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Le Sacre du Printemps - Interpretieren durch Erarbeitung einer Choreographie

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102 RAAbits Musik Februar 2019

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„Le Sacre du Printemps“ –

Interpretieren durch Erarbeitung einer Choreographie

Torsten Allwardt, Hamburg

Basisinformationen

Themenaspekte: Expressionismus, Igor Strawinsky, Tanzen, Interpretation, Neue Musik

Ziele/Kompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler* setzen sich mit einem Aus- schnitt aus dem Ballett „Le Sacre du Printemps“ von Igor Stra- winsky (1913) ausei-nander. Sie entwickeln über die Erarbei- tung einer Choreographie einen Zugang zur Thematik dieses Werkes und lernen die Arbeit einer Choreographie als Inter- pretationsleistung kennen.

Klassenstufe: ab 10

Zeitbedarf: 6–8 Unterrichtsstunden

Hinweis: Dieser Beitrag gehört zur Reihe „Kreative Musikpraxis“ von Torsten Allwardt. Eine grundlegende Einführung hierzu ist die Methodenerläuterung „Kreative Musikpraxis – Gedanken zu einer musikdidaktischen Konzeption“ desselben Autors (V, Beitrag 13).

* Im Folgenden wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur noch der Begriff „Schüler“ verwendet.

Didaktisch-methodische Erläuterungen

Sacre du Printemps

Mit der Uraufführung des Balletts „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky und Sergej Diaghilew 1913 in Paris läutete ein Skandal die Geschichte der Neuen Musik ein. Der „Pri- mitivismus“ und „Barbarismus“, den diese Musik Strawinskys verkörperte, entpuppte sich jedoch bald als Zeugnis einer zerrissenen Zeit am Vorabend des ersten Weltkrieges.

Strawinskys Musik hat auch heute nichts an Kraft und Eindringlichkeit verloren und fas- ziniert – in meiner Beobachtung – Schüler der Oberstufe. Gerade im Zusammenspiel der Künste Ballett und Musik und der Berücksichtigung der zeitgeschichtlichen Umstände ergibt sich ein fächerübergreifender Ansatz für den Musikunterricht. Der hier besonders in den Blick genommene „Danse des adolescentes“(Tanz der jungen Mädchen) wie auch der „Danse sacrale“ (Opfertanz) stehen wegen ihrer dissonanten Klangballungen, rausch- haften Wildheit und schrillen Instrumentierung für die Neuerungen in der Musik am Ende der Romantik. Interessanterweise hat diese Musik in Bezug auf ihre choreographische Umsetzung aber eine Klarheit, dass die Einstiegssequenz der Unterrichtseinheit (Punkt 1 in M 1) in der Beobachtung des Autors immer wieder zu verblüffenden Parallelen der Schülerarbeiten geführt hat.

Choreographie und Ablauf

Der Zugang zur Musik Strawinskys über Motorik, Tanz und Tanzplanung (Choreographie) ist ein sehr voraussetzungsloser Zugang, wenn man von der Überwindung der Scheu zum Tanzen innerhalb des Klassenkontextes absieht. Er stellt eine direkte Verbindung zwischen Wirkung des Stückes, Einordnung in eine selbst ausgedachte Handlung und den musikalischen Ursachen für diese Wirkung her. Daher plädiert der Autor auch für einen Einstieg ohne Einführung in das Werk (siehe Pkt. 1 in M1). In der Verlaufsplanung

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ist skizziert, wie die anschließende Annährung an das Werk organisiert werden kann. Es sei an dieser Stelle auf die RAABITS-MUSIK EL81 verwiesen.

Idealerweise steht am Abschluss der Besuch in einer Orchester- oder Ballettaufführung von „Le Sacre du Printemps“, welches bei vielen Tanz-Kompagnien zum Standardreper- toire gehört.

An dieser Stelle sei noch einmal auf die Hauptziele dieser Gestaltungsaufgabe hinge- wiesen, die sich von historischen oder musikanalytischen Herangehensweisen abheben können:

– Wirkungen dieser ekstatischen Musik innerhalb einer Choreographie zu visualisieren – gemeinsame Reflexion der musikalischen Ursachen und Prinzipien dieser Wirkungen – Erweiterung eines choreographischen Repertoires durch Videoanalyse und Exploration – Interpretationsleistung eines Choreographen/einer Choreographin erkennen und

anwenden (Leitfrage: „Welchen Aspekt in der Musik und der Balletthandlung transfor- mieren wir wie auf ein für uns bedeutsames Problem?“)

– Reflexion der Frage: „Was meint Interpretation im musikalischen und musiktheatrali- schen Kontext?“

Eine Ausweitung auf vielfältige weitere Aspekte ist sicherlich denkbar und aufgrund der Relevanz des Werkes und des vielfältig vorhandenen Materials (siehe Links/Internetad- resse) wünschenswert, wird aber in diesem Beitrag nicht weiter thematisiert.

