarkommen können.

Die Liebe als Basis Wie gut, wenn es Angehörige wie Söhne, Töchter oder sonstige Verwandte gibt, die einen pflege- oder betreuungsbe- dürftigen alten Menschen bei sich aufnehmen oder zu ihm ziehen, um sich liebevoll zu kümmern, für den alten Menschen da zu sein, sich für seine Belange einzusetzen. Dies ist sicherlich eine sehr verantwortungs- volle Aufgabe, aber darüber hinaus muss die betreuende Person ja auch noch für sich selber sorgen, muss ihre eigenen Verpflichtungen erfül- len, ihre sozialen Kontakte pflegen, sich um die Erhaltung der eigenen Gesundheit kümmern und dabei noch darauf achten, dass ihre eigene Psyche nicht unter der immensen Doppelbelastung leidet.

Was bedeutet private Pflege überhaupt? Diese sogenannte „Lai- enpflege“, also die Pflege, die von nicht für diese Tätigkeit ausgebilde- ten Personen vorgenommen wird, wie Sie auf SL01, Suche „Laien- pflege“, nachlesen können, wird von der professionellen Pflege unter- schieden. Dabei müssen Angehörige in entsprechenden Situationen sehr häufig weitaus mehr leisten als offizi- ell bestellte Pfleger, die je nach Ein- stufung des Pflegebedürftigen oft nur sehr wenig Zeit beim Betroffenen verbringen. Bei der privaten Pflege spielen Aspekte wie Pflegegrade

© diego_cervo / iStock / Thinkstock

Wenn das

Leben bitter wird

Alt werden wir von ganz alleine. Aber im Alter ganz alleine zu sein ist für jeden Menschen eine Schreckensvision. Heim oder daheim? Allein oder mit Familienangehörigen? Schwere Entscheidungen warten.

AKTION DATENBANKEN

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2017 | www.diepta.de 83 keine zeitdefinierende Rolle. An-

gehörige sind einfach da. SL02,

„WIR! Stiftung pflegender Ange- höriger“, setzt sich kritisch und in- formativ mit dem Thema Laienpflege auseinander. Interessierte erhalten Unterstützung und Auskunft über Veranstaltungen und können sich weiter informieren. Die Vorstands- vorsitzende Brigitte Bührlen hat bereits vor einigen Jahren eine Ab- handlung über die Probleme bei der Laienpflege veröffentlicht. Diese Arbeit können Sie unter SL03,

„Information“, „Chronik“, „2009“,

„Friedrich-Ebert ... – Referat“ her- unterladen.

Laut SL04, „Firmenservice“, „Die Situation in Deutschland“, auf der Seite von „Senporta“, einer Organi- sation, die mit dem Bundesministe- rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vernetzt ist, benötigen mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland dauerhaft Unterstüt- zung. 70 Prozent davon werden zu Hause gepflegt, in neun von zehn Fällen durch Angehörige. Senporta informiert nicht nur die Pflegenden, sondern berät und unterstützt auch Arbeitgeber. SL05 bietet in Koope- ration mit der Barmer GEK Pflege- kasse, der TK-Pflegeversicherung und der DAK-Gesundheit-Pflege- kasse gesetzlich versicherten Ange- hörigen, Freunden und Bekannten die Möglichkeit, sich psychologisch online beraten zu lassen, und zwar kostenfrei, anonym und unverbind- lich. Schwerpunkt dieses Servicean- gebotes ist das Augenmerk auf die eigene Gesundheit. Im Rahmen eines Modellprojektes wurden Erfahrun- gen bezüglich der häufigsten seeli- schen Belastungen gesammelt und als Beratungspakete zusammenge- stellt. Ein kurzer Online-Test gibt einen ersten Anhaltspunkt über die Schwere der psychologischen Belas- tung des Pflegenden.

Ohne Hilfe geht es nicht Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen bietet auf SL06 Informationen und weiterfüh- rende Links im Hinblick auf die

Pflege daheim, wie zum Beispiel zu Verhinderungspflege, Kurzzeitpfle- ge, Pflegekurse, und hat unter SL07, Suche „Publikation Nr. 31“, den Ratgeber für pflegende Angehörige

„Entlastung für die Seele“ als Down- load bereitgestellt. Einen sehr inter- essanten und umfangreichen Blog bietet die private Initiative „Pflege durch Angehörige.de“, die unter SL08 zu finden ist. Ziel ist es, Be- troffenen zu helfen, schnell und ein- fach an Informationen zu gelangen.

Ebenso präsentiert sich SL09, „Zu- hause im Alter“, „Zuhause pflegen“, als Portal, das Angehörigen Wegwei- ser und Hilfe sein will. Tipps und Ratgeber zu altersgerechtem Woh- nen, Pflegehilfsmitteln und ambu- lanten Pflegediensten ergänzen das Angebot. Das Bundesministerium für Gesundheit hält auf SL10, Suche

„Pflegen zu Hause“, zahlreiche Bei- träge bereit und bietet den On- line-Ratgeber „Pflege von Angehöri- gen zu Hause“ mit vielen Auskünften über Pflegegeld, Urlaubsvertretun- gen und soziale Absicherung der Pflegepersonen.

Auch Technik kann helfen Unab- hängig vom persönlichen Einsatz pflegender Angehöriger gibt es eine ganze Reihe hilfreicher technischer Assistenzsysteme, die die Betreuung Pflegebedürftiger erheblich erleich- tern können. Über normale Notruf-

systeme hinausgehende, sogenannte AAL, „Ambient Assisted Living“- Technologien, sind Geräte, die zum einen die Senioren warnen und zum anderen die Angehörigen benach- richtigen können. Installation und Bedienung vieler Geräte lässt Betrof- fene jedoch häufig zunächst zurück- schrecken. SL11 gibt einen ersten Eindruck von den möglichen Tech- nologien, die bis ins hohe Alter hel- fen sollen. Das Fraunhofer-Institut hat in Verbindung mit dem Bundes- ministerium für Bildung und For- schung unter SL12, Suche „AAL“, eine Informationsbroschüre als Download bereitgestellt, die Porträts ausgewählter Projekte vorstellt. Pfle- gekassen und Sanitätshäuser sind darüber hinaus erste Anlaufstellen.

Ob pflegende Angehörige Unterstüt- zung vonseiten anderer Personen oder von technischen Helferlein be- kommen, hängt von vielen Faktoren ab. Es bleibt jedoch die Tatsache, dass diese Angehörigen auf Dauer ihr eigenes Leben aus den Augen verlieren und gesundheitliche wie soziale Schäden riskieren können.

Bei aller Liebe. ■

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/

Ursula Tschorn, Apothekerin

Übersicht Links

01 www.pflegewiki.de 02 www.wir-stiftung.org 03 www.wir-stiftung.org 04 www.senporta.de

05 www.pflegen-und-leben.de 06 www.bagso.de

07 www.bagso.de

08 www.pflege-durch-angehoerige.de 09 www.wohnen-im-alter.de

10 www.bundesgesundheitsministerium.de 11 www.aal-deutschland.de

12 www.fit.fraunhofer.de

Referenzen

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