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Jüdische Ärzte in der Kunst

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Medizingeschichte

Ärzteblatt Sachsen 10 / 2011 531

■ Es wird angeregt, analoge Erhe- bungen in allen medizinischen Ausbildungsstätten, aber auch in Krankenhäusern, Alters-und Pfle- geheimen, Arztpraxen und allen medizinischen Institutionen durch- zuführen. Verantwortlich dafür sind zumindest ethisch-mora - lisch die zuständigen Leitungen, solange keine konkreten arbeits- rechtlichen Regelungen in Kraft sind und umgesetzt werden.

■ Die derzeitige Formulierung in der „Technischen Regel Biologi- sche Arbeitsstoffe“ (TRBA 250:

„Eine fehlende Immunisierung allein ist kein Grund, gesundheit- liche Bedenken gegen die Aus- übung einer Tätigkeit auszuspre- chen.“) (4) ist abzuändern, da sie

nur die Rechte der betreffenden Einzelperson berücksichtigt, nicht aber die der abhängigen „Pflege- befohlenen“, die in der Einrich- tung nicht angesteckt werden möchten oder dürfen.

■ Der Impfstatus der Belegschaft sollte ferner als ein Merkmal dringend in das Qualitätsma- nagement der Krankenhäuser und Einrichtungen im Gesund- heitswesen und der Altenpflege aufgenommen werden.

■ Das „Gesetz zur Ausübung des Berufes der Hebammen und des Entbindungspflegers (Sächsisches Hebammengesetz – SächsHebG) Vom 9. Juli 1997“ ist seitens des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucher-

schutz (SMS) dringend zu novel- lieren und zu modernisieren. Ein entsprechender Vorschlag wurde dem SMS bereits 2008 seitens der SIKO schriftlich unterbreitet.

■ Die Einrichtung einer „Sächsi- schen Impfdatenbank“ an den Gesundheitsämtern zwecks effek- tiven Impfmanagements (zum Beispiel Impfaufforderungen an Säumige) und aus infektiologi- schen Gründen bei Ausbrüchen oder Epidemien ist überfällig.

Literatur beim Verfasser Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. med. habil. Siegwart Bigl, Chemnitz E-Mail: siegwart@bigl.de

Jüdische Ärzte in der Kunst

Das 11. Kolloquium „Medizin und Judentum“ widmete sich vom 26.

bis 27. September 2011 in Dresden dem Thema „Der jüdische Arzt in Kunst und Kultur“. Die neuesten Forschungsarbeiten galten der Rolle und Darstellung des „jüdischen Arz- tes“ in Literatur, bildender und dar- stellender Kunst, als auch dem eige- nen Beitrag und Einfluss jüdischer Ärzte auf Kunst, Kultur und Kultur-

politik.

Eröffnet wurde das Kolloquium von Miriam Gillis-Carlebach aus Ramat- Gan (Israel). Sie sprach über ihren Großvater Dr. med. Julius Preuss. Aus Dokumenten, Tagebuchaufzeichnun- gen und persönlichen Erzählungen ihrer Mutter Charlotte Preuss formte sie ein beeindruckendes Bild des jüdischen Arztes, der immer auch ein Arzt der Armen sein wollte und des- halb den „Königlichen Sanitätsrat“

auf dem Klingelschild weg ließ. Auch schrieb er seinen Patienten, den Bau- ern der Berliner Umgebung, des öfteren Depeschen, um sich über deren Gesundheitszustand zu erkun- digen. Berühmt wurde Dr. med.

Julius Preuss aber durch sein Buch

„Biblisch-talmudische Medizin. Bei- träge zur Geschichte der Heilkunde und der Medizin überhaupt.“. Dieses Buch gehört heute noch zur Stan- dardliteratur der Medical School of New York. Es erschien erstmals vor 100 Jahren und wird aus diesem Anlass und auf Betreiben von Miriam Gillis-Carlebach derzeit erstmals ins hebräische übersetzt. Sie übergab auf dem diesjährigen Kolloquium im Lingnerschloss einen Band aus der 3.

Auflage von 1921 der Bibliothek des Instituts für Geschichte der Medizin der Medizinischen Fakultät Carl Gus- tav Carus der TU Dresden. Frau Dr.

phil. Marina Lienert nahm das Buch stellvertretend entgegen.

Diesem Vortrag über Dr. Preuss folg- ten Forschungsarbeiten zum Mäze- natentum jüdischer Ärzte und Apo- theker sowie das Bild des Arztes im jüdischen Witz und Einzeldarstellun- gen herausragender Persönlichkeiten wie Erich Mühsam, Dr. med. Raphael Chamizer, Lion Feuchtwanger, Victor Klemperer oder dem Rabbiner und Arzt Prof. Dr. med. Fischl Joshua Schneerson.

Die Kolloquien beschäftigen sich bereits seit dem Jahr 2000 mit besonderen Forschungsfragen im

Bereich „Medizin und Judentum“, wie zum Beispiel das Bild des Arztes in der jüdischen Kunst oder Arzt, Patient und Krankheit in der Kunst.

Zurück geht diese Veranstaltungs- reihe auf den ehemaligen Direktor des Institutes für Geschichte der Medizin, Prof. Dr. med. habil. Alb- recht Scholz, welcher auch heute noch viele Ansätze für eine medizin- historische Erforschung sieht.

Knut Köhler M.A.

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dr. phil. Marina Lienert (l.) erhielt das von Dr. med. Julis Preuss verfasste Buch „Biblisch-talmudische Medizin. Beiträge zur Geschichte der Heilkunde und der Medizin überhaupt.“ aus den Händen von dessen Enkelin Miriam Gillis-Carlebach und Ur-Ur-Enkel Shai Gillis (Israel)

Hygiene aktuell

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