Zu den Materialien im Einzelnen

Die Materialien M 1–M 4 fokussieren bewusst den choreographischen Aspekt des „Sacre“, da sich durch die nötige, genaue aber unbewusste Höranalyse (zur Bewältigung des Cho- reographie-Arbeitsauftrages) bereits viel von der Musik Strawinskys transportiert.

M 1 Bei diesem Arbeitsauftrag handelt es sich um eine umfangreiche Aufgabe in selbstverantworteter Schülerarbeit. Arbeitsschritte 2 und 3 können, wenn gewünscht, in einer lehrerzentrierten Plenumsarbeit ausgeführt werden. Diese kreative Choreographie-Aufgabe ist aus einer längeren Beschäftigung mit dem Werk „Le Sacre du Printemps“, dessen musikalischen Elementen und zeitge- schichtlicher Einordnung entstanden. Die Schüler sollen jedoch, ohne auf die Vorgeschichte einzugehen oder Hintergrundinformationen zu erhalten, mit ihrer eigenen Choreografie starten. Nach einer gegenseitigen Präsentation können sie im Plenum über die einzelnen Darbietungen diskutieren. Die Noten zum Sacre sind frei zugänglich in der Petrucci Music Library (imslp.org) und verschiedene größere und kleinere Fernsehdokumentationen zeichnen ein differenziertes Bild der Jahrhundertwende im Zusammenhang mit dem Werk (Arte: Tanz auf dem Vulkan/NDR-Mediathek: Krzysztof Urbański über „Le Sacre du Printemps“).

M 2–M 4 Diese Materialien liefern Hintergrundwissen zum Werk und die Schüler lernen verschiedene Interpretationen durch Choreographen kennen. Durch die Eintra- gungen in der Partitur werden bereits Verknüpfungen zwischen musikalisch bedeutsamen Stellen und deren Funktion für das Ballett angelegt. Sie können den Schülern beim Erarbeiten ihrer eigenen Choreographie dienlich sein. Damit Schüler sich kreativ mit Musik auseinandersetzen, ist M 1–M 4 sicher ausrei- chend; soll der Fokus noch stärker auf die musikalischen Aspekte des „Sacre“

gelegt werden, würden sich weitere Aufgaben zur Analyse und Einordnung anbieten.

Eine die Unterrichtsreihe abschließende Plenumsdiskussion über die vorgestellten Cho- reographien soll gelungene Aspekte der Aufführungen hervorheben und Nachfragen zu den Interpretationen einräumen. Die Abschlussleitfrage zu dieser Diskussion sollte lauten

„Was meint also eine Interpretation im musikalisch/musiktheatralischen Kontext?“

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M 5 (LEK) Vorschlag für eine 90-minütige Klausur zum Thema. Benötigt werden ein Audio- und Videobeispiel des Abschlusstanzes „Danse sacrale“ (Opfertanz) aus dem Ballett „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawisky; Cleveland Orchestra/Pierre Boulez (Dirigent)/Inszenierungsjahr 2016 und der dazuge- hörige Partiturausschnitt.

CD (mit iTunes- und Amazon-Links)

Stravinsky Conducts Stravinsky: Petrushka, Le sacre du printemps. Sony Music. 1960 Amazon: https://www.amazon.de/Stravinsky-Petrushka-sacre-du-printemps/dp/

B001SH5ZP4/ref=sr_1_3_twi_mus_2?ie=UTF8&qid=1544571320&sr=8-3&keywords=Str avinsky+Conducts+Stravinsky%3A+Petrushka

iTunes: https://itunes.apple.com/de/album/stravinsky-conducts-stravinsky/500145233

Filme

ARTE-Dokumentation: 1913 – Tanz auf dem Vulkan, 2013, Regie: Dag Freyer

Diese Dokumentation wird teilweise im Fernsehen wiederholt und dann in den Media- theken zur Verfügung gestellt. Auf DVD leider nicht erhältlich. 2018 nicht verfügbar.

The Story of Stravinsky´s Le Sacre du Printemps, 1999 (Als DVD erhältlich, in Eng- lisch)

YouTube- und Mediatheken-Links zu Video-/Klangbeispielen

Videobeispiel 1: Originalchoreographie 1913 Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps.

2. Danse des adolescentes (Tanz der jungen Mädchen) 08:00-09:20.

https://www.youtube.com/watch?v= 4zJhVgT1FtI&t=325s / https://www.youtube.com/

watch?v=_QZXrPJGLJ0 Terry Riley: In C:

https://www.youtube.com/watch?v=yNi0bukYRnA Videobeispiel 2: Choreographie Sasha Waltz 2013 Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps.

2. Danse des adolescentes (Tanz der jungen Mädchen). 03:52-05:22.

https://www.youtube.com/watch?v= 4zJhVgT1FtI&t=325s

Videobeispiel Klausur: Choreographie Daniell Alnuma/Dirigent: Pierre Boulez, 2016 Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps.

2. Danse sacrale (Opfertanz). 00:00-01:41.

https://www.youtube.com/watch?v=_RUCaaXpDNE

NDR-Mediathek zur Aufführung von „Le Sacre du Printemps“ mit Krzysztof Urbański https://www.ndr.de/orchester_chor/elbphilharmonieorchester/Krzysztof-Urbanski- dirigiert-Le-Sacre-du-printemps,urbanski264.html (Zugriff am 05.09.2018)

Radiobeitrag auf BR Klassik vom 29.03.2016

https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/starke-stuecke-strawinsky-sacre- du-printemps100.html (Zugriff 24.11.2018)

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Internetadressen

https://imslp.org/wiki/The_Rite_of_Spring_(Stravinsky,_Igor)

Petrucci-Library: Partitur „Le Sacre du Printemps“ (Zugriff am 05.09.2018) https://de.wikipedia.org/wiki/Le_sacre_du_printemps

Informationen über das Werk, die Handlung und die Rezeptionsgeschichte https://de.wikipedia.org/wiki/Igor_Strawinsky

Informationen über den Komponisten

Materialübersicht

Material Inhalt Seite

M 1 (Ab, Tx) Choreographie zu „Sacre“, selbstverantworteter 5 Arbeitsablauf in der SEK II

M 2 (Ab, Tx) Hintergrundartikel Uraufführung 6

M 3 (Fo) Einblick in Choreographien des „Sacre du Printemps“ 7 M 4 (Ab, Tx) Artikel von Sandra Luzina aus dem „Tagesspiegel“ 8

vom 30. Mai 2013

M 5 (LEK) Klausurbeispiel Sek II: „Le Sacre du Printemps“ 10

Klangbeispiel auf der CD 48 (Februar 2019)

7 Igor Strawinsky: Le sacre du Printemps. Erster Teil: L’adoration de la terre. III. 1:53 Danse des adolescentes (Berliner Philharmoniker, Simon Rattle)

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M 2 Hintergrundartikel zur Uraufführung

Ritualmord auf der Ballettbühne Anmerkungen zu Strawinskys

„Sacre du Printemps“: Schon in den ersten Takten der Introduk- tion verbreitet sich eine leichte Unruhe im Saal des Théâtre des Champs-Elysées. Bald hört man aus den Logen Gelächter und Pfiffe, dann auch spöttische Rufe und imitierte Tierlaute.

Im Parkett kommt es zu Gegen- kundgebungen, die Unruhestif- ter werden angegriffen, später toben Handgemenge im Publi- kum, es wird geschrien, getram- pelt, gelärmt.

Der Komponist verlässt seinen Platz in der 4. oder 5. Reihe und geht hinter die Bühne, wo der Choreograph auf einem Stuhl steht, den Tänzern Zahlen zuruft und jeden Augenblick hinausstürzen möchte, um alles abzubrechen. Der Manager der Balletttruppe lässt das Licht mehrmals ein- und ausschalten, während der Dirigent, scheinbar unbeeindruckt vom Toben des Saales, das halbstündige Stück bis zum letzten Ton zu Ende bringt. Das Publikum erlebt einen der größten Premierenskandale der Musikgeschichte.

Dass die Uraufführung des Balletts „Le Sacre du Printemps“ am 29. Mai 1913 derartig eskalierte, hatte mehrere Gründe. Einer war natürlich Strawinskys Musik – avantgardis- tisch, provokativ, melodienfeindlich, von nie gehörter, nahezu gewalttätiger Motorik. Der zweite Grund war die dargestellte Handlung – eine verstörende Szene aus grauer Vorzeit, die barbarische Riten und einen blutigen Opfermord darstellt. Ebenso empörend war die Choreographie – keine anmutigen, klassischen Tanzschritte, kein liebevoller Pas de deux, sondern hektische, komplizierte, scheinbar primitive Bewegungen, die im Lärm und der Erregung der Saal-Ereignisse ins Chaotische explodierten. Ein vierter Grund – und nicht der unwichtigste – war: Man erwartete, man wollte den Skandal.

Alles, was damals einen Namen hatte in der Pariser Kunstszene, ist am Abend des 29. Mai 1913 zum Théâtre des Champs-Elysées gepilgert, zur Uraufführung von Stra- winskys „Sacre du printemps“ durch die Ballets Russes und den Choreografen Vaslav Nijinsky. Eine große Erregung lag in der Luft. Als sich nach 75 Takten der Vorhang hob, brach ein Sturm der Entrüstung los. „Höllenlärm“ habe im Saal geherrscht, notierte Harry Graf Kessler. Der „Sacre“ war einer der größten Skandale in der Musik- und Tanzgeschichte. Claude Debussy sprach gar vom „Massacre du printemps“. Das hat den Ruhm des Werks nur befördert.

Sandra Luzina in: Der Tagesspiegel, 30.05.2013

Tänzerinnen in Originalkostümen der Uraufführung von

„Le Sacre du Printemps“ am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-Elysées. Magazin „The Sketch“, 1913.

Quelle: Wikipedia (Urheber unbekannt)

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M 3 Einblick in Choreographien des Sacre du Printemps

Rekonstruktion der originalen Choreographie von Nijinsky 1913

Ausschnitt aus der rekonstruierten Originalchoreographie von Vaslav Nijinsky.

Choreographie von Sasha Waltz anlässlich des 100. Aufführungstages 2013

Ausschnitt aus einer an die Choreographie von Sasha Waltz angelehnten Szene.

Ewa Krasucka TW-ON/Wikipedia CC CC BY-SA 4.0Ewa Krasucka TW-ON/Wikipedia CC CC BY-SA 4.0

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M 4 Artikel von Sandra Luzina aus dem „Tagesspiegel“ vom 30. Mai 2013

„Sacre du printemps“ – Frühlings Erschrecken Triumph in Paris: Sasha

Waltz kreiert zum 100. Jubi- läum von „Sacre du prin- temps“ eine neue Version des Strawinsky-Balletts.

In den Bann schlagen vor allem die energetischen Spannungen und Entladun- gen der Musik sowie ihre vertrackten Rhythmen. (...) Das 100-jährige Jubiläum dieses Schlüsselwerks der Moderne wird überall gefei- ert, vor allem aber in Paris.

Sasha Waltz führt den Rei-

gen der Gratulanten an: Auf Einladung von Michel Franck, dem Leiter des Théâtre des Champs-Elysées, und von Valery Gergiev, dem Generalmusikdirektor des St. Petersbur- ger Mariinsky Theaters, hat sie eine zeitgenössische Vision des „Sacre“ kreiert. Es ist ihre erste Zusammenarbeit mit dem berühmten Mariinsky-Ballett. Den St. Petersburgern gehörte zwar das Recht der ersten Nacht – dort wurde die Waltz-Kreation schon Mitte Mai aufgeführt. (...)

Nijinskys umstrittene Choreografie, die als „crime against grace“ in die Tanzgeschichte einging, ist zwar verschollen, doch die Rekonstruktion von Millicent Hodson und Ken- neth Archer aus dem Jahr 1981, die den Abend eröffnet, lässt erahnen, was damals das mondäne Publikum schockte. Nicht nur das Sujet – ein Fruchtbarkeitsritual mit Jungfrau- enopfer –, nicht nur die schwindelerregenden Rhythmen Strawinskys provozierten das Publikum. Nijinksys Choreografie war ein Anschlag auf das Ideal des klassischen Balletts.

„Sie stampfen, sie stampfen, sie stampfen immer noch“, beschrieb ein fassungsloser Kritiker den Furor auf der Bühne. Die eingedrehten Füße, der seitlich abgewinkelte Kopf, die wuchtigen, kantigen Bewegungen, das Zittern und Erschauern des Opfers, der wilde Taumel der Menge – der tänzerische Primitivismus, die konstruierte Archaik wirkt heute befremdlich und zugleich faszinierend. Immer noch, nach einem Jahrhundert.

In Bann schlägt vor allem die Musik, ihre energetischen Spannungen und Entladungen, ihre vertrackten Rhythmen. In der packenden Interpretation des Mariinsky-Orchesters unter Leitung von Valery Gergiev klingt sie manchmal geradezu unheimlich. Und lässt einen den ganzen Abend nicht mehr los.

Sasha Waltz markiert die historische Distanz zum Werk, statt grüner Landschaft sieht man nur einen schwarzen Geröllhaufen auf der Bühne. Keine Naturanbetung; es sind düstere Ekstasen, zu denen sie aufstachelt. Doch mit ihrer heutigen Lesart des „Sacre“

antwortet sie nicht nur auf Nijinsky, sie verweist auch auf die legendären Interpretationen von Maurice Béjart (1959) und Pina Bausch (1975).

Ein Mann und eine Frau verschmelzen anfangs in einem leidenschaftlichen Akt, während auf der linken Seite eine verführerische Tänzerin in weißem Gewand die Gruppe anführt.

Die verdrängte Natur manifestiert sich bei Sasha Waltz in einer entfesselten Sexuali-

Ewa Krasucka TW-ON/Wikipedia CC CC BY-SA 4.0

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Ausschnitt aus einer an die Choreographie von Sasha Waltz angelehn- ten Szene.

